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anziehen V [h]
1. Vi 'den ersten Zug haben' de anspielen (im Kartenspiel, im Damen- und Schachspiel)
Wer hat, was ist anzuziehen? Wer zieht an?
2. Vi de ziehen; et tõmbama
Der Ofen zieht gut an, wenn man die Ofentür schließt
der Thee muss erst etwas anziehen
man lässt die Würste im Wasser ½ Stunde lang anziehen, aber nicht kochen
die Hühner lässt man scharf anziehen
man muss die Schüssel einen Augenblick in den Ofen schieben, damit sie anzieht
man lässt das Fleisch in heißer Butter auf Kolen anziehen, bis es auf beiden Seiten halbbraun ist
eine glühende Schaufel übergehalten, damit die Speise anziehe
3. Vt 'Geschmack oder Feuchtigkeit annehmen'
Speisen, Schmand ziehen leicht üblen Geschmack an, wenn sie von Geruch mittheilenden Gegenständen umgeben sind
frische Ziegel ziehen sehr an 'machen den Mörtel schnell trocken durch Anziehung des Wassers'
4. Vi 'die Anstrengung zum Ziehen machen, anfangen zu ziehn'
eben als die Pferde anzogen, sprang ein Junge zwischen die Stränge
5. Vt 'Geld abgewinnen' de entziehen
einen anziehen 'ihm Geld abgewinnen'
‣ Synonyme: abziehen
6. Vt 'glatt annähen'
Hier ist angezogen 'hier sollte aufgehalten sein'
eine Eisenplatte anziehen 'den übrigen in nähere Berührung bringen durch Nägel' [bei den Klempnern]
vgl aufhalten
7. Vt
Ich ziehe mir die Füsse an, dann können wir gehen 'Strümpfe oder Stiefel anziehen'
vgl ausziehen
8. Vt Stud. 'beleidigen'

QUELLEN

Gutzeit 1859, 48
anziehen 1) im Kartenspiel, im Damen- und Schachspiel, anspielen, den ersten Zug haben. Wer hat, was ist anzuziehen? Wer zieht an?
2) von Ofen, fast dasselbe was ziehen. Der Ofen zieht gut an, wenn man die Ofentür schließt; vom Thee, ziehen. Der Thee muss erst etwas anziehen; von Speisen: man lässt die Würste im Wasser ½ Stunde lang anziehen, aber nicht kochen, 155; die Hühner lässt man scharf anziehen, 155; man muss die Schüssel einen Augenblick in den Ofen schieben, damit sie anzieht, 155; man lässt das Fleisch in heißer Butter auf Kolen anziehen, bis es auf beiden Seiten halbbraun ist, 155; eine glühende Schaufel übergehalten, damit die Speise anziehe, 155.
3) Geschmack anziehen, annehmen. Speisen, Schmand ziehen leicht üblen Geschmack an, wenn sie von Geruch mittheilenden Gegenständen umgeben sind; frische Ziegel ziehen sehr an: machen den Mörtel schnell trocken durch Anziehung des Wassers.
4) die Anstrengung zum Ziehen machen, anfangen zu ziehn. Eben als die Pferde anzogen, sprang ein Junge zwischen die Stränge, 176. 1824. 57. Ganz gew. Bei Grimm: angestrengt ziehen.
5) einen, ihm Geld abgewinnen. Ähnlich, aber seltner ist: abziehen.
6) in der Näherei: glatt annähen. Hier ist angezogen, statt dass hier aufgehalten sein sollte. Das Gegentheil ist: aufhalten. Bei den Klempnern, eine Eisenplatte anziehen, den übrigen in nähere Berührung bringen durch nägel.

Sallmann 1880, 83, 84
anziehen beim Nähen, scharf annähen.
anziehen einen Vergleich, ein Beispiel, ein Citat, anführen, heranziehen.
anziehen von Oefen und vom Thee, zu ziehen beginnen.

Gutzeit 1886, 53
anziehen 3) von Kitt spricht man, er ziehe an, wenn er aufgestrichen ist; von Kalkmörtel, er habe schon angezogen, sich mit den Steinen verbunden. -
7) stud., beleidigen, 324. -
8) Zieht der Hund gut an? Riecht