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ander Pron
de andere; nächste; et teine, muu; järgmine, tulev
wann etwas anders als das Beste erwachsen sollte 'etwas Widriges vorfallen sollte'
[…] Unterschied zwischen denen vom Adel und den andern, welche Gelehrte und Rechtserfahrene Männer sind […]
andre Woche 'nächste' [gew. gesprochen: ander Woch]
andern Monat, andres Jahr 'nächster, nächstes'
all ander Woche
all' ander' Mal, all ander Jahr
fürs ander 'zweitens'

QUELLEN

Gutzeit 1886, 39
ander. Andre Woche, nächste. Gew. gesprochen: ander Woch! Andern Monat, andres Jahr, nächster, nächstes. All ander Woche, Stender. All' ander' Mal, allander Jahr u. s. w. vgl. Grimms Wtb. Vonander, 334. 10, auseinander, von einander.— Fürs ander, 309. 2, st. zweitens. — Wann etwas anders als das Beste erwachsen sollte, 351. XVII. 15, nach Brotze: etwas Widriges vorfallen sollte. — Die Hofgerichtsassessores von der anderen Klasse, d. h. die auf der Gelehrtenbank, bekamen schon in schwed. Zeiten mit den Adelichen gleichen Rang und der Unterschied wurde ganz aufgehoben. Denn nach einem Königl. Befehl v. 1698 (s. 185. 699) heißt es: Ter Unterschied zwischen denen vom Adel und den andern, welche Gelehrte und Rechtserfahrene Männer sind, u. s. w. vgl. 182. I.

Besuch der

QUELLEN

Hupel 1795a, 22
Besuch, der, hört man oft st. Gäste, z.B. er hat heute Besuch bei sich.

Gutzeit 1859, 127
Man spricht sehr gewöhnlich: auf Besuch gehen od. fahren, d.h. ausgehen oder ausfahren, um Besuche zu machen. Bei Grimm: zu Besuch gehen.

Gutzeit 1886, 139
Ich will einen kleinen Besuch machen, im Scherz: auf den Abtritt gehen. - Er ist bei mir zu Besuch, befindet sich bei mir als Gast, wont bei mir als Gast od. Angereis'ter. Dagegen: er ist auf Besuch bei N. d.h. befindet sich als Gast bei N. Das „zu“ deutet auf einen beim Sprechenden Anwesenden, das „auf“ auf einen Abwesenden. - Er ist zu Besuch aus, auf Besuch (abwesend).

bewächsen V [h]
Vt 'mit Wachs bestreichen' de wachsen; et vahatama
Bewächs'ter Faden

QUELLEN

Gutzeit 1859, 130
einen Faden, über Wachs ziehen, mit Wachs bestreichen. Bewächs'ter Faden. Schon St. Vgl. Grimm.

durchbasen

QUELLEN

Gutzeit 1864, 209
durchbásen, durchschwärmen. Nach durchbas'ter Nacht; eine Nacht durchbasen.

Sallmann 1880, 99

eigentümlich Adj

QUELLEN

Gutzeit 1864, 225
eigentümlich. Eine gew. u. schon alte Ra. ist: erb u. eigentümlicher Besitz; zum erb u. eigentümlichen Besitz verkaufen. — Bei Grimm eine Stelle a. Göthe.

Gutzeit 1886, 231
eigentümlich 1) nicht gewönlich, seltsam. Ein eigentümlicher Mensch; das ist doch eigentümlich. Der Ton liegt stark auf tum. — 2) auf das Eigentum, den Besitz sich beziehend. Die geschehene eigenthümliche Requisition des Gutes Kleistenhof, 173. 1879. 149; die beim Arensburgischen Rathe geschehene eigenthümliche Übertragung des Gutes P. an den Herrn. ., 173. 1879. 149. In der Kanzelleisprache heißt es nicht selten: das Grundstück wird dem N.N. eigentümlich zugeschrieben, d.h. als od. zum Eigentum zugeschrieben. Sonst liest man: erb- u. eigentümlich. — Ter Hauptton auf eigen.

DRWB II, 1351f.
viele Bedeutungen u. Belege, u.a. (in Formeln): 1562 Riga Erbb. II 1287.

