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Leitud 4 artiklit

gnaddern
‣ Varianten: knaddern
‣ Belege: Riga, Libau (die erste Hälfte des 20. Jh.)
'unzufrieden sein'
‣ Synonyme: quengeln

QUELLEN

Gutzeit 1874, 58
knaddern, gnaddern, übler Laune sein; kränkeln.

Sallmann 1880, 44

Seemann von Jesersky 1913, 122
gnaddern, o.w. ... mürrisch sein


QUELLEN (Informanten)
Kerkovius, Martha: Riga
gnaddern 'weinen' WL 4,38 3mal im lett. Spr. belegt.

Tiede, Erica: Riga
gnaddern 'jämmerlich, weinerlich sein (besonders Kinder)'.


gnaddern 'widerspenstig reden (leise)' Riga um 1930; Libau um 1915.
gnaddern 'unverständliches Zeug reden' Riga um 1930;
gnaddern 'ohne Grund weinen' Riga um 1910; Segewald um 1920; Dorpat um 1925; Dünaburg um 1930; Mitau um 1920; Libau um 1914; Fennern um 1914.
gnaddern 'quengeln, leise vor sich hin weinen' Mitau 1914.
gnaddern 'vor sich hin schimpfen' Dorpat bis 1914; Goldingen um 1930; Fellin bis 1938; Mitau 1900; Livland um 1910; Pernau um 1930.
gnaddern (Zeitwort von gnatzig) Mitau.
gnaddern 'meckern, zeigen, dass man unzufrieden ist' Mitau, um 1930, Riga um 1900.
gnaddern 'alles bemängeln' Riga 1913-39.
gnaddern 'sein Unbehagen dauernd zum Ausdruck bringen' Kurland um 1930.
gnaddern 'unzufrieden sein' Riga um 1920; Oesel um 1930; Werpel (Estland) um 1910; Neuraden /Kr. Bauske um 1920; Windau (Kurl.) um 1900; Talsen um 1890; Libau um 1900; Fellin um 1930.
gnaddern 'grinsen' Hapsal.
gnaddern 'nörgeln, quengeln' Riga um 1930; Pernau um 1910; Petersburg um 1920; Dünaburg um 1930; Kurland um 1920; Sassmacken um 1930; Reval um 1910; Goldingen um 1910; Doblen um 1900; Pernau um 1920; Nissis/Kr. Harjen um 1900; Libau um 1930; Werro um 1920; Hasenpoth um 1930; Dorpat um 1935; Lesten um 1930.
gnaddern 'schlecht gelaunt sein' Riga um 1920; Dorpat um 1900; Sunzel (Riga) um 1930; Sassmacken um 1930; Modolm um 1900; Pernau um 1930; Rariz um 1935; Fellin um 1920; Pargenthal um 1930; Petersburg um 1930; Kattentack (Wierland) um 1900; Kurland um 1920; Krs Pilten um 1930; Goldingen um 1930; Dorpat bis 1929; Riga bis 1939; Libau um 1930; Mitau um 1930; Werro bis 1919; Walk um 1900; Lettland un 1930; WEnden um 1930; Pernau bis 1939; Windau bis 1939.
gnaddern 'klöhnen, erzählen' Arensburg auf Ösel um 1910.
gnaddern 'in schlechter Stimmung weinen und klagen' Riga bis 1939.
gnaddern 'maulen, weinerlich sein' Riga um 1930.
gnaddern 'nörgeln' Riga 1936.
gnaddern 'quengeln, jammern' Riga bis 1914; Livland bis 1939; Mitau bis 1939; Dorpat um 1930; Walk um 1930; Werro um 1930; Reval bis 1939; Estland um 1920; Krs. Bauske bis 1939; Pernau um 1920; Ligat bis 1919; Tuckum.

gniddern

QUELLEN

Sallmann 1880, 32, 44
gniddern, gnuddern krittelnde Töne hervorbringen.
Gut niederdeutsch ist auch die Vorliebe für die verdoppelten mediae, die wir bekanntlich im Hochdeutschen nur spärlich anwenden. Ich nenne: babbeln, bebbem, blubbern, bubbeln, Bubbert, dibbern, gnabbeln, gnabbern, gnibbern, habbeln, kibbeln, klabberig, Knabbe, Knobber, Knubbe, knubbern, kribbeln und wibbeln, labbern, quabbeln, rabbusig, sabbeln, schabbeln, schlabbern, schlubbern, schivabbeln, Stubbe, wabbeln; baddeln, broddeln, bruddeln, Buddel, buddeln, duddelig, ßadderig, flidderig, fludderig, gnaddern, gniddern, gnuddern, sich verheddern, Kladde, kladdern, koddern, kodderig, lodderig, Modder, moddig, pladdern, pludderig, schluddern, schmuddeln, schnuddeln, schuddern, suddeln, verknuddern, vermaddern; Bugger, Knagge; ja sogar schabbern, obgleich nd. schaven; schnaddern gegenüber nd. snaten; Kragge Mähre, obgleichnd. kracke; vermiggem gegenüber nd. micke (ein zartgliedriges Kind von schwächlichem Aussehen). Dagegen ganz vereinzelt Kriebelkrankheit für nd. Kribbelkrankheit.

