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Dreschriege die
‣ Varianten: Dreschrige

QUELLEN

Hupel 1795a, 52
st. Tenne. (Lange sagt Dreschdiele welches ungewöhnlich und fehlerhaft ist).


QUELLEN (Informanten)

'Scheune, in der aus Getreide gedroschen wurde': 1. Reval; 2. Reval (1918-39) → 'eine Scheune mit Anbau für die Dampfmaschine (nur auf Gütern und größeren Höfen)'; 3. Dorpat u. Umgebung → 'mit angebauten Getreidescheunen'.

Kaff der
'Schüssel zum Spülen' de Spreu; et aganad

QUELLEN

Lindner 1762
hs. zu S. 229: Kaff 'Spreu'

Bergmann 1785, 33
Kaff, Spreu

Hupel 1795a, 103
Kaf oder Kaff, der, st. Spreu (hört man hin und wieder auch in Deutschland).

Gutzeit 1874, 4
Kaff, der, seltener das, Spreu des Getreides und andrer Gewächse. Daher Leinen- und Buchweizen-Kaff, 328. 165; Hänf-Kaff verbrennet man, ebenda 153; dem Viehe kann man allerlei Kaff geben, ebenda 153; Klee- und Wickenkaff, 224. 1825. 37.
Schon Hupel führt das Wort als männlich auf, wie es noch jetzt gewönlich ist; in Grimm's Wtb. ist es sächlich. So auch in Gubert. Das Kaff an treugen Orten verwahren 328. 5.
Oefters geschrieben Kaf; so bei Hnpel; ehemals auch Kaef. — Das Wort Spreu ist hier ein angelerntes, bücherliches.

Sallmann 1880, 49
Kaff Spreu, Getraidehülsen, ausgedroschenes Stroh, mhd. kaff. Davon Kaffkorn Roggen mit Spreu gemischt, Kaffsack, Kaffscheune.

Pantenius 1880, 81
Kaff 'Spreu'

Seemann von Jesersky 1913, 130
Kaff w. Spreu.

Masing 1926b, 42
Kaff 'Spreu' (mnd. kaf; Grimme, S. 16; Frischbier I, S. 325).
ebd. 8: auch opr.

Wiget 1927, 6
nicht spezifisch nd., sondern auch z.B. bei Luther.

Mitzka 1927/1928, 173
gemeind.

Masing 1931, 41
Kaff 'Spreu'

Grosberg 1942, 158, 167, 257
der Kaff 'Spreu; wertloses Zeug'
Die Spreu, der Kaff, wird in die Tenne hineingeweht.
... heutzutage ist für die Jungen ein silberner Zehner so gut wie nichts, man wirft ihn fort, als ob es Kaff wäre.
... als ob das Geld Kaff wäre!

Kobolt 1990, 136
Kaff n Spreu
mnd. kaf, kave Hülse des Getreides; ausgedroschenes Stroh; Spreu jeder Art; westf. Kaf Spreu; plattd. Kaff Hülse des Getreides, Spreu; Br.Wb. Kaff Spreu; pomm. Kaff Hülsen; Spreu; pr. Kaff Spreu; nhd. Kaff niederd. für: Spreu, wertloses Zeug.


QUELLEN (Informanten)
Sivers, Werner von: Riga
WL 3,5

Riege

QUELLEN

Lindner 1762, 232, 235
[nicht als Stichwort]. Lubben, dünne Tannenbretter, wie Latten zu Dächern von Bauerhäusern, und Rien oder Korndarren.
Riegen für Scheunen, eigentlich Korndarren, vom lettischen Rie, woher einige den Namen Riga herleiten wollen, weil hier an der Düna dergleichen gestanden hätten.

