[BSS] Baltisaksa sõnastik

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Päring: osas

Leitud 150 artiklit, väljastan 100

Abendbrot das
‣ Belege: Riga, Kurland
'Abendmahlzeit' de Abendessen; et õhtusöök

DAZU:
KOMM: In Riga versteht man unter Abendbrot meist eine schlichte Abendmahlzeit im Kreise der Familie, während ein Abendessen geladene Gäste und eine entsprechende Bewirtung voraussetzt

QUELLEN

Eckardt 1904, 55
Abendbrot Diese schlichte, anheimelnde, altbürgerliche Bezeichnung für Abendessen ist in Riga noch vielfach üblich, übrigens auch in Kurland. In Livland hört man sie leider garnicht mehr.

Masing DBWB, 37
Abendbrot, n. (á̅bmbrōt, á̅mbrōt), Abendmahlzeit. Daneben Abendessen u. Tee (s.d.). In Riga versteht man unter A. meist eine schlichte Abendmahlzeit im Kreise der Familie, während ein Abendessen geladene Gäste und eine entsprechende Bewirtung voraussetzt.

Anisbrot das
'Art Weizenbrot mit Anis bestreut' de Anisbrot; et aniisileib
siehe auch Brot

QUELLEN

Gutzeit 1859, 39
Anisbrot Art Weizenbrot mit Anis bestreut.

Bäckerbrot das

siehe auch Brot

QUELLEN

Sallmann 1880, 56
Bäckerbrot beim Brot wird gebeuteltes, gebrühtes, gesottenes Brot, Schwarzbrot, deutsches Schwarzbrot, Weißbrot, süßes Weißbrot, schwarzes Weißbrot, schwedisches, griechisches, landisches Brot, aus gebeuteltem oder ungebeuteltem Mehl, Schrotbrot, Kaffbrot, Feinbrot, Bäckerbrot, Kunstbrot, Grobbrot, Tischbrot, Süßsauerbrot, Hausbrot, Maschinenbrot, Gerstenbrot, Weizenbrot, Roggenbrot, Bienenbrot (mit einem Zusatz von Honigwaßer), Citronen-, Pomeranzenbrot, Knakerbrot /schw. knakabröd), Eintags-, Milch-, Volksbrot, Seppik, Sittenbrot (ruß. sitni chljeb), Gelbbrot, Kümmelbrot, Theebrot, Franzbrot, Rosenbrot gewißenhaft unterschieden.

Berlinerbrot das

siehe auch Brot

QUELLEN

Gutzeit 1886, 131
1) croquet, bei Zuckerbäckern ein hartes Gebäck aus gewürztem dunklen Teig u. Mandeln, in langen, schmalen, flachrunden Stangen. - 2) in neuerer Zeit haben einige Ausländer angefangen, das in Riga sog. Süßsauerbrot Berliner Brot zu nennen, weil es mit dem hellen Roggenbrot Berlins v. gleicher Farbe ist.

Bienenbrot das
'Brot mit einem Zusatz von Honigwasser'
siehe auch Brot

QUELLEN

Sallmann 1880, 56
Bienenbrot (mit einem Zusatz von Honigwaßer)

Masing 1931, 38
Bienenbrot Brot mit einem Zusatz von Honigwasser.

Bragbrot das

siehe auch Brage, Brot

QUELLEN

Gutzeit 1859, 145
Bragbrot ein versuchtes Brot, mit Hilfe von Brage gebacken. Vgl. 176. 1834. 42.

Brechbrot das
‣ Belege: Libau

‣ Synonyme: Gartenbrot
siehe auch Brot

QUELLEN

Masing 1931, 38
Libau: vermutlich dasselbe wie Gartenbrot

Brot das
‣ Varianten: Brod

vgl Anisbrot, Bäckerbrot, Berlinerbrot, Bienenbrot, Bragbrot, Brechbrot, Budenbrot, Eintagsbrot, Eisenbahnbrot, Feinbrot, Ferdingsbrot, Franzbrot, Fünfersbrot, Gartenbrot, Gelbbrot, Grobbrot, siehe auch Gebäck

QUELLEN

Hupel 1795a, 34
Brod hat man hier von verschiedener Art, nemlich 1) gebeuteltes, welches auch deutsches heißt; 2) ungebeuteltes, welches man Volks (d.i. Gesinde-)Brod nennt; 3) Schrofbrod, welches aus ungebeuteltem aber fein gemahlenem Mehl gebacken wird: solches pflegen gemeine deutsche Bürger zu essen; 4) Kafbrod, wenn Kaf (Spreu) mit dem Roggen gemahlen wird; dies ist die gewöhnliche Bauernahrung; 5) Weißbrod von gebeuteltem Weitzenmehl; einige nennen dies Semmel.

Gutzeit 1859, 153
Brot Man unterscheidet gebeuteltes, ungebeuteltes, d. h. von gebeuteltem, ungebeuteltem Mehl; gebrühtes, ungebrühtes; Schrofbrod, aus ungebeuteltem, aber fein gemahlenem Mehl; Kaffbrod, wenn Kaff (Spreu) mit dem Roggen gemahlen ist, Süßsauerbrod, Grobbrod, Weißbrod, Franzbrod; gesottenes, ungesottenes Brod.
Nur in der gewählten Sprechweise lautet dies Wort mit t; sonst: Brodes, Brode. Grimm sagt, die Mz. heiße Brote, bei Keysersberg auch Bröter. Bei uns: Brode, Bröde, Bröder. Auch spricht man selten von Broten Zucker, sondern von Broden, z.B. 172. 1792. 322. und Bröden z.B. 172. 1810. 52. - Grimm lässt nur Brot gelten, als allein hochd. Form; Adelung und die meisten and. Wtb. haben: Brod. In den inländischen Schriften aus diesem Jahrh. findet man gewöhnlich Brodte gedruckt; und in der neusten Zeit Brote. In unsern Zeitschriften, und auch in vielen Büchern wurde und wird die Schreibung von dem Drucker nach der ihm gefälligen und geläufigen Weise geregelt. Es ist daher nicht immer möglich, zu wissen, wie der Schreiber schrieb.
Brod schänden, in der Redensart: seines Meisters Brod schänden, in den Dörptschen Bäckerschragen, nach Gadebusch (153): d.h. seines Meisters Frau oder Tochter.

Hoheisel 1860, 25f.
Brot katexochen st. Brot aus gebeuteltem Reggenmehl, dessen man sich gewöhnlich als Tischbrot bedient, im Gegensatz sowohl zu Schwarzbrot oder Grobbrot (aus ungebeuteltenm, grobem Roggenmehl), als auch zu Weißbrot (aus (Waizen). Doch wird in einigen Familien statt „Brot“ in dem oben angegebenen Sinne auch Feinbrot gesagt.

Sallmann 1880, 56
beim Brot wird gebeuteltes, gebrühtes, gesottenes Brot, Schwarzbrot, deutsches Schwarzbrot, Weißbrot, süßes Weißbrot, schwarzes Weißbrot, schwedisches, griechisches, landisches Brot, aus gebeuteltem oder ungebeuteltem Mehl, Schrotbrot, Kaffbrot, Feinbrot, Bäckerbrot, Kunstbrot, Grobbrot, Tischbrot, Süßsauerbrot, Hausbrot, Maschinenbrot, Gerstenbrot, Weizenbrot, Roggenbrot, Bienenbrot (mit einem Zusatz von Honigwaßer), Citronen-, Pomeranzenbrot, Knakerbrot /schw. knakabröd), Eintags-, Milch-, Volksbrot, Seppik, Sittenbrot (ruß. sitni chljeb), Gelbbrot, Kümmelbrot, Theebrot, Franzbrot, Rosenbrot gewißenhaft unterschieden.

