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Laube
‣ Varianten: Löbe, Lobien, Löwe

QUELLEN

Gutzeit 1882, 153f.
Laube. 1) des rigischen Rathauses: ehemals der Balcon, von dem die Bursprake verlesen wurde. Auch Löbe, Löwe genannt, in latein. Schriften lobium. In dieser Gestalt erscheint in Riga das Wort zuerst nicht in Anwendung auf das Rathaus: Keynhast conduxit superius lobium de quo dabis annuatim 7 fert, 466. II. 514. J. 1402. L. Napiersky erklärt: bedeckte Halle. Es stimmt mit engl. lobby. vgl. Löbe und Löwe. —
2) im rig. Schwarzhäupterhause ehemals: abgeteilter Raum an den Wänden des Versammlungssals. „Es gab bis 1793 in dem Saale dieses (Arthus) Hofes 12 leichte, mit Schnitzwerk versehene Abtheilungen oder Lauben (Zellen), in welchen Tische und Sitze für die täglichen Gäste waren. Man nannte sie Bänke. Dergleichen hatten die Schwarzen-Häupter, die Lübecker, die große Gilde, die rig. Kaufleute, die Westfalen, die Kaufleute, die Goldschmiede, die Böhmerwaldschen (?), die Schaffer, die Pfeifer (Musiker) die rig. Wäger, und endlich wird noch eine Spöellbank (vielleicht Spielbank) angeführt“. Tielemannin 218. vgl. 220. 118 und 174. 1859. 8.
3) in der Johannis-Kirche Rigas, Abteilungen an den Seitenwänden für einzelne lettische Ämter.
4) in Dorpat werden Lauben oder Bierhütten erwänt, welche in den dortigen 3 kleinen Jahrmärkte nam Embache aufgeschlagen werden, 180. IV. 2. 269; eine Laube am Bach zur Schänkerei halten. 180. IV. 2. 74. In ihnen wurde Bier gebraut und sie sollten den Wittwen und Waisen der gr. Gilde überlassen werden, 180. IV. 2. 269. Ebda. S. 632 heißen sie Lauberhütten.
5) in den Häusern der Letten. Bei den Lettenhäusern führt der Haupteingang unmittelbar aus dem Hofe ohne Laube in die Küche, 190. 98; ein offener Raum vor dem Hauptzimmer (Laube beiden Deutschen) in estnischen Bauerhäusern, 190. 96. Nur bei Hueck.
Grimms Wtb. leitet auf Laube das franz. loge, ital. loggia u. s. w. Bei diesen Wörtern kann man indessen auch denken an latein. locus. Auffallend stimmt zu ihnen russ. ложе.

Gutzeit 1882, 178
Lobien, in Arndts Chr. f. Lobia, Löbe

Gutzeit 1882, 178
Lobe, die. An der Löbe (lobia) und Thüren, Arndt in 179. II. 58; der Stadt Riga willkürliche Gesetze und Rechte, sonsten genannt die Bauersprache, wie die von der Loben am Sonntag vor S. Michael jährlich abgelesen werden, 349. XX. 1. J.1592. In einer anderen Handschrift (349. IV. 5) dafür: Löwen. Grimms Wtb. erklärt das Wort für ostmitteldeutsch und als mundartlich für Leube = Laube, liefert indeß nur einen neueren Beleg. Engl,lobby, im Latein des Mittelalters lobium. vgl. Löwe.

Gutzeit 1882, 193
Löwe, die, Löbe. Bauersprache, welche man von der Löben auf den Rathhause abzulesen pflegt, 349. IV. 9, in anderen Abschriften: von der Löben; um Michalis von der Löven kund machen, rig. Kämmereiprot. v. 1666; von (der) Zeit an, daß (die) willkürlichen Gesetze von der Löwen abgelesen werden, 148; die neu Erwählten von den Löwen abrufen, 350. XXV. 2; sind in den Rath gekoren undvon der Löwe abgerufen, 349. IX. 2. — Das brem. Wtb. hat dafür Löve, Laube. Von der Löve des brem. Rathhauses wurden die Polizeigesetze am SonntageLätare, vor den auf dem Markte versammelten Bürgern, abgelesen. — In der Bed. u. Halle, Vorhalle begegnet bei uns zuerst das Wort in Urk. v. 1382: de löven vor dem olden rembder, vgl. 399.III. 389.

Gutzeit 1889a, 62
Löwe oder Löbe, die Laube. Unrichtig hier und da der Löwe. Dazu gehört oder davon stammt das lett. leewenis, „ursprünglich wol Laubdach, Obdach, bedeckter Umlauf um die Rige, um ein Haus, Veranda.“


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