Frische 1766, 178

Hupel 1795a, 192, 204
Riege, die, heißt 1) die Korndarre, welche auch die warme Riege genannt wird; 2) das Gebäude worin sich jene befindet, aber darneben die Tenne welche den Namen der Vorrige führt; 3) uneigentlich jedes Bauerhaus, weil es einer Riege ähnlich siehet und auch derselben Stelle vertrit. Lange schreibt Rije, Rüge und Rüje: Andre sagen zuweilen Rie oder Rihe, auch Bergm. schreibt immer Rie.
Scheune, die, heißt nicht der Ort wo das Getraide ausgedroschen wird, sondern ein Gebäude zur Aufbewahrung einiger Landerzeugnisse: als Kornscheune, wohin das Getraide vom Felde geführt wird, bis man es allmählig in die Riege bringen und ausdreschen kann, doch hat man sie nur in einigen Gegenden; Kafscheune, wo die Spreu verwahret wird; Heuscheune (die gemeiniglich auf einer Wiese steht) wohin man das Heu zusammenführt; Holzscheune u.d.g.m.

Hupel 1795b, 232
Riege, die, hat ausser etlichen bereits im Idiotikon angeführten Bedeutungen, auch noch uneigentliche, nemlich man bezeichnet dadurch auch 1) das Dreschen, daher sagt man: heute Nacht ist Riege; 2) das Getraide, welches auf einmal gedörret und dann ausgedroschen wird, daher sagt man: er drischt wöchentlich 2, 4, 6 Riegen; 3) das aus der Riege erhaltene Korn, daher sagt man: ich will die Riege empfangen.

Petri 1802, 78
Riege für Scheune und Korndarre

Pantenius 1880, 26
die Kornscheune

Sallmann 1880, 17
Riege die Dresch- und Darrscheune, das zum Dreschen aufgesteckte Korn, auch ins Lett., Lit. und Ruß. übergegangen, - in zahlreichen Zusammensetzungen: Hofsriege, Bauerriege, Vorriege, Heizriege, Doppelriege, Riegenkerl, Riegensieb - estn. rehi, rei, ist schw. ria Darre, von dem gleichlautenden ria dörren.

Gutzeit 1887a, 38
Rie, (Ri-e), die, Rige. Den armen luden affleger the verschaffen in der Rie up Kelders acker, (während der Hungersnot zu Riga im J. 1571), 335.180; das Dörren des Getreides in der Rie, 351.XXI.3.20. Riegen für Scheunen, eigentlich Korndarren, vom lettischen Rie, 480.235. Fischer (447) schreibt stets Rie. Wenn das Getreide in der sog. Rie, d.i. Darre, gedörret worden, 447.62. vgl. Rige.

Gutzeit 1887a, 45
Rije, die, Rige. Die Scheune oder Rije, 353.73. s. Rige.

Eckhardt 1896, 28
a. d. Schwed. Riege - Darrscheune.

Ojansuu 1906, 94
Rie (auch Riege), die, „heisst 1) die Korndarre, welche die warme Riege genannt wird; 2) das Gebäude worin sich jene befindet, aber darneben die Tenne, welche den Namen der Vorriege führt; 3) uneigentlich jedes Bauerhaus, weil es einer Riege ähnlich siehet und auch derselben Stelle vertrit“ (Hupel). (Siehe Gutzeit Rige, gesprochen Rije) = estn. rei G. reie (rähi, rehi, riha, rihi, rehe etc.) Dresch- und Darrscheune, „Riege“, das zum Dreschen aufgesteckte Korn, die Anzahl Kornfuder welche auf ein Mal zum Dreschen aufgesteckt werden. (Alle diese Bedeutungen, welche auch im Finnischen bekannt sind, kommen im Ostseedeutschen vor).

Pantenius 1907, 87
die Kornscheune

Suolahti 1910, 123
zitiert Hupel, Gutzeit
„Das Wort, welches in den baltischen, slavischen und finnischen Sprachen sowie im Schwedischen vorkommt, ist - wie Wichmann, Suomen Museo Jg. 1895, S. 91 und Jg. 1898 S. 52 nachgewiesen hat - ein finnisc-ugrisches Wort. Die baltischen Deutschen haben es aber wahrscheinlich durch die Vermittlung des Lettischen (rija, rīja) erhalten, kaum direkt aus dem Estnischen (rei (Gen. reie) rehi, rihi, riha, rīh); vgl. auch Thomsen u.a.O. S. 276."

