[BSS] Baltisaksa sõnastik

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a Interj
1. de a! (Ausdruck der unwilligen Abwehr); lv e!
A, Unsinn!
A, laß mich zufrieden!
2. de a! (Ausdruck der verächtlichen Ablehnung); et ah; lv eh!
A, Strunt!
3. de a (Fragepartikel in zwangsloser Rede.); lv nu
A, was sagst du dazu?!
4. de a (proklitisch statt „aber”); lv a (ugs.)
Er wird zu Hause sein. – A wenn er nicht zu Hause ist?
vgl ah, siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Masing DBWB, 1
a (ă) Interj. 1. der unwilligen Abwehr. A, Unsinn! A, laß mich zufrieden! _ 2. der verächtlichen Ablehnung. A, Strunt! _ Fragepartikel in zwangsloser Rede. A, was sagst du dazu?! _ proklitisch statt „aber”. Er wird zu Hause sein. – A wenn er nicht zu Hause ist?

ach Interj
mit Ach und Krach, ach und wie
1. de (bedauernd, klagend); et ah!
Ach! da brach der zarte Alabaster
2. de (staunend); et ohoh!
welches dem Beschauer ein staunendes „Ach!” abnötigte
3. de (wirkliches oder fingiertes Interesse an einer Mitteilung des Gesprächspartners ausdrückend); et ah nii?
„Was Sie sagen!” Ja, ein Graf Groot…”, warf er Gefragte lässig hin. Der Balte sagte nicht als: „Ach?” Vielleicht verschlug Bewunderung ihm die Rede.
4. de (zur Einleitung einer Vergewisserungsfrage); et ah
Ach, die beiden, die immer so fein gekleidet herumliefen, die meinen sie?
Fängt er Fische? Ach nicht?
5. de (zur Einleitung einer Bitte)
Ach, reichen sie mir doch, bitte, die Butter! [Ein alter baltischer Edelmann soll seine Kinder folgendermaßen ermahnt haben: „Kinder, seid freundlich zu den Dienstboten! Sagt nicht: „Bringen Sie…!”, sondern: „Bitte, bringen Sie …!”, und wenn euch das zu schwer wird, dann sagt wenigstens: „Ach, ….!”]
6. de (bei unwilliger Ablehnung einer unberechtigten oder lästigen Zumutung); et ah
Ach, laß mich zufrieden!
7. de (bei der Zurückweisung einer wenig glaubhaften Mitteilung oder wenig plausiblen Erklärung); et ah
„Ach, geh doch,” sagt Carl ungläubig, „wie wird nur der Kater sich auf den Tisch schlafen gelegt haben…”
8. de (in Antworten und Erwiderungen, um eine Angelegenheit als harmlos, bedeutungslos, unkompliziert zu kennzeichnen); et ah
„Ach, Strunt,” entgegnete Nanny
Ach, es ist nichts Besonders. Ich wollte Ihnen nur sagen […]
„Was führt Sei her, womit kann ich …?” „Ach, wissen Sie, eigentlich komme ich so selbstig, wie der Kurländer am liebsten kommt.”
„Seit wann bist du denn zu dieser Überzeugung gekommen?” „Ach, schon immer…”
9. de (im Sinn von beiläufig, übrigens); et ahjaa
Ach, was ich noch sagen wollte
Ach, das hätte ich beinah vergessen
10. de (zum Ausdruck beginnenden Verstehens) (⁓ so)
Ach so, Sie rauchen Zigaretten, meinetwegen…
11. de (zusammenfassend und abschließend, mit dem Nebenton der Resignation) (⁓ ja)
Ach ja, man hat´s nicht leicht
„Ach ja”, sprach sie und starb (eines seligen Todes; ihr letztes Wort war „Schnaps!”).
12. de (in Verbindung mit einer scheltenden Anrede)
„Ach du Grünschnabel”, war die entrüstete Antwort…
13. de (ebenso in Form und Sinn, aber auf eine dritte Person bezogen)
Ach du Schubjack (einer)! 'so ein Schubjack!'
14. de (ebenso, aber ohne Beziehung auf eine Person – eine Art Stoßseufzer oder Verwünschung); et ah sa, oh (sa)
Ach du liebe Zeit!
Ach du meine Güte!
Einmal sprang er auf und sagte: „Ach du Draht!” das wußten wir, daß er etwas vergessen hatte.
Ach du Deiwel!
Ach du Schmerz!
Ach du Gemeinheit!
Ach du Pest!

DAZU:
Ach du lieber Augustchen (-ing) (id) [die Endung des Namens Augustin wird als Diminutivendung aufgefast und iŋ gesprochen oder durch –chen ersetzt]
Ach Gottchen, sprach Lottchen, sieben Kinder und kein Mann (was fang ich Arme an?)! (id)
Ach Gottchen, sprach Lottchen und schwang sich aufs Pottchen (id)
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Masing DBWB, 169ff.
ach, interj. (ax) 1. bedauernd, klagend. Ach! da brach der zarte Alabaster, … Dah. bild. 45.
2. staunende … welches dem Beschauer ein staunendes „Ach!” abnötigte. Dah. bild. 45.
3. wirkliches oder fingiertes Interesse an einer Mitteilung des Gesprächspartners ausdrückend, etwa im Sinn von: „Was Sie sagen!” Ja, ein Graf Groot…”, warf er Gefragte lässig hin. Der Balte sagte nicht als: „Ach?” Vielleicht verschlug Bewunderung ihm die Rede. Holm. M.G.a.V. 10.
4. zur Einleitung einer Vergewisserungsfrage. Ach, die beiden, die immer so fein gekleidet herumliefen, die meinen sie? Rig. Rdsch. 7.IX.1937. Fängt er Fische? Ach nicht? ebda. 6.IV.1935.
5. zur Einleitung einer Bitte. Ach, reichen sie mir doch, bitte, die Butter! Ein alter baltischer Edelmann soll seine Kinder folgendermaßen ermahnt haben: „Kinder, seid freundlich zu den Dienstboten! Sagt nicht: „Bringen Sie…!”, sondern: „Bitte, bringen Sie …!”, und wenn euch das zu schwer wird, dann sagt wenigstens: „Ach, ….!”
6. bei unwilliger Ablehnung einer unberechtigten oder lästigen Zumutung. Ach, laß mich zufrieden! Worms, Th. fr. 111.
7. bei der Zurückweisung einer wenig glaubhaften Mitteilung oder wenig plausiblen Erklärung. „Ach, geh doch,” sagt Carl ungläubig, „wie wird nur der Kater sich auf den Tisch schlafen gelegt haben…” T. Alice, I.M. 92.
8. in Antworten und Erwiderungen, um eine Angelegenheit als harmlos, bedeutungslos, unkompliziert zu kennzeichnen. „Ach, Strunt,” entgegnete Nanny. Dorn, A., 88. Ach, es ist nichts Besonders. Ich wollte Ihnen nur sagen …. Pantenius, I. B. d. V., 233. „Was führt Sei her, womit kann ich …?” „Ach, wissen Sie, eigentlich komme ich so selbstig, wie der Kurländer am liebsten kommt.” Worms, Erdk. 192. „Seit wann bist du denn zu dieser Überzeugung gekommen?” „Ach, schon immer…” Holm, Kerkh. 473.
9. im Sinn von beiläufig, übrigens. Ach, was ich noch sagen wollte. Ach, das hätte ich beinah vergessen.
10. a. (so), zum Ausdruck beginnenden Verstehens. Ach so, Sie rauchen Zigaretten, meinetwegen… Pantenius. IBdV, 48.
11. ach ja, zusammenfassend und abschließend, mit dem Nebenton der Resignation. A. ja, man hat´s nicht leicht. R.a. „Ach ja”, sprach sie und starb (eines seligen Todes; ihr letztes wort war „Schnaps!”).
12. in Verbindung mit einer scheltenden Anrede. „Ach du Grünschnabel”, war die entrüstete Antwort… Pantenius, I.B.d.V., 64.
13. ebenso in Form und Sinn, aber auf eine dritte Person bezogen. Ach du Schubjack (einer)! so ein Sch.!
14. ebenso, aber ohne Beziehung auf eine Person – eine Art Stoßseufzer oder Verwünschung. Ach du liebeZeit! Ach du meine Güte! – Einmal sprang er auf und sagte: „Ach du Draht!” das wußten wir, daß er etwas vergessen hatte. Beibl. z. K.E. 1931, 183. Ach du Deiwel! Ach du Schmerz! Ach du Gemeinheit! Ach du Pest!
15. Mit Ach und Krach, mit genauer Not. Und da kam er auch mit A. u. Kr. Bertram B.Sk. III. 106.
16. ach und wie, „Wenn er nur könnte, so würde er schon”, sagt der eine, und der andere bekräftigt mit: ach und wie! Gtz. N 1886, 22. Ach du lieber Augustchen (-ing): die endung des Namens Augustin wird als Diminutivendung aufgefast und iŋ gesprochen oder durch –chen ersetzt. _ Ach Gottchen, sprach Lottchen, sieben kinder und kein Mann (was fang ich Arme an?)! _ Ach Gottchen, sprach Lottchen und schwang sich aufs Pottchen.

adieu Interj
‣ Varianten: atje, atjes, adjos
de auf Wiedersehen! (verbreitetster Abschiedsgruß in dieser Bedeutung), lebe (lebt) wohl!; et hüvasti!, jumalaga!
adje sagen 'sich empfehlen'
„Nu, denn ist's gut, Jonas,“ sagte die Krause beruhigt, „Adjes auch!“ Sie reichte ihm die Hand hin.
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Bergmann 1785, 2
adje sagen, für: sich empfehlen

