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auf1 Präp Akk, Dat
1. de auf (räumlich), in, bei, zu (früher wurde die Präposition mit dem Dativ gebraucht, wo sie jetzt den Akkusativ verlangt.)
Eichenholz, das auf dem Lande aufgezogen ist
die Aschen ausstürzen auf reinen ausgebreiteten Matten
das Gut auf der Fuhre aufschlagen
eim Aufziehen der Hölzer auf den Stapeln
Die Wäger sollen an Drujaner nicht über 4 S... schwere Bünde auf der Schale zum Abwägen entgegennehmen oder auf der Schale bringen
mit einem Lockbrot zum Schweigen oder gar auf ihrer Seite bringen [In der gew. Unterhaltung ist diese Dativconstruction noch jetzt üblich, und schleicht sich sogar in Bekanntmachungen ein, durch Unachtsamkeit der Schreibenden. Ein Überbleibsel des Niederdeutschen]
2. 'Sehr gewöhnlich wird auf vor Gutsnamen (mit Ortsnamen) gebraucht, st. zu oder in.'
Besitzer auf Schloss Kokenhusen
die Wohngebäude auf Schloss K.
auf dem Gute R. herscht die Beulenseuche [Bei Gutsnamen ohne den Zusatz Schloss oder Gut scheint statt auf in, zu, unter gewöhnlicher gebraucht zu werden. Dieser Gebrauch ist schon seit Langem üblich, hatte aber früher eine noch größere Anwendung. Denn man sagte z.B. Statthalter auf Dörpt]
3. 'Bei Angabe gewisser Gegenden'
er wohnt auf der Narvschen Straße
Auf der großen Straße der Petersburger Vorstadt bei Riga, auf der Alexanderstraße (ebenda) wohnen, auf die große oder Alexanderstraße hinfahren, sich hinbegeben
auf der Moskauschen oder Peterburger Vorstadt ein Haus haben oder wohnen [in Vorstädten Rigas gebräuchlich. Vielleicht wird auf auch von andern Straßen der rig. Vorstädte gebraucht, von denen der Stadt dagegen nur in]
auf der Vorburg (bei Riga), auf der Altstadt (in Riga) [Gegenwärtig ist wol üblicher in]
4. de zu; et -le
Ich sagte auf ihn
Er sagte auf ihn aus, bekannte auf ihn 'zu ihm'
5. de in

DAZU:
auf und ab 'hin und her'
auf′s erste 'sobald es möglich ist'

QUELLEN

Bergmann 1785, 4
auf ich sagte auf ihn f. zu ihm Er sagte auf ihn aus, bekannte auf ihn