Seemann von Jesersky 1913, 163
Riege, Darrhaus.

Mitzka 1923, 19
Riege Tenne

Masing 1926b, 58
Riege „Scheune, Korndarre“ (mnd. rīe; Frischbier II, S. 227. Slav. od. lett. Lehnwort).

Munier-Wroblewski 1927-1931, 81
Riege auf dem sandigen Felde hinter der Riege.

Vegesack 1935, 147
die Kornscheune

Kiparsky 1936, 66
Riege [rījə] f. 'Dresch- und Darrscheune; Korndarre' ‹ estn. riih (rei, rehi, rihi u.a.) 'Dresch- und Darrscheune; „Riege“'+ liv. ri 'Riege, Scheune zum Darren und Dreschen des Getreides' oder lett. rija 'Korn-, Getreidedarre'.
Nach SALLMANN V.11; N. 17 und BUSCH GU.II, 917 aus schw. ria, was aber bereits von GUTZEIT III, 41-43 mit Recht abgewiesen wird, da dieses Wort selbst aus dem Finn. stammt (THOMSEN Ber. 276, KALIMA Ostseefinn. Lw. 200). Diese beiden Forscher, und ausserdem SUOLAHTI 122-123 und MASING NdE. 58 halten das bd. Wort für ein slaw. oder lett. Lw. und GUTZEIT I.c. glaubt, dass es ins estländische Bd. aus dem livländ. Bd., nicht direkt aus dem Estn., eingedrungen sei. Der Grund zu dieser Annahme ist vor allem darin zu suchen, dass man, wie z.B. OJANSUU 94 von dem schriftsprachlichen estn. rei ausgeht, das natürlich kein bd. Riege hätte geben können. Die ältesten Belege des Wortes (Riga, J. 1385; GU.I, 122; Kandau, 5.VIII.1397; Samml. BAUER) deuten aber auf liv. Gebiet und das Wort ist sicher finnisch-ugrischer Herkunft (nach WICHMANN Suomen Museo 1895, S. 91 und 1898, S. 52, der es auf finn.-ugr. *riŋiše- zurückführt). Da ein liv. rī oder. estn. riih, die beide auf ein *rīhe zurückgehen (~finn. riihi) nur ein bd. [rīǝ], [rījə] hätten geben können, finde ich die Annahme nichtfinn. Vermittelung überflüssig.
Opr. Rîge, Rîje f. 'Darre, Trockenscheune' (NESSELMANN Apr. Monatsschr. VIII, 688, FRISCHBIER II, 227) stammt wohl aus lit. rija (MÜHLENBACH-ENDZELIN III, 523), das selbst ein lett. Lw. ist.
Über die Zusammensetungen und Ableitungen vgl. GUTZEIT III, 41-43, 45; II, 61; I, 102-103; 539; 508.

Grosberg 1942, 38
"... wenn eine Riege baufällig wird, ..."
'Dreschscheune'

Grosberg 1942, 316
"... bestehend aus der Dörrkammer und der Dreschtenne aus Lehmschlag.“

Taube 1944, 43
"... eine Riege; so hießen bei uns steinerne landwirtschaftliche Gebäude, in denen gedroschen wurde ... Die großen Güter hatten jedes seine Lokomobile; die Riegen hatten hochschornsteinige Anbauten, in denen jene arbeiteten. Im übrigen dienten die Riegen auch als Getreide- und Strohspeicher. Ihre Aufseher, die 'Riegenkerle', ..."

Habicht 1956, 324
Kornscheune

Pantenius 1959, 29
Kornscheune

Vegesack 1963, 40
Kornscheune

Hahn 1964, 147, 359
An der Riege, die ..., bog der Weg scharf in die Gasse.
dazu Anmerkung vom Herausgeber der Denkwürdigkeiten, Otto von Taube: Riege: baltischer Ausdruck für ein landwirtschaftliches Gebäude, darin sich die Dreschtenne und die Darre (der Raum zum Dörren des Getreides, einem in jenem feuchten Klima unerläßlichen Verfahren) befinden und auf dessen Dachboden Stroh- und Heuvorräte aufbewahrt werden.