Gutzeit 1886, 182f.
Brot Auffallend, dass bei Grimms Wtb. nur an eine Herleitung von brechen denkt und die Uebereinstimmung mit dem Griechischen unverücksichtigt lässt: τά βρωτά Esswaren, jon. βρωτόζ dasselbe was βρώμα oder βρώσιζ Speise, βρώσκειν essen. Selbst slaw. брашно Speise kann herangezogen werden, welches mit dem ahd. brosmâ (Brosame, Brocken), wofür Ulfilas drausna gebraucht, zusammenfällt.
Nach 239 soll gebacken werden viererlei Brodt: als Semmel, Wecken, schone Rogken u. Speisebrodt. In 353 findet sich: Weißbrod oder fein Weizenbrod, Gerstenbrod, Volks- od. Kleipenbrod, Grikkenbrod. - Stender I. hat Lang Brod, d.i. mit Afterkorn gebackenes, dass die Hülsen u. Spitzen im Halse stecken bleiben. Daher wünscht man im Oberlande (Kurland) scherzweise: lange zu leben und kurz Brod zu essen.
In Brot u. Lohn stehen, 317. J. 1780. Gew. - Brot schänden, nach Gadebusch (325): seines Meisters Frau, Tochter od. Magd entehren. Imgleichen: Essen und Trinken verachten. vgl. Dörpt. Bäckerschragen § 20. - So ein Gesell oder Jung in seines Meisters Hause Unzucht beginge und, wie man spricht, sein Brodt schändet, der soll die Stadt von außen ansehen, 240; würde ein Gesell seines Meisters Brot schänden, 259 u. oft in and. Schragen. Des Sekretärs Knecht und Magd, darum daß sie sein Brot geschändet u. aus seinem Dienst gegangen, 349. XXVII. i. J. 1614/17; die Reisischen u. andere Diener, wo sie werden ihrer Herrschaft Brod schänden, und teutsche u. unteutsche Dirnen beschlafen, 192. II. 8. 195; Knecht seines Herrn Brot in Unzucht geschendet, 349. XXVII. 1. - Abgeschnitten Brot klebt nicht mehr, d.h. getrennte Verhältnisse vereinigen sich nicht mehr, z.B. von auseinandergegangene Brautschaften. - Früher zuweilen f. Getreide, Korn. s. Accisebude. Ganz wie russ. хлѣбъ Brot u. Getreide. Die Last Brots, welche in der Ziseboden ist bezahlet worden, 349. XXIII. 1.

Gutzeit 1894, 6
Brot schänden. vgl. I. 153 und Nachträge v. 1886. 182.

Masing 1931, 29, 48
Brot im nordbalt. Sprachgebiet für „Laib“.
Seine Mutter schneid't Brot mit Schnur“ für armen Schlucker ? „Abgeschnitten Brot klebt nicht mehr“ (Ablehnen des Wiederverknüpfens gelöster Beziehungen)

Graf 1958, 9
Als Frühstücksbrot beliebt war neben dem Franzbrot das Rosenbrötchen, zum Morgenkaffee bevorzugte man in Riga noch im 19. Jahrhundert das Milchrundstück, ein Spaltgebäck. Einige Bäckereien in Estland hatten sich auf Zitronen- und Pomeranzenbrot spezialisiert. Zum Nachmittagskaffee gab es Wiener Brot = Kaffeebrot, gern gekauft wurde auch der Wiborger Kringel, ein größerer, in Wiborg hergestellter Kringel aus Weizenmehl mit Zusatz von Zucker, Milch und Kardamom. Der Kanten hieß Knust. Neben den mit Schlagsahne gefüllten Fastnachtskuckeln waren die russischen Blini, eine Art Plinsen, in 19. Jahrhundert zum traditionellen Fastnachtsessen im deutschen Haushalt geworden. In allen baltischen Kochbüchern gibt es Rezepte für Piroggen, russ. und pol. piróg, was meist ungenau mit „Pastete aus Hefenteig“ übersetzt wird.
Für Roggenbrot sagt man Schwarzbrot oder Grobbrot, Weizenbrot heißt stets Weißbrot, das auch für Brötchen, Schrippen gebraucht wird. Ein Rund- oder Milchbrötchen ist ein Kuckel, den auch der Ostpreuße kennt; das Grundwort ist polnisch kukla „längliches Brot“, aus lateinisch cuculla. Beliebt ist das Gelbbrot, das sonstwo Safranbrot genannt wird; ein gelber Kringel durfte auf keinem Geburtstagstisch fehlen. Feinbrot bedeutete in Estland süßsaures Brot aus gebeuteltem Roggenmehl, in Riga feines Kaffeebrot; in Berlin versteht man unter Feinbrot das helle, besser ausgemahlene Roggenbrot. Eine Schnitte Brot, eine Stulle, heißt Scheibe. Der süddeutsche Krapfen ist unter dem Namen Kröpelkuchen bekannt, mnd. kropel, hessisch Kräppel (Grimm, Dt. Wörterbuch 5, 2064), der, die, das Kreppel (Sprachbrockhaus). Das mnd. stritzel „längliches Gebäck aus feinem Weizenmehl“ hat sich im Baltikum und in Preußen als Stritzel erhalten, in Wien sagt man Strützel. Der Timpweck ist ein spezifisch revalsches Gebäck, nämlich ein viereckiges Brötchen aus Wasserkringelteig, dessen spitze Ecken, mnd. timpen „Zipfel“, den Namen verursacht haben. In Westfalen und Stralsund kennt man einen Timpenstuten, und der Timpendreier ist ein alter Beiname des Bäckers. Die Bezeichnung Weck ist sonst im baltischen Sprachgebrauch nicht mehr gebräuchlich; in rigaschen Bäckerschragen sind Weck und Wegge bereits im 14. Jh. neben der Semmel belegbar. Eine Verbindungsstraße in Reval hieß bis zuletzt der Weckengang.

Kobolt 1990, 74
Brot in den abgeleiteten Fällen gelegentlich noch mit niederd. -d-, z.B.: von dem Brode; plattd. Brot pl. Bröte (?)

brotbraun Adj

QUELLEN

Gutzeit 1886, Solange gebacken bis die Oberfläche des Gebäcks brodbraun wird, balt. Skizzen.

Brotchen das

QUELLEN

Pantenius 1880, 247
das Getreide

Brot-Endchen das

QUELLEN

Gutzeit 1859, 153
rundliches Ende eines Brodes. In der Mz. die Brod-Endchen oder Brod-Enderchen.

Brotesser der
‣ Varianten: Brodesser

QUELLEN

Gutzeit 1859, 154
Brodesser, Person, die viel Brod isst. Ein unnützer Brodesser: Person, die nicht arbeitet, nichts nützt, nur isst.

Brotfrau die
‣ Varianten: Brodfrau

QUELLEN

Gutzeit 1859, 154
Brodfrau 1) od. Brodweib, die Brod umher oder in Häuser bringt. 2) was Brodmutter, 185. 727. (J. 1700).

Gutzeit 1886, 183
Brotfrau 2) Brotherrin. Magd, ohne ihrer Brodfrauen Willen fortgegangen, 349. XXV. 1.

