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Brauttanz der

QUELLEN

Hupel 1795a, 33
Brauttanz Der letzte Tanz, der den Hochzeitstag gleichsam beschließt, und zwar, dass entweder die Gäste das Brautpar in die Brautkammer (Schlafzimmer) tanzend begleiten, welches man „die Braut zu Bette tanzen“ nennt; oder dass sie um die Braut in einem Kreise umhertanzen, wobei ihr, wenn sie nicht Wittwe war, der Kranz od. die Krone unter Gaukeleien abgenommen wird, was „die Braut abtanzen“ heißt. „Um die Braut tanzen“ heißt zuweilen auch: sich um ein Frauenzimmer bewerben.

Gutzeit 1859, 149
Brauttanz Der letzte Tanz, der den Hochzeitstag gleichsam beschließt, und zwar, dass entweder die Gäste das Brautpar in die Brautkammer (Schlafzimmer) tanzend begleiten, welches man „die Braut zu Bette tanzen“ nennt; oder dass sie um die Braut in einem Kreise umhertanzen, wobei ihr, wenn sie nicht Wittwe war, der Kranz od. die Krone unter Gaukeleien abgenommen wird, was „die Braut abtanzen“ heißt. „Um die Braut tanzen“ heißt zuweilen auch: sich um ein Frauenzimmer bewerben. Nach Hupel.

Gutzeit 1886, 173
Brauttanz Der Brauttanz soll zu 7 Uhren anfangen, 309. 28; mit Abrede der Morgengabe u. Bollenführung des Brauttanzes, ebda 8; sobald Schlag 8 Uhr der B. geendigt u. die Braut nach Hause begleitet ist; Bräutigam u. Braut sollen sich der Ordnung gemäß verhalten, damit ihnen die gewönliche Ehre im Trockh und mit Vollführung des Brauttanzes von der Obrigkeit widerfahren und kein Schimpf begegnen möge, ebda (J. 1598). vgl. 174. 1816. 308 u. 309. In einer Hochzeitso. v. 1639 ist gesagt: um 8 Uhr (Abends) sollen die Spielleute anschlagen zum Brauttanze, dem langweiligen u. verdrießlichen, und er soll verkürzet werden. vgl. 174. 1814. 282. In Grimms Wtb. ist nur eine Stelle aus Rückert; in Hoffmanns Wtb. felt das Wort ganz; hier ist es ein sehr altes u. gewönliches u. eine Menge besondrer Gebräuche und Missbräuche dabei vorgekommen.