Nottbeck 1987, 76
Riege (fin.) - Dreschscheune, Darre / E.K.L
In der Riege brummte die Dreschmaschine.

Kobolt 1990, 229
Riege f Korndarre, Getreidescheune mit Dreschtenne, bei Renner: Viehscheune; pr. Rige, Rije Darre, Trockenscheune; schwed. ria Darre; russ. riga Getreidedarre, lit. reje; lett. rija.
Das Wort ist im Preußischen ein Lehnwort aus dem Osten.


QUELLEN (Informanten)
Lemm, Robert von: Reval, Dorpat
die Riege, die Rie, der Riegenkerl - niederdeutsches Lehnwort aus dem Slawischen u. Lettischen.

Tilgre, Thea.: Reval, Kreis Fierenhof, Kreis Werro
Rieje - Gebäude, in dem Korn gedroschen wird.


Das russische „рига“ = Getreidedarre, das mir in Turgenews „Aufzeichnungen eines Jägers“ begegnet ist, dürfte ein Lehnwort a. d. Deutschen sein.


die Riege 'Vorratsgebäude, wo gedroschen wurde' 1. Nomkiele, Kr. Jerwen (Estl.); 2. Dorpat 'die Hauptscheune'; 2. Sagnitz 'Riege meistens unter dem Dach', man bewahrte dort Pflüge, Häckselmaschinen, Gerätschaften auf, ebenso Stroh; 4. Ubja by Wesenberg 'Scheune, wo das Getreide gedroschen wurde'; 5. Haspal 'Große Scheune, wo Korn gespeichert u. gedroschen wurde, dort stand meistens die Dreschmaschine. Riege u. Darre meistens unter einem Dach; 6. Libau-Riga 'Dreschscheune, Dreschtenne aus Lehmschla...?' 'auch für Vieh'; 7. Riga 'Scheune zum Dreschen u. Dörren'; 8. Kr. Werro u. Dorpat 'Tenne'; 9. Fellin (Estl.) 'wo gedroschen wurde'; 10. Filteets (3) Kurland, zuletzt Lettgallen 'Scheune, die zum „Darren“ eingerichtet ist'; 11. Riga 'dort wurde oft auch gedroschen'; 12. Riga 'ein meistens zwischen den Feldern liegendes Gebäude, in dem das Getreide gedroschen u. nachher das Stroh aufbewahrt wurde. Im mittleren Dreschen die Spreu gleich hinauswehen kann. In neuerer Zeit waren die offenen Seiten mit breiten Schiebetüren versehen; 13. Reval, auch Sellin 'Getreidedarre ‹ estn. „rehi“'; 14. Riga/Mitau - ohne Erklärung; 15. Asel od. Arsel (7), Estl.-Reval 'für Kornaufbewahrung u. Dreschen'; 16. Reval 'Scheune, in der das Getreide gedroschen wurde'; 17. Hoppenhof, Kr. Walk; 18. Goldingen / Windau, Kurland 'dort wurde das Korn gedroschen'; 19. Neuenburg - Pastorat, Kurland 'Scheune, in der früher in einem Raum mit gemauertem Ofen das Getreide im Halm auf Stangen getrochnet wurde'; 20. Reval (1918-39), vorher Sürwierland (St. Simonis) 'in alter Form mit hartem Tennenboden o. Rauchdarre, meist 3-teilig: Scheune u. Tenne, dazwischen die Rauchdarre'; 21. Reval 'Gebäude zum Dreschen; 22. Riga -"-; 23. Soosaar by Fellin -"-; 24. Goldingen -"-; 25. Riga, Hagensberg 'Dreschscheune, bestehend aus Dörrkammer u. Dreschtenne aus Lehmschlag'; 26. Riga; 27. Goldingen '(lett.: rija), Gebäude zum Aufbewahren, Dörren, Dreschen des Korns'; 28. Mitau; 29. Riga 'Getreidescheune, z. Teil mit festem Boden zum Dreschen mit Dreschflegel'; 30. Mitau 'wo das Korn aufgespeichert wurde'; 31. Ansel; 32. Südlivland 'Darre'; 33. Riga 'Scheune mit Darre'; 34. Riga; 35. Kr. Mitau 'Flachsdarre'; 36. Mitau 'Große Scheune, in der auch gedroschen wurde' (im Lett.: Rije); 37. Wenden 'Meist Riege und Darre zusammen'; 38. Druween / Kr. Wenden; 39. Reval bzw. Rickholz / Kr. Wiek 'Scheune