Seemann von Jesersky 1913, 100, 102
adjos!
atje(s) w. adieu

Kobolt 1990, 36
adieu verbreitetster Abschiedsgruß in dieser Bedeutung: Auf Wiedersehen!
plattd. adjüs, adjö, adje; pomm. adjis; nhd. adieu veralt., landsch. für: lebe (lebt) wohl!

adje Interj
‣ Varianten: adieu

adjos Interj
‣ Varianten: adieu

ah Interj
‣ Varianten: a
1. de (Ausruf bei Verdrossenheit und Unwillen) (Dieses a oder ah wird unrein, kurz und abgestoßen ausgesprochen, und lautet dadurch ähnlich dem franz. oder russ. a. Als Ausdruck des Erstaunens wird es gedehnt ausgesprochen.)
A, was macht das aus?
A, das erträgt man noch!
A, lass ihn handeln wie er will!
2. de a(h)! (Ausdruck der Überraschung); et ah, ahaa!; lv ā!, o!
Ah, schon zurück von der Reise!
3. de a(h)! (Ausdruck der Bewunderung); et ah!; lv o!, oho!
Ah, großartig!
4. de a(h)! (Ausdruck des wachsenden Verständnisses); et ahaa!, aa!; lv ā!, ahā!
Ah, nu kapier ich endlich!
5. de a(h)! (Ausdruck der Schadenfreude oder der versteckten Drohung); et ah; lv ā!
Ah, wieder mal alles Geld verplempert!
6. de a! (bei Untersuchung des Halses, wobei ein Löffel auf die Zunge gelegt wird.); et aa; lv ā!
Nu, sag mal: a!

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1859, 1
A od. ah, Ausruf bei Verdrossenheit und Unwillen. A, was macht das aus? A, das erträgt man noch! A, lass ihn handeln wie er will! — Dieses a oder ah wird unrein, kurz und abgestoßen ausgesprochen, und lautet dadurch ähnlich dem franz. oder russ. a. Als Ausdruck des Erstaunens wird es gedehnt gesprochen. —

Masing DBWB, 1
a, ah (ā) Interj. 1. der Überraschung. Ah, schon zurück von der Reise! _ 2. der Bewunderung. Ah, großartig! _ 3. des wachsenden Verständnisses. Ah, nu kapier ich endlich! _ 4. der Schadenfreude oder der versteckten Drohung. _ Ah, wieder mal alles Geld verplempert! _ 5. bei Untersuchung des Halses, wobei ein Löffel auf die Zunge gelegt wird. Nu, sag mal: a!

äh Interj
‣ Varianten: ä
1. de (Ausruf des Unwillens und der Verdrossenheit, viel häufiger aber des Ekels) (Wie a oder ah kurz und abgestoßen gesprochen)
Ä, was soll ich dabei thun?
Ä, das ist doch widerwärtig!
Ä, verdammt, dass ich dabei nichts thun kann!
Ä, Schweinerei!
2. de (des Ärgers)
Ä, verdammte Geschichte!
3. de (Alarmruf kleiner Kinder, die ihre Notdurft verrichten wollen)

DAZU:
KOMM: Ä ist nur in den Empfindungswörtern ä oder äh, äsch oder ätsch, bä, fä und wä rein zu hören.
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1859, 1
Ä, Ausruf des Unwillens uud der Verdrossenheit, viel häufiger aber des Ekels. Ä, was soll ich dabei thun? Ä, das ist doch widerwärtig! Ä, verdammt, dass ich dabei nichts thun kann! — Nie a oder ah kurz und abgestoßen gesprochen. Ä ist nur in den Empfindungswörtern ä oder äh, äsch oder ätsch, bä, fä und wä rein zu hören.

Masing DBWB, 1
ä, äh (ä̆) Interj. 1. der wegwerfenden Ablehnung. Dank dir, Vater… Ach, keine Ursache….Worms, Th{omas}. fr{iet?}. 9/10. Was du sagst! Ach, junge Leute sind zum Schuldenmachen da. Ebda 14. _ 2. des Ärgers. Ä, verdammte Geschichte! _ 3. des Ekels. Ä, Schweinerei! _ 4. Alarmruf kleiner Kinder, die ihre Notdurft verrichten wollen.

aha Interj
de aha (das 2te betonte a wird immer geschärft und abgestoßen ausgesprochen)

QUELLEN

Gutzeit 1859, 27
aha. Das 2te betonte a wird immer geschärft und abgestoßen ausgesprochen.

ahoi Interj
‣ Varianten: hoi
Seem. 'höre!; komm!' de hoi! (Schifferruf); et ahoi!
ahoi! [die zweite Silbe betont]

QUELLEN

Gutzeit 1859, 27
ahoi, zuweilen st. hoi. Zweisylbig, und die zweite betont.

Seemann von Jesersky 1913, 100
ahoi! Schifferruf: höre! komm!

ai Interj
‣ Varianten: aich
de au! (Schmerzenslaut, Ausruf des Erschreckens, der Mißbilligung, des Erstaunens, der Begeisterung), ach!, o (weh)!; et ai!, oi!
Ai, du stichst mich ja!
Ai, wie das schmerzt
Ai, ai, mußte das denn wirklich sein?
Ai, wie schön!
Ai-ai, du wirst gleich die Vase umwerfen!

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1859, 27f.
ai (einsylbig) Von Goethe zuerst, wie Grimm angiebt, nach dem Griechischen αι angewandt. Vielleicht ist es aber der gewöhnlichen Sprache entnommen: entspricht dem franz. ahi oder aïe und dem russ. au, und wird bei uns von Personen gebraucht, die von diesen fremdländischen Wörtern keine Ahnung haben. Es ist hier ein sehr gewöhnliches Empfindungswort, 1) der Verwunderung, des Erstaunens, wie in Deutschland ei, das hier zwar auch gebraucht wird mehr aber wohl von Gebildeten; 2) des Wehs, des Schmerzes, und vertritt das hochd. weh! o weh! 3) statt ah, ach, oder im Franz. ah, eh. Ai, sei doch so gut.
Die Aussprache ist immer rein ai; in der zweiten Bed. häufig gedehnt, gezogen und ausgesprochen wie ai-ch. Erfolgt der Wehruf bei sehr quälendem Schmerz, so hört man das a häufig stark gezogen, das i dagegen weniger hörbar. Nie ist das Wort zweisylbig und nie das i betont. Dass unser ai einen lettischen Ursprung habe, könnte manches für sich haben, ist aber zu bezweifeln.

Sallmann 1880, 111
Zum Theil ganz eigenartig sind die Empfindungslaute gebildet:ai, aich, brātsch, brītsch (ruß.), bums (nd.), chotz (Gottes), daradaúz, du mein Gott, ehó, fä, foi, ft, füt, hach, hotz, tohó, tschurr, uich (wie älter hd. wuich), verstärkt uich uich, was dás; pfui wird allgemein auch dann gebraucht, wenn durchaus nicht etwa ein hoher Grad des Abscheus oder Ekels ausgedrückt werden soll, dafür wird fä, foi oder fich gesagt, sondern nur etwas verneint werden soll: „Sie wollten ja aufs Land fahren?“ - „Pfui, die Pferde waren schon fort“. - „Ihre Tochter ist schon confirmiert?“ - „Pfui nein, sie ist ja erst fünfzehn Jahre alt“. Besonders beliebt ist die Wendung pfui Schande, wo man in Deutschland „o! wie!“ sagen würde.

Gutzeit 1886, 26
ai. Interjection sowol des Erstaunens als der Schmerzempfindung; ei dagegen nur des Erstaunens. Ai, wie das schmerzt; ai, ruft der, an dem operiert wird.

Kobolt 1990, 36
ai! westf. ai Interjektion des Unwillens; plattd. ai alter Naturlaut der Freude und Bewunderung; russ. ai ach! au! o (weh): schwed. aj au! o weh! finnisch ai au!; estn. ai au!, ach!, o!

aich Interj
ai

äsch Interj
de ätsch! (Ruf und Ausruf des Spottes und Höhnens); et häh!

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1859, 51
äsch. Ruf und Ausruf des Spottes und Höhnens. Bei uns ist das ä geschärft, das sch gewöhnlich gezogen, so dass das Wort wie äsch - sch tönt. Bei Grimm ätsch, mit gedehntem ä.

atje Interj
‣ Varianten: adieu, atjes
adieu

QUELLEN

Seemann von Jesersky 1913, 102
atje(s), w. adieu

ätsch Interj
de (als Ausdruck des Rechthabens)
‣ Synonyme: Kuchen auch!
siehe auch Interjektionen

QUELLEN (Informanten)

Lange, Harald: Riga, Südlivland
Ätsch!!! oder Kuchen auch!!!, als Ausdruck der Rechthabens

auerquit Interj
haurumquit

badauz Interj
‣ Varianten: bardauz

QUELLEN

Gutzeit 1859, 93
badauz (ᵕ¯), was bardauz

baffz Interj
‣ Varianten: bafz

bafz, da lag er!
baffz, gab er ihm eine Ohrfeige
‣ Synonyme: batz, taff, taffz
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1886, 99
baffz was batz, taff, taffz. Baffz, gab er ihm eine Ohrfeige.

bams Interj
'Ausruf, wenn etwas fällt und ein helles Geräusch macht'

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1886, 102
bams (spr. bamms), Ausruf, wenn etwas fällt und ein helles Geräusch macht, verschieden von bums, wenn ein dumpfes Geräusch entsteht.

baradauz Interj
‣ Varianten: bardautsch, bardauz

QUELLEN

Gutzeit 1859, 97
baradauz was bardauz, Ton a.d. 3ten.

bardauz Interj
‣ Varianten: bardautsch

QUELLEN

Gutzeit 1859, 97

bardautsch Interj
‣ Varianten: baradauz, bardauz
et prõmm

QUELLEN

Gutzeit 1859, 97
bardautsch was bardauz, Ton a.d. 2ten.

