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Flies der
‣ Varianten: Fliese

QUELLEN

Bergmann 1785, 21
Fliese, eine steinerne Platte.

Hupel 1795a, 66f.
Flies, der, d.i. Bruchstein; daher haben wir Mauer- und Kalkflisen. Die aus einem Gewässer genommen sind od. Feuchtigkeit enthalten, nennt man Wasserflisen. Oft hört man jeden platten Stein einen Flis nennen; ebendaher meint vermutlich Bergmann, dass jeder eine steinerne Platte sei, welches irrig ist.

Gutzeit 1864, 291
Flis, der. Hupel erklärt Bruchstein, u. fügt hinzu: Daher haben wir Mauer- u. Kalkflisen. Die aus einem Gewässer genommen sind od. Feuchtigkeit enthalten, nennt man Wasserflisen. Oft hört man jeden platten Stein einen Flis nennen; ebendaher meint vermutlich Bergmann, dass jeder eine steinerne Platte sei, welches irrig ist. Diese Worte Hupels haben nur für Estland u. den estnischen Theil Livlands Geltung. In Riga u. Lettland kennt man das Wort: der Flis weder an u. für sich, noch in d. angegeb. Bed.; wir kennen nur, wie in Deutschland, die Flise, in d. Bed.von Steinplatte, wie schon Bg. angibt. — In ältern liv. Schr. oft: Fließe od. Vließe. In Estland ist Flies (Fliese) der Kalkstein, welcher den Untergrund der Provinz bildet. Rathleff orograph. St. 32. Auch scheint die Bed. selbst auf: Flisenlager überzugehen. So heißt es in 168: wenn der Flis mit Erde bedeckt ist, so brechen in 12 Stunden Arbeitszeit 2 Arbeiter einen 6 füßigen Kubikfaden.

Sallmann 1880, 49
Flies, m. der Kalk, welcher den Untergrund von Estland bildet (die Fliese = einzelne vier- bis achtzöllige Platte aus der Kalkablagerung dieser Formation), altn. flis Splitter, estn. plit. Der waßerhaltige, zum Häuserbau untaugliche heißt Waßerflies.

Pliete
‣ Varianten: Plite
{russ. plita}

QUELLEN

Lindner 1762, 234
Plite, Pletze, ein Fisch, vergl. Rich. S. 187.

Sallmann 1880, 38
Pliete Herdplatte, estn. plit.

Gutzeit 1887b, 371f.
Plite, die, die eiserne Platte auf dem englischen Kochherde, russ. плита. In Schiller-Lübben's mnd. Wtb. ist plite oder pleite Schiff mit flachem Boden. — 2) der englische Kochherd selbst, Auf der Plite kochen.— In Miklosich (etymol.Wtb. wird aufgefürt asl. plinta, plita, Zigelstein und russ. плита, in derselben Bedeutung, und auf griech. πλίνδοζ hingewiesen. Das russ. плита ist aber 1) Steinplatte, Flise, Quader u. 2) Eisenplatte, Plite auf dem englischen Herde. — Zu bemerken ist, dass плита in den Buchstaben mit deutschem Fliese, u. zugleich mit Flies und gr. πλίνδοζ ganz übereinstimmt. Die Bedeutungen dieser 4 Wörter weichen nicht sehr von einander ab; sie bezeichnen alle ein Gebilde aus Stein.

Eckhardt 1896, 26
Pliete (Fremdwort a.d.R.)

Seemann von Jesersky 1913, 157
Pliete, Eisenplatte des Küchenherdes.

Mitzka 1923, 19
Pliete 'eiserne Ofenplatte'

Kiparsky 1936, 172
Pliete [plītə] f. 'eiserne Ofenplatte, der Kochherd selbst' ‹ r. плита id. (eig. 'Tafel, Ziegel' ‹ gr. πλίνδος f. 'Ziegel; Unterlage des Säulenfusses'). E.L.K. GUTZEIT II, 371-372, MITZKA 19; 34. Falsch SALLMANN V. 17.

Hueck-Dehio 1955, 355, 405
die Pliete, Lehnwort a.d.Russ. plitá.
„Wenn Katti sich nicht willig an die heiße Pliete gestellt hatte, ..."
„In der Küche ... knackten die langen Birkenscheite in der Pliete."

Vegesack 1963, 28
die Pliete Herd

Kentmann 1978, 60, 239
auf der noch warmen Pliete (Herd)
die Pliete (Herd)

Nottbeck 1987, 69
Pliete - Herd / E.K.L.R.
In der Pliete wurde nur Holz verbrannt.

Kobolt 1990, 205
Pliete f (gemauerter) Herd
russ. plita Herd


QUELLEN (Informanten)
Campenhausen, Sophie Baronin: Livland: Ilsen, Kreis Walk; Engelhardt, Scipio, Baron von: Kurland, Gut Lautzen, Kreis Illuxt.; Kerkovius, Martha: Riga; Korn, Friedrich: Windau; Transehe, N. von: Wolmar
Pliete, die, Herd.
Reval, Mitau, Riga, Landwieck vor 1939.

pliren

QUELLEN

Bergmann 1785, 54
sich pliren, zieren.

Gutzeit 1887b, 371
pliren, 1) fein regnen, plimpern. Es plirt. — 2) plinzen, weinen, vgl. plirren. und. franz. pleurer. — 3) schmücken, zieren, ausputzen, Hupel; sich plieren, sich zieren, Bergm. Diese Bed. findet sich wieder in unserem stiren. Lettisch plihre ist eine Person, die sich wie eine Puppe herausputzt (sich flirt). In ders. Bed. lett. plera und plere, Zieräffchen, albernes Frauenzimmer. Die lett. Wörter scheinen dem deutschen stiren nachgebildet und ist dabei das deutsche f in lett. p verwandelt. Dem so aus dem deutschen entstandene lett. plihre scheint wiederum unser pliren (in d. Bed. von zieren, putzen) entstammt zu sein.

Seemann von Jesersky 1913, 157
pliren, mit halboffenen Augen sehen, auch leicht weinen.
plirig, trübäugig, schw. plira, mit den Augen blinzeln.


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