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Aas das <pl Äser, Aße>
‣ Varianten: As,
{mnd. âs 'Fleisch eines gestorbenen Wesens'}
1. 'Körper eines toten Tieres' de Kadaver; et korjus
Viehaße
Schweineaße
Thieraße
2. Schimpfw. 'ein Mensch mit schlechtem Charakter'; scherzh. 'anerkennende Bezeichnung für eine Person' de Aas; et raibe, raisk, mait
dieses heimtückische Aas!
wart, du Aas!
Aas mit Schrauben
ein altes, dammliges, falsches, faules, feiges, freches, gemeines, unverschämtes, verfluchtes, versoffenes Aas
du Aas, war das eine feine Hochzeit! [emotionaler Ausruf, auch der Anerkennung]
wott, strammes Aas! [die Bekundung größter Wertschätzung]
Und was Natur und Zeit getan, Das sieht so´n Aas für Bess´rung an
‣ Synonyme: Luder
siehe auch aasen, aasig

QUELLEN

Gutzeit 1859, 51
As, (Aas). Die rigische Scharfrichterordnung von 1752 spricht von Äsern, die revalsche von 1665 von Aßen (Aassen). Bemerkenswert ist, dass auch in Riga das s in diesem Worte sehr gew. zu ß geschärft wird, besonders wenn As Schimpfwort ist. Man sagt dann: eines Aßes, einem Aße, solche Aße, Viehaße, Schweineaße, Thieraße. Dasselbe findet in den Zw. abasen, einasen, verasen statt, die häufig wie abaßen u.s.w. lauten. Nur in asig scheint ß nie zu hören.

Gutzeit 1886, 60
As (Aas). Unterm As, sehr schlecht, elend, 324, wie: unterm Luder, unter Piss.

Boehm 1904, 101
Aas Für recht harmlos gilt das derbe Wort Luder und das ihm sinnverwandte Aas, sie spielen im Verkehr mit den Füchsen eine gewisse Rolle: man treibt mit ihm sein „Schindluder“, man aast ihn, man bedarf sogar eines Burg- und Podrettluders, wie sich einstmals hohe Herren einen Prügelknaben oder einen Hofnarren hielten.

Masing 1926b, 75
Aas „Schimpfwort zur Bezeichnung eines Menschen mit schlechtem Charakter; vlg. auch manchmal bewundernd: Aas auf Hauen = kühner Haudegen“ (als Schelte bei Schumann, S. 70; Klaus Groth „Quickborn“ I, S. 278; Frischbier I, S. 3).

Masing DBWB, 7f.
Aas, n. (ās), pl. Äser (ḗzər), grdsch. Äsers (ḗzərs) 1. Kadaver / {Körper eines toten Tieres}. A. wird als Köder für Wölfe, Füchse, Neunaugen und Krebse benutzt. 2. Schimpfwort. Ach du A.! So´n A.!_ Und was Natur und Zeit getan, Das sieht so´n Aas für Bess´rung an. Kurl. (Nach Gellerts Ged. „Die Wachsamkeit”: Und was Natur und Zeit getan, Sieht unser unser Stolz für Tugend an.) _ „Abraham war ein Aas, finde ich”, erklärte Egon mit der ganzen Überzeugungskraft seiner jungen Jahre [der Lehrerin], „würden Sie das auch machen: solch ein unschuldiges Lamm schlachten, wenn Sie schon Ihren eigenen Sohn nicht zu schlachten brauchten?” GvdB 30. _ In einem Pratchen (s.d.) heißt es: Ein dörptscher Handwerker sitzt mit seinen drei Söhnen am Mittagstisch. Der älteste Sohn bemerkt zum zweiten: „Seh, wo Nudeln hängen von Vater sein Fresse!” Dieser erwiedert: „Wie darfst du zu Vater sein Schnauze „Fresse” sagen!” Der erzürnte Vater greift zum Stock, worauf die beiden Übeltäter flüchten. Der unschuldige Jüngste verkriecht sich unter den Tisch, und auf den Zuruf des Vaters: „Komm heraus, ich tu dir nichts!” antwortet er: „Dir Aas kenn ich schon!” (Ähnlich Dr. Bert. 2). _ In einem andern Pratchen sagt ein Schüler: „Adam eßte dem Apfel”. Der Lehrer verbessert: „Aß!”. Der Schüler: „Adam Aas eßte dem Apfel.”. _ Das Schimpfwort A. wird oft mit modifizierenden Beiwörtern versehen: altes, dammliges, falsches, faules, feiges, freches, gemeines, unverschämtes, verfluchtes, versoffenes usw. Verstärkung: A. mit Schrauben. Riga,└Das is´n A. von Grundboden aus. Libau._3. anerkennende Bezeichnung für eine Person, die auf einem bestimmten Tätigkeitsgebiet Außerordentliches leistet. Die Sensation des Tages [im Zirkus] ist aber Mister Atlas, der … mit der bloßen Faust Nägel durch dicke Bretter schlägt. „Wot [s.d.] Aas!” erschallte es heiser in tiefster Hochachtung von der Galerie. Rig. Rdsch. № 274, 5.XII.1931. _ A. auf Hauen, s. Johannson. ¤ Aas:- die Redewendung „wott, strammes Aas!” bedeutete … die Bekundung größter Wertschätzung. (ev. Ev. Mensenkampff 300, Felliner Schülespr.; nach 1905).

Kobolt 1990, 31
Aas n Kadaver; Schimpfwort, z.B.: Dieses heimtückische Aas! Wart, du Aas!, Ein faules Aas!; emotionaler Ausruf, auch der Anerkennung, z.B.: Du Aas, war das eine feine Hochzeit! mnd. âs Fleisch eines gestorbenen Wesens; Br.Wb. Aas Aas; kleines naseweises Mädchen; lbg. As Kadaver; Schimpfwort; anerkennendes Scherzwort; nhd. Aas Kadaver; gemeiner Mensch


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