Bats der
‣ Varianten: Batz

QUELLEN

Kobolt 1990, 60
Bats m Schlag, Stoß
Br.Wb. Pats 'Schlag, Stoß'; schles.-holst. Bats 'Schlag'; lbg. batz Interj. zur Nachahmung eines hellen Schlages; pomm. Bats 'Schlag, Stoß'. Nur in Pernau bekannt.

batz Interj

siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1859, 99
batz gelinder und ein schwächeres Geräusch ausdrückend, als bauz. Batz, da lag er! - Gew.

Gutzeit 1886, 108
batz in ders. Bed. wie baffz, taffz, taff, im brem. Wtb. bats, und in ders. Bed. auch babs. Russisch бацъ ist bauz. In 479: bats sofort, sogleich.

bauks Interj
‣ Varianten: bauz

QUELLEN

Kobolt 1990, 60
bauz, bauks Interjektion beim Fallen oder Anprallen
Siev. bautz; nhd. bauz!

bauksch Interj

QUELLEN

Gutzeit 1859, 103
was pauksch

Gutzeit 1886, 113
gewönlicher pauksch, das Geräusch von Schlägen od. etwas Fallendem nachamend. Schon Stender. Von bauksch kein Zeitwort, wol aber aber von pauksch, nämlich paukschen. Lett. bauksch bei Stender, bei Lange noch nicht.

bauz Interj
‣ Varianten: bauks

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1859, 104
bauz Ausruf bei einem Knall od. Fall. Bei Grimm nur aus Goethe angeführt. Bei uns gewöhnlich; ebenso wie das abgeleitete Zw.

Kobolt 1990, 60
bauz, bauks Interjektion beim Fallen oder Anprallen
Siev. bautz; nhd. bauz!

blau2 Interj

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1886, 151
blau als Ausruf, fürt Grimms Wtb. aus Göthe's Götz von Berlichingen an u. glaubt, es stände richtiger vielleicht blan. Doch wird dasselbe Wort verzeichnet in 374. III. 255 u. erklärt: ach! ei!

br Interj
‣ Varianten: brr
de br (Ruf zum Anhalten der Pferde); et ptruu

QUELLEN

Gutzeit 1886, 165
br od. brr, beim Anhalten der Pferde, auf d. preuß. Grenze gegen Kurland hin zu hören, lautet hier, ganz wie bei Letten und Russen, pr od. prr mit zwischenlautendem e.

braz Interj

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1859, 150
braz Ausruf bei starkem Gekrach, wenn etwas niederfällt od. zerbricht; oder auch bei schnell gefasstem Entschluss. In der ersten Bed. entspricht es bratsch, und das a ist dann gew. gedehnt; in der zweiten immer. Braz! ging die Geschichte entzwei. - Braz, sagte er, ich bezale bar. Vgl. briez.

bratsch Interj

vgl britsch

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1859, 148
bratsch Schallwort: wenn etwas mit Gekrach niederfällt oder zerbricht. Das a ist meist gedehnt. Grimm führt unter bratsch nur eine Stelle mit p an. Vgl. brietsch.

Sallmann 1880, 74
brītsch brātsch

Gutzeit 1886, 170
bratsch (-), Schallwort: wenn etwas mit Gekrach niederfällt oder zerbricht. Das in Grimms Wtb. angef. gleichbedeutende bratsch (pratsch) findet sich auch bei Berghaus (479) und wird erklärt mit klatsch! Ahmt den Schall beim Hinwerfen hin. He smeet et bratsch an de Eere, er wirft es klatsch zur Erde. Davon: bratschen, mit der flachen Hand. Eine Bratsch geben. Unter bratsch drückt ein stärkeres Geräusch aus als braz, das Geräusch von etwas in größerer, breiterer Masse Nieder- od. Zusammenkrachendem; es kann nicht für entlehnt angesehen werden, dem lett. (brisdu-) brasdu oder dem lett. brahksch, welches den Schall des Brechens nachahmt, stellt sich aber wie ein Übergangswort zu lett. brahsch, wie braz zu (brisdu-) (brasdu und brasdeht im Fallen poltern, ganz wie unser britsch zu brisgu- (brasdu) und briksch, und wie briz zu lettisch brihz.

brauz Interj

QUELLEN

Seemann von Jesersky 1913, 108
let. fahr zu.

brietsch Interj
‣ Varianten: britsch

brietsch gab er ihm eins rechts und links [versetzte ihm zwei schallende Ohrfeigen]
britsch bratsch gab er ihm eine Ohrfeige
brietsch flog der Teller an die Wand
vgl bratsch

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1859, 153
brietsch Schallwort. Wenn etwas mit Geräusch zerbricht od. bei fallenden Schlägen. Brietsch gab er ihm eins rechts und links, d.h. versetzte ihm zwei schallende Ohrfeigen. Brietsch flog der Teller an die Wand. Verstärkt wird das Wort durch den Zusatz von bratsch. Britsch bratsch gab er ihm eine Ohrfeige.

Sallmann 1880, 74
brietsch - brītsch brātsch

briksch Interj

QUELLEN

Gutzeit 1859, 153
(¯), was brietsch. Das Lett. brihksch drückt nach St. den Schall aus, wenn etwas in den Händen zerbricht.

brizbraz Interj

siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1886, 180
brizbraz In Posen prizpraz, in 476: bribraz. „Man schmött bribratz de Där“.

britsch Interj
‣ Varianten: pritsch

vgl bratsch

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1859, 153
britsch, (◡), was brietsch. Entsprechend unserm britsch und brietsch haben die Letten die Schallwörter brihksch und briksch.

Gutzeit 1886, 179f.
britsch (-), ein Schallwort, das in d. Bedeutung ganz verschieden ist von deutschländischem britsch od. pritsch, d.h. fort, weg. Unser britsch bezieht sich auf ein Geräusch, auf einen Schlag, welche mit Schnelligkeit erfolgen, entspricht daher mehr oder weniger dem ritsch u. riz u. wird, wie diese, durch Nebner mit a gern verbunden u. verstärkt: britschbratsch, rizraz, ritschratsch. Dem hochdeutschen britsch ist diese Verknüpfung fremd. Doch findet sie sich im Niederdeutschen. Berghaus (479) erklärt brits od. britsch verloren, von einem Schlage, der nicht recht getroffen hat; auch: kurz und klein, kaput, weg. Das Schiff ist brits; #t geit all britsch es geht alles verloren. Britsch bratsch erklärt Berghaus als Erneuerung des Schlages.
Grimms Wtb. deutet deutschländisches britsch als einen Imperativ von britschen, doch will die Bed. von britsch u. britschen nicht recht zusammenfallen. Nicht zweifellos ist auch die Ansicht derjenigen Forscher, welche deutschländ. britsch mit böhm. pryč zusammenfüren, wie dies z.B. Leo Meyer (408. 1873. 16) tut. Denn erstlich müsste erklärt werden, weshalb gerade aus dem Czechischen u. nicht dem Wendischen od. Polnischen die Entlehnung stattgefunden u. weshalb von dem gleichbedeutenden czech. pryč od. preč gerade ersteres Aufname erhalten haben sollte, da es sich doch mit seinem y von dem gleichwertigen Ausdrucke aller übrigen slaw. Sprachzweige entfernt, welche alle, mit Ausname des russischen, e aufwerfen. Sollte aber selbst das deutschländische britsch mit böhmisch pryč zusammenhängen, so kann das von unserem Schallwort britsch (-) durchaus nicht gelten. Im böhm. pryč findet weder unser brintschen Erklärung noch das in ders. Bed. begegnende britschen, in Verlust oder um etwas bringen. Unser britsch (-) steht offenbar im engsten Zusammenhang mit deutschländischen britschen u. Britsche Schlägel, Holz zum Schlagen, stellt sich aber auch wie ein Übergangswort zu lett. brihz, während das deutschländische britsch (◡) u. insbesondere heidibritsch wie ein Übergangswort zu lett. brisdubrasdu sich ausnimmt.
Unser britsch ist wie briz, brizen, britschen u. brintschen erst seit dem Ende vorigen Jahrh. zu bezeugen. Ebenso jung erscheinen auch die lettischen brihz und brisdu-brasdu, welche von Lange noch nicht, auch nicht von Hupel (444), sondern zuerst von Stender verzeichnet sind. Brihz stellt nach Stenders Erklärung den Schall einer Maulschelle vor, brisdubrasdu aber bedeutet über holl über boll, d.i. schnell, in großer Eile. Dass britsch lett. Abkunft, widerlegt sich schon aus dem Felen desselben im Lettischen; bei briz kann die Herkunft fraglich sein. Anders bei dem hierortigen britsch (-), welches undeutsch klingt u. im lett. briksch sich wiederfindet; es stellt „den Schall vor, wenn etwas unter den Händen zerbricht.“ Dieses briksch entspricht unserem britsch, ebenso wie d. lett. brikscheht unserem britschen, nach Stenders Erklärung: ans Ohr geben, daß es klatscht, nach Lange's: klatschend ans Ohr geben u. dgl. Es ist ein Schallwort wie unser britsch, britschen, brizen, ritschen, rippsrapps, rizraz, ritsch.