zum Einfahren u. Dreschen des Getreides'; 40. Dorpat, Krüdnerhof 'Dreschscheune'; 41. Fellin 'Großer Kornspeicher mit hoher Auffahrt u. entsprech. Abfahrt an der anderen Seite'; 42. Riga 'eine Darrscheune mit Vorrichtungen zum Darren des Korns'; 43. Riga - Oger 'für Futtermittel'; 44. Riga, Ligat, Kr. Wolmar 'Korndarre'; 45. Reval 'Tenne'; 46. Bellenhof by Riga bis 1920, dann Riga 'Tenne u. Darre zugleich'; 47. Landohn 'Tenne'; Riga 'Scheune'; 49. Dorpat; 50. Simonis / Wierland, Randen / Kr. Dorpat 'das Korn wurde darin gedroschen'; 51. Alt Wrangelshof by Dorpat 'eine große Scheune aus Ziegelsteinen, in der gedroschen wurde'; 52. Gut Friedrichswalde, Kr. Wenden 'auf Gutshöfen u. Bauernhöfen, besonders füt den Drusch'; 53. Dorpat, Pernau 'großes Vorratsgebäude, in dem auch gedroschen wird'; 54. Riga; 55. Riga u. Dorpat 'Vorläufer der Darre, auf Gütern und Gesinden'; 56. Reval, eigentlich Fickel 'Riege od. Riegenstube, sie enthielt 2 unheizbare Zimmer'; Riege od. Riehe 'Darre + Dreschtenne' 57. Pernigel / Kr. Wolmar; 58. (ohne Angabe des Heimatorts); 59. Riga 'Scheune zum Dreschen'; 60. Dorpat, Reval; 61. Kr. Pernau 'Abstellraum für Dreschmaschine, Raum wo Getreide gedroschen wurde'; 62. Dorpat 'für landwirtschaftl. Geräte'; 63. Riga; 64. Dorpat 'zum Aufbewahren des trockenen Heus'; 65. Werro 'Dreschscheune mit Dörrkammer'; 66. Riga, geb. 1902; 67. Blumbergshof 'Dreschscheune';
die Rige 'mit Tenne; dort wurde das Getreide gedroschen' 68. Neu-Rahden; Riege 69. Riga u. Süd-Kurland (weiches „g“), einzelstehendes, scheunenartiges Gebäude mit festgestampftem Lehmboden, in dem ehemals mit Dreschflegeln gedroschen wurde; dort wurde auch Flachs bearbeitet'; 70. Riga 'Tenne, Aufbewahrung von Stroh'; 71. Nissi / Kr. Harjen 'Kornscheune, in der gedroschen wurde'; 72. Libau; 73. Riga 'Vorratshaus für ungedroschenes Getreide'; 74. Arensburg (Ösel) 'zum Trocknen des Getreides, zum Dörren';
die Riege 'Scheune für Rauhfutter, ungedroschenes Getreide'; 75. Riga u. Dorpat; 76. Reval; 77. Gut Sauk by Pernau 'zum Trocknen von Getreide u. Flachs'; 78. Riga (ohne Erklärung); 79. Ilsen/Kr. Walk 'Gebäude mit Trockenvorrichtung aus der Zeit des Flegeldreschens'; 80. Pernau (1900-39) 'zum Dreschen des Getreides'; 81. Riga; 82. Riga 'Dreschtenne u. Getreidedarre'; 83. Reval 'Darre'; 84. Wolmar 'eine Art Darre'; 85. Reval 'Dreschmaschine'; 86. Gut Rickholtz, Kr. Wiek 'Dreschtenne'; 87. Wenden; 88. Riga 'Tenne'; 89. Hallist, Kr. Pernau 'Dreschscheune mit Riegenofen u. Tenne'; 90. Strasdenhof by Riga 'Darre mit Tenne u. großem Trockenofen' 91. Neu-Rahden 'Scheune';
Rige 92. Herbergen / Kurland, Riga 'zum Dörren u. Dreschen des Getreides'; die Rije 93. Goldingen 'für ungedroschenes Getreide';
Riege 94. Riga; 95. Dorpat bzw. Wesenberg 'Steinanbau für die Dreschmaschinen'; 96. Pussen / Kr. Windau; 97. Alt-Ottenhof / Kr. Wolmar 'zum Dreschen, zur Flachsbearbeitung'; 98. Prohden / Kr. Illerst (?), Kurland; 99. Tuckum 'zum Dreschen'; 100. Baltischport, Petersburg, Fellin -"-; 101. Estland 'zum Dreschen von Korn und Flachs';
Rieje 102. Kurland-Litauen 'Getreidedarre'; 103. Dorpat, Riga 'Scheune beim Speicher'.