Brotfresser der
‣ Varianten: Brodfresser

vgl Brotesser

QUELLEN

Gutzeit 1859, 154
stärker als Brodesser

Masing 1931, 48
vulgär für Brotesser

Brotgelder pl

QUELLEN

Gutzeit 1886, 183
Brotgelder ein Teil der Besendungen. In 349. XIV. 10 heißt es: dem Oberpastor u. übrigen Predigern Wein- und Brodtgelder - dem ersten 30 Thl. vgl. Königl. Gouvernementsbescheid v. 1676 wegen Brodt- u. Weingelder.

Brotgericht

QUELLEN

Gutzeit 1886, 183
u. beschworenes Brot, panis conjuratus, vgl. 373. IV. 25. Ebenda: Brotprobe, S. 27: sors de pane.

Brotgerste die
‣ Varianten: Brodgerste

QUELLEN

Gutzeit 1859, 154
Brodgerste, 172. 1788. 216.

Brotgeschirr das

QUELLEN (Informanten)


Backtrog. DWA 8, Estl. 1

Brotgetreide das

‣ Synonyme: Brotkorn

QUELLEN

Gutzeit 1894, 7
Getreide, das zu Brot verarbeitet wird, d.h. Roggen und Weizen; entgegen der Gerste und dem Hafer. In kaufmännischer Sprache.

Brotherr der
‣ Varianten: Brodherr

QUELLEN

Gutzeit 1859, 154
ein Mitglied des Rathes in Dorpat. 180.

Brothobeln

QUELLEN

Gutzeit 1886, 183
f.d.Küche, rig. Ztg. 1882. 253.

Brotkante die

QUELLEN

Gutzeit 1859, 154
dickes und großes Stück Brod. Von Lge und St. angef.

Brotknolle die
‣ Varianten: Brodknolle

QUELLEN

Gutzeit 1859, 154
das vorige. Von Lge und St. angef.

Brotkorn das
‣ Varianten: Brodkorn

‣ Synonyme: Brotgetreide

QUELLEN

Gutzeit 1859, 154
Brodkorn, Getreide, das zu Brod benutzt wird, Roggen und Weizen namentlich. So oft 180, z.B. IV. 1. 323; IV. 2. 568. - Bei Grimm in and. Bed.

Gutzeit 1894, 7
Brotkorn in demselben Sinne wie Brotgetreide. So schon in einem Gesuch des rig. Rats an den König von Schweden Gustav Adolf im J. 1621. vgl. 174. 1894. 106.

???, 61
das zu Brot dienende Getreide, nam. Roggen und Weizen.

Brotkorste die
‣ Varianten: Brotkorsten

QUELLEN

Gutzeit 1886, 183
Brotrinde, 444. 1780 u. 1818 u. heute gew. Fast nie Brotkruste.


QUELLEN (Informanten)

Brotrinde

Brotkorsten
‣ Varianten: Brotkorste

Brotkuckel das/die

QUELLEN

Gutzeit 1886, 183
Brodkuckel, ein ganzes Brod, 444. 1780 u. 1818; ein ganzes Brod, liefl. Kuckel, ebda. Kuckel bezieht sich nur auf ein rundes größeres Brod, Kuckelchen auf ein kleines rundes Brödchen; die runde Gestalt ist maßgebend, nicht das Ganze.

Worms 1917, 160
Brotkukkel, große Brotkukkel essen - wohl= den Mund vollnehmen, großsprecherisch sein
„Hm, ja, wir Kurländer .. sind gewohnt, große Brotkukkel zu essen,“ sagte der Herr Justizrat noch gestern, als ich ihn zu frisieren die Ehre hatte.


QUELLEN (Informanten)
Linde, Sigrid
das Brotkuckel - Leibbrot

Brotkukkel
‣ Varianten: Brotkuckel

Brotkwass
‣ Varianten: Brotkwas, Brotquass

vgl Kwas

QUELLEN

Maltz 1955, 30
russ. Spezialität, Getränk.

Brotloch das
unedel. de Mund; et pudrumulk

QUELLEN

Masing 1931, 48
vulgär für Mund

Brotluke die

‣ Synonyme: Brotloch

QUELLEN

Masing 1931, 48
vulgär für Mund

Brotmamsell die

QUELLEN

Gutzeit 1886, 183
die Brod in der Bäckerei verkauft

Brotmarkt der

QUELLEN

Gutzeit 1886, 183
Auf dem feilen Markte oder Brodmarkte, 337. Des Alters wegen!

Brotmesser das

QUELLEN

Gutzeit 1886, 183
Schon in Landvogteiprot. v. 1590: Brodmesser. vgl. 174. 1852. Nr. 11.

Brotmutter die
‣ Varianten: Brodmutter

QUELLEN

Gutzeit 1859, 154
Brodmutter, 185. 727.

brotneidisch Adj
‣ Varianten: brodneidisch

QUELLEN

Gutzeit 1859, 154
brodneidische Geheimniskrämerei, 176. 1832. 147.

Brotofen der
‣ Varianten: Brodofen

QUELLEN

Hupel 1795a, 35
Brodofen, der, hört man zuweilen st. Backofen.

Gutzeit 1859, 154
Brodofen, zuweilen statt Backofen. Hup.

Brotpudding der

QUELLEN

Gutzeit 1886, 183
aus Brot, Milch, Ei und Butter, 227. 175. Man hat Grobbrotpudding aus grobem Roggenbrot u. Äpfelschnitten, Weißbrotpudding aus Franzbrot, Reibbrotpudding aus Reibbrot u.a.


QUELLEN (Informanten)
Oprescu: Elga: Riga
im Ofen gebackene Süßspeise (Auflauf)

Brotquass
‣ Varianten: Brotkwass

siehe auch Kwas

QUELLEN (Informanten)

Lange, Harald: Riga, Südlivland
Brotquass oder Brotkwass wurde aus Brotresten (Rinden) hergestellt.

Brotreiter der

QUELLEN

Gutzeit 1886, 183
Bettler nannte man im Scherz Brodreiter, 382. 6.

Masing 1931, 47
verarmter Edelmann, der von der Gastfreundschaft seiner Standesgenossen und Gutsnachbarn lebt.

Brotroggen der
‣ Varianten: Brodroggen

QUELLEN

Gutzeit 1859, 154
Brodroggen, Sat- und Brodroggen, 172. 1813. 141, d.h. der nicht zu säen, sondern zu vermahlen ist.

Brotsack der
‣ Varianten: Brodsack

QUELLEN

Gutzeit 1859, 154
Brodsack, bez. nicht nur das Säckchen, in welchem der Bauer seine Kost mit sich führt, wenn er nach dem Hof zur Arbeit, oder sonst wohin wandert; sondern überhaupt auch seine Mundbedürfnisse, die etwa in einem Kästchenauf die Reise mitnimmt. Daher sagt man: dieser Wirth gibt seinem Knecht immer einen guten Brodsack, d.h. gute Kost, mit. Hupel, Id. 35.

Gutzeit 1886, 183
Dieb, der des Bauern Brodsäcke gern bemauset. Stender.

Habicht 1956, 256
der Estnischen Bauern

Brotscharren

QUELLEN

Gutzeit 1886, 183
Brotbuden, 239. Ehemals.

Masing 1931, 17
Verkaufsstand der Bäcker in der älteren Zeit. Riga seit 1495 in der vom Marktplatz am Rathaus zur Düna führenden Schalprortenstraße (Stieda-Mettig 20). Reval im Weckengang, dem Durchgang vom Markt zu Langstraße vor der Heiligengeistkirche (W. Neumann, Das rigasche Handwerk im MA (Joneks Baltischer Kalender 1925) 114.