Hannibal

QUELLEN

Gutzeit 1889b, 491
Hannibal. Ter livländischc H. hieß ein sehr verschlagener Parteigänger, Ivo Schenkenberg. Er wurde von Iwan IV. gerichtet, erzält Jannau in 157. II. 21. Gadebusch (180. II. 1. 178 und 205) sagt von ihm: ein Münzergesell, welcher als Parteigänger (im russ.-poln.-livländischen Kriege zu Ende des 16. Jahrh.) viel Ehre eingelegt und unter dem Namen des Inländischen Hannibal großen Ruhm erworben hat. Gefangen genommen, wurde er 1579 auf Befehl Iwan des Grausamen zu Pleskau niedergesäbelt.

jäsen
‣ Varianten: jisen

QUELLEN

Hupel 1795a, 99
jähsen f. gegäsen (?)

Gutzeit 1889b, 322
gegäsen u. gegäs't von der Milch, zusammengeronnen. Lange schreibt gegeesete Milch, und geesen neben jähsen. Gegäsene oder gegäs'te Milch, hart zusammengeronnene Sauermilch, die, mit Schmand oder doch mit süßer Milch vermischt, eine Lieblingsspeise ächter Liefländer ist, Hupel; gegehste Milch, Stender: gegohrne, dicke Milch; er schreibt jehsen u. gehsen.
Gadebusch (325) sagt: Was man in Livland gegäsene Milch, d. i. gekäsete nennt, lac concretum, das heißt in Preußen Gloms oder Glums, in Pommern dicke Milch, in Östreich gestockte Milch, bei Richen in s. Idiot. Hamb. 40: Käsemilch. — In Schweden: Jäsenmjolk. Zuerst in 444. 1780: gegäsene Milch, vgl. jähsen, gesen, gegisen, gegoren und Büttmilch.

Gutzeit 1889b, 523
gegisen oder gejisen. Gegisene Milch sprechen Einige für gegäsene.

Gutzeit 1889b, 562f.
jäsen oder gasen, nach Grimms Wtb. eine alte Wortgestalt f. gären, kann aber auch ein Wort für sich sein. Es ist mir nur als Particip gejäsene, gejäs'te und gejisene Milch, d. h. hart zusammengeronnene saure Milch vorgekommen; indessen haben Bergmann, Hupel, Lange und Stender auch den Infinitiv. Bergmann schreibt jehsen: Milch (läben) gerinnen lassen; Hupel hat im Idiotikon nur gegäsene oder gegaste Milch: „hart zusammengeronnene Sauermilch, die, mit Schmant oder doch mit süßer Milch vermischt, eine Lieblingsspeise ächter Liefländer ist. Vielleicht sollte sie eigentlich gekäsete heißen.“ In 444. J. 1780 erklärt er gäsen richtig mit gären, in 444. J. 1818 mit käsen, gären und aufgehen. Stender hat jäsen, gehsen nnd jehsen im Sinne von gerinnen, und statt gejäste Milch, gegehste und gegorene, dicke Milch. Lange schreibt jäsen; er allein hat das Wort in doppelter Bedeutung, als zl. = gerinnen und als zh. = gerinnen machen (Milch); er allein auch ein Hauptw. Jäsung. Jäsen bezieht sich bei uns auf das Gerinnen von Milch; der Begriff gären zeigt sich nur in „gegorener“ Milch = gejäs'ter.
In Riga jetzt selten, häufiger auf dem Lande: gejäste oder gegäsene Milch. So nennen Einige die gekäsete Milch oder Quark; diese wird mit Salz auf Brot wie Schmierkäse gegessen. Andere nennen so die „Marktmilch“, welche ebenfalls stofweise verkauft wird. Einige sprechen: gejisene Milch. Man unterscheidet davon die Glas-, Bütt-, Glitsch-, Klitsch-, gegorene oder gegallerte Milch.
us Deutschland ist jäsen nur wenig bezeugt, vgl. gäsen und gisen.

Gutzeit 1889b, 564
jisen, jäsen. Nur in gejisener Milch begegnend.

passiert Adj
‣ Varianten: passirt

QUELLEN

Pantenius 1881, 214
passiert altlich
das junge Mädchen wird schon passiert und in Folge dessen froh gewesen sein, wenigstens einen ungesehenen P..ter heiraten zu können.

Terling

QUELLEN

LUB, VII/377, VIII/426, VIII/567, VIII/783, IX/491, IX/559, IX/562 §10, IX/567, IX/580, IX/630, IX/778
Terling Ballen Tuch, vgl. Ballen

Gutzeit 1892a, 16
Terling. Würfel. In Schiller-Lübben Ter- und Tarlink. vgl. 484. 96.


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