Gutzeit 1859, 52f.
auf Die ältere Sprache bei uns gebrauchte auf mit dem Dativ, wo die jetzige den Accusativ verlangt. Eichenholz, das auf dem Lande aufgezogen ist, 100; die Aschen ausstürzen auf reinen ausgebreiteten Matten, 109; das Gut auf der Fuhre aufschlagen, 103; beim Aufziehen der Hölzer auf den Stapeln, 99; Die Wäger sollen an Drujaner nicht über 4 S... schwere Bünde auf der Schale zum Abwägen entgegennehmen oder auf der Schale bringen, 97; mit einem Lockbrot zum Schweigen oder gar auf ihrer Seite bringen, 35. – In der gew. Unterhaltung ist diese Dativconstruction noch jetzt üblich, und schleicht sich sogar in Bekanntmachungen ein, durch Unachtsamkeit der Schreibenden. Ein Überbleibsel des Niederdeutschen, worüber Grimm I. 616. 6. zu vgl.
Sehr gewöhnlich wird auf vor Gutsnamen (mit Ortsnamen) gebraucht, st. zu oder in. Besitzer auf Schloss Kokenhusen; die Wohngebäude auf Schloss K.; auf dem Gute R. herscht die Beulenseuche. Bei Gutsnamen ohne den Zusatz Schloss oder Gut scheint statt auf, in, zu, unter gewöhnlicher gebraucht zu werden. Dieser Gebrauch ist schon seit Langem üblich, hatte aber früher eine noch größere Anwendung. Denn man sagte z.B. Statthalter auf Dörpt, 221. Vorrede S. 1.
Bei Angabe gewisser Gegenden. Auf der großen Straße der Petersburger Vorstadt bei Riga, auf der Alexanderstraße (ebenda) wohnen, auf die große oder Alexanderstraße hinfahren, sich hinbegeben. Vielleicht wird auf auch von andern Straßen der rig. Vorstädte gebraucht, von denen der Stadt dagegen nur in.. Vorstädter Riga′s sprechen sogar: auf der Moskauschen oder Peterburger Vorstadt ein Haus haben oder wohnen. – Ganz gew. war früher: auf der Vorburg (bei Riga), auf der Altstadt (in Riga). Vgl. 172. 1769. 159 und 1768. 227. Gegenwärtig ist wol üblicher in.
Auf folgte in der ältern Sprache auch gewissen Zeitwörtern, die jetzt mit oder zu verlangen. Liefland auf ihre (seine) alte Gewohnheiten und Rechte confirmieren, 221. 2.; die Untersassen auf ihre alte Gewohnheiten bewidmen, ebda. 3; sie waren darnach aus, ob sie es auf einen Stillstand bringen kunten, ebda. 55; weil niemand auf diesen Frieden großen Stat machen konnte, 215. 234; will Jemand auf ein Testament sprechen: Ansprüche dagegen erheben, 193. II. 2. 940; und kann Niemand auf das Testament etwas sagen: gegen dasselbe einwenden, ebda. – Bg. führt an: auf einen sagen, st. zu ihm.
Bemerkenswert sind folgende gewöhnliche Ausdrucksweisen. Auf den Unterlassungsfall, 172.1769.168; auf den Entdeckungsfall, ebda. 1768. 239; auf den Übertretungsfall, ebda. 1770. 316; die Privilegien auf ein merkliches Verbessern, 221.49; einen Knaben auf Kleider nehmen oder bei sich haben: laut Abmachung ihm Kleider, aber keinen Lohn geben; Man giebt auf diesem Gute 6-7 Kühe auf eine Tonne Butter an die Hofmutter ab; auf 300 Rb. wohnen: eine Wohnung von 300 Rb. haben; die Pferde stehen auf gutem Futter: bekommen gutes F.; etwas auf Art der Froschkeulen zubereiten, in derselben Weise; die Gerste auf dem Schwart: die auf dem Schwart liegt; Stall auf 8 Pferde, 172. 1768. 10; Bettstelle auf 2 Personen, ebda. 1768.169; Eiskeller auf 3 Last, ebda. 1781. 12. – Eine junge Person wünscht aufs Land angestellt zu werden, 172. 1795. 444; er hat sich auf das Gut M. zu melden, ebda.; auf Hochzeit, auf Beerdigung, auf Taufe, auf Trauung sein od. gebeten sein, st. auf einer oder eine. – Außer auf′m und aufs sprechen wir auch: auf′n st. auf den.
Auf und ab, bedeutet 1) hin und her, auf und nieder. Im Zimmer auf und ab gehen; 2) hinauf und herunter, auf und abwärts. Er läuft die Treppe (Stiege des Hauses) auf und ab; die Überschuhe klappen auf und ab.
Sehr gewöhnlich sind die Lebendigen, durchaus nicht unedlen Zeitwörter: aufdürfen, aufwollen u.s.w., die durch eine auslassung zu erklären sind.

Sallmann 1880, 115
auf = ′bei′: auf einer Taufe, Hochzeit, Beerdigung sein; auf = ′in′: auf gutem Futter stehen; auf = ′für′: auf 300 Rbl. wohnen; auf Kleider nehmen für die Lieferung von Kleidern ohne Lohn; auf = ′zu′: prüfen auf die Würde eines Oberlehrers; als Zustand bei Gutsnamen; bei Zeitangaben: 10 Minuten auf Eins = ′10 M. nach 12′; auf = ′in′: Er wohnt auf der Narvschen Straße.

