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auskommen V [s]
‣ Belege: Estland, Kurland, Livland
1. Vi 'aus dem Ei schlüpfen' de auskriechen; et kooruma
wenn die Keuchel nicht auskommen können, so soll man ihnen mit abschelen helfen
Hausvögel, die nach dem Maymond auskommen
2. Vi 'von Personen: in den Mund der Leute als Verlobte kommen'
vgl ausbringen
3. Vi 'zustande kommen' de gelingen; aufgehen; et õnnestuma, välja tulema
er versuchte sich zu verneigen, was ihm aber nicht gut auskam von wegen der Niedrigkeit des Wagens
bei meiner Anwesenheit in Riga wollte ich Dich besuchen, doch kam das leider nicht aus 'war mir nicht möglich'
Walzer nach links herum kam niemals aus
mach keine Witze, das kommt dir nicht aus
seine Patience kam fast jeden Abend aus 'ging auf'

QUELLEN

Gutzeit 1859, 77
auskommen Von jungen Vögeln, der allerin übliche Ausdruck für das hier unbekannte ausschliefen. - Das Exempel kommt nicht aus.

Sallmann 1880, 89, 91, 93
auskommen von Feuer, ausbrechen; von Personen, in den Mund der Leute als Verlobte kommen; impers. es kommt aus 'es stimmt', hat seine Richtigkeit'
auskommen von Vögeln, auskriechen
auskommen von Feuer, ausbrechen (ostpreuß.)

Gutzeit 1886, 83
auskommen 1) aus dem Ei schlüpfen. Schon bei Gubert. Wenn die Keuchel nicht auskommen können, so soll man ihnen mit abschelen helfen, 328. 172; Hausvögel, die nach dem Maymond auskommen, ebda. - 2) von Personen, in den Mund der Leute als Verlobte kommen, 390c. 89. Personen als Verlobte in den Mund der Leute bringen, heißt ausbringen, ebda. 88. Im Sinne von 3) gelingen. Er versuchte sich zu verneigen, was ihm aber nicht gut auskam von wegen der Niedrigkeit des Wagens, 361. 1884. J.B. 50. 190.

Gutzeit 1898, 3
auskommen zu Stande kommen. Bei meiner Anwesenheit in Riga wollte ich Dich besuchen, doch kam das leider nicht aus, d.h. war mir nicht möglich. vgl. Nachträge v. 1886 und I. 77.

Kiparsky 1936, 191
auskommen [áuskòmǝn] 'gelingen' ~ r. выйти, выхoдить + lett. iznãkt id. Die bd. Konstruktion, die im ganzen Baltikum üblich ist, hat mit den deutschen Wendungen mit etwas auskommen 'zurecht kommen, fertig werden', herauskommen 'als Resultat einer Arbeit hervorgehen' nichts gemeinsam, was aus den folgenden Beispielen ersichtlich ist: er versuchte sich zu verneigen, was ihm aber nicht gut auskam von wegen der Niedrigkeit des Wagens (Riga, 1884; GUTZEIT N.86 83); Walzer nach links herum kam niemals aus (WORMS Erdkinder 276); mach keine Witze, das kommt dir nicht aus (ibid. 283). - Die estn. Konstruktion sest ei tule midagi välja (~ finn. siitä ei tule mitään) 'dabei kommt nichts heraus' entspricht aber dem deutschen herauskommen und nur das lett. vinam nekas neiynāca 'ihm gelingt nichts' und das russ. этo у меня нe выхóдитъ 'das gelingt mir nicht', decken sich mit dem bd. Ausdruck. Da dieser letztere nur in der allerjüngsten Zeit belegt ist, ist seine russ. Herkunft auch für K. und LL. wahrscheinlicher, als die lettische, die jedenfalls für E. und EL. nicht in Frage kommt.

Stegmann von Pritzwald 1952, 421
auskommen gelingen

Nottbeck 1987, 19
auskommen gelingen, aufgehen / E.K.L.
Seine Patience kam fast jeden Abend aus.