Breß die
‣ Varianten: Brez

QUELLEN

Gutzeit 1886, 176f.
Breß (-), die, 1) Schnalle, vorzugsweise wol Brustschnalle. Begegnet zuerst in dem Schragen der russischen Kremer Gordelt und Breeßmaker v. 1512 zu Riga. Die Schreibung daselbst ist: Breeß u. Brees, in der Vielzal Breeße, u. daher Breeß- Breeße- und Breesmaker; das Geschlecht stets weiblich. Später wiederholt sich dieselbe Schreibung oder verändert sich; selbst das Beschlecht. Ein silbernen Breß kostet 20 Mk., 349. XXIII. 5. J. 1587. In der Bo. des rig. Raths von 1659 in Anlass der Streitigkeiten zwischen den deutschen u. undeutschen Krämern gebraucht das amtliche Schriftstück (im Schragenbuche) Bretzen: Wie es denn auch mit den bretzen u. Bendekens gehalten werden soll - nämlich es sollte den reußischen Krämern gestattet sein, diese Gegenstände für die Undeutschen zu verfertigen u. zu verkaufen. Den rig. Goldschmideschragen ist das Wort Breß fremd; doch werden, auffallend genug, die Breße der Breßmacher in der erwänten Bo. v. 1659 Bretzen genannt u. geschrieben, letztere dagegen in anderen späteren Schriftstücken umgekehrt Breß u. Bresen. Die Breßen der Breßmacher scheinen aber keineswegs dasselbe gewesen zu sein, was die Brazen od. Bretzen der alten Goldschmide waren; Brazen, Bretzen u. Breße überdies nicht gleichbedeutend mit den heutigen Nesteltrichtern (sölg) der Estinnen. Denn einerseits lassen diese wie die Breße nichts entdecken, was auf eine Bezeichnung Hand in Hand oder etwas die Handtreue Versinnbildlichendes deuten könnte; anderseits wären sie nicht ein Meisterstück d. rigischen Goldschmide gewesen; eine solche Anname fiele vor der Thatsache, dass auch die Lübecker und Wismarer Zunftrollen von Bratzen, Bretzen und Breßen als Meisterstücken der Goldschmide sprechen, auch die estnischen Brezen, die Nesteltrichter, in Riga unbekannt od. ungebräuchlich waren und sind. - Wenngleich indessen die Bratzen od. Bretzen der Goldschmide etwas Anderes waren als die Breße der Breßmacher, so verdunkelte doch die ungenaue Schreibweise der alten Zeiten diese Unterschiede und man nannte, oder schrieb wenigstens, veranlasst durch die sehr ähnliche Lautlichkeit beider Begriffsausdrücke, den einen Ausdruck wie den anderen, so dass es hier und da Schwierigkeiten macht, zu entscheiden, ob Bretze der Goldschmide oder Breß der Breßmacher gemeint ist.
Die Vermischung der beiden Ausdrücke unter einander und mit den Brezen oder Bresen der Estinnen hat dazu gelangen lassen, nicht blos die Gegenstände dieses Namens zu vereinerleien, sondern auch die Überzeugung hervorgerufen, das Wort Breze, Brese, Breß u.s.w. sei aus dem Estnischen herzuleiten. Dies sprach bereits Hupel in seinem Idiotikon mit vollster Zuversichtlichkeit aus in dem Artikel: das Bres, Spange, kleine Brustschnalle. Einige sagen, bemerkt er, die Breze oder das Bröschen; eigentlich sollte es nach dem Estnischen, woher es kommt, Prees heißen. Auch d. Petersburger Akademiker A.J.Sjögren folgte dieser Ansicht, ging jedoch einen Schritt weiter; denn er stellte noch die Behauptung auf, das estnische Prees sei aus dem russ. пряжка Schnalle entstanden. Dieser Überzeugung hat neuerlicht auch Prof. Leo Meyer gehuldigt. In 408. 1870. S. 44 sagt er: das estnische prees (bei Wiedemann prez, werro-estnisch prets) Spange, Schnalle, das in der Form Brees, Breese od. Breeze auch in das baltische Deutsch sich Eingang zu verschaffen wußte, erweis't sich, da echt estnische Wörter nur mit einfachen Consonanten anlauten, durch sein anlautendes pr deutlich als entlehntes Wort. Die Quelle aber, aus der es eindrang, bietet sich in nächster Nähe. Im Russischen heißt die Schnalle пряжка, das, da das russische я in der Regel auf altslawisches A, en,zurückweis't, altslawisch würde prenschka gelautet haben. - Bei dieser Erläuterung ist erstlich nicht gedacht der niederdeutschen Gestaltungen von Breze, Bratze, Brese, Bres u.s.w., welche doch unmöglich dem Estnischen entsprungen sein können, ebensowenig wie das englische brace; zweitens, dass wenn ein russisches Wort das estnische Prees oder das deutsche hierortige Bres, Brese u.s.w. zur Entwickelung gebracht hätte, dies Wort nicht пряжка, sondern das altrussische пряжа gewesen wäre. Denn пряжка hätte kein deutsches Bres, Brese, Breze hervorgebracht, sondern ein Wort Breeßke oder Breseke, wie wir das in den Ausdrücken Lasteken und Wymeleken für ластка u. выметки sehen. Der Ursprung des estnischen prees oder prez muss daher gesucht werden entweder im deutschen Bres u. Brez oder im altrussischen пряжа. Die lautliche Übereinstimmung mit ersterem ist vollkommen, selbst bis auf das End-s oder End-z, mit dem zweiten nur annähernd und in sofern, dass das estnische Wort wie das russische ein p als Anlaut zeigt. Da indessen die estnische Sprache den ankautenden Buchstaben b nicht kennt, so versteht sich die Verwandelung des deutschen b in estnisches p von selbst. Man könnte vielleicht unser Bres, Brese u. Breß als aus пряжа entstanden ansehen, da es, wie es scheint, erst im J. 1512 auftaucht. Das russ. я und ж, welche deutschem Munde und deutschem Schreiben unmöglich sind, könnten, jenes mit ee, dieses mit s oder ß wiedergegeben u. ersetzt, das russ. P endlich in deutscheres B verwandelt sein. Alle diese Möglichkeiten scheinen indessen darin Widerlegung zu finden, dass dieselben Gestaltungen von Breze, welche bei uns seit 1512 hervortreten, auch aus Deutschland bezeugt sind. Es lag somit keine Notwendigkeit vor, ein den Niederdeutschen Rigas aus Deutschland her bekanntes Wort am hiesigen Orte aus пряжа neu zu bilden.
Die Ansicht, dass Breze, Bres u.s.w. dem Estnischen entstamme, ist auch von Sallmann vertreten worden. Er sagt (390c. 52), Breze ist ein Wort, das aus dem Estnischen (Prez) ins Deutsche zurückgewandert ist; das gemeine estnische Synonym ist sölg; ebda S. 143: Breze ist eine Neubildung, indem beim Übergang ins weibliche Geschlecht (aus männl. estn. Prez) ein e angehängt worden. - Sallmann verweist auf schwed. brêska, franz. broche, hd. breis, altn. brîs, mnd. brace, brece, bretze = nodus, compages, auf das Zw. brîsen, noch jetzt schweiz. brisen, schnüren, nesteln; finnisch priski, schwed. brisk. Das finn. priski u. schwed. brisk verraten sich als entlehnte Wörter; Sjögren hält letzteres dem Finnischen, priski aber dem russ. пряжка entstammend. Priski u. brisk stimmen zu russ. пряжка, Prees aber zu Breß od. пряжа.

