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Päring: osas

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open V [h]
‣ Varianten: affen, apen
1. Vi de liebäugeln; et koketeerima
alle adeliche Jungfrauen enthalten sich alles Apens (Affens), sonderlich im Tanzen; die gemeinen Diener (schlechten Knechte) zumal enthalten sich des unhöflichen Scherzens und der Handgeberden mit denselben, unterlassen das Affen und betragen sich ihrem Stande gemäß
2. Vr de Faxen machen; et veiderdama

QUELLEN

Gutzeit 1886, 25
affen In dem Wolmarschen Landtagsbeschluss von 1543 steht: alle adeliche Jungfrauen enthalten sich alles Apens (Affens), sonderlich im Tanzen; die gemeinen Diener (schlechten Knechte) zumal enthalten sich des unhöflichen Scherzens und der Handgeberden mit denselben, unterlassen das Affen und betragen sich ihrem Stande gemäß (ett ßolen ßick ack alle Adelichen alles Apenß ßowoll mit bogeuenen als andern Jungfrowen ßunderlich im dantze, entholden -- ßik des Apenß gants und gar nalaten). Der obige Text findet sich bei Arndt (179. II. 210); Jannau (157. I. 437) gibt ihn wörtlich nach Arndt wieder. Brotze bemerkt in einer Anm. auf S. 317 (166a. VII./VIII.), dass in einer hochdeutschen Abschrift dieses Recesses geschrieben steht: Opens oder Küssens. Auch Russow benutzte Open. Unsere Geschichtschreiber haben Open oder Apen verschieden wiedergegeben. Willigerod (367. 165) mit Äffen, Thiel (220. 89) mit Gaffen und Scherzen, Richter (347. I. 2. 400) mit: adelige Jungfrauen sollen sich, anders zum Beispiel, alles Gaffens, besonders im Tanzen, desgleichen ihre adeligen Tänzer des Küssens und Liebäugelns, die gemeinen Diener aber des unhöflichen Scherzens und der Handgebährden mit ihnen enthalten. Man sieht, dass der nd. Text etwas Anderes besagt: es sollen sich alle Adelichen alles Affens oder Opens sowol mit begebenen als anderen Jungfrauen sonderlich im Tanze enthalten. Die Frage, weshalb ein Teil unserer Geschichtschreiber open und apen mit affen, äffen, hönen oder gar mit gaffen wiedergaben, bleibt noch zu erledigen. Aus der neueren Zeit fürt Bergmann (164 und 210) affen und äffen an; man sage sich üben (öven) von Personen, die sich lieben, liebäugeln. Jetzt ist affen gew. in der Bed. von Faxen machen. Sie ziert und afft sich, wo sie kann oder gehörig, d.h. nimmt allerlei gezierte Stellungen an, dreht die Augen, wirft den Kopf u. dgl. In Grimms Wtb. in anderer Bed.

Gutzeit 1887b, 310
open. Alles Opens und Küssens sowohl mit begebenen als anderen Jungfrauen sonderlich im Tantze sich enthalten, 194. R. R. d. F. E. 144 nach der Adelsbewilligung u. 1543. — Man erklärt open mit affen, obgleich es im nd. kein ope Affe gibt. Brotze (166a. VII. 317) erklärt, sich stützend auf eine hochd. Abschrift dieses Recesses, mit: küssen. Für open ist auch ögen gelesen worden, aber wol überhaupt falsch statt mnd. oven, sein Spiel mit Jemand treiben, narren, foppen.


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