Kobolt 1990, 51
auskommen st. V. gelingen, z.B.: Der Plan ist ihm nicht ausgekommen.
Deutsch-balt. Ausdruck unbekannter Entstehung.

beziehen V [h/s]
1. Vt de überziehen; et katma, pealistama
einen Pelz mit Seidenzeug beziehen
bezogener und unbezogener Schafspelz
Tränen beziehen mir die Augen
2. Vr de sich bedecken; et kattuma
der Fluss hat sich (oder ist) mit Eis bezogen
3. Vi 'sich mit Wolken überziehen' de bewölken; et pilve tõmbuma
der Himmel bezieht (sich)
es bezieht sich 'es wird wolkig'
4. Vt 'irgendwohin ziehen' de einziehen; et asuma (kuhugi), sisse astuma
die Universität beziehen 'Student werden'

QUELLEN

Gutzeit 1859, 131
beziehen 1) sich. Der Fluss hat sich (oder ist) mit Eis bezogen, belegt; 2) der Himmel bezieht, st. bezieht sich. Es bezieht; Gegen Abend bezog es, bedeckte sich der Himmel. - Wir sagen nie: das Gewitter bezieht uns, aber wol der Himmel oder es bezieht sich.

Sallmann 1880, 98
beziehen intr. und refl. vom Himmel, sich mit Wolken überziehen; auch impers. es bezieht sich es wird wolkig.

Gutzeit 1886, 143
beziehen Mein Auge bezog sich, Hippel, Lebensl. II. 521; Thränen beziehen mir die Augen, ebda. 397. - Einen Pelz, mit Seidenzeug, Tuch. Bezogener u. unbezogener Schafspelz, 173. 1882. 37. Gew. st. überziehen, überzogen.

Gutzeit 1892b, 8
beziehen die Universität, Student werden. Gew. In den Wörterbüchern nur: ein Lager, eine Messe, die Wache. Er bezog die Universität Dorpat 18 Jahr alt.


QUELLEN (Informanten)
Lange, Harald: Riga, Südlivland
beziehen - bewölken
Der ganze Himmel hat sich bezogen - es wird bestimmt bald regnen.


WL 1,3: bezogen - bewölkt

braten V [h]
Vt, Vr

QUELLEN

Petri 1802, 83
Kaffee braten, für brennen

Gutzeit 1859, 148
1) sich. In diesem Ofen bratet sich das Fleisch sehr schön; in diesem Ofen bratet sich's schön; d.h. der Ofen ist sehr geeignet zum Ausbraten, oder ist passend dazu geheizt. 2) einem etwas braten, d.h. das Verlangte versagen. Ich will ihm was braten; er kann sich was braten, d.h. wird nichts erlangen von dem was er wünscht. - Ganz ähnliche Ausdrücke sind in derselben, nur stärkern Bed. blasen, pfeifen und scheißen. Die Posener Mindart hat auch: einem etwas husten. 3) Sie sitzt in der Sonne und bratet sich od. lässt sich braten; sich braten in oder von der Sonne.

Hoheisel 1860, 25
Kaffee braten oder Kaffee brennen = die Kaffeebohnen rösten; auch sonst nicht selten „braten“ st. „rösten“, z.B. „Kartoffeln braten“ (sie in der Schale in glühender Asche rösten), selbst manchmal st. „backen“.

Sallmann 1880, 60
einem etwas, wie „einem etwas malen, pfeifen“, d.h. es kann jemand fordern, soviel er will, gewährt wird's ihm nicht.

Gutzeit 1886, 170
Die Annahme in Grimms Wtb., dass „entweder eine fortbildende lingualis zugetreten und die gutturalis weggefallen ist, braten st. brakten, oder k und t getauscht haben, braten für braken scheint nicht zutreffend und wahrscheinlicher ein verwandtschaftlicher Zusammenhang mit slaw. preti, russ. прѣть, wovon das Hw. прѣль mit unserem prägeln, in Grimms Wtb. brägeln.
4) Der war gebraten! d.h. angebrannt, geprintscht, geliefert.

Kobolt 1990, 73
im Präsens schwaches Verb, im Imperf. und Part. Perf. stark: braten, du bratest, er bratet - briet - gebraten
mnd. braden st. V.; lbg. brorn schw. V.

einsalzen

QUELLEN

Gutzeit 1864, 242
einsalzen, 1) einem etwas, einpfeffern. Ich will ihm das schon einsalzen. — 2) bildl. seine Wohnung kann er einsalzen, für sich behalten, wird sie nicht vermieten; sie wird ihre Töchter einsalzen, nicht loswerden.

Kobolt 1990, 96
einsalzen Imperf. schwach, Partizip stark, pökeln; für sich behalten, z.B.: Du kannst dich mit deiner Einladung einsalzen!
Wohl kein platt., da salzen hochd.


QUELLEN (Informanten)
Weinert, Paul: Riga
Du kannst dich einsalzen.

leihen

QUELLEN

Gutzeit 1882, 164
leihen, Imperf. oft leihte, aber auch lieh.


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