eidigen V [h]
Vi

QUELLEN

Gutzeit 1864, 224
einen Eid leisten. Wir haben gestern geeidigt. Zuweilen. Nach Grimm in der Schweiz üblich. Gew. ist abeidigen.

Gutzeit 1886, 230
2) jetzt oft: in Eid nehmen, vereidigen.

DRWB II, 1313
[and. Belege]

endbar Adj

QUELLEN

Gutzeit 1864, 255
endbar, was geendigt werden kann; unéndbar.

Saat die

QUELLEN

Bergmann 1785, 60
Saat und Same wird fast durchgängig mit einander verwechselt: Z.B. man sagt Leinsaat Hanfsaat, Rübesaat, anstatt Flachs = Hanf = Rübensame, und s. f. Saat bedeutet eigentlich das aus dem Samen hervorschießende Getraide. - Die grüne Saat hebt die zarten Spitzen aus dem Schnee empor. Ge... Saat bedeutet auch das Säen. Z.B. die Zeit der Saat.

Hupel 1795a, 198
Saat, die, und der Saame werden oft verwechselt, aber schwerlich lassen sich dawider hinreichende Regeln angeben. Erstere bezeichnet 1) war gesäet wird, z.B. Saatgerste; 2) was auf dem Acker hervorgekeimet ist, z. B. die grüne Saat; 3) das Säen, z. B. er hat seine Saat geendigt; 4) die Zeit des Säens, z.B. er liebt die frühe oder späte Saat. - Die Saat proben oder probiren heißt etliche Körner zwischen 2 angefeuchtete Rasenstücke legen, um zu sehen ob sie auskeimen.

Gutzeit 1887a, 86

Masing 1926b, 43
Saat „Samen“ (mnd. sât; Grimme, S. 159; Frischbier II, S. 241).


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