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Päring: osas

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Land das
1. 'Gegend, wo Ackerbau getrieben wird. Gegensatz zu Stadt.' et maa (vastand linnale)
Im Lande wird Frost gewesen sein, d. h. auf dem Lande, außerhalb der Stadt.
Zu Lande sein, auf dem Lande.
So zu Land alß in der Statt, 334. IV.
Zu Land sein, fahren, gehen, gewönlicher: auf dem Lande sein, aufs Land fahren, gehen
die Stadt Achtere, Friedbrechere — sollen hinfort nicht zu Lande, und die Land Achtere hinwiederumb in keine Stadt aufgenommen werden, 349. XV. 2. J. 1598.
vom Lande einkommen 'zur Stadt kommen'
ein junger Mann vom Lande findet Stellung bei N. N.
er ist vom Lande 'er ist Bauer oder (gewöhnlich einfacher) Mann, der auf dem Lande wohnt'
auf dem Lande wohnen oder leben 'auf einem Gute oder außerhalb der Stadt wohnen oder leben'
Wer einige Zeit aus dem Lande war 'vom Lande fort'
2. 'Feld, Acker'

QUELLEN

Hupel 1774-1782, 23
Land Nicht nur trockne Wiesengründe, sondern auch andre wegen ihrer hohen Lage zu Heuschlägen untaugliche Stücke braucht man zu Cüttis und Rhödung... Durchs Brennen haben wir wenigstens einen großen Theil unsrer Brustäcker angelegt und fruchtbar gemacht: ohne dieses würden etliche Morast- und Waldgegenden bey schlechten Jahren ganz ohne Brod seyn. Die Rhödungen macht man nicht blos von Strauchholz, sondern man nimmt auch großen Wald dazu..."

Hupel 1795a, 137
Land, das, hört man häufig st. Länderey oder Feld, z.B. jener Bauer hat viel oder wenig Land; jetzt ist es Zeit das Land aufzupflügen, oder zu brennen u.d.g. In der vielfachen Zahl sagt Fischer die Lande und die Länder.