Brotschaube
‣ Varianten: Brodschaube

QUELLEN

Gutzeit 1859, 154
Brodschaube, Brodschaufel. Lange

Brotschaufel
‣ Varianten: Brodschaufel

QUELLEN

Hupel 1795a, 35
Brodschaufel

Gutzeit 1859, 154
Brodschaufel, Brodschieber. Hupel

Brotschieber der
‣ Varianten: Brodschieber
et leivalabidas

QUELLEN

Bergmann 1785, 12
Brotschieber, Brodschieber und Bachschaufel ist beydes richtig.

Hupel 1795a, 35
Brodschieber = Brotschaufel

Brotschiffel die

QUELLEN

Gutzeit 1886, 183
Brodschüffel

Brotschragen

QUELLEN

Gutzeit 1886, 183
Fleischschragen und Brodschragen, 194. Nystädt 54.

Brotschrange die

QUELLEN

Gutzeit 1886, 183
Brotschrange, Brodladen. Brodschrangen, 195. Russow 114. 6. Und später. In Grimms Wtb.: Brotschranne.

Brotschrape die
‣ Varianten: Brodschrape

QUELLEN

Hupel 1795a, 35
Brodschrape, die, st. Trogscharre.

Gutzeit 1859, 154
Brodschrape, die, Trogscharre. Bg. und Hupel.

Brotseite die

QUELLEN

Gutzeit 1886, 183
in Kirchen. Die nördliche Seite des Langschiffes heißt Evangelienseite, Kelchseite oder Frauenseite, die südliche Epistelseite, Brodseite oder Männerseite, N. Euleke in 396. XXXI. 600. [Balt. Monatsschrifte]

Brotsuppe die

QUELLEN (Informanten)

Oprescu: Elga: Riga
süße Suppe

Brottisch der

QUELLEN

Gutzeit 1886, 183
Verkaufstisch von Brot in kleinen Gastwirtschaften. In den kleineren Restaurationen, wo sog. Brodtische bestehen, rig. Ztg. 1884. 151; vollständig verschimmelten u. verfaulten Saftes verkauft, welchen die Inhaberin eines Brodtisches erstanden hatte.

Gutzeit 1898, 6
in Schenkwirtschaften, Lette oder Tisch, auf dem sich für die Trinkenden allerlei Eßwaren befinden: Brot, Aufschnitt, Häringe, Neunaugen, Butterbrot, Fleisch, Wurst u.a. Den Verkauf besorgt gewönlich ein Frauenzimmer, besonders in größeren Wirtschaften oder in dem Falle, daß auch warme Gegenstände, Suppe u.dgl. zum Verkauf kommen. Die Brottischstellen werden oft verpachtet. Russisch: закусочный столъ vgl. Nachträge v. 1886.

Brottischstelle die

QUELLEN

Gutzeit 1886, 183
Die Brodtischstelle in der großen Münzstreße Nr. 2 ist zu vergeben, 361. 1871. 242; eine Brodtischstelle nebst Küche ist zu vergeben, ebda. 1872. 146.

Brottorte die

QUELLEN

Wehren 1812, 95f.
Brodt-Tort

Brotvater der
‣ Varianten: Brodvater

QUELLEN

Gutzeit 1859, 154
Brodvater, Ernährer. Vgl. Grimm.

Brotweib das
‣ Varianten: Brodweib

QUELLEN

Gutzeit 1859, 154
Brodweib, Weib, das Brod zum Verkauf umherträgt.

Brotverkauf der

QUELLEN

Gutzeit 1886, 183
jetzt oft im Sinne von Brotverkaufsstelle, Brodbude. Näheres Schwimmstraße im Brodverkauf.

Budenbrot das

siehe auch Brot

QUELLEN

Sass 1963, 93
...; das Morgenfrühstück unter harzduftenden Kiefern, mit „Budenbrot“, warmen Hörnchen und frisch geräucherten, goldiggleißenden Strömlingen und Lutschings [kleine Fische]. Und dann das wort- und küssereiche Abholen lieber Sonntagsgäste an den Strandbahnhöfen, die sagenhaften Erdbeeren auf den Assernschen Plantagen und der „Kondor“, weiß am Horizont vorbeigleitend, die Bootfahrten auf der nächtlichen Aa, das Schwarzbeerpflücken und Riezchensuchen in den Dünawäldern ...

Butterbrot das

DAZU:
für ein Butterbrot verschleudert (id) 'für eine Kleinigkeit verkauft'

Butterrosenbrot das

‣ Synonyme: Butterrundstück
siehe auch Gebäck

QUELLEN

Masing 1931, 38
kleines rundes Weißbrötchen aus Butterteig, durch fünf radiäre einschnitte auf der Oberseite gekerbt. Abbildg S. 59.


QUELLEN (Informanten)
Werther, Maja: Narva

Dreiferdingsbrot das

vgl Ferdingsbrot

Ehrenbrot das

QUELLEN

Gutzeit 1864, 222
Ehrenbrot. In einer Rechnung v. 1607 führt B.- M. Nyenstädt an: dass ihm für Ehrenbrodt noch 48 Mk. restire.

DRWB II, 1278
[einziger Beleg]

Eintagsbrot das

siehe auch Brot

QUELLEN

Sallmann 1880, 56

Gutzeit 1886, 240
Brot aus grobem Waizenmehl, das sich nur einen Tag schmackhaft erhält, in Kuckeln. 1873. Riga.

Masing 1931, 39
flaches, rundes Brötchen aus gebeuteltem Roggenmehl

Eisenbahnbrot das

siehe auch Brot

QUELLEN

Masing 1931, 39
länglichrunde Semmel mit einem in der Längsrichtung laufenden tiefen Einschnitt.
Riga, Mitau, „wird jetzt kaum mehr gebacken“

Erbrotz der

QUELLEN

Gutzeit 1886, 249
Erbroh, der, der Pferde, Hupel (444. 1780 u. 1818): Erb-rotz.

Fackbrot das

QUELLEN

Masing 1931, 39
Fackbrot. 1487 fackbrott [Stieda-Mettig 243] „vielleicht zu mnd. vak 'Fach; Falte und durch solche abgetrennte Nebentasche.“

Feinbrot das
et peenleib
siehe auch Brot

QUELLEN

Hoheisel 1860, 25f.
Feinbrot 1. Beleg „Brot“

Gutzeit 1864, 275
Feinbrot, sog. feines Thee- od. Kaffeebrot. Auf dem Lande auch Weizenbrot überhaupt im Gegensatz von Grobbrot (Roggenbrot).

Sallmann 1880, 56

Eckardt 1904, 61
In Riga versteht man unter "Feinbrot" süßes Gebäck.

Seemann von Jesersky 1913, 117
Feinbrot - kleines, leichtes, feines Gebäck aus Weizenmehl.

Masing 1926b, 68
Feinbrot „südbalt. süsses Gebäck aus feinem Weizenmehl in Form kleiner, verschieden gestalteter Brötchen; nordbalt. Brot aus gebeuteltem Roggenmehl in Form grosser, länglicher Laibe.“ (Schumann, S. 14 Finbrod 'Weissbrot': Frischbier I, S. 184 Feinbrot 'Brot aus fein gebeuteltem Roggenmehl, im Gegensatz zu Grobbrot').

Masing 1931, 35, 39
Feinbrot - feineres süßes Gebäck, das zum Kaffee gegessen wird. Flechtenform.
nordbalt.: Brot aus feinem Roggenmehl (= südbalt. Süßsauerbrot); südbalt.: feines süßes Kaffeegebäck aus Weizenmehl. vgl. Frischbier I 110. Nd. Korrespondenzblatt 1905, H. 26, 55.

