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Leitud 3 artiklit
babbeln schw [h]
{ndd. 'lallen, murmeln'}
‣ Belege: Estland, Südlivland, Kurland, Livland, Dorpat, Goldingen, Libau, Mitau, Reval, Riga, Tukum (die erste Hälfte des 20. Jh.)
1. de babbeln; et lobisema, patrama; lv vāvuļot
▫ Er babbelte den ganzen Abend, aber keiner hörte zu
‣ siehe auch Gebabbel
2. de lallen, murmeln; et lalisema, pobisema
▫ ein Kind spricht nicht, sondern babbelt
▫ "[...] wenn ich aus der [...] Synagoge den murmelnden Gesang höre - ich kann es begreifen, daß einen Juden dabei Andachtsschauer fassen können.“ - „Ich nicht, ich habe nie etwas anderes als schauderhaftes Gebabbel gehört.“
▫ „Du babbelst ja wie in der Judenschule.“
‣ Synonyme: herbabbeln
DAZU:
‣ siehe auch Gebabbel, vgl herbabbeln
► QUELLEN
Sallmann 1880, 28, 44
babbeln ′unverständlich, unbedacht reden′
Gut niederdeutsch ist auch die Vorliebe für die verdoppelten mediae, die wir bekanntlich im Hochdeutschen nur spärlich anwenden. Ich nenne: babbeln, bebbem, blubbern, bubbeln, Bubbert, dibbern, gnabbeln, gnabbern, gnibbern, habbeln, kibbeln, klabberig, Knabbe, Knobber, Knubbe, knubbern, kribbeln und wibbeln, labbern, quabbeln, rabbusig,sabbeln, schabbeln, schlabbern, schlubbern, schivabbeln, Stubbe, wabbeln; baddeln, broddeln, bruddeln, Buddel, buddeln, duddelig, ßadderig, flidderig, fludderig, gnaddern, gniddern, gnuddern, sich verheddern, Kladde, kladdern, koddern, kodderig, lodderig, Modder, moddig, pladdern, pludderig, schluddern, schmuddeln, schnuddeln, schuddern, suddeln, verknuddern, vermaddern; Bugger, Knagge; ja sogar schabbern, obgleich nd. schaven; schnaddern gegenüber nd. snaten; Kragge Mähre, obgleich nd. kracke; vermiggern gegenüber nd. micke (ein zartgliedriges Kind von schwächlichem Aussehen). Dagegen ganz vereinzelt Kriebelkrankheit für nd. Kribbelkrankheit.
Gutzeit 1886, 95
babbeln Nie bappeln wie in Grimms Wtb. Der Philosoph Schelling brachte, in einer öffentl. Vorlesung zu München 1841, das Wort seltsamer Weise mit Babel und Sprachenverwirrung zusammen. Eine Nachricht über diesen seinen Ausspruch in d. Münchener pol. Ztg. Febr. 1841.
Masing 1926b, 48
babbeln ′unverständlich sprechen′ mnd. babbeler ′der rasch und unverständlich spricht′ Frischbier I, S. 48.
HWbGA 1936, 202
babbeln ′lallen, murmeln′ nd. Rest
Nottbeck 1987, 19
babbeln ′viel und undeutlich reden / E.K.L.R. Er babbelte den ganzen Abend, aber keiner hörte zu.′
►
QUELLEN (
Informanten)
Krause, Ingeborg: Riga
Plath, Gerhard: Dagö, Eltern: Pernau, Reval
undeutlich und viel reden