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Päring: osas

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Ör der/die

QUELLEN

Gutzeit 1887b, 311
Ör, die auch der, falsch geschrieben Oer oder gar Oehr und Oehre; in älteren Zeiten Or und Ore. Bort so vorbud derad, dat neen scroder schal want ut sniden de elen bouen 4 ore, rig. Burspr.; also me tellet 32 ur vor de marc sulvers, 399. J. 1402; in einer rig. Rechg. des XV. Jahrh. (vgl. 166a. XV. 482): 1 ore, 6 ore; 1 stucke silvers macht in Lyfland IX soltinge; IV or machen in Lyfland 1 soltinge; in ortige 1 or, livl. Urk. 6, p. 336. Das Wort ein skandinawisches. Nach Skennäus bezeichent ora, aus german. ore, im Allgemeinen jedes Metall, dann eine Münze und einen Gewichtsteil des Münzpfundes. Ihre im glossar. suio. goth. sagt: Öre, Art kleiner Münze, 24 Penninge oder 3 Örtugos werth — nummus a metallo aereo ita dictus; im gothländ. Recht geschrieben er; die Isländer sprechen auri, eyri (von ayr - aes), bei Ulfilas aiz, lat. aes — Cleasby - Bigfusson im isl. engl. dict. hat als altnordisch eyrir, engl. ore, Erz, Metall und hält das Wort für vermutlich entstanden aus lat. aurum. „Denn die ersten in Skandinawien bekannten Münzen waren römische und griechische, dann sächsische und englische. „Bedenken gegen Ihre's und Cleasbu's Annamen könnten darin liegen, dass die Münze Ör keine goldene war; dass sich altn. eyrir nur auf Silber bezieht oder, wie franz. airain, auf Erz überhaupt; dass das schwed. Öre sich schwerlich aus eyrir bilden konnte, sondern in nächster Beziehung zu angels. ora, u. engl, ore steht, lautlich auch, doch nicht begrifflich zu franz. or. Nach Cleasby bezeichnete altn. eyrir ursprünglich eine gewisse Münze: eine Unze Silbers oder dessen Betrag = ⅛ Mark; ein eyrir ist = 6 Pfennige = 3 Ertog; später Münze überhaupt. — In latein. Schriftstücken ora; bei den Letten soll d. Dreischillingsstück — Ör — gehießen haben, nach Nyenstädts Zeugniss, — wovon jedoch keine Beweise aufgefunden sind.
Der Legat Wilhelm von Modena befal 1225 sich nach dem gothländischen Münzfuß zu richten, nach welchem die Mark 8 Ör = 24 Artig od. Schilling = 192 Pfennig hielt. Schiller-Lübben im mnd. Wtb. S. 249 sagen: Oer, deren auf die gothländische Mark 8, im Anfange des 15. Jahrh. aber 48 auf die rigische Mark gingen. Zehn Pfennige hießen ein Oertug, 30 Pfennige eine Oere, 240 Pfennige oder 24 Oertug oder 8 Oere machten eine Mark. Auch 10 Scheffel Roggen hießen ein Oertug, 30 eine Oere, 240 eine Mark Roggen; von Gerste war ein öre 36, von Hafer 66 Scheffel. Brotze (166a. IX/X. 572) sagt: Die zu schwedischen Zeiten in Ehstland geschlagenen Oere dürfen wir zur Erläuterung der Oere zu bischöflichen Zeiten nicht anführen; denn sie richteten sich in Ansehung ihres Steigens und Fallens nach dem in Schweden gewöhnlichen Münzfuß und nach dem Werthe der dasigen Marken. Nach Brotze (350. XV. Bl. 140) gingen, wie eine Kämmereirechnung Rigas von 1405—1473 dartut, drei Artiger auf ein Oer; eine Mark hatte 36 Schillinge od. 48 Oere, also 3 Schillinge gleich 4 Oere und ein Schilling gleich 1⅓ Oer oder gleich 1 Oer und ein Artig. In dieser Kämmereirechnung wird übrigens nach Oeren nur bis zum J. 1447 gerechnet, später nach Schillingen, vgl. ebenda Brotze auf Bl. 164. Nach Brotze (174. 1812. 54) machten in derselben Zeit zwölf Oer einen Ferding. — Nach Buddenbrock (193. II. 2) galt in den frühesten Zeiten Livlands ein Oer ¹/12 Thaler Alberts. Derselbe sagt in 166a. VI. S. XV: „Oere“, deren gingen 48 auf eine Mark rigisch. Eine Oere muß beinahe 7 heutige Ferding gewesen sein; auf S. XVI sagt er: 1 Oer- ¹/48 Mark rigisch = ¹/12 Rthlr. Alb.
Noch jetzt zält man in Schweden nach Ören, deren 100 auf einen schwed. Reichsthaler gehen, vgl. Kupferör u. Auß.


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