[BSS] Baltisaksa sõnastik

Deutscheesti keel

EessõnaKasutusjuhisedLühendid@arvamused.ja.ettepanekud


Päring: osas

Leitud 1 artikkel

Ferding der
‣ Varianten: Verding, Verdung

QUELLEN

Lindner 1762, 241
Ferding „Veerding silb. Münze“ [?unleserlich]

Hupel 1795a, 62
Ferding, der, ist in Lettland eine kleine Münze von schlechtem Silber, welche den 80sten Theil eines Albertsthalers ausmacht.

Gutzeit 1864, 277
Ferding, der, eine schon zu alter Zeit in Riga u. Livland gewönliche Münze, deren Wert ursprünglich den 4ten Theil einer Mark ausmachte. Daher eigentlich Vierding, engl. farding, farthing; in lat. Urkunden ferto, in plattd. Schriften farding, vehrding u. veerding. Die Aussprache: Ferr-ding.
Noch im I . 1405 galt er in Riga ¼ Mark = 9 Schillinge = 12 Öre = 108 Pfennige. Später fiel der Wert u. man unterschied alte Ferdinge = 14 Schillinge, und neue = 9 Schillinge; verrufen waren die sog. kleinen, 180. II. 2. 568. — Ende vor. Jahrh. galt der Albertsthaler 80 Ferdinge, und man sah unter ihnen in Riga polnische, preußische, kurische, schwedische, selbst alte rigische u. revalsche schlechte Silbermünzen, sonderlich die sog. Weißen, vgl. 182. II. Die Ferdinge bildeten damals nebst den Marken (Zweiferdingstücke) unsere Scheidemünze; das grobe Geld bestand in Albertsthalern, halben Thalern u. Orten. Mit den Albertsthalern verschwanden 1815 auch die Ferdinge, wie alles übrige ältere Geld. Doch erhält sich die Benennung, nicht blos in Redensarten, bis in die neueste Zeit, wo die altern Fünfkopekenkupferstücke als Ferdinge (l½ Kop. Silber) gehen, wie die Zehnkopekenkupferstücke als Marke.
Gewönliche Redensarten sind: nicht für einen F. hübsch sein; nicht für einen F. sich vergnügt haben; nicht einen F. ist das Gut wert; ein solches Gut kauft man nicht miteinem F.; für ein solches Haus zalt man mehr als einen F.; nicht einen F. dabei verdient haben; das Gut kostet einen guten F., d.h. ein groß Stück Geld; tausend Rubel sind kein F., d.h. keine Kleinigkeit; um einen F. wird man sich nicht reißen, um eine Lumperei.

Gutzeit 1886, 265
Ferding. Galt in d. frühesten Zeit Livlands einen Thaler Alberts, 193. II. 2.

Gutzeit 1889c, 9, 10
Verding st. Ferding. Sechs Weissen oder Verdinge, 349. XIV. 1. J. 1705.
Verdung, der, Verding. Daß er einem Lithauer nach Verdunck nicht zalen wollen, 349. XXI. 1. J. 1639/40. In Grimms Wtb. nur nach Heinsius.

Eckhardt 1896, 30
nur bd.

Worms 1917, 176, 182, 186
„Man setzt doch nicht die Sonne in die Laterne statt eines Talglichtes, um einen Ferding zu suchen, nicht wahr?“ - „Du, die war mehr wert als ein Ferding.“
„Der Doktor Sch. .. hatte nach einer letzten Untersuchung erklärt, er gebe für das Leben des dreijährigen Erbprinzen nicht drei Ferding mehr.“
„Dir war die Gottheit niemals näher, als wenn du geben konntest, bald einen Ferding, bald eine Träne.“ [Die Novelle spielt um 1780 in Mitau.]

Seemann von Jesersky 1913, 117
Ferding. engl. farding, w. veerding oder 3 Groschen oder ½ Mark.

Mitzka 1923, 17
Ferding - 1½ Kopeken.

Masing 1926b, 70
Ferding (südbalt. noch zuweilen in der Vorkriegszeit). Rechnungsmünze = 1½ Kopeken (mnd. vērdink 'der vierte Teil einer Münzeinheit, bes. einer Mark').
bd. ĕ : hd. i

Masing 1933, 63
Ferding - Kupfermünze, eig. 4. Teil einer Mark.

DRWB III, 500
Verweis auf „Vierdung“

Grosberg 1942, 25, 163, 304, 315
Ferding - kleine Münze im Werte weniger Pfennige.
... keinen Ferding billiger (163)
Onkel Sascha hielt an der altlivländischen Münze fest! Er rechnet nach Orten das Ort zu dreißig Kopeken. Das Ort hat zwei Mark und die Mark zwei Ferdinge. Onkel Sascha besitzt einen großen Vorrat von polnischen Groschenstücken, namentlich von Fünfern, ein Fünfer gleich einem Ferding. (304)


QUELLEN (Informanten)
Hollimann, Oskar: Riga
Ferding - alte Münze
1 Ferding = 1½ russische Kopeken.

Schönfeldt, Alfred, Sen.: Riga, Petersburg, Estland
Von Oskar Masing habe ich einmal eine alte baltische Redewendung gehört, mit der man einem Prahlhans (Angeber) begegnete: "Großtun? Dicktun? Bruder, leih mir 'n Ferding!"


alte Münzeinheit. Wenden, Liefland; Riga, Dorpat


© Eesti Keele Instituut    a-ü sõnastike koondleht     veebiliides    @ veebihaldur