Gutzeit 1890, 394
pritsch oder britsch, weg, fort, verloren. Bei uns unbekannt oder wenigstens ganz ungebräuchlich. Der Ansicht, es sei entstandenaus cz. pryč, ist entgegenzustellen, dass pryč bur im Czechischen vorkommt, in den übrigen slaw. Sprachen selt. und daher eher dem viel verbreiteten deutschen pritsch-britsch seine Entstehung verdanken könnte, als dieses jenem. Man hat sich zu vergegenwärtigen, dass Wörter gleicher Bildung, welche auf tsch auslaufen, in Deutschland gewönlich sibnd und solche, wie britsch, bratsch, bratz u.s.w. etwas mit Geräusch Geschehendes und schnell Vorübergehendes anzeigen, und dass daraus die Bedeutung weg, verloren sich von selbst ergibt. Die Ableitung von cz. pryč hat daher ebenso wenig Wahrscheinlichkeit wie die von futt aus lat. fuit. Vgl. Wörterschatz d. deutsch. Spr. Livl., Nachträge zu A-F, unter britsch. - Verschieden in der Bedeutung von hd. britsch-pritsch ist unser britsch (-) oder britsch (◡), welch letzteres indessen selten oder kaum vorkommt. Es sind Schallwörter, welche etwas schnell und mit Geräusch Geschehendes bezeichnen (vgl. Wörterschatz I. 153), und denselben Begriff wie briz enthalten. Von diesen Schallwörtern bilden sich die Zeitwörter britschen (-), britschen (◡) und brizen.

bruhaha Interj

QUELLEN

Gutzeit 1886, 186
Dem folgt ein lautes Bruhaha, Kotzebue's Leontine I. 110. In Grimms Wtb. bruhah franz. brouhaha!

bu Interj
‣ Varianten: pu
bu und ba

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1859, 157
bu nicht bu nicht ba sagen od. wissen; d.h. durchaus nichts. Er sagte nicht bu nicht ba; man hörte von ihm nicht bu nicht ba ; als man ihn fragte, wusste er nicht bu nicht ba. Auch: nicht ba nicht bu. In den Wörterb. fehlend, in Grimm nur wenig. In Aachen dafür: buff noch baff; holl. boe noch ba; hochd. weder gicks noch gacks (oder kicks noch kacks); ital. und lettisch nè bu nè ba.

Sallmann 1880, 67
Bu und Ba die einfachsten Elemente: „er versteht nicht bu noch Ba zu antworten“ = er ist auf den Kopf gefallen.“

Gutzeit 1886, 190
bu (◡), Ausruf beim Erschauen vor Kälte oder Ekel. Seltner pu (◡).
bu und ba. Ohne Bu und Ba die Gesellschaft verlassen, d.h. ohne ein Wort zu sagen, ohne Abschied zu nemen.

buch Interj

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1886, 190
buch (◡), Ausruf, um d. Anprall eines fallenden Gegenstandes anzudeuten, etwa gleich: buff od. buffz. Buch! geht es und die Puter schlagen ein Rad, rig. Ztg. 1861. 38. Im russ. бухъ ebenfalls im franz. pouf. vgl. buchen.

buff Interj

QUELLEN

Gutzeit 1859, 159
Buff gab sie ihm einen Stoß. In diesem Sinne wird kaum puff gebraucht. Vgl. bei Grimm buf Nr. 2.

bufz Interj
‣ Varianten: buffz

QUELLEN

Gutzeit 1859, 159
wie buff

Gutzeit 1886, 192
bufz (◡) od. buffz, zur Bezeichnung eines dumpfen starken Geräusches. Buffz fiel der Baum auf das Haus; buffz! ein Kanonenschuss ertönte.

buhu Interj
de (Der Ruf des Uhus); et (öökulli huige)

QUELLEN

Gutzeit 1894, 8
buhu Der Ruf des Uhus ist ein dumpfes buh, buhu, Brockhaus' Conv.-Lex. v. 1879 unter Uhu.

bum Interj

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1859, 160
bum vom dumpfen Erschallen einer Glocke. Bum, noch ein Mal Bum, d.h. ein dumpfer Ton, und ein 2ter. Gespr. bumm.

bum bam Interj
‣ Varianten: bum bum

QUELLEN

Gutzeit 1859, 160
bum bam Bezeichnung dumpfen Schalles von Glocken. Gespr. bumm bamm.
bum bum Wie d. vorige.

bums Interj

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1886, 193
bums (◡). Im brem. Wtb.: „getroffen! Bums, da liegt er. Davon bumsen und bamsen.“

burr Interj

QUELLEN

Gutzeit 1859, 161
1) Empfindungswort, wenn man vor Ekel oder Kälte schaudert. Burr, das ist kalt, bitter, widerlich. 2) Im Hahnreispiel sagt man: schnipp, schnapp, schnurr, burr, basilorum. Das 4te Wort ist der Imperativ von dem Zw. burren = murren, brummen. Es wird in ältern Schriften häufig mit schnurren verbunden, worüber Grimm unter burren zu vergleichen ist. Was das Wort basilorum bedeutet, ist mir unbekannt.

buxti Interj

QUELLEN

Gutzeit 1859, 164
Da heißt es tschuxti und buxti: da wird hier und da entwandt, gestohlen, wo es nur angeht, z.B. wenn Holz auf der Straße gespalten wird. Buxti erinnert an buchsen oder buxen.

chapp Interj

QUELLEN

Gutzeit 1886, 203
happ. Chapp, hatte ich ihn fest. Ganz übereinstimmend russ. хапъ

Ches Interj
et jessas

DAZU:
Ches, welch' ein Schmutz!
Herr Ches! [unedel]
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1859, 169
Ches spr. Chêß, st. Jesus, Ausruf der Verwunderung, Ches, welch' ein Schmutz! Gew. und selbst im Munde Gebildeter. Herr Ches ist dagegen unedel.

chotz Interj
‣ Varianten: hotz

‣ Synonyme: potz

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1886, 203
chotz Ausruf, in derselben Bed. wie hotz od. potz. Von Sallmann (390c. 111) mit „Gottes“ erklärt. Es ist aber nur hotz, wie chapp st. happ.

daradatz Interj
‣ Varianten: daradauz

DAZU:
siehe auch Interjektionen

daradauz Interj
‣ Varianten: daradatz, dardauz, deredauz

‣ Synonyme: bauz

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1864, 177
daradauz bauz

Sallmann 1880, 61
daradaúz, deredauz, dardauz. ebd. 74.

dawai Interj

QUELLEN

Seemann von Jesersky 1913, 111
gieb, so schnell, stark wie möglich. Aberst dawai Kniffen wir aus.

dems dems Interj

QUELLEN

Gutzeit 1886, 209
gespr. demms demms. Und dicht neben derselben ihre schwarze, zeternde Cousine - - Dems! Dems! Die Federn stieben, leipz. Ill. Ztg. 1884. 485.

deredauz Interj

QUELLEN

Gutzeit 1864, 185
derdáuz, was daradauz.

dideldum Interj
‣ Varianten: dideldei

QUELLEN

Gutzeit 1864, 186
dideldum u. dideldei. Das große Thema: ob Dideldum od. Dideldei der Meister aller Dudler sei. Sonntag in 174. 1825. 58. Bei Grimm nach Wieland: Ob Dudeldum, ob Dudeldei der größte Trillerschläger sei.

Donnerlitchen Interj

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Vegesack 1935, 202
Donnerlitchen [Ausruf]

Donnerwetter Interj

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1864, 192
Donnerwetter noch 'mal! Oft zu hörender Ausruf der Verwunderung.

Gutzeit 1886, 215
Dann schlag' das Donnerwetter ein, wenn das wahr ist! st. dann hol' mich der Teufel, wenn - Gew.

Gutzeit 1894, 10
Donnerwetter noch ein Mal! Ausruf des Erstaunens oder Unwillens. Donnerwetter noch éin Mal! Wie kommst du hierher? Donnerwetter noch éin Mal! Wirst du mit deinen albernen Neckerein nicht aufhören? vgl. Wörterschatz und eins (einmal) S. 12.

drumm drumm drumm Interj

QUELLEN

Gutzeit 1864, 203
zur Bezeichnung dumpfen Trommelschlages, vgl. tamtám u. táratam

dudu Interj

QUELLEN

Masing 1926b, 44
Dū-dū (Kurl) 'Lockruf für Tauben' (mnd. dūve 'Taube').

e2 Interj
‣ Varianten: eh

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1864, 219
e od. eh, als Ausruf, wird von Grimm aus dem franz. hergeleitet. Hier ganz gewönlich st. des fast ungebräuchlichen ei od.st. des ebenfalls häufigen ä od. i. und keine Andeutung, dass es dem Französ. entnommen sei (dem es auch nicht ganz in der Bedeutung entspricht). Bei Bezeichnung des Unwillens od. der Ungeduld: e, lass ihn doch! — e zum Henker! — Haben Sie lange gewartet? E ja, eine volle Stunde! E was will er mir thun? ich fürchte nichts.— Ganz entsprechend dem ä, doch in der Aussprache häufig nicht mit demselben zusammenfallend, und rein e lautend.

ehehe Interj

QUELLEN

Buddeus 1847, 324
... das Jagdhorn wiederholt seine Rufe, das Jagdgeschrei den Namen des Thieres, Schüsse fallen, dann schallt es „Ehehe haltot“ hinter einen Knall, wie Hohngelächter - das Wild ist erlegt.

eho Interj
'Ausruf der Verwunderung' de hoho, halloh; et ohhoo
‣ Synonyme: oho

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1864, 222
eho (spr. e-hó), Ausruf der Verwunderung wie hoho, ohoh, halloh. Entspricht auch dem bruhah Grimms und dem franz. brouhaha. Sie stießen ein Eho aus, als sie ihn sahen. — Der Pfau schreit bald ehó, bald peóh.

ei1 Interj

siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1864, 223
ei. Dieses Empfindungswort ist nur im Munde Weniger. Wir ersetzen es durch ai, i, oi u. ui.