Gutzeit 1886, 62f.
[zum Präfix] Auf die Nacht einen Löffel Arznei einnemen, gegen die Nacht oder zur Nacht. Auf den Abend will ich -, st. gegen den Abend
Auf (eine) Hochzeit, auf (eine) Taufe gebeten sein. Die gewältere Sprache sagt: zu einer. Auf Taufe, auf Namenstag sein; auf der Taufe des N.N. geschah -; auf der Hochzeit erfolgte -. Auf dem Gute Ottenhof; auf Ottenhof wont N.N.; an Sr. Hochwohlgeboren Herrn N.N. auf Ottenhof (als Briefadresse). - Auf der Musse st. in dem Lokal der Mussengesellschaft; auf dem Höfchen, st. im; auf einem Gutshofe; auf einem Höfchen wonen; auf dem Pastorate. Auf dem Abtritt, auf dem Kämmerchen sein od. sich befinden; auf den Abtritt, auf′s Kämmerchen sich begeben od. gehen.
Wenn sie (die Handwerker) auf ihre Profession im Lande herumreisen, 349. XIV. 4; ein Deutscher, der auf dem Pastorate auf sein Handwerk gearbeitet hatte, 174. 1816. 98. J. 1682; Leute, welche sich auf Lohn und Brod, auf Land, auf freie Wohnung verdungen haben, 154. I. 134; einen Krug auf Schänke haben od. bekommen, d.h. Waren u. Getränke vom Gutsherrn zum Verschank u. Verkauf erhalten; seine Hofesländereien auf Schnitt ausgeben, 330. 13; auf Verdienst gehen, Stender. Brod, welches man auf die Herren-Tafel bedarf, 328. 189; Vier auf die Herren-Tafel brauen, ebda 191, st. für.
Auf Pässen lebende od. abwesende Bauern; auf Bauerscheinen Handel treibende Bürger, rig. Ztg. 1859. 39.
Auf einem Ohr, auf beiden Ohren taub, auf einem Auge blind sein.
Auf Betrug arbeiten, so arbeiten, dass man mit der Arbeit betrügt. Alles geht jetzt auf Betrug hinaus. Auf Rechnung, auf Schuld, auf Geld od. Bezalung Gegenstände in einer Bude nemen ud. kaufen. Auf Bestellung gebauter Wagen, rig. Ztg. 1859. russ. на заказ.
Auf dies Billet kann nur der darauf Verzeichnete gehen, mit demselben Eintritt erhalten; auf das Theaterbillet eines Erwachsenen können 2 Kinder gehen.
Auf vollem Magen oder Leib muss man nicht baden gehen, st. mit vollem Magen, nachdem man gegessen.
Auf Rührei, auf Kasse reisen können, sehr vorzüglich sie bereiten
auf den Vater, auf die Mutter fallen, ihnen gleichen.
Auf die Würde eines Oberlehrers prüfen, 390c. 115, st. zu.
Auf den Pflug säen, 328. 130.
Schiffe, so zu Riga eine Zeitlang auf den Wind gelegen, 350. XXIX. a.
In Livland fuhr man in frühern Zeiten von Hof zu Hof auf die Wurst, Hupel in 182. I. 582.
Auf Ostern, auf Weihnachten, auf Michäli, auf Johanni, auf Martini, st. zu. Gew.
Jeder, der einmal in seinem Leben auf Jungwild od. auf Hasen war, rig. Ztg. 1864. 95, d.h. auf Jungwild- od. Hasenjagd gegangen war.
Auf etwas sein, versessen, erpicht, (vgl. Grimms Wtb. 27). Sehr auf Zucker, auf Vergnügen sein; sehr auf Reiten, Faren sein, gern faren od. reiten; sehr auf Küsse od. (das) Küssen sein, gern küssen od. sich küssen lassen. Sehr auf Herren sein, sagt man von Frauenzimmern, die gern mit Herren zusammen sind; sehr auf Mädchen (geschnitten) sein, v. Männern.
auf was, st. worauf. Auf was gründet sich dies Gerücht?
Die Uhr geht auf die Minute od. auf die Secunde, ganz genau. Ich komme auf die Minute, genau um die bestimmte Zeit.
¼ auf eins, ¾ auf zwölf, d.h. 12¼, 12¾ Uhr, 15, 45 Minuten nach Zwölf. Neuerdings wird, nach ausländischem Gebrauch, „auf“ nicht selten weggelassen. Es ist ¼ eins, ¾ zwölf. Es geht auf Eins, es ist Zwölf geschlagen.
Auf welche Zeit, auf bestimmte Zeit, 193. II. 28 u. oft st. zu. Auf Fastnacht, auf Michäli, auf Ostern, auf Johanni, auf Weihnachten, Pfingsten st. zu. Als dann auf Fastnacht aufgeläutet worden, 349. VIII. 4; auf Johanni u. Michäli, 248.
Auf Mord, sehr, sehr arg. Auf M. betrunken sein, schreien, faren (viel zu schnell). – Auf Zug, auf gut Glück. – Auf den Strich gehen, s. Strich.
Es kamen so viele auf diese Stadt, 350. XIV. 3, in diese St. – Auf′s Schloss schicken, nötigen, bescheiden u. dgl., früher gew. f. das jetzt durchdringende ins Schloss (zu Riga), das Gebäude des Gouverneurs u. verschiedener Kronsbehörden.
auf st. drauf. Die ganze Gage geht auf, 390c. 148. Diese gew. Bed. ist durchaus nicht mundartlich, sondern überall vorhanden, vgl. Grimms Wtb. unter aufgehen 10.

Gutzeit 1886, 63
Daß auf′s erste es möglich, 200. II. 55, ′sobald es möglich ist′.

Gutzeit 1898, 3
Zwei Tischlergesellen werden verlangt auf Möbelarbeit, rig. Tagebl. 1896. 133; einige Weber, auch Weberinnen auf Docht, ebda 129.

Kobolt 1990, 45
gelegentlich wider Erwarten bei Straßennamen: auf der Rigaschen Straße wohnen.

Kobolt 1990, 45
in Zeitangaben die bevorstehende volle Stunde bezeichnend, z.B.: 10 Minuten auf 12 = 11 Uhr 10. plattd. up in gleicher Konstruktion: de Klock gait up soeben.

Kobolt 1990, 45
Adv. hin und her(gehen), z.B.: ...Russenn, so das Lanndt auf unndt abziehen (Revisionsprotokolle von 1627, das Dorpater Land). Im balt. Deutsch häufig.


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