Graf 1958, 9
Für Roggenbrot sagt man Schwarzbrot oder Grobbrot, Weizenbrot heißt stets Weißbrot, das auch für Brötchen, Schrippen gebraucht wird. Ein Rund- oder Milchbrötchen ist ein Kuckel, den auch der Ostpreuße kennt; das Grundwort ist polnisch kukla „längliches Brot“, aus lateinisch cuculla. Beliebt ist das Gelbbrot, das sonstwo Safranbrot genannt wird; ein gelber Kringel durfte auf keinem Geburtstagstisch fehlen. Feinbrot bedeutete in Estland süßsaures Brot aus gebeuteltem Roggenmehl, in Riga feines Kaffeebrot; in Berlin versteht man unter Feinbrot das helle, besser ausgemahlene Roggenbrot. Eine Schnitte Brot, eine Stulle, heißt Scheibe. Der süddeutsche Krapfen ist unter dem Namen Kröpelkuchen bekannt, mnd. kropel, hessisch Kräppel (Grimm, Dt. Wtb. 5, 2064), die, das Kreppel (Sprachbrockhaus). Das mnd. stritzel 'längliches Gebäck aus feinem Weizenmehl' hat sich im Baltiku, und in Preußen als Stritzel erhalten, in Wien sagt man Strützel. Der Timpweck ist ein spezifisch revalsches Gebäck, nämlich ein viereckiges Brötchen aus Wasserkringelteig, dessen spitze Ecken, mnd. timpen 'Zipfel', den Namen verursacht haben. In Westfalen und Stralsund kennt man einen Timpenstuten, und der Timpendreier ist ein alter Beiname des Bäckers. Die Bezeichnung Weck ist sonst im Baltischen Sprachgebrauch nicht mehr gebräuchlich; in rigaschen Bäckerschragen sind Weck und Wegge bereits im 14. Jahrhundert neben der Semmel belegbar. Eine Verbindungsstraße in Reval hieß bis zuletzt der Weckengang.

Kobolt 1990, 102
Feinbrot n gebrühtes Brot aus feinem, gebeuteltem Roggenmehl unter Zusatz von Zucker.
lbg. Finbrod gebeuteltes Roggenbrot; pomm. Fin Brod ohne klare Begriffsbestimmung; schl. Fienbrot Roggenweißbrot.


QUELLEN (Informanten)
Weiss, Lis-Marie: Reval
Feinbrot, das. süß-saures Mischbrot

Blosfeld, Lilli: Reval, Mitau
Feinbrot - Süßsauerbrot (in Kurland)

Ferdingsbrot das
‣ Varianten: Ferdingsbrod

vgl Dreiferdingsbrot, Ferdingsfranzbrot, siehe auch Brot

QUELLEN

Gutzeit 1864, 269
Ferdingsbrod. Die rig. Brottaxe von 1770 unterscheidet: Ferdingsbrode von Roggen- u. Weizenmel; Zweiferdingsbrode, Drei- u. Vierferdingsbrode; Ferdingsfranzbrod, d. h. Franzbrot von einem Ferding od. 1½ Kop. Wert.

Ferdingsfranzbrot das

QUELLEN

Gutzeit 1864, 277
Ferdingsfranzbrot, d.h. Franzbrot von einem Ferding od. 1½ Kop Wert. (1770 Rigaer Brottaxe?? s. Ferdingsbrot)

Franzbrot das
‣ Varianten: fransch Brot
‣ Belege: Reval (Anf. des 19. Jh.)

vgl Ferdingsfranzbrot, siehe auch Brot

QUELLEN

Gutzeit 1864, 295
Franzbrot, in Riga auch gew. Weißbrot genannt, d. h. Weizenbrot in länglich-rundlicher Gestalt zu 1½ Kop. Französisches F. ist rösch gebackenes und mit Mehl bestreutes.

Sprengfeld 1877, 70
Franzbrot (Franzbrödte) - Weißbrot

Sallmann 1880, 56

Seemann von Jesersky 1913, 118
Franzbrot - paarweise gebackene Weißbrötchen, beide 3 Kopeken.

Masing 1926b, 68
Franzbrot 'längliches Brötchen aus Weizenmehl, oben in der Längsrichtung aufgeritzt' (Schumann, S. 14 Fransbrod 'feines Weißbrot'; Th. Mann „Buddenbrooks“, S. 45 ein wenig Franzbrot; Frischbier I, S. 204.)

Masing 1931, 35
Franzbrot - Doppelsemmel in Form der Ziffer 8, in der Längsrichtung eingeritzt.
[Abb. S. 59]; [S. 7: 1763: fransch Brot; S. 16: 1788: Franz Brod]

Graf 1958, 9
Als Frühstücksbrot beliebt war neben dem Franzbrot das Rosenbrötchen, zum Morgenkaffee bevorzugte man in Riga noch im 19. Jahrhundert das Milchrundstück, ein Spaltgebäck. Einige Bäckereien in Estland hatten sich auf Zitronen- und Pomeranzenbrot spezialisiert. Zum Nachmittagskaffee gab es Wiener Brot = Kaffeebrot, gern gekauft wurde auch der Wiborger Kringel, ein größerer, in Wiborg hergestellter Kringel aus Weizenmehl mit Zusatz von Zucker, Milch und Kardamom. Der Kanten hieß Knust. Neben den mit Schlagsahne gefüllten Fastnachtkuckeln waren die russischen Blini, eine Art Plinsen, im 19. Jahrhundert zum traditionellen Fastnachtessen im deutschen Haushalt geworden. In allen baltischen Kochbüchern gibt es Rezepte für Piroggen, russ. und pol. piróg, was meist ungenau mit „Pastete aus Hefenteig“ übersetzt wird.

Nottbeck 1987, 31
Franzbrot - kleines Weißbrot / E.K.L.R.
Franzbrot gab es nur selten als Schulbrot.

Kobolt 1990, 107
Franzbrot n großes, längliches, in der Längsrichtung gekerbtes Brötchen
westf. Franzbrot Stuten, Zweigroschen-Stuten; ostpr. Franzbrot semmelartiges Weizengebäck; nhd. Franzbrot ohne Begriffsbestimmung.


QUELLEN (Informanten)

das Franzbrot 'balt. Festgebäck' (Reval um 1900)

Fünfersbrot das
‣ Varianten: Fünfersbrod

siehe auch Brot

QUELLEN

Gutzeit 1864, 301
Fünfersbrod, süßsauers Brod zu einem Fünfer. Gew.

Gartenbrot das

‣ Synonyme: Brechbrot
siehe auch Brot

QUELLEN

Masing 1931, 40
Riga. „eine lange Semmel mit zahlreichen quer verlaufenden Einschnürungen, die das Abbrechen kleinerer Stücke erleichtern; wird für Hotels u. Restaurants hergestellt.“ Abbildung S. 59.

Gebeutelt-Brot das
‣ Varianten: gebeuteltes Brot
et peenleib

QUELLEN

Bergmann 1785, 24
Gebeuteltbrod, fein Brod, Herrenbrod

Hupel 1795a, 73
[zitiert Bergm.]

Gutzeit 1877, 318
Gebeutelt-Brod, erklärt Bergmann mit fein Brod, Herrenbrod — Jetzt wird alles Brod, mit Ausname des Grobbrodes, aus gebeuteltem Mehl bereitet.

