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Breze die
‣ Varianten: Bräze, Brees, Breez, Breeze, Bres, Brez, Brezchen, Brezel, Brezen, Bröschen, Prez

siehe auch Schmuck

QUELLEN

Bergmann 1785, 12
breze, eine, Spange

Hupel 1795a, 34
Brez das, d.i. Spange, kleine Brustschnalle. Einige sagen die Breze, oder das Bröschen; eigentlich sollte es nach dem Ehstn. woher es kommt, Prees heißen.

Gutzeit 1859, 151
Bres, das (¯) oder die Brese. Auch Brees, Bröschen, Breze, Breeze, Breedze, Breedse geschrieben. Eine Spange oder kleine Brustschnalle, wie sie bei Lettinnen, Estinnen und den Inselschwedinnen gebräuchlich sind. Lettisch breese, ehstnisch prees oder preese. - Hupel meinte, das deutsche Wort stamme aus dem Estnischen. Im Inland (175) 1849. 78. steht darüber Folgendes: „Auf Dagö bei den dortigen Schweden heißt es brees, von dem mittelhochd. brîsan, verbinden, nesteln, isl. bris, Verknüpfung. Erinnert an den Halsschmuck brîsînga der Göttin Ixena. Auf Nuckö heißt es breeska." Vgl. Grimm unter breisen. - Das Wort Breze, welches ein und dasselbe mit Bres oder Brese ist, kommt schon in den Goldschmiedeschragen Riga's von 1360 vor.

Gutzeit 1859, 152
Breze, die, Art Brustschmuck. S. Bres. Schon bei St. eine Breeze. - Hupel führt an: das Bres, und bemerkt, dass Einige die Breze sprechen. Es scheint, dass im Estländischen das Bres, in Riga und Lettland (und Kurland) der Brez oder die Breze gesprochen wurde und wird. - In 172. 1768. 263 findet man Bretze.
Grimm leitet das bekannte Wort Breze und Brezel (Kringel) aus dem Italienischen her (bracciatello). Vielleicht ist die Ableitung von Brez, Breze, d.i. Spange von breisen, brîsan richtiger. Grimm schreibt übrigens Bretzel; andre Brezel.

Gutzeit 1886, 174
Bräze, Breze. Eine Schreibung, die mir nur begegnet ist in 475. 52.

Gutzeit 1886, 176
Bres, das. Hupel im Idiotikon erklärt Spange, kleine Brustschnalle u. bemerkt: „Einige sagen die Breze, oder das Bröschen; eigentlich sollte es nach dem Estnischen, woher es kommt, Prees heißen.“ In seinem estn. Wtb. (444. 1780 zu. 1818) unterscheidet Hupel das große Bres, sölg; das kleine längliche köljoga prees; das kleine runde, prees; das mit Steinen besetzte, silma dega prees; das krause, kärni linne prees. - Bergmann (164 u. 210) hat dagegen nur Breze, die, u. erklärt: Spange; Stender nur Breez, der und Breezchen, Brustspange, lett. sakts (nicht sprahde Schnalle); Lange Brehzel, Bauerspange, sakts, das wiederum (im lett. Theil d. Wtb.) erklärt wird: Weepenspange. Die Hupelsche Schreibung mit s und das sächliche Geschlecht könnten annemen lassen, dass das in Estland zu hörende Bres aus estn. p in deutsches b übergegangen sein. Da außerdem Bres, Brees u. Breeß sich auch aus Riga bezeugen lassen (s. Breß) u. aus Deutschland, so ist d. Herleitung aus d. Estnischen hinfällig. Ebenso wie estn. pres u. deutsch Bres stimmt auch die Wiedemannsche Schreibung prez u. das werro-estnische prets vollkommen mit Stenders Schreibung Brez vgl. Brese, Breß u. Brez.
Brese, die, Breze. Die Brese, eine silberne Nestel od. Schnalle, die das Hemd auf der Brust zusammenhält u. bei den Weibern groß u. gewölbt wie ein Barbierbecken ist, 470. IV. 45. Zuerst beim J. 1666. Breesen und Haarnadeln, 343. II. J. 1666.

Gutzeit 1886, 179
Breze u. Brezel, Kringel, werden im Grimmschen Wtb. gegen die allgemein übliche Aussprache Bretze und Bretzel geschrieben und abgeleitet von dem ml. bracellus od. dem ital. bracciello, bracciatello. Pierrers encyclop. Wtb. gibt andre Ableitungen; die wahrscheinlichste Deutung mögte sich in Bretze oder Breze finden. Denn auch diese Wörter sind dem Wesen nach das lat. spira, ganz wie das Gebäck Bretze (Breze) oder Bretzel (Breze). Man denke doch an die Breze Hand in Hand, bei welcher die Verschlingung wie bei den Brezeln die Hauptsache ist. - Das Gebäck selbst oder wenigstens die Benennung ist hier ungebräuchlich. Erst in den Luthertagen des J. 1883 wurden vom rig. Bäcker Andreas Lutherbretzeln ausgeboten.
Breze, werden die kleinen Stückchen Cokes genannt, die zu klein sind, um als Cokes verkauft zu werden: kleiner Abfall oder Bruch von Cokes. In der rig. Gasanstalt Breeze geschrieben. Als Vielzal gebraucht.

Gutzeit 1886, 182
Bröschen, das, kleine Breze. Arndt (179. I. 102) sagt: Ösering heißt in kur- und lettischer Sprache eine silberne Hemdeschnalle oder ein Bröschen mit Buckeln von gleichem Metall, welches die Bauerweiber vor der Brust als Zierrath tragen. - Diese, auch von Hupel angefürte Gestalt des Wortes Breze erinnert mehr als andere an franz. broche, wie es auch dem Wesen nach dasselbe ist.

Gutzeit 1890, 390, 391
Pres, das, unnötiger Weise Prees geschrieben. Die Platte (das große Prees, estn. Sölg), 182. II. vgl. Breze u. Brese.
Prez, der Breze. Der Lette auf diesem Bilde ist einfach gekleidet, hat einen Preez forn am Halse, I.C.Nrotze in 394. IV; das lettische neben dem Bauern stehende Weib ist in ihrer festlichen KLeidung mit einem großen Preez (Brustschnalle) geziert, ebda; wird verboten, daß unteutsche Mägde silberne Leibketten, vergoldte Prezze tragen, ebda.

Masing 1926b, 62
Brēze „grosse runde silberne Brosche“ (mnd. brace, brece).


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