Erbarmung Interj

Das wäre ihm völlig neu, rief der Pastor entsetzt und ließ sich mit häufigem Kopfschütteln und einem flehentlichen: Erbarmung!

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Eckardt 1904, 55
Erbarmung!
Dieser wunderliche Ausdruck des Erstaunens ist eigenartig rigisch. Man hört ihn sonst im Lande nicht, auch bei uns selten aus männlichem Munde. Er scheint eigens vom schönen Geschlecht und hier wieder insbesondere von den jüngeren Jahrgängen in Pacht genommen zu sein. Die Anfangssilbe wird gedehnt und akzentuiert gesprochen. Der Tonfall variiert, ist jedoch meist schmachtend und von einem Augenaufschlag begleitet, der eine leise Koketterie verrät. Es wird der beliebte Ausruf danach sehr verschieden, weil persönlich und nach Maßgabe der angewandten Mittel gewertet. Viele verurteilen ihn als geziert und läppisch, aber es gibt sicher welche, die, vom rechten Pfeil getroffen, dem entgegenhalten: „Pfui, ich finde ihn schrecklich nett!“

Seemann von Jesersky 1913, 116
Erbarmung, Interjektion, Ärbaarmung, das ist furchtbar schön! schrecklich nett!

Vegesack 1935, 359
Erbarmung! [ein Ausruf]

Interj
‣ Varianten: foi
'namentlich als Ausdruck des Ekels od. Widerwillens' de pfui; et vuih

DAZU:
Fäh! das ist doch gar zu natürlich
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1864, 268
, oft st. pfui, namentlich als Ausdruck des Ekels od. Widerwillens. Fäh! das ist doch gar zu natürlich. Bertram balt. Skizzen; fäh! wie die Ritter — ebda.— das ä lautet meist kurz und abgestoßen, vgl. fai.

Sallmann 1880, 74
foi

fai Interj

QUELLEN

Gutzeit 1864, 270
fai, pfui. Oft, u. meist langgezogen wie fai—j. Deutliches ai.

fass Interj

siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1886, 259
fass! Zuruf an Hunde, anzupacken.

fich Interj

QUELLEN

Gutzeit 1864, 281
fich, als Ausdruck des Ekels oft st. fi od. pfui. Das i scharf od. lang gedehnt, u. das Wort dann fi—ch od. fi—j gesprochen. Fich, wie eklig. In Aachen fig, fieg.

fik Interj

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1886, 268
fik In Musäus Kinderklapper S. 16: Du böses Stück, fik, fik, fik, fik! ach, das thut weh. Grimms Wtb. hat dafür fick, fick, fick, fick! u. erklärt das Wort für ein Hauptwort oder einen Imperativ. Wahrscheinlicher soll es den Schall der Rutenhiebe nachahmen.

Fitschefatsche Interj

QUELLEN

Gutzeit 1864, 283
Fitschefatsche einem Kinde geben. Rutenstreiche. St. Einem Kinde Fitschfatsch geben. Lge. Das ging fitschfatsch, beim Schlagen mit einer sausenden Rute.

fut Interj
ai

siehe auch Interjektionen

Gerechtigkeit die

QUELLEN

Hupel 1774-1782, 57f.
Gerechtigkeit werden die festgesetzten Abgaben genannt; so hat man eine Hofsgerechtigkeit, die der Herr von seinen Bauern jährlich erhebt; Predigergerechtigkeit u. dgl.

Bergmann 1785, 25
Gerechtigkeit. Geld und Korn abgaben ... Gerechtigkeits persellen (vom fr. parcelle) jährliche Zinsen an Hühnern, Eyern, Hopfen.

Hupel 1795a, 75
Gerechtigkeit die, heißt ausser der gewöhnlichen Bedeutung, auch die gesetzliche jährliche Abgabe oder Zinse an Korn, Geld u.d.g. welche gleichsam anstatt der vormaligen Zehenden bezahlt wird. Daher Hofsgerechtigkeit, welche der Gutsherr von seinen Bauern einhebt; Predigergerechtigkeit, welche der Pastor von den Höfen und Bauern seines Kirchspiels bekomt u.s.w.

Sallmann 1880, 53f.
Gerechtigkeit Naturalabgabe, Nutznießung (bei Zusammensetzungen des Wortes in der ersten Bedeutung steht die Leistung nach: Gerechtigkeitshammel, -holz, -korn, -Spinnerei etc.; der Gegenstand dagegen, aus dem die Nutznießung gezogen wird, oder die Person, welcher, bzw. von welcher sie geleistet wird, stellt an erster Stelle: Krugsgerechtigkeit das Recht Krüge zu halten; Guts-, Kirchen-, Küstergerechtigkeit die Leistung, welche an das Gut, die Kirche, den Küster zu entrichten ist; Bauergerechtigkeit die Leistung, welche von dem Bauer an den Gutsherrn zu liefern ist),

Gutzeit 1877, 342f.
Gerechtigkeit, die, 1) ehemals: gesetzliche Abgaben der Bauern an ihre Herren, an Korn u. s. w.; Naturalabgaben (sogenannte Gerechtigkeit), 154. I. 163.
Zuerst in einem rig. Schriftstück von 1438: alle rechticheyt, de den landvogeden to vorstande is bevalen (alle von den Landvögten zu erhebenden Gefälle von zinspflichtigen Ländereien in der rig. Stadtmark). Dann im Wolmarer Landtagsbeschluss v. 1537: Wenn sie (die Bauern) ihrer Herrschaft ihre Pflicht und Gerechtigkeit entrichtet haben(vgl. 469. I. 311). vgl. Grimms Wtb. 12. c. In vielen Verbindungen. So Hofsgerechtigteit, welche der Gutsherr, Prediger-Gerechtigkeit, welche der Prediger von den Bauern erhält, Hupel. Nach 396. 1864. IX. 1. 14 u. 15: Gabe in Erzeugnissen des Landbaus, in landwirthschaftlichen Arbeitstagen und in Geld; eine den Zehnten vertretende Abgabe an Landerzeugnissen.
Gerechtigkeit einfoddern, 330. 5; kein groß Facit auf die stehende G. machen, ebda 13; Gerechtigkeit, die der Amtmann bekommt, 329. 89; Gerechtigkeit und Station-Korn liefern. 329. 98; wenn die Bauern ihre G. („Abgaben“) den Priestern liefern, 193. II. 2. J. 1644; selbige G., wie gebräuchlich, abgeben, 193. II. 328, Abgaben leisten; die Fischzehnde und andere Gerechtigkeiten, 193. II. 738. Wacke, was die Bauern ihrem Herrn als eine Gerechtigkeit geben müssen, Stender, Ein Gut, wozu ein Dorf mit 7 Bauern mit Arbeit und Gerechtigkeit gehört, 172. 1772. 101; zu dieser Kirchspielsschule gehört die gewöhnliche Schulmeisters-Gerechtigkeit. 172. 1780. 328. Einige Popollen bezahlen gar keine Gerechtigkeit, andere nur Korn, 182. II, falsch st. leisten, entrichten. Bei der Umrechnung der Gerechtigkeiten (Naturallieferungen an den Hof) wurde 1687 das Los Haber zu ¼ Thl., das Lis[...]. Butter zu ⅚ Thl. angenommen, rig. Ztg. 1864. 274. Der Pauren jährliche Gerechtigkeit 192. V. 284, die jährlich von ihnen zu entrichtende Abgabe an Gefällen; soviel als ihre alte vorige Gerechtigkeit war, 192. II. l. 171; die G. an Getreide wird geschnitten, 350. XXlI. J. 1680.
Man hat eine Hofsgerechtigkeit, welche der Herr von seinen Bauern jährlich erhebt; Hofes- und Bauern-Gerechtigkeiten, 396. 1864. IX. 1. 19; eine Prediger- oder Priestergerechtigkeit (das Priesterkorn oder Perselen), ebda 16; eine Kirchengerechtigkeit u. a. Guts-, Kirchen-, Krugs-. Küster-, Baueergerechtigkeit, 390c. 54. — Unsere kirchlichen Reallasten sind doppelte: 1) die Gerechtigkeiten (Gaben in Landerzeugnissen, Arbeitsleistungen u. Geld), und 2) die Baulast, welche wiederum in Geldbeiträgen und Fronen besteht. Die Gerechtigkeiten sind 1) das Priesterkorn (ein uralter Ersatz für den Zehnten), und 2) die kleinen Gerechtigkeitsabgaben oder Nebenperselen, die in Hühnern, Flachs, Holz, Geld, Fischen, landwirtschaftlichen Arbeitstagen bestehen, 396. 1364. IX. 1. 14 u. 15. — In Zusammensetzungen des Wortes in der Bedeutung von Naturalabgabe steht die Leistung nach: Gerechtigteitshammel, -holz, -korn, -Spinnerei u. s. w.; der Gegenstand dagegen, aus dem die Nutznießung gezogen wird, oder die Person, welches bez. von welcher sie geleistet wird, steht an erster Stelle: Krugsgerechtigkeit, die Leistung, welche an das Gut, die Kirche, den Küster zu entrichten ist; Bauergerechtigkeit, die Leistung des Bauern an den Gutsherrn, 390c. 53—54. — In Grimms Wtb. (3613. 12. c.) nach Hupel angefürt Hofs- und Predigergerechtigkeit, die gesetzliche jährliche Abgabe oder Zinse an Korn, Geld u. dgl., welche der Gutsherr und der Pastor von seinen Bauern bekommt.
Ein Stück Feld oder Heuschlag, das ein Gesinde außer seinem persönlichen Hofsarbeiter zur Gerechtigkeit im Hofe bearbeiten muß, Stender I. Ein jeder Bauer soll um Pfingsten ein Band Karussen zur Gerechtigkeit geben, 174. 1888. 301. J. 1659.
2) Gefälle, welche Arbeiter erhalten: der Arbeiter Gerechtigkeit. Danach bekamen in Riga die Walboten zu Martini 1 Tonne Bier, ebensoviel die Bierträger, Ofenkerle, Salzträger u. a., 349. XXV. 2. Die Hanfschwinger klagen 1658, daß man ihre alte Gerechtigkeit schwächen wolle, vgl. 174. 1867. 83, d. h. das ihnen von Alters her Zukommende oder Zugebilligte; sie baten das Kämmereigericht, sie bei ihrer alten Gerechtigkeit zu schützen. Im 17. Jahrhundert kommen vor: Heringsgerechtigkeit, Flachs- oder Hanfgerechtigkeit, d. h. dasjenige, was die Wraker, Ligger u. a. für sich nahmen und nehmen durften. So war auch der Jummel eine Gerechtigkeit. — Gerechtigkeit der Behörden. Die halbe(n) Gerechtigkeiten der Gerichte abstehen, Histor. mnt. reg. 317, d. h. halbe Gerichtsgefälle.
3) Gerechtsame, vgl. Grimms Wtb. 12. a. Die Gerechtigkeit des Brauwerks, 180. I. 2. 444. Alle andere Zugehören, Nutzbarkeiten und Gerechtigkeiten, 349. XV. 8; eine Meisters Wittwe mag das Amt frei gebrochen und des Amts Gerechtigkeit genießen, dagegen aber auch Amts-Gerechtigkeit thun, gleich als wenn ihr Mann lebete, 266; sich dieser Gerechtigkeit nicht zu getrösten haben, 277, nämlich Erlass der halben Meistergelder; der Amts-Gerechtigkeit verlustig gehen, 99; der hat des Amts Gerechtigkeit verloren, 185. 175; ihre frauliche Gerechtigkeit soll verfallen sein an ihre nächste Erbe, 194. R. R. d. F. E. 154; die Gerechtigkeit zu zweien Zügen zur Lachswadde, 172. 1788. 261 und 1789. 272, — Die Gerechtigkeiten verlesen, bei den rig. Schwarzhäuptern. An der Ascher-Mittwoche wurde der sog. Steven gehalten, eine Sitzung der Schwärzen-Häupter, in der ihr Schragen, d. h. die Gesetze ihrer Zunft oder Verbrüderung und die Gerechtigkeit verlesen, Klage über diejenigen gefühlt, die während der Drunken mit einander Handel gehabt hatten, und das Urtheil über die Strafbaren gesprochen wurde, 220. 113.
In den folgenden Zusammensetzungen eine Leistung der Bauerschaft an den Gutshof, welche seit längerer Zeit bereits aufgehört hat. Woher auch die Ausdrücke selbst außer Gebrauch gekommen sind.

