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Kißi das
‣ Varianten: Keßi, Kissi

QUELLEN

Gutzeit 1874, 41f.
Kißi oder (seltner) Keßi, das. Bergmann schreibt Keßi und erklärt: Eingeweide von Lachs; Hupel schreibt Kissin und bemerkt: soll der Name des Hechtmagens sein; er führt auch Kersi oder Kersin oder Kessin auf. Lange hat Küzzing. Dem von Hupel angef. Kessin nähert sich estn. Kessi, abgeworfene Haut (der Schlangen) und Bulster, Hülse.
Dem Langeschen Küzzing entsprechend führt Grimms Wtb. an: Kitzing und Ketzin, und leitet zurück auf nd. Küt oder Küte, Eingeweide von kleinen Thieren, Fischen, und ostfries. und niederrhein. Küt, Rogen, und tüten, ausweiden, den Rogen ausnehmen. Dazu vielleicht das auch aufgef. Cusie, oder gar Cusin, welches, wie Hupel meint, albern klingt. Hupel meint, dass, um nicht lächerlich zu werden, der wol am klügsten thut, der ohne Künstelei nur Hechtsmagen oder Hechtsdarm spricht, dessen Gestalt ohnehin einige lächerliche Sagen veranlasst habe.
Die lett. Wörterbücher kennen nicht Kißi; sie kennen in demselben Sinn nur Kiddas od. (in 411) Kidas. Stender erklärt Kiddas mit Fischküzing oder Eingeweide;Ulmann (411) Kidas mit Fischeingeweide, auch Gänsegekröse (aus dem Kowno'schen!). Kidding wird aber auch von den lettischen Marktweibern Rigas der sog. Gänseabfall genannt. Anzuführen ist das russ. kischki, Eingeweide, Gedärm, und das lett. kiddaht, iskiddaht, Fische ausweiden, welches ganz dem Deutschen küten entspricht.
Die Bedeutung des Wortes in Riga ist jetzt ausschließlich und ausnahmslos: Kopf, Schwanz u. Eingeweide vom Lachs.
Auf dem rig. Markt kommen Kisst's nicht zu Verkauf. Der Lachs wird entweder ganz, unzerschnitten verkauft, oder zerschnitten in Brat- und Kochstücke, in welchem Fall Kopf, Schwanz und Eingeweide zu Hause entfernt sind und von den Verkäufern selbst verspeist werden. Kauft man einen ganzen Lachs, so wird nicht selten, in ärmern Wirtschaften, Kopf, Schwanz, Leber, Rogen und sonstiges Eingeweide und Bauchfett zu einem länger oder kürzer gestowten Gericht verwandt, welches ebenfalls den Namen Kissi führt. — Hechtmagen und Eingeweide kommen in Riga nicht auf den Tisch; die Leber allein wird bei gestoftem Hecht mitgekocht, als eine Delikatesse.

Seemann von Jesersky 1913, 134
Kissi, Kopf, Flossen und Schwanz des Lachses (Suppe).


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