Gelbbrot das

vgl Stritzel, siehe auch Brot

QUELLEN

Gutzeit 1877, 330
Gelbbrod, das, gespr. Gelb'-Brod u. Gell-Brod, eine mit Safran gefärbte feine Brotgattung, — keineswegs wie Hupel unter Gelbkringel angibt: aus Butterteig verfertigt! — teils von länglicher, teils von Kringelgestalt, mit Rosinen, Korinthen u. Succade versehen, u. Mandeln an der Oberseite. Auf Geburtstagen, Taufen, Hochzeiten u. Beerdigungen, insbesondere auch zu Chocolade gegeben. Zum Kasse wurde Gelbbrod gereicht, d. h. in Stücken oder zerschnittenes Gelbbrod oder Gelbkringel, vgl. Gelbkringel. In 174. 1851. 213: 436 Franzbrodte und 52 Gelbbrodte, d. h. das eben beschriebene Gebäck in länglicher Gestalt.

Sallmann 1880, 56

Masing 1931, 40
Brot aus Weizenmehlteig mit Zusatz von Butter, Zucker, Safran, Rosinen in Laib- und Kringelform; in Riga war es Sitte [und ist es noch hier und da], daß zu Beerdigungen Trauergäste u. Leichenwagenkutscher mit Gelbbrot und Portwein bewirtet wurden.

Graf 1958, 9
Für Roggenbrot sagt man Schwarzbrot oder Grobbrot, Weizenbrot heißt stets Weißbrot, das auch für Brötchen, Schrippen gebraucht wird. Ein Rund- oder Milchbrötchen ist ein Kuckel, den auch der Ostpreuße kennt; das Grundwort ist polnisch kukla „längliches Brot“, aus lateinisch cuculla. Beliebt ist das Gelbbrot, das sonstwo Safranbrot genannt wird; ein gelber Kringel durfte auf keinem Geburtstagstisch fehlen. Feinbrot bedeutete in Estland süßsaures Brot aus gebeuteltem Roggenmehl, in Riga feines Kaffeebrot; in Berlin versteht man unter Feinbrot das helle, besser ausgemahlene Roggenbrot. Eine Schnitte Brot, eine Stulle, heißt Scheibe. Der süddeutsche Krapfen ist unter dem Namen Kröpelkuchen bekannt, mnd. kropel, hessisch Kräppel (Grimm, Dt. Wörterbuch 5, 2064), der, die, das Kreppel (Sprachbrockhaus). Das mnd. stritzel „längliches Gebäck aus feinem Weizenmehl“ hat sich im Baltikum und in Preußen als Stritzel erhalten, in Wien sagt man Strützel. Der Timpweck ist ein spezifisch revalsches Gebäck, nämlich ein viereckiges Brötchen aus Wasserkringelteig, dessen spitze Ecken, mnd. timpen „Zipfel“, den Namen verursacht haben. In Westfalen und Stralsund kennt man einen Timpenstuten, und der Timpendreier ist ein alter Beiname des Bäckers. Die Bezeichnung Weck ist sonst im baltischen Sprachgebrauch nicht mehr gebräuchlich; in rigaschen Bäckerschragen sind Weck und Wegge bereits im 14. Jh. neben der Semmel belegbar. Eine Verbindungsstraße in Reval hieß bis zuletzt der Weckengang.

Sass 1963, 40, 98
Stimmengewirr, unterbrochen von hellem Lachen, durchdringt das ganze Haus. Es duftet nach Kümmelkuchen und Gelbbrot, nach welkendem Jasmin, Kaffee, Papyrosrauch. Für die älteren Gäste ist im Wohnzimmer gedeckt, nachdem hilfreich zupackende Hände es binnen kurzem in seinen behaglichen Normalzustand rückgewandelt haben.
Weißt du noch: alles - oder doch beinah alles - wurde zu Hause hergestellt: Marzipan und Trüffel, Schmantbonbons und Pomaden, Gelbbrot und Mohnstrietzel und was sonst zu Weihnachten gehörte. Was wäre es schon für eine Kunst gewesen, in die Bude zu gehn und fertig zu kaufen!

Kentmann 1978, 141
Gelbbrot ein selbstgebackenes Gelbbrot

Nottbeck 1987, 33
Gelbbrot - Rosinenbrot mit Safran / E.K.L.R.
Zu Weihnachten und Ostern gab es Gelbbrot.

Kobolt 1990, 112
Gelbbrot n Festtagsgebäck: Milchweißbrot mit Safran, Kardamom, Rosinen, Mandeln, Puderzucker.
Der Auslaut der ersten Komponente und der Anlaut der zweiten werden zusammengezogen.


QUELLEN (Informanten)

Gelbbrot '(balt.) Festgebäck' (Bauske, Riga, Reval, Wierland, Pernau, Dorpat, Werro, Oesel, Kurland, Fennern, Talsen, Fellin, Doblen, Libau, Goldingen, Hasenpoth; Gut Spirgen/Kurland um 1930)

Weiss, Lis-Marie: Reval
süßes Hefegebäck mit Safran

Gerstenbrot das

QUELLEN

Sallmann 1880, 56

Gesindebrot das

‣ Synonyme: Grobbrot, Volksbrot
vgl Feinbrot, siehe auch Brot

QUELLEN

Hupel 1795a, 253
Gesindebrot Volksbrot, das, st. Gesindebrot. S. auch Grobbrot.

Grembrot
‣ Varianten: Grämbrot, Grenbrot, Krämbrot

QUELLEN

Lindner 1762, 227
Grēmbrot, in Preußen Stritzel, oder Struzel, wendisch Struza, von Strotzen (turgere) s. Popow S. 303 ist ein länglicht Gebäckniß an Festen. Vielleicht kommt das hiesige Wort vom Lettischen Kraim, franz. Crême, Sahne.

Gutzeit 1874, 84
Krämbrot. Ein zuerst in 174. 1810. 86 versuchte Schreibart für das sonst sog. Grän- oder Grämbrod, der Ansicht entsprechend, dass der erste Theil dieses Wortes das franz. crême (lett. creime)ist. Mit Schmand wird aber wenigstens das jetzige Gränbrot nicht gebacken. Der rig. Rat schickte 1643 dem neuen Generalgouverneur zum Willkommen: zwei Körbe mit Gebackenem (Becklis), einen Korb mit Krêmebrot und einen mit Weiß-brot, 174. 1810. 86. Krehmbrodte, 222. 19te u. 21ste. Die ältesten mir bekannten Quellenbelege sind aus dem J. 1553: Gremenbrodt u. J. 1598: Gränenbrodt und Grenenbrodt. vgl. Grämbrot. Die jetzige Aussprache kennt nur G, nicht K.

Masing 1931, 31f.
ca. 30 cm langes, 15 cm br. Brot, das aus beiden Enden in je zwei Knäufe auslief, auf der Oberseite zwei Kerben zeigte [zwei parallele, in der Längsrichtung eingeritzte Kerben zeigte (in Dorpat ein in der gleichen Richtung verlaufendes Flechtchen, das in die helle, glanzlose Rinde hineingebacken war)], aus feinstem weißen Mehl hergestellt u. m. Anis bestreut wurde.
s. auch Grembrot, Grenenbrot
1556 Gremenbrot (Riga)
Abb. S. 57: 1593 Grenenbrott (Riga)
S. 7: 1763 ordinaires Grem Brod ↔ Butter-Grem-Brod (bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges. Wohl zu schwed. grēn 'Zweig, Ast, Winkel zwischen zwei Ästen'. grēna 'die Beine spreizen' Falk-Torp I 345.
Dorpat: Gründonnerstag, Karfreitag, Neujahr.
Riga: Hochzeiten, zweite Feiertage

Grenbrot das
‣ Varianten: Grembrot

Grenenbrot das
‣ Varianten: Grembrot, Grenbrot

Grobbrot das
‣ Varianten: Grobbrod

‣ Synonyme: Gesindebrot, Volksbrot
vgl Feinbrot, siehe auch Brot

QUELLEN

Bergmann 1785, 27
Grobbrod, schwarzes Brod.