Transehe-Roseneck 1890, 34
Gerechtigkeit 'Abgabe der Bauern an Gutsherrn'

Masing 1926b, 77f.
Gerechtigkeit 'Gerechtsame' (mnd. gerechtichkeit, 'Gerechtsame, Anrecht').

HWbGA 1936, 202
Gerechtigkeit 'Gerechtsame' Im Bd. altes dt. Erbstück.

Kobolt 1990, 113
Gerechtigkeit! Interj., emotionaler Ausruf, z.B.: Gerechtigkeit, ist das schön! In Pernau benutzt, aber selten.

Gottchen Interj
ach du liebes Gottchen
1. 'Ausruf des Mitleids'
ach Gottchen, die arme Frau Müller!
2. 'Ausruf der Bestürzung'
Ach, du liebes Gottchen!
In was für eine Welt wurde der herzige kleine Kerl hineingeboren, Du mein Gottchen! Die Kirchen leer, die Jugend leichtfertig, ohne Anstand, die Kinder laut und dreist. Nirgends Sicherheit, überall Armut.

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Rig. Almanach 1886, 124
„Und die Kurländer, interessieren die sich für die Herzöge so wenig?“ - „Gottchen, was soll man da sich denn kümmern; - todt ist todt!“

Pantenius 1881, 39
Mein Gottchen! Ausruf

Vegesack 1963, 69, 230
Ach, du liebes Gottchen! (Ausruf)
wai Gottchen! Ausruf

Sass 1963, 37
In was für eine Welt wurde der herzige kleine Kerl hineingeboren, Du mein Gottchen! Die Kirchen leer, die Jugend leichtfertig, ohne Anstand, die Kinder laut und dreist. Nirgends Sicherheit, überall Armut. Ist es nicht Sünde, da noch Kinder in die Welt zu setzen?! Das arme, arme Würmchen! Hach ja...
Vorsichtig reckt Herr von Rosenbeck die langen Beine. „Ich hätt' doch lieber den Veterinärarzt holen sollen! Vor dem Kaffee will ich nochmal hinüber in den Stall.

Kobolt 1990, 116
Gottchen Ausruf des Mitleids, z.B.: Ach Gottchen, die arme Frau Müller!

gus-gus Interj

siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Sallmann 1880, 24
Wo die deutsche Hausfrau und ihre Kinder sich mit den Thieren zu schaffen machen, hören wir noch die uralten deutschen Lock- und Koseworte, das his! his! für die Füllen, minz! minz! für die Katzen, gus! gus! für die Gänse, pile! pile! für die Enten, husda! als Scheuchruf für die Hühner, Anders bei den Pferden, die der Pflege nichtdeutscher Kutscher anvertraut sind und wo dann das und hot und har und soviel anderes durch Fremdes verdrängt ist.

ha Interj
‣ Varianten: ho
'Jagdrufe, wenn ein bestimmtes Tier gesehen wird'
ha Bar [Bär]
ho Bunt [Luchs]
ha Flick [Reh]
ha Fühl [Fuchs]
ha Gräber [Dachs]
ha Lang [Elentier od. Hirsch]
ha Lett [(grauer) Hase]
ha Lif [livländischer Hase]
ha Liep [livländischer Hase]
ho Schabar [Wolf]
ha Schap [Wolf]
ha Weiß [(weißer) Hase]
siehe auch berufen

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Buddeus 1847, 323f.
Man hört den Jagdruf „Haflik“ (ein Reh) oder „Haful“ (ein Fuchs), weit seltener schon „Schabah“ (ein Wolf) oder „Halong“ (ein Elentier), am seltensten „Hastink“ (ein Luchs), wie überall am häufigsten „Halatt“ (Lampe, der Hase)

Gutzeit 1859, 119
ha 2) einen Bär od. Wolf. Jagdausdruck, den schon Stender anf. Vom „Berufen des Wildes“ sollte in der Baumann-Kriese'schen Jagdlehre gehandelt werden. vgl. 176.1827.60.

Gutzeit 1882, 146, 171, 174
Lang. Im Jagdruf Ha Lang! Wenn ein Elenn sich zeigt.
Lif, mit ha verbunden: Ha Lif, als Jagdruf, einen livl. Hasen anzeigend, s. Ha und Lip.
Lip. Ha Liep! ein Jagdruf, in gleicher Bed. mit Ha Lif. Jede weidmännische Berufung macht ihm Ha Fühl! Ha Lett! Ha Liep! Ha Schaap! Ha Baar! Ha Lang! Ha Bergmann! 332. 6.

Gutzeit 1889b, 465
ha, in dem Jagdruf ha Lett, ha Ful u. s. w. Unser Ha Lang! — Ha Flick! — Ha Bar! — Ha Schap! — Ha Fühl! — Ha Lett! - erschallen lassen, 332. II. 11—12; Ha Fühl! Ha Lett! Ha Liep! Ha Schap! Ha Baar! Ha Lang! Ha Bergmann! ebda.; wessen Wacht ichm! wessen Ha Fühl war schallender als das Seinige? ebda. IV. 23. Wenn ein kräftiges Ha Lett oder Ha Fuhl ertönt, rig. Ztg. 1864. 95. Ha Bar wird gerufen, wenn ein Bär sich zeigt, ha Flick, wenn ein Reh, ha Fühl, wenn ein Fuchs, ha Lett, wenn ein grauer Hase, ha Lif, wenn ein livländischer Hase, ha Lang, wenn ein Elenn sich zeigt. Vgl. Flick und Ful. — In diesem ha könnte man versucht sein das französische hare im: hussa zu erkennen, besonders weil französische Jagdausdrücke große Verbreitung gefunden haben. Bei Franzosen ist hare lévrier ein Ermunterungsruf für die Windhunde bei Hetzjagden und hare loup bei Wolfsjagden ein Zuruf an die Hunde, wenn der Wolf sich sehen lässt.