Gutzeit 1882, 133f.
Land. Grimms Wtb. nennt als „nächste vergleichbare Wortreihe“ der urverwandten Sprachen des russ. lad' (?), böhm. und poln. lad Reihe, altslaw. ladinü gleich. — und neigt zu dem Schluss, dass Land ursprünglich den Theil oder die Reihe Ackerflächen bezeichnet habe, die jeder der Markgenossen jährlich zur Bebauung angewiesen erhielt. — Diese Erläuterung erregt mehr als ein Bedenken u. Land scheint mit russ. ладъ u. ладить nichts zu schaffen zu haben, sondern ist zusammenzustellen mit 1) russ. ляда, лядина, Feld, Neubruch, altslaw. ладина, unbebautes Land, oberserb. Lado, unterserb. Ljedo, nhd. Lede (Lehde) wüstliegender Grund mit Wildwachs, goth. land, ahd. Lant. Diese Hinweise finden sich schon in Fr. Miklosich' Lex. pal. slov. Die Uebereinstimmung von russ. я mit deutschem an wie in фрягъ Franke, якорь Anker, мятль Mantel, стягъ Stange. 2) russ. ланъ Feld, Acker, böhm. lan, poln. łan Hufe Ackerlandes; endlich poln. lad, Land, das in Lindes poln. Wtb. nicht als aus dem Deutschen entstanden angesehen zu werden scheint. 3) russ. ладонь, flaches Land, Ebene, finnisch lain. Die Lappen, bemerkt V. Thomson in The relations between ancient Russia and Scandinavia, Oxford. 1877. S. 96. Anm. 1..haben das Wort Ladde und Laddelas aus dem schwed. Wort Land, Land, Gegend entlehnt. Ladde bezeichnet bei den Lappen 1) ein (schwedisches) Dorf und 2)Schweden; Laddelatz einen (schwedischen) Bauern und einen Schweden. — Die Herkunft von lappisch Ladde aus schwed. Land ist aber fraglich, und Ladde, ляда und Land wol urverwandte Wörter.
1) im Gegensatz zur Stadt, a. allgemeiner. Im Lande wird Frost gewesen sein, d. h. auf dem Lande, außerhalb der Stadt. Zu Lande sein, auf dem Lande. So zu Land alß in der Statt, 334. IV. Zu Land sein, fahren, gehen, gewönlicher: auf dem Lande sein, aufs Land fahren, gehen; die Stadt Achtere, Friedbrechere — sollen hinfort nicht zu Lande, und die Land Achtere hinwiederumb in keine Stadt aufgenommen werden, 349. XV. 2. J. 1598. Vom Lande einkommen zur Stadt kommen; ein junger Mann vom Lande findet Stellung bei N. N.; er ist vom Lande, d. h. Bauer oder (gewönlich einfacher) Mann, der auf dem Lande wohnt; auf dem Lande wohnen oder leben, d. h. auf einem Gute oder außerhalb der Stadt. Wer einige Zeit aus dem Lande war, d.h. vom Lande fort. — b. enger: die Güter. Eine Wirtin fürs Land wird gesucht, rig. Ztg. 1857. 91; eine Wirtin wird aufs Land gesucht, ebda.; von dem (vom) Lande eingesandte Säcke, 172. 1770. 75. — c. Der Adel. Das Land bewilligte 10,000 Rubel. Daher Landesschule in Fellin, vom Adel gestiftete und unterhaltene, vgl. Lande. 2) landwirtschaftlich. Man unterscheidet altes, neues u. s. w. Land. Die alten Lande aufpflügen, sobald es abgetreuget, 328. 15; das neue Land, welches man Dresch nennet, 328. 114; braun Land hält den Mist nicht lange, ebda. 103; grau Land hält keinen Mist lange, ebda. — 3) bei Wegebauten. 75 Ellen trockenes Land, 182. III.; auf jeden Haken fiel nach der Einteilung der Contingente 1323½ Ellen trockenes Land, ebda. — 4) Thaler Landes, vgl. Thaler. Sechs-Tages-Land, in Estland, ein halber Haken. — 5) Niemand soll entlaufene Bauern auf Land setzen, 180. III. 1. 116. ihnen ein Stück Land zur Wohnung und Benutzung gewären; wieviel Mannschaft auf ein Land soll bestanden werden, 185. 436 und 444. Landstück? — 6) Warmes Land, d. i. Russland. Agenten, welche (den. livl. Land. Bauern) von goldenen Bergen in dem warmen Lande fabelten, 371 a. 79. Seit den 40. Jahren.
Die Mrz. Lande und Länder, in gleicher Bed. wie die Einzal Land. Die Lande Leiffland sollten bei dem römischen Reich bleiben, 350. XXXV. Lucas David 9, und oft ebda.: diese Lande st. dieses Land; in erster Bekräftigung der Lande Liefland, Handschrift Heinrichs v. Tiesenhausen aus dem Ende des 16. Jahrh. in 166a. XVIII. 18 und 30; sind in Livland gekommen, dieselben Lande aus der Unchristen Hände zu gewinnen, ebda.; in erster Bekräftigung dieser Lande, sowohl als nachher, 350. IV; obschon unsre Lande im Anstoß die See nicht allenthalben berühren, 192. II. 221; er mußte die Lande wieder verlaufen, 215. 485, das Land verlassen. — Landwirtschaftlich braucht Gubert (328) vorzugsweise die Lande, Neidenberg (329) und Spätere meist Länder. Auf fetten Landen, 328. 10. J. 1649; Lande, die gut mürbe eingefaulet Erdreich haben, 328. 101; vom Unterschied der Lande, ebda.; Mist auf die Berglande führen, ebda. 13: Pferdemist dienet besser auf Winter- als Sommerlande, 328. 105; Schlamm aus Teichen mistet auch die Lande, ebda.; wenn ein Haußmann seine Länder umbgepflüget, 329. 7; da einem seine Gesinde ausstürben und die Lande wüste worden, 192. 11. 215; alle neugesetzte Bauern, welche 3 Jahre die Länder gebraucht, wurden auf ein gewisses Hakentheil gesetzt, 180. III. 1. 98; Länder, so einen Lehm- oder Fließgrund haben, 193. II. 2. 1258; Länder, die von Fettigkeit beschweret werden, ebda. 1256; die Länder auf dem Gute N. haben unfruchtbaren Untergrund. — Länder, im Sinne von Land- oder Grundstück. Hat die Stadt M. K. 's Hausstätte und Länder gekauft, 349. XIV. 6; des K. Länder außer- und innerhalb Lemsal — hat die Stadt gekauft, ebda. vgl. bei Schmeller 1. 1485 aus Baiern: ein Bauer besitzt so u. so viele Länder. — Lande, ehemals öfter st. Einwohner. So in der Crutzkussinge v . . . (s. Nap. Urk. N. 306): die furste meister tho Lifflande und ertzbiskup mit sampt allen biscuppen und landen tho Lifflande; ob es gerathen, daß sich die Lande mit all ihrem Vermögen nach der Grenze aufmachten, um den Muskowiter zu einem Anstände zu bewegen, 350. XXXV. 72, Verh. auf dem Landtage zu Wolmar 1558; alle Lande Livlands müßten, ebda. 95.
In Zusammensetzungen bezieht sich Land meist auf Land im Allgemeinen, Landes auf die Ritterschaft.


QUELLEN (Informanten)
Lange, Harald: Riga, Südlivland
Warst du damals im Lande? (in der Heimat)


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