[BSS] Baltisaksa sõnastik

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Päring: osas

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Stritzel der/die/das
‣ Varianten: Strietzel, Strizel

QUELLEN

Mitauisches Kochbuch 1876, 323
der Striezel Gebäck aus Hefeteig.

Westermann 1887, 388
Striezel längliches Backwerk (auch in Schlesien)

Graf 1958, 9
Für Roggenbrot sagt man Schwarzbrot oder Grobbrot, Weizenbrot heißt stets Weißbrot, das auch für Brötchen, Schrippen gebraucht wird. Ein Rund- oder Milchbrötchen ist ein Kuckel, den auch der Ostpreuße kennt; das Grundwort ist polnisch kukla „längliches Brot“, aus lateinisch cuculla. Beliebt ist das Gelbbrot, das sonstwo Safranbrot genannt wird; ein gelber Kringel durfte auf keinem Geburtstagstisch fehlen. Feinbrot bedeutete in Estland süßsaures Brot aus gebeuteltem Roggenmehl, in Riga feines Kaffeebrot; in Berlin versteht man unter Feinbrot das helle, besser ausgemahlene Roggenbrot. Eine Schnitte Brot, eine Stulle, heißt Scheibe. Der süddeutsche Krapfen ist unter dem Namen Kröpelkuchen bekannt, mnd. kropel, hessisch Kräppel (Grimm, Dt. Wörterbuch 5, 2064), der, die, das Kreppel (Sprachbrockhaus). Das mnd. stritzel „längliches Gebäck aus feinem Weizenmehl“ hat sich im Baltikum und in Preußen als Stritzel erhalten, in Wien sagt man Strützel. Der Timpweck ist ein spezifisch revalsches Gebäck, nämlich ein viereckiges Brötchen aus Wasserkringelteig, dessen spitze Ecken, mnd. timpen „Zipfel“, den Namen verursacht haben. In Westfalen und Stralsund kennt man einen Timpenstuten, und der Timpendreier ist ein alter Beiname des Bäckers. Die Bezeichnung Weck ist sonst im baltischen Sprachgebrauch nicht mehr gebräuchlich; in rigaschen Bäckerschragen sind Weck und Wegge bereits im 14. Jh. neben der Semmel belegbar. Eine Verbindungsstraße in Reval hieß bis zuletzt der Weckengang.

Nottbeck 1987, 89
Stritzel - Rosinenbrot ohne Safran / E.K.L.R.
Ein Stritzel war ebenso wie Gelbbrot ein Festtagsbebäck.

Seemann von Jesersky 1913, 177
Strizel längliches Weißbrot mit Rosinen.

Masing 1931, 34
Stritzel größeres, längliches süßes Weißbrot.

Kobolt 1990, 264
Stritzel m Weißbrot mit Rosinen, Safran, Kardamom und Mandeln.
Elb. Stritzel längliches Gebäck aus Weizenmehl; pr. Stritzel längliches brotförmiges Gebäck aus feinem Weizenmehl; nhd. Striezel mdal. für eine Gebäckart.


QUELLEN (Informanten)

Stritzel - Festgebäck
Mitau, Bauske, Riga, Oesel um 1905, Dorpat, Libau, Mesothen, Hasenpoth, Goldingen, Wiek
Weihnachts-Geburtstagsgebäck (Riga)
Stritzel - längl. süsses Weißbrot (Reval)


der Stritzel - längl. süsses Hefegebäck(Brot) mit Rosinen. WL 4,12.
auch: Strietzel (mehrmals belegt, eventuell die ältere Form?)
auch: die, das
Im lett. Sprachbereich ziemlich durchgehend belegt (in Livl. etwas weniger), im estn. auch recht häufig; aber nicht rein baltisch!
Mohnstritzel


Strietzel 'balt. Festgebäck' Mitau um 1930.
Striezel Hefegebäck (Reval)
Strizel russ. Weißbrot (Mitau/Kurland, Dorpat)

Weiss, Lis-Marie: Reval
Hefegebäck
od. Strietzel = süßes, längliches Hefegebäck

Rudloff, Werner: Walk, Laudohn
'Sensen-Schleifstein', ist ins russ. gedrungen.


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