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bähnen V [h]
‣ Varianten: bähen, behnen, böhen, böhnen
1. Vt 'mit feuchter Hitze behandeln' de ausböhnen; et leotama
eine Geschwulst bähnen
bestreiche d. hustenden Kindern die Sohlen mit Gänseschmalz, behne sie gegen die Wärme
bähn den Finger in heißer Seifenlauge
Eimer oder Spänne bähnen
2. Vt, Vi 'leicht dämpfen' et hautama, aurutama
Speisen bähnen
man lässt den Reis verdeckt bähnen, bis die Körner weich sind
Gerstengrütze wird im Ofen od. auf kleinem Feuer eine Stunde lang gebähnt
die Erbsen werden ein paar Stunden im Ofen gebähnt, dann weich gekocht
Lachs bähnen
gebähnter Kohl [das Bähnen des Kohles ist echt livländisch]
gebähnte Klümpen aus gar gebrühtem Teige zubereitet
die Strickberen bähnen in einem gehörig warmen Ofen eine Nacht hindurch und heißen dann gebackene
ungebähnter Kaff taugt nicht zum Verfüttern
der Sulp, dünnes, gebähntes Futter für die Schweine
siehe auch Bähnkohl
3. Vr 'wund werden'

QUELLEN

Bergmann 1785, 24
bähnen gebehnt Kohl, gebrühter Kohl

Hupel 1795a, 19, 27
behnen oder bohnen, st. bähen
böhnen s. behnen

Gutzeit 1859, 59
bähnen st. bähen, welches Wort hier nur im Munde der Gebildeten zu hören ist. 1) kranke Theile des Körpers, mit feuchter Wärme behandeln. 2) dämpfen, od., nach Hupel, ein wenig kochen oder brühen lassen in einem verdeckten Gefäße und auf kleinem Feuer. Man lässt den Reis verdeckt bähnen, bis die Körner weich sind; Gerstengrütze wird im Ofen od. auf kleinem Feuer eine Stunde lang gebähnt. Die Erbsen werden ein par Stunden im Ofen gebähnt, dann weich gekocht; Lachs bähnen; gebähnter Kohl, s. Bähnkohl; gebähnte Klümpen aus gar gebrühtem Teige zubereitet. Das Bähnen des Kohles ist echt livländisch, 158. Ungebähnter Kaff taugt nicht zum Verfüttern; der Sulp, dünnes, gebähntes Futter für die Schweine, 162; die Strickberen bähnen in einem gehörig warmen Ofen eine Nacht hindurch und heißen dann gebackene. Einen kranken Theil, eine Geschwulst bähnen bed. hier ihn mit feuchter Wärme behandeln, in feuchter Wärme baden, nie mit trockner Wärme behandeln. Nie bed. es, wie Grimm anführt, wärmen und trocknen, dörren. - Auf Speisesachen angewandt bed. es nie in der Pfanne rösten. Es ist immer ein Dämpfen, Erhitzen im eignen Dampf.

Gutzeit 1859, 109
behnen s. bähnen; Behnkohl, s. Bähnkohl..

Sallmann 1880, 59
bähnen, hd. bähen 'eine Geschwulst, mit feuchter Hitze behandeln'; Speisen, leicht dämpfen; davon Bähnkohl, mhd. baen.

Gutzeit 1886, 103f., 161
bänen, st. bähnen. Der Kohl hat nicht genug gebähnt, d.h. ist nicht lange genug gebähnt worden; die Strickbeeren müssen eine Nacht im warmen Ofen bähnen. - Bestreiche d. hustenden Kindern die Sohlen mit Gänseschmalz, behne sie gegen die Wärme, 328. 181. Ausböhnen, Eimer oder Spänne, 329. 100; ausböhnen und ausbähnen, Lange, lett. issauteht, ausbrühen, bähnen od. böhnen, sauteht, Lange; in die Badstube gehen, sich zu böhnen, wie das Weibsvolk thut, Lange. Bei Stender böhnen u. bähnen. - Anlautend an franz. baigner - Auch in 390c. 59. Ebenso: Bähnkohl. Auch in Preußen, nach Frischbier (476): im Dampfe baden, durch Dunst erwärmen. „Einige bähnen sich zweimal im Frühjahr mit Birkenlaub u. Leinbaumblättern.“
bönen st. bähen, bei Hupel (444. 1780 u. 1818) böhen u. böhnen.

Sallmann 1887, 466
bähnen, sich - wund werden

Gutzeit 1892b, 5
bähnen sich, wund werden, Sallmann in 396. XXXIV. In Riga kaum! vgl. bänen.

Seemann von Jesersky 1913, 103
bähnen - dämpfen

Nottbeck 1987, 19
bähnen heiß dämpfen oder weichen / E.K.
Bähn den Finger in heißer Seifenlauge.

Kobolt 1990, 52
bähnen schw. V. garen, dämpfen
mnd. begen 'bähen, feuchte, warme Umschläge machen', westf. baigen 'durch Wärme erweichen'; Br.Wb. bäen, bähen 'erwärmen'; lbg. been 'feuchtwarme Umschläge machen, erweichen'; pr. bähnen 'erwärmen'; nhd. bähen mundartl. für: (durch warme Umschläge) erweichen.


QUELLEN (Informanten)
Weiss, Lis-Marie: Reval
bähnen - bähen, erweichen. eine Geschwulst bähnen

Lemm, Robert von: Reval, Dorpat; Torro-Kock, Hanna: Riga
bähnen z. B. Eitergeschwüre oder Entzündungen mit warmen, zugkräftigen Kompressen behandeln.


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