Gutzeit 1892b, 23f.
Ha Lett! S. v. Rechenberg-Linten(Zustände Kurlands, Mitau 1858) sagt S. 42—43 folgendes: Zum „Berufen“ des Wildes wurden eigenthümliche, von der wirklichen Benennung abweichende Ausdrücke gebraucht, und zwar: für einen Hasen — „Halet“. Das Ha! ist nun offenbar Interjection und das Let kann mannigfaltig derivirt werden. Es giebt verschiedene Hasenarten, eine nämlich mit besonders breiten Ohren und dicken Köpfen, die im Gegensätze von den, in Flächen mit spitzen Köpfen undschmalen Ohren hausenden, mehrentheilssich im Walde aufhält und von den die Species provinziell Lettauer heißt. Diese Benennung kann nun von latae aures, breite Ohren, lat — Ohr, — ferner von Litthauer, weil diese Hasenart auch besonders einheimisch in dem benachbarten Litthauen ist, — oder auch von Lette - spottwbise über die von den deutschen Rittern besiegten, von ihnen furchtsam erachteten Letten, — oder auch von lepus (Hase) statt Halep, korrumpirt Halet, — hergeleitet werden. — Die Berufung eines Fuchses — „Haful“ hat kaum eine Ähnlichkeit des Klanges: Fuchs und Fühl, selbst nicht aus der Ferne. So auch haben Wolf und „Schabah“ weder Klang- noch Sylbenverwandtschaft; es sei denn daß Schabah, auf Russisch Schubah, einen guten Pelz bedeute. Ein Reh und „Ha Flick“ sind ebenso verschieden. — wenn nicht die letzte Sylbe etwa ein corrumpirtes „flink“, schnell, behend bedeuten soll. — Ein Elenthier — „Halang“ ist auch nicht wohl zu deriviren, da dieses Thier nicht von langem, sondern kurzem Körperbau, und nur sehr hochbeinig ist. Allenfalls könnte die Bezeichnung von dem französischen Elan , Elenthier, abgeleitet werden; so wie das Auffliegen des Flugwildes, das „Kiroh“ — von tire haut, schieß hoch, oder auch von dem altdeutschen küren sehen, in die Höhe sehen. — Im Wörterschatze habe ich bereits (I. 465) die Vermutung geäußert, dass das Ha nicht unser Empfindungswort, sondern das franz. hare ist — ein Hetzruf für die Jagdhunde. Auch an das franz. haler Hetzen, anhetzen(die Jagdhunde) könnte gedacht, und in Ha Lett das franz. alerte: aufgepaßt!habt acht! vermutet werden. Dem widerstreitet aber, dass Ha Lett für den grauen Hasen, Ha Lif für den livländischen Hasen zur Berufung dient. In Lett ist also ein litauischer Hase (Litauer) zu erkennen, in Lif ein livländischer. — In dem Jagdruf „Ha Schabah“, den E. v. Rechenberg-Linten anfürt, ist das den livländischen Jägern bekannte Ha Schap! zu erkennen, und an russ. шуба, wol nicht zu denken. —vgl. Flick und Fühl.

Gutzeit 1894, 6
Als Jagdausdruck. vgl. Wörterschatz I und Nachträge von 1886 und 1892. Damit die Schützen, sowie der die Jagd führende Jäger, der Piqueur, sich darnach richten können, muß jeder Schütze jedes Wild, auf das er einen Schuß abgegeben hat, oder dessen er auch nur ansichtig geworden ist, berufen, und zwar mit der für jede Wildart vorgeschriebenen Benennung. Die Benennungen für die verschiedenen Wildarten sind jagdgebräuchlich folgende: der Bär wird berufen mit „ho Bär“, der Wolf „ho Schabar“, das Elen „ho Lang“, der Luchs „ho Bunt“, das Reh ha flink“, der Fuchs „ha Fuhl“, der Hase „ha lett“, der Dachs „ha Gräber“. Baron F. Nolde, Jagd und Hege, II.82. S., der bei einer Elensjagd sein eigenes gesatteltes Pferd, so sich losgerissen hatte, statt eines Elens, erschoß, und es auch als geschossenes Elen berief!! Eine Augenverblendung! 332.III.

Gutzeit 1894, 16
Ha, im Jagdruf Ha Lett, Ha Lif, Ha Lang, Ha Ful, Ha Schap! — Dies Ha ist offenbar nicht das deutsche Ha! Dieses ist uns zwar bekannt, wird aber nicht gebraucht und ersetzt durch ah! Schon deshalb ist es unwahrscheinlich, daß Ha in Ha Lett! u. s. w. deutsches Ha ist. Das ha ist demnach wahrscheinlich das franz. hare, wie dasselbe auch in halali erscheint. Die Vermutung, dass in Ha franz. hare zu finden sein mögte, ist aufzugeben, da in Ha offenbar kein Hetzruf, sondern ein bloßer Ausruf enthalten ist; ebenso ist bei Ha Lett das vermutete franz. alerte abzuweisen. — Die von Baron F. Nolde in Jagd und Hege II . 82 angegebenen Benennungen für die Berufung des erblickten oder geschossenen Wildes weichen von den in Livland gebräuchlichen und von den Rechenberg-Lintenschen(vgl. Nachträge v. 1892 unter Ha Lett!) einigermaßen ab. Baron Nolde hat Schabar, Baron Rechenberg-Linten Schabah — für das livlandische Schap; Flink für Flick (bei Baron Rechenberg Linten und in Livland); Gräber (Dachs) für Stänker in Livland. Für den Luchs fürt er an: ha Bunt. vgl. Nachträge von 1892 und berufen ebenda. — Dem Französischen ist auch unser siwá, entnommen, vgl. Wörterschatz I. 530.

Taube 1944, 15
Mit der Erinnerung aus jenen Zeiten an meinen Vater verbindet sich auch die Erinnerung an eine ganze Jagd, die ich eines Weihnachtens bakam: Bäume, Wild, Hunde und einen Jäger, hergestellt aus einer Papiermachémasse; ich spielte mit diesen Sachen immer gern auch allein. Doch war ich selig, wenn mein Vater mitspielte und die ganze Jagd in aufgeregten raschen Schwung brachte, mich dabei auch in all die Jagdsignale und Rufe einweihend, die so mannigfach in unserer Schwesterprovinz Kurland üblich waren und die er von dortigen Studienfreunden gelernt hatte. Denn jedes Tier wird dort mit einem anderen Ausruf signalisiert; der Hase mit „Halett!“, der Fuchs mit „Haflick!“, soweit ich mich erinnere.“


QUELLEN (Informanten)
Schönfeldt, Alfred, Sen.: Riga, Petersburg, Estland
Meine Frage an einige jagdkundige Landsleute ergab, daß es wohl Halitt heißen müßte: so riefen in Kurland die Treiber, wenn ein 'Litauer' (Grauhase) 'hochgemacht' wurde. Beim Signalisieren des Schneehasen riefen die Treiber „Haweiß!“, beim Fuchs „Ha-Fuchs!“. (So Dr. Walter Lange in Duisburg.
Nach Dr. med. Harold Scheinpflug in Friedrichshafen galten die Rufe den Hunden, um sie anzufeuern. In Livland habe man, wenn ein Hase 'hochgemacht' wurde, „Halett!“ oder „Halitt!“ gerufen, beim Reh - „Haflick!“, beim Fuchs - „Haful!“, beim Elch - „Halan!“
Wenn Taube auch den Ruf „Hastink!“ für die Wildkatze anführt, so handelte es sich dabei wohl um einen Scherz des Vaters.

hach Interj

vgl ach, ha

DAZU:
Hach, wie wird der ankommen ! [übel fahren]
Hach, wie kann das sein?!
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1889b, 466
hach, (ᴗ), Ausruf zwischen ach und ha stehend. Hach, wie wird der ankommen (übel fahren)! Hach, wie kann das sein?! Gew.

Hachachach Interj

QUELLEN

Gutzeit 1889b, 466
Háchacháh, gespr ha—cha—cha, beim Auslachen hachacha, was kannst du nur thun?!

haflick Interj

QUELLEN

Grosberg 1931
Der alte baltische Jäger weiß, daß man die Hunde „treddete“ und daß sie, wenn sie richtig getreddet waren, bald das Wild „hoben“, so daß die „Skrauja“ losging. Es war eine Wonne und eine Lust, die „Grob und fein gehälften“ Hunde zu hören und zum Schuß zu kommen. Wer „pudelte“, mußte das Wild „berufen“ damit die anderen wußten, woran sie sind. Das Berufen wird heute, wenn noch, so doch falsch geübt. Man ruft, welches Wild es auch sei, „Halet“, während dieser Beruf nur auf den Hasen angewendet werden darf. Der Fuchs wird mit „Haful“, das Elen mit „Halang“, der Wolf mit „Haschabah“, das Reh mit "Haflick" berufen. Woher diese Berufe stammen, wie sie sprachkundlich erklärt werden könnten, mögen die Götter wissen. Der Jäger kümmert sich nicht um die Entstehung der rätselhaften Berufe, er wendet sie an, ohne sich Kopfschmerzen darüber zu machen. Wenn er einen Hasen im Lager „versieht“, dann ruft er „Haurumquit“, und wenn der Hase flüchtig wird, dann schmettert er sein „Haurum“ und man weiß, was die Glocke geschlagen hat.