Worms 1902, 37
„Lisbeth hielt die Hände vor das Gesicht und schüttelte sich kichernd, ...: 'Ja, Tante, dumm war es von ihm, ..'. - 'Was denn? Nu gniddert sie schon wieder.“

Seemann von Jesersky 1913, 122
gniddern 'heimlich lachen'

Masing 1926b, 26
gniddern 'heimlich, unterdrückt lachen' (Frischbier I 242).

Nottbeck 1987, 34
gniddern 'kichern' / K.L.R.
Die Mädchen gnidderten unentwegt.


QUELLEN (Informanten)
Schnackenburg, Gert von: Riga, Kreis Wenden
gniddern 'meckern' für skaljieren WL 5,21.

Puhze, Magdalene: Libau
gniddern 'kichern'

Weydemann, Ilona: Riga; Koslowsky, Maja von: Libau; Lilienblum, Ingeborg: Mitau
gniddern 'kichern', z.B. 'ein Backfisch gniddert oft'. WL 4,42.

Freytag-Löringhoff, Udo Baron: Gut. Rawen (Kurland)
gniddern 'maulen, pranzelieren'.


gniddern 'grinsen' Riga um 1900; Doblen; Libau; Mitau; Hapsal; Goldingen um 1910.
gniddern 'unterdrückt lachen' WL 3,17. Im lett. Spr. ca 50x (davon 30x in Kurland) belegt.
gniddern 'kichern, verschmitzt lachen' Riga um 1930; Libau um 1910.
gniddern 'nörgeln' Dorpat 1935.

plarren

QUELLEN

Sallmann 1880, 74
plarren und knarren

Gutzeit 1887b, 365
plarren und plärren, blärren, weinen mit dem a- oder ä- Tone, wie pliren mit dem i-Ton. Nie, wie in Grimms Wtb., blöken, blökend schreien oder heulen (weinen). Plärren, häufiger jedoch blärren nennen wir weinen, doch nur in Bezug auf den dabei zu hörenden Plärrlaut. Ein Kind, das plärrt, verzieht dabei den Mund in die Breite. Ein plärrender Säugling kein schlechtweg weinender oder gar heulender, sondern einer, der beim Weinen plärrende Laute hören lässt. Plärren ist selbst noch stärker. Grimms Wtb. sagt unter blerren(blärren), dass es mit lat. flere (weinen)in der Lautverschiebung zusammenstimmt. Man könnte auch sagen, dass blärren zusammensteht mit Blerre od. Flerre: os diductum. Indessen ist das Wort ein Laut malendes.

Kobolt 1990, 203
plärren schw. V. weinen, schreien; blechern klingen; schwätzen, ausplaudern, z.B.: Jetzt weißt du es, aber plärr nicht in der ganzen Stadt!
mnd. blarren blöken, weinen; westf. blären meckern, blöken; auch von Kindern; Br.Wb. blarren heulen, weinen; lbg. blarren, blerren schreien; pomm. blaren weinen, schreien; Elb. plerren unmelodisch singen; pr. plärren schreiend weinen, singen, Gelerntes hersagen; nhd. plärren ugs. für: weinen, widerlich schreien, unangenehm klingen.


QUELLEN (Informanten)

plärren 'schwatzen' Reval um 1900.

skaljieren
‣ Varianten: schallieren, schkaljieren

QUELLEN

Sallmann 1880, 14, 25
skaljieren (skalitj spotten, höhnen) 'räsonnieren'.
skaljieren a.d. Franz.

Gutzeit 1887a, 97
schallieren, in nd. Aussprache skalliren, hängt nicht mit schallen zusammen, sondern mit franz. écaller.

Gutzeit 1898, 120
schkaljieren, über einen oder über etwas losziehen, nach franz. ecailler. s. skalliren, vgl. russ. скалить (зубы).

Rig. Almanach 1886, 130
(Während in der Kirche eine Trauung stattfindet, drängen sich die Neugierigen vor der Kirche)
„Kann man denn nicht in die Kirche?“ - „Gott bewahre! Der alte Herr Oberförster hat's extra angeordnet: der leidet das Skaljieren vom Publikum nicht.“

Masing 1926b, 79f.
schkaljieren „lästern, schimpfen“ (mnd. schalēren „lärmen, prahlen“; Frischbier II, S. 342 skaluren „lärmen, spektakeln“ ; übrigens auch in der Bühnenbearbeitung von Goethes „Götz“, Reclam Nr. 879, S. 6. Was scalirt ihr auf unsern Bischof?).

Kobolt 1990, 252
skaljieren, spalieren schw. V. mit den Hinterhufen ausschlagen, Reißaus nehmen.


QUELLEN (Informanten)
Lange, Harald: Riga, Südlivland
schkaljieren 'pranzelieren'
Schkaljier nicht!


skaljieren 'nörgeln' Walk, Livl.

Brehm: Margarethe von: Riga
skaljieren 'streiten, meckern, räsonnieren, lästern'
aus dem Lett.? = sinngemäß: zerspalten (skaldit), zerpflücken. WL 5,21
Im lett. wie im estn. Sprachbereich öfters belegt (unter 50%).
Einmal in der Bedeutung „Karten mischen“ (Brehm)

Schönfeldt, Alfred, Sen.: Riga, Petersburg, Estland
s(ch)kaljieren über jem. 'gehässig sprechen, raisonnieren'
wohl aus dem Russischen: suby skalit' = die Zähne fletschen. (vgl. Sallmann 14)

Lange, Harald: Riga, Südlivland
s(ch)kaljieren raisonieren, schimpfen.


skaljieren 'schimpfen' (Dorpat)


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