s. Rienpappe

Riegenkehricht

QUELLEN

Gutzeit 1887a, 44
Rigenkehricht. Mit R. den Acker besäen, 176.1834.31, was in der Tenne zusammengefegt wird.

Riegenkerl
1. 'Aufseher bei Arbeiten in der Riege'
2. 'in der Riege beschäftigter Bauer'
vgl Kerl

QUELLEN

Hupel 1795a, 192
Riegenkerl, der, ist der Aufseher über die Riege welcher sie anheißet und das ausgedroschene Getraide reiniget. Bergm. sagt sehr passend der Scheunknecht.

Sallmann 1880, 17
Riege die Dresch- und Darrscheune, das zum Dreschen aufgesteckte Korn, auch ins Lett., Lit. und Ruß. übergegangen, - in zahlreichen Zusammensetzungen: Hofsriege, Bauerriege, Vorriege, Heizriege, Doppelriege, Riegenkerl, Riegensieb - estn. rehi, rei, ist schw. ria Darre, von dem gleichlautenden ria dörren.

Gutzeit 1887a, 44
[Belege] Rigenkerl. 1) Rigenaufseher, Aufseher bei den Arbeiten in der Rige. Bei Bergmann (210) Rienkerl, Scheunkerl, Riegenaufseher; bei Hupel: Aufseher über die Riege, welcher sie anheitzet und das ausgedroschene Getreide reiniget. Ein Riegenkerl, 193. II. 2. 1212; den Riegenkerl fragen, 329. 96; beim Windigen hängt der Riegenkerl ein großes Sieb auf, durch das er das gedroschene Korn laufen lässt, 182. II. 2) in der Rige beschäftigter Arbeiter oder Bauer. Riegenkerls, 329. 82; Riegen-Kerle, 330. 16; die Riegenkerls, welche das Korn in der Riege trocknen, und nachdem es ausgedroschen ist, vermittelst des Windes reinigen, sind die größten und gewöhnlichsten Diebe, 182. I.

Hahn 1911, 57

Grosberg 1942, 157
„Die Darriege ist daher einem Riegenkerl anvertraut, der aus der Zahl erfahrener und zuverlässiger Knechte gewählt wird.“

Goertz/Brosse 1973?, 18
Riegenkerl, der Rienkerl [Riege oder Rie: nd. Lehnwort aus dem Slawischen und Lettischen]


QUELLEN (Informanten)

Riegenkerl 'beaufsichtigt das Dreschen auf der Tenne'
Riejenkerl 'Riegenknecht, ~kerl, Wächter und Heizer in der Riege'


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