haful Interj
ha

siehe auch berufen

QUELLEN

Pantenius 1872, 152
Haful der Fuchs ist tot

Grosberg 1931
Es war eine Wonne und eine Lust, die „Grob und fein gehälften“ Hunde zu hören und zum Schuß zu kommen. Wer „pudelte“, mußte das Wild „berufen“ damit die anderen wußten, woran sie sind. Das Berufen wird heute, wenn noch, so doch falsch geübt. Man ruft, welches Wild es auch sei, „Halet“, während dieser Beruf nur auf den Hasen angewendet werden darf. Der Fuchs wird mit "Haful", das Elen mit „Halang“, der Wolf mit „Haschabah“, das Reh mit „Haflick“ berufen. Woher diese Berufe stammen, wie sie sprachkundlich erklärt werden könnten, mögen die Götter wissen. Der Jäger kümmert sich nicht um die Entstehung der rätselhaften Berufe, er wendet sie an, ohne sich Kopfschmerzen darüber zu machen. Wenn er einen Hasen im Lager „versieht“, dann ruft er „Haurumquit“, und wenn der Hase flüchtig wird, dann schmettert er sein „Haurum“ und man weiß, was die Glocke geschlagen hat.

haha Interj

siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1889b, 465
haha, ungew. f. aha. — Hahaha, bei verspottendem Auslachen. Hahaha dieses alberne Ansinnen.

halleluja Interj

QUELLEN

Kobolt 1990, 122
halleluja, mit Betonung auf der zweiten Silbe, Interjektion des Gotteslobes
lbg. halleluja, mit Betonung auf der zweiten Silbe; nhd. halleluja, mit Betonung auf der dritten Silbe.

happ Interj
‣ Varianten: happs

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1889b, 491
happ, als Ausruf. Happ, hatten sie ihn fest; happ, war die Maus gefangen. Gew. Ganz entsprechend dem russ. xaпъ. Zuweilen gesprochen: chapp. Auch: happs.

happs Interj
‣ Varianten: happ

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1889b, 492
happs, f. happ. Happs, hatten sie ihn.

Kobolt 1990, 123
happ(s)! Laut des Zuschnappens
lbg. happen schnappen

haptschi Interj

QUELLEN

Gutzeit 1894, 16
haptschi (i betont), schallmalend fürs Nisen. Der kleine Junge, der immer Schnupfen hat und „Haptschi“ machte, rig. Tagebl. 1892. 295.

haurumquit Interj
‣ Varianten: auerquit

siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1892b, 3
auerquit s. haurumquit

Gutzeit 1892b, 25
haurumquit. Einen Hasen, der im Lager gesehen (technisch: versehen) wird, beruft man mit „auerquit". Dieses scheint aus Plattdeutsch und Lateinisch Lettauer quiescit, der Hase ruht, corrumpirt zu fein. Viele rufen auch „Harumquit", E. von Rechenberg-Linten, Zustände Kurlands S. 43; man hetzte mit Hunden, als ein Hase zufällig aufsprang oder als er mit dem abgedachten Auerquit zuvörderst gesehen und dann ausdem Lager gesprengt wurde, ebda 47. Haurumquit könnte man als einen platten Aufruf, die Lagerstätte des Hasen zu umreiten, ansehen weil, wenn man dieses gethan, der Hase wirklich fester im Lager liegt und man ihm besser ankommen kann — Haurum, er ruht! Ebda S. 43. — Alle Vermutungen nicht überzeugend. In Livland scheint das Wort unbekannt.

Grosberg 1931
Wenn ein alter baltischer Jäger hören würde, daß man heutzutage von einer Treiberwehr spricht, die im dritten oder vierten Treiben sich gut gehalten, so würde besagter alter baltischer Jäger wohl mit einem herzhaften Dojahn zur Hand sein und erklären, daß es wohl „Juchzer“ und „Masten“, nicht aber Treiberwehren und Treiber gibt. Der alte baltische Jäger weiß, daß man die Hunde „treddete“ und daß sie, wenn sie richtig getreddet waren, bald das Wild „hoben“, so daß die „Skrauja“ losging.
Es war eine Wonne und eine Lust, die „Grob und fein gehälsten" Hunde zu hören und zum Schuß zu kommen. Wer „pudelte“, mußte das Wild „berufen“ damit die anderen wußten, woran sie sind. Das Berufen wird heute, wenn noch, so doch falsch geübt. Man ruft, welches Wild es auch sei, „Halet“, während dieser Beruf nur auf den Hasen angewendet werden darf. Der Fuchs wird mit "Haful", das Elen mit „Halang“, der Wolf mit „Haschabah“, das Reh mit „Haflick“ berufen. Woher diese Berufe stammen, wie sie sprachkundlich erklärt werden könnten, mögen die Götter wissen. Der Jäger kümmert sich nicht um die Entstehung der rätselhaften Berufe, er wendet sie an, ohne sich Kopfschmerzen darüber zu machen. Wenn er einen Hasen im Lager „versieht“, dann ruft er "Haurumquit", und wenn der Hase flüchtig wird, dann schmettert er sein „Haurum“ und man weiß, was die Glocke geschlagen hat.

he Interj
selten.

QUELLEN

Gutzeit 1877, 503
he, Interjektion, ganz ungebräuchlich.

he, he, he Interj

QUELLEN

Gutzeit 1898, 14
he, he, he, Jagdruf. vgl. Nachträge v. 1894. S. 17. Ohne Zweifel der französischen Jagdsprache entlent: hé hé.Unsrer Sprache ist he ganz fremd; wir sprechen eh, ganz ebenso wie ah statt ha! vgl. I. 503.

heißa Interj

QUELLEN

Gutzeit 1889b, 507
heißa, sprechen wir stets wie hei—ßa, niemals, wie in Grimms Wtb. aufgefürt: heisa. Auch die gewönliche Schreibung: heissa, mögte falsch sein. Der Ton bald auf der ersten, bald auf der zweiten Sylbe. In einem Studentenliede: heißa heißa juchhe ... .

Gutzeit 1898, 14
heißa, mit Betonung der zweiten Sylbe, sprechen wir das in Grimms Wtb. verzeichnete heisa aus, welches als zusammengerückt aus hei und sa angesehen wird. Die Bemerkung felt, daß sa ausgesprochen wird ßa und wol nichts als das franz. çà ist, ebenso wie in hópp-sa und hópp-sa-sa, tausend-sa-sa und hussa oder hussa-sa, d. h. hu-sa oder hu-sa-sa.

Herrje Interj

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1889b, 516
Herrje oder Herr Je. Der Ehemann macht ein Gesicht wie Ach-Herr-Je, Petersen in 321. 75, d. h. ein ganz erbärmliches. — Das kommt vom vielen Ach-herrje, d. h. Ausschweifung in der Liebe. — Für Achherrjé in Berlin und Dresden auch: Achherrjéchen. — Herrje, ein gewönlicher Ausruf der Verwunderung. Herrje, ist das ein schlechtes Wetter! — Herrje! Wie konntest du dir das denken?Oft verstärkt durch vorhergehendes i. I Herrje, warum thust du denn das auch?

herrwat Interj

QUELLEN

Gutzeit 1889a, 9
herrwat. Nachdem er (der Piqueur) zuvor sein „Herrwat“ geblasen, trat er herein und klagte den einen od andern der Jäger an 396. XXXlV. 42.

hey da Interj
‣ Varianten: hey sa

siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Bergmann 1785, 31
hey da! hey sa!

hey sa Interj
‣ Varianten: hey da

hick Interj
'Ausruf zu einem am Schnucken Leidenden'

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1889b, 523
hick, Ausruf zu einem am Schnucken Leidenden.

hihaha Interj
Kindersp. 'Nachahmung des Pferdegewiehers'

QUELLEN

Gutzeit 1889b, 524
hihaha, 1) zur Nachahmung des Pferdegewiehers. Die erste Sylbe betont. — Dann in der Kindersprache d. folg.

his Interj

QUELLEN

Kobolt 1990, 128
his, (hi)s! Hetzruf
mnd. hissen hetzen; plattd. his, hiß! Hetzruf.

his-his Interj

siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Sallmann 1880, 24
Wo die deutsche Hausfrau und ihre Kinder sich mit den Thieren zu schaffen machen, hören wir noch die uralten deutschen Lock- und Koseworte, das his! his! für die Füllen, minz! minz! für die Katzen, gus! gus! für die Gänse, pile! pile! für die Enten, husda! als Scheuchruf für die Hühner, Anders bei den Pferden, die der Pflege nichtdeutscher Kutscher anvertraut sind und wo dann das und hot und har und soviel anderes durch Fremdes verdrängt ist.

hiwa Interj

QUELLEN

Gutzeit 1889b, 530
hiwá. Mit diesem Jagdruf wird Hunden, welche die Spur eines Hasen verloren haben, vom Jäger angezeigt, dass der Hase wieder da ist. Wol das franz.: il va!

hm Interj
‣ Varianten: hem, hum

QUELLEN

Gutzeit 1889a, 12
hm, hem, hum, ebenso russ гмъ. Diese Wörter sind hier ganz unbekannt, wenn mit ihnen nicht die Kehllaute wiedergegeben sein sollten, welche Unzufriedenheit, Unwillen, Zweifel, Nachdenken ausdrucken sollen, und bei uns mit geschärftem ü zu Tage treten.

ho Interj
‣ Varianten: hoch

siehe auch Interjektionen

hoi Interj

DAZU:
siehe auch Interjektionen

QUELLEN

Gutzeit 1889a, 14
hoi. vgl lat. hoi, welches neben oi (einsylbig) als Wehlaut bei Terenz vorkommt.

Gutzeit 1889b, 540
hoi. Anruf der Schiffer, auch Zuruf an Genossen, um sie herbei- oder heranzurufen. In den 30er Jahren fast in allen Gesellschaftsschichten gewönlich, dann abkommend. Bald einsilbig hoi, bald hó-i, bald hói—i gesprochen. — Schreiend, hoy hie sitzt der Schelm mit der Frauen am Tisch; sie auf vom Tisch, lassen alles stehen, 349. XI. 1. vgl. hei 4) und anhoien.


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