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Päring: osas

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Bach der/die
‣ Varianten: Bäche, Beche, Beke
et jõgi; oja
in der Ekauschen Bache
Dörpt an der Embache
die Bache von Pernau bis an Fellin hinauf
‣ Synonyme: Fluss, Strom

DAZU:
KOMM: In Liv- und Estland unterscheidet man Strom, Fluß und Bach fast gar nicht. So nennt man die mitausche od. kurische Aa in Kurland Bach (Bäche). In Estland werden die zum Teil sehr wasserreichen, breiten und tiefen Flüsse alle mit Bach benannt. Sie führen ihren Namen meist nach den Gütern, welche sie in ihrem Laufe berühren und wechseln nach diesen vielfach die Bezeichnung.

QUELLEN

Hupel 1795a, 14
Bach, der, heißt hier oft ein Fluß oder Strom, z.B. der Embach. Die Bäche st. Bach, ist ein Sprachfehler, wenigstens eine Verwechselung mit der vielfachen Zahl.

Petri 1802, 200
Überhaupt unterscheidet man in Lief- und Ehstland die drei Worte Strom, Fluß und Bach fast gar nicht.

Possart 1846, 181
Bach, der, heißt hier oft unrichtig ein Fluß oder Strom.

Gutzeit 1859, 92
Bach In den älteren livl. Schr. findet man als Formen dieses Wortes Bach, Bache, Bäche und Beche, und dasselbe fast durchweg weiblichen Geschlechts. So bei Hiärn (194) im Nachtrag S. 10: in der Ekauschen Bache; Verner bei Nyenstädt u.s.w. Letzterer hat es S. 5 auch männlich: der Bach. Ebenso war der Embach früher weiblichen Geschlechts. So sagt Nyenstädt (194) 53: Dörpt an der Embache; in 199 (aus der Mitte des vorig. Jahrh.) steht: die Bache von Pernau bis an Fellin hinauf, S. 445; die Embach, S. 444. Ceumern (200) schreibt durchweg die Bäche. Gutslaf handelt in einem 1644 zu Dorpat erschienenen Werkchen von „der heilig genannten Bäche Wöhhanda.“ Hupel (156) mente, Bäche st. Bach sei in Livland eine Verwechselung mit der mehrfachen Zahl. Es ist aber wenn nicht entstanden aus dem plattdeutschen Beke, so eine Übergangsform zu dem hochd. Bach. Noch gegenwärtig ist hierselbst das Wort: der Bach vielleicht nur ein der gebildeten Classe angehörendes; bei Riga spricht und druckt man noch jetzt: die Jägelbäche st. der Jagelbach, und der Ungebildete in Dorpat spricht noch gegenwärtig die Embäche od. schlechtweg die Bäche st. Embach. (Hiergegen scheint übrigens eine Bemerkung zu streiten, die sich im Inlande 1847. 865-866 findet: wollte aber Jemand behaupten, dass die Dorpatenser start Bach die Bäche sagte, so wäre das ungereimt.)
Weitere Belege aus neuern Schriften sind: Die Mitausche Bäche, 172. 1782. 448; längust der Bäche (in Schlock), ebda. 1799. 298; das Gut hat ergibige Fischerei in einer Bäche, ebda. 1803. 464; an der Bäche (in Pernau) ebda 1804. 29. (aber auch: in unsrem Bache, wie wir den Pernaufluss nennen 176. 1824. 61.); die Bolderaa od. sog. Kurische Bäche, 172. 1824. 16 u. 81. Einige in Riga nennen die rothe Düna (Kühl- od. Sodegraben) die rothe Bäche.
Ob die Mz. Bächen auch in Livland vorkommt, lasse ich dahin gestellt; bisher fand ich nur Belege dafür aus Kurland, w odas Wort Bäche noch gewöhnlicher scheint als in Livland. Vgl. 176. 1833. 46 und 1834. 3.
In 172. 1784. 270 und 294 steht: eine Überfahrt über die große Bach bei der Stadt Schlock anlegen, und noch gegenwärtig gibt es eine Schwarzbach in Livland, wie eine Katzbach in Schlesien.

Sallmann 1880, 28
Bäche, Beche, f. Bach, schon mnd. und dann nnd. beke; bei Russow findet sich auch die Bach

Gutzeit 1886, 95f.
Bach Zur Verwandtschaft und Herkunftserläuterung, welche in Grimms Wtb. auf backen hinweist, vgl. russ. бакай, Bach, Flüsschen. – Unter Bach versteht man in Livland dasselbe was in Deutschland, kleines fließendes Wasser; in Kurland selbst größere Flüsse. So nennt man die mitausche od. kurische Aa in Kurland Bach (Bäche), wir Fluss. Es klingt uns daher seltsam, wenn in 174. 1816. Nr. 2 u. 4 der Holmhofsche Pastor die sortige (mitauische) Aa wiederholt den Kurischen Bach oder den Bach schlechtweg nennt. Auch ziehen wir für die Bezeichnung eines Flusses gewönlich seinen Namen vor, also die Aa, der Embach u.s.w., wogegen in Kurland dem Namen des Flusses sehr gew. das Wort Bäche angehängt wird. Daher die Irbe-Bäche, Stende-Bäche, Rohje-Bäche, Nabbel-Bäche. Es zeigt sich darin der ehemalige Gebrauch wie z.B. in Narvebecke für das jetzige Narvafluss oder die Narowa. – Wie in Kurland auch in Estland nach Sallmann in 390c. 115. Er sagt: In Estland werden die zum Teil sehr wasserreichen, breiten und tiefen Flüsse alle mit Bach benannt. Sie füren ihren Namen meist nach den Gütern, welche sie in ihrem Laufe berüren und wechseln nach diesen vielfach die Bezeichnung. – Sonst heißen die Güter inländischen Namens meist nach den Bächen, an denen sie liegen, nicht umgekehrt. – Gutsnamen mit Bach zusammengesetzt – ihrer sind venige – haben den Ton stets auf dem ersten Worte: G´utmannsbach. – Früher zuweilen weiblich. Die neue Bach, in Hilchen’s Landrechts-Entwurf v. 1599 in 192 S. 287; die Wassermühle auf der Titurg-Bache, in einem rig. Schriftst. v. 1811. – Die Namen einiger Flüsschen sind mit Bach, andere mit Bek zusammengesetzt. So gibt es einen Schwarzbach u. als Essen Zufluss die Schwarzbeck, von der das Gut Schwarzbeckshof seinen Namen fürt. Der Embach hieß früher Embeke oder Embek.


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