Hupel 1795a, 82f.
Grobbrod (grobes Brod) heißt was von grob geschroteten Mehl gebacken ist (im Gegensatz des gebeutelten und des fein geschroften Mehls). Bergm. sagt schwarzes Brod, aber solches wird auch zuweilen aus gebeuteltem Mehl gebacken.

Sallmann 1880, 56

Seemann von Jesersky 1913, 123
Grobbrot Brot aus ungebeuteltem Roggenmehl.

Masing 1926b, 68
Grobbrot 'Brot aus grobem Roggenmehl' (mnd. grofroggen 'grober, gewöhnlicher Roggen, nicht gesichtet'; Schumann, S. 14 Groffbrod 'Schwarzbrot'; Frischbier I, S. 254 Grobbrot 'Brot aus ungebeuteltem Roggenmehl').

Taube 1944, 84
wenn man Lust hatte, ließ man sich vom Leutetisch 'Grobbrot' holen, jenes von uns Kindern so geliebte ganz schwarze Brot mit eingebackener Kleie.

Masing 1931, 40
Grobbrot 'Brot aus grobem Roggenmehl'. s. auch grobes Brot.
S. 10: 1755 grob Brot.

Vegesack 1935, 15

Graf 1958, 9
Für Roggenbrot sagt man Schwarzbrot oder Grobbrot, Weizenbrot heißt stets Weißbrot, das auch für Brötchen, Schrippen gebraucht wird. Ein Rund- oder Milchbrötchen ist ein Kuckel, den auch der Ostpreuße kennt; das Grundwort ist polnisch kukla „längliches Brot“, aus lateinisch cuculla. Beliebt ist das Gelbbrot, das sonstwo Safranbrot genannt wird; ein gelber Kringel durfte auf keinem Geburtstagstisch fehlen. Feinbrot bedeutete in Estland süßsaures Brot aus gebeuteltem Roggenmehl, in Riga feines Kaffeebrot; in Berlin versteht man unter Feinbrot das helle, besser ausgemahlene Roggenbrot. Eine Schnitte Brot, eine Stulle, heißt Scheibe. Der süddeutsche Krapfen ist unter dem Namen Kröpelkuchen bekannt, mnd. kropel, hessisch Kräppel (Grimm, Dt. Wörterbuch 5, 2064), der, die, das Kreppel (Sprachbrockhaus). Das mnd. stritzel „längliches Gebäck aus feinem Weizenmehl“ hat sich im Baltikum und in Preußen als Stritzel erhalten, in Wien sagt man Strützel. Der Timpweck ist ein spezifisch revalsches Gebäck, nämlich ein viereckiges Brötchen aus Wasserkringelteig, dessen spitze Ecken, mnd. timpen „Zipfel“, den Namen verursacht haben. In Westfalen und Stralsund kennt man einen Timpenstuten, und der Timpendreier ist ein alter Beiname des Bäckers. Die Bezeichnung Weck ist sonst im baltischen Sprachgebrauch nicht mehr gebräuchlich; in rigaschen Bäckerschragen sind Weck und Wegge bereits im 14. Jh. neben der Semmel belegbar. Eine Verbindungsstraße in Reval hieß bis zuletzt der Weckengang.

Vegesack 1963, 182
das Grobbrot 'saures Roggenschrotbrot'
Manchmal blieben die versengten und angekohlten Kalmusblätter an der Rinde haften, und dann roch und schmeckte das säuerliche Grobbrot, das es sonst nirgends gab.

Nottbeck 1987, 35
Grobbrot - Brot aus ungebeuteltem Roggenmehl /E.R.
Roggenbrot wurde Grobbrot genannt.

Kobolt 1990, 119
Grobbrot - (meist mit einer einzigen Betonung auf dem kurzen Vokal der ersten Silbe) n Roggenbrot aus grob geschrotetem Mehl
lbg. Grofbrod Brot aus grobem ungebeuteltem, noch die Kleie enthaltendem Roggenmehl; lüb. Groffbrod pomm. Grof Brod pr. Grobbrot Brot aus ungebeuteltem Roggenmehl;


QUELLEN (Informanten)
Kerkovius, Martha: Riga
'Schwarzbrot, Roggenbrot'

Grobbrotkuchen der

QUELLEN (Informanten)

Weinert, Paul: Riga
dieser Kuchen war aus geriebenen Resten von grobem Brot (d.d. gesäuertem Roggen-Schrot-Brot) hergestellt. Er hatte Zuckerguss und wurde in Stücke geschnitten auf dem Düna-Markte für einige Kopeken oder Santim verkauft.

Grobweizenbrot das

QUELLEN

Masing 1931, 40
Grobweizenbrot Brot aus grobem Weizenmehl. südbaltisch.

Kobolt 1990, 119
Grobweizenbrot n Gebäck aus Weizenschrot.


QUELLEN (Informanten)
Kerkovius, Martha: Riga
Alexander Grosse: aus ungebeuteltem Weizenmehl, in Kurland.

Hausbrot das

QUELLEN

Sallmann 1880, 56

Herrenbrot das

‣ Synonyme: Gebeutelt-Brot

QUELLEN

Gutzeit 1889b, 516
Herrenbrot hat Bergmann unter gebeutelt Brot. Demnach wol gebeuteltes Roggenbrot. In Grimms Wtb.: Weizenbrot.

Hofesbrot das

QUELLEN

Masing 1931, 47
Hofesbrot "1669 (Jb. f. Genealogie, Heraldik u. Sph...Gestik 1914. Mitau 1930, S. 124.)
[die fronpflichtigen Landarbeiter] gehen alle Woche zur Arbeit ..., das ganze Jahr auf ihr eigen Brot“, und zu gewissen Leistungen „können sie alle aufgetrieben werden ... auf Hofesbrot", d.h. sie sorgen selbst für ihre Verpflegung oder erhalten sie vom Gutshofe geliefert.“

Hofsbrot das
‣ Varianten: Hofesbrod

QUELLEN

Gutzeit 1889b, 534, 538
Hofesbrod
Hofsbrot. Arbeit auf H., 193. II. 1268.

Judenbrot das

QUELLEN

Masing 1931, 35
Judenbrot - Zopfgebäck aus ungesiebtem Weizenmehl. (= geflochtenes Brot, Kitke).

Kaffbrot das
‣ Varianten: Kaffbrod
et aganaleib

QUELLEN

Lindner 1762, 229
[zu Kaff 'Spreu']

Lange 1772-1777, I/336
kaficht Brot

Hupel 1795a, 103
Kafbrod, das, wird aus Korn gebacken, welches mit der Spreu zugleich gemahlen ist (das gewöhnliche Brod der hiesigen Bauern.)

Gutzeit 1874, 4
Kaffbrod, bei Hupel Kafbrod. Es wird, nach Hupel, aus Mehl gebacken, das aus mit der Spreu zugleich gemalenem Getreide gewonnen ist, und soll das gewönliche Brod der hiesigen Bauern sein. Das hat für die Gegenwart keine Gültigkeit. — In Grimm's Wtb. dafür: kafficht Brot. — Kaffbrod, 176. 1832. 162. Der Gebrauch von Kaffbrod gilt als Beweis der Armut.

