[BSS] Baltisaksa sõnastik

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Päring: osas

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muken
‣ Varianten: mucken, munken
de aufsperren; et lahti murdma, lahti muukima
‣ Synonyme: aufmuken

QUELLEN

Bergmann 1785, 48
muken, aufmuken, f. aufbrechen. Mukschlüssel, der Diebs- oder Nachschlüssel: eigentlich der Hakenschlüssel. [Dietrich ist der Hauptschlüssel passe-par-tout, den der Hauswirt hat.]

Hupel 1795a, 157
muken oder aufmuken ein Schloß, heißt dasselbe ohne den eigentlich Schlüssel losmachen aufbrechen.

Westermann 1887, 387
muken mit dem Nachschlüssel öffnen.

Gutzeit 1887b, 253
mucken. Außer d. gew. Bed. noch zuweilen, doch selten, st. muken. Vielleicht steht hier ck für k.

Gutzeit 1887b, 254f.
muken, ein Schloss, öffnen durch einen Mukschlüssel, aufsperren (in der neueren Sprache der Schlosser). Bergmann und Hupel erklären ein Schloss muken oder aufmuken, dasselbe ohne den eigentlichen Schlüssel losmachen, aufbrechen. Ein „Aufbrechen“ ist es aber nicht. In 175. 1858. 202 wird behauptet, dass es richtiger wäre, munken und aufmunken zu schreiben. Baumgärtel (445. 15) sagt: lett. muhks Mönch, lit. munkas. Gegen Pott. I. 16, der muhku dselse, muhkeht hiervon ableitet, ist zu bemerken, das seine derartige Bildung des Zeitworts sehr ungewönlich sein würde. Unser muken fällt schwerlich mit Munch (Mönch) od. lett. muhks (Mönch) zusammen, sondern steht in Verwandtschaft mit russ. мыкать, das allein für sich nur in der Bed. von hecheln vorkommt, aber gew. ist in замыкать-замкнуть zu- oder verschließen, замокъ Schloss, und отмыкать-отомкнуть aufschließen. Das lett. muhkeht könnte das russ. мыкать, sein, ist aber wahrscheinlicher das hierortige muken. Hierauf deutet 1) dass muken durch ganz Kur-, Liv- u. Estland vorkommt; 2) dass litauisch das Wort nicht begegnet; 3) dass das lett. muhku dselse zwar an muhkis Mönch anlehnt, doch offenbar nur dem deutschen Handwerksausdruck Muk-Schlüssel nachgebildet ist, russ. отмычка. Unser muken kommt zwar hochd. nicht vor; in muken ist indessen das sonst geschärfte u gedehnt und muken daher nichts anderes als hochd. mucken, welches ebenso wie munken als Grundbedeutung hat ein heimliches und verstecktes Verfaren. Wollte man mucken, muken, munken mit Mönch zusammenbringen, so müsste für Mönch eine Wortbildung Muk od. Muck nachgewiesen werden u. zugleich f. mucken, muken, munken ein Zeitwort manchen, welches die Bed. von muken hätte. Das ist aber nicht möglich, und ebenso wenig, dass hier zu Lande aus Mönch ein Zw. muken sich gebildet haben sollte in der Bed. von ein Schloss aufsperren.

Gutzeit 1887b, 254
munken, aufmunken. Gadebusch (325) verweist auf Frisch im Worte mouchard und auf seine — bisher nicht aufgefundenen — observationes variae X. 561. Das Wort hängt ebenso wenig wie muken-mucken zusammen mit Mönch. Kein deutscher Sprachzweig zeigt eine Wortbildung Munk für Mönch. Munken ist also entweder eine geennte Wortgestalt f. muken, wie z. B. Munke und Münke st. Mücke, oder ein Wort für sich, welches im hd. als munken sehr häufig ist und auf ein heimliches und verstecktes Tun sich bezieht. Als Wort kann ich es, ebenso wie Munker und Munkschlüssel, nur aus Gadebusch belegen.

Kiparsky 1936, 98f.
muken [mūkən], munken [muŋkən] 'mit Hilfe eines Nachschlüssels öffnen, aufbrechen', Muk-, Munkschlüssel 'Nachschlüssel', mukbar 'aufsperrbar'. Vielleicht aus lett. mũķêt 'muken', mũķis 'Mukeisen, Dietrich' und estn. muukima, munkima 'mit dem Nachschlüssel öffnen',muukraud, munkraud 'Dietrich, Nachschlüssel', das zu lett. mũks, mũķis, estn. munk 'Mönch' gehören kann. Die Mönche galten den Neubekehrten Christen und den Heiden für Zauberer. Das seit 1785 belegte Wort kommt in E. L. K. vor. Vgl. BERGMANN 48, GUTZEIT II, 254-255; 259; N.86 68; N.94 27; SALLMANN N. 86.

Kobolt 1990, 184
muken schw. V. ein Schloß mit Nachschlüssel öffnen, aufbrechen.
mnd. munkelen heimlich im Gange sein, tun oder sprechen; Br.Wb. mukken heimlich ausdem Wege räumen; lbg. munkeln heimlich sprechen, geheim tun, geheim oder verdächtig scheinen.


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