Masing 1931, 41
Kaffbrot minderwertiges Brot, zu dessen Teig Mehl mit Zusatz von Spreu (Kaff) verwendet wird. (veraltet) [zit. Sallmann, 56)

Kaffeebrot das
‣ Belege: Kurland

QUELLEN

Masing 1931, 41
Kaffeebrot 'Feinbrot (s.d.)

Pantenius 1959, 71


QUELLEN (Informanten)
Blosfeld, Lilli: Reval, Mitau
'Feinbrot' In Kurland

Kaneelbrot das

vgl Kaneelkuchen

QUELLEN

Masing 1931, 41
Kaneelbrot 'auf dem Kuchenblech gebackenes großes flaches Weißbrot, dessen Oberfläche eine Schicht Butter mit Zucker und Zimt trägt und das in kleine rechteckige Stücke zerschnitten'.

Klaibbrot das
‣ Varianten: Klaibbrod, Klaipbrot, Klaipenbrot, Laibbrod
{lett. klaipa, klaips 'großes Bauerbrot'}
‣ Belege: Estland, Lettland, Livland, Kurland (15. Jh.)

QUELLEN

Bergmann 1785, 36
Klaibbrod, Laibbrod (1. Chron. 17,3)

Hupel 1795a, 114
Klaibbrod st. Laibbrod führt Bergm. an. (vermuthlich vom lett. Wort Klaipa, welches ein großes Bauerbrod bezeichnet).

Gutzeit 1874, 44
Klaibbrod, richtiger: Klaipbrot, st. Laibbrod. Hupel nach Bergmann, vermutlich, wie er hinzufügt, vom lett. Klaipa oder Klaips, welches ein großes Bauerbrot bezeichnet; ebenso nach Baumgärtel (445. 35): Klaips. ein großes Bauerbrot, davon ein Arbeiter die ganze Woche zehret. Die Form entspricht genau goth. hlaifs. vgl. Kleipe. In Riga unbekannt.

Sallmann 1880, 53
Klaibbrot Brotlaib, das große Bauernbrot, von dem ein Bauer die ganze Woche zehrt, goth. hlaifs, ahd, hlaib, ags. hlâf, ruß. chljeb, lit. klepas, lett. klaipa, estn. klaibakas 'großes Stück Brot.

Masing 1931, 29
Klaibbrot, s. Kleipe.

Kiparsky 1936, 92
Klaibbrot [kléibrōt] n., Klaipe [kleipə] f., Klaipenbrot [kléipənbrōt] n. 'Brotlaib, das große Bauernbrot' ‹ lett. klàips 'Brotlaib; grosses, vom Laibe abgeschnittenes Stück Brot' + estn. klaip 'grosses Stück (Brot)'. Im ganzen Baltikum. Gutzeit II, 44; 50; N89 36; Sallmann N. 53. - Der älteste Beleg für Riga aus d. J. 1487 (Stieda-Mettig Schragen ... S. 244). Vgl. Masing Backstube 29.

Kleipenbrot das

‣ Synonyme: Volksbrot

QUELLEN

Gutzeit 1874, 50
Kleipenbrot. Volksbrod oder Kleipenbrod, kleipis maisis, 353. 33. [1724 Vocabularium] vgl. Klaibbrot.

Masing 1931, 29
s. Kleipe

Knäckebrot das
‣ Varianten: Knackerbre, Knackebrö, Knackerbrod, Knäckerbrot, Kneckebrot
{schwed. knäckebröd}

QUELLEN

Hupel 1795a, 117
Knackerbre, das (aus dem Schwedischen) nennt man sehr dünnes ganz hart gebackenes Brod, (welches zwischen den Zähnen knackert. Weil man es vermittelst eines in der Mitten befindlichen Lochs zur längern Aufbewahrung an eine Stange stecken kann, so wird es von Einigen spottweise, Stangenreiter genannt. Eigentlich sollte man wohl Knackerbrodh sagen.)

Petri 1802, 89
Knackabrö, dünnes hartgebackenes und mit Salz bestreuetes Brod aus Waizenmehl, das zwischen den Zähnen knackert. Es ist aus dem Schwedischen entlehnt.

Gutzeit 1874, 58
Knackerbrod, auch, nach dem schwedischen, Knackerbre, oder Knackebrö, das, in Reval und Estland, eine Art dünnes, ganz hart gebacknes Brot, welches zwischen den Zänen knackert. Weil man es mittels eines in der Mitte befindlichen Loches zur längeren Aufbewarung aneine Stange stecken kann, wird es spottweise auch Stangenreiter genannt. Hup. In Livland ist es unbekannt. In Aachen hat man Krachekröttche. vgl. Kneckebrot.

Gutzeit 1874, 61
Kneckebrot, st. Knäckebrot, Knackerbrot, in 397. 455.

Sallmann 1880, 56
Knakerbrot, schwed. knakabröd

Ariste 1938, 254f.
Kneckebrot, neutre, Knäckebrot, Knackerbrot, Knackerbrod, Knackerbre, Knackerbrö, Knäckerbrö, Knekəbrōt 'sorte de pain mince, cuit trēs dur; à present la plupart du temps importé de Finlande'
‹ suédois knäckebröd 'pain cuit en tranches minces et dures'. - Hupel 117, Gutzeit II 58, Tartu, Pärnu.

Knackerbrot das
‣ Varianten: Knäckebrot

Kneckebrot das
‣ Varianten: Knäckebrot

Köstenbrot

QUELLEN

Gutzeit 1889a, 45
Köstenbrot? In Prot d. rig. Gesetzgerichts v. 1674; f. f. Gericht Casparum Springer befraget, warum er jüngsten Kostenbrodt nach dem ordentlichen Tantz gespielet... Weiln Heinrich Buck ohne gegebene Ordre dem Casparo Köstenbrodt zu spielen anbefohlen —, 404. 1889. 33. Welcher Bedeutung?

Krämbrot
‣ Varianten: Grembrot

Kuchelbrot das

QUELLEN

Lindner 1762, 230
Kuchelbrot für gewöhnliches Speisebrot

Kuckelbrot das
‣ Varianten: Kuckelbrod

QUELLEN

Lindner 1762, 230
Kuckelbrot „Kuchelbrot für gewöhnliches Speisebrot“

Bergmann 1785, 41
Kuckelbrod (Kugelbrod) Tischbrod.

Gutzeit 1874, 110f.
Kuckelbrot, das, nach Bergmanns Erklärung: Tischbrot. Hupel verwechselt Kuckel und Kuckelbrot, und meint, Bergmann schränke die Bedeutung zu sehr ein, wenn er Kuckelbrot mit Tischbrot erklärt, da man doch auch Stopfkuckeln hat, die kein Tischbrot sind. Im lett. bezeichnet Kukkula maise, Brot aus gebeuteltem Mehle, feineres Brot, 411. 126. Wenn man Kukkel Brodt gebacken, 328. 202; wenn man Kuckel-Brodt gebacken, 328. 236. J. 1649. Ein weiß Kuckelbrot von 3 ßl. hat gewogen 4 Lot 1 Quentin, 350. XIV. 3. — Jetzt, wenigstens in Riga, ungebräuchlich.

Gutzeit 1894, 23
Kuckelbrot, Tischbrot. s. Wörterschatz II . 110. Diese Bedeutung schon in einem, ein rigasches Fastnachtsessen betreffenden Schriftstück von 1618: vor 2 Kuckeln Kuckelnbrot 12 pf.; Kuckelbrot vor 60 pf., ebda; Kuckel Brot vor 1 mk.


© Eesti Keele Instituut    a-ü sõnastike koondleht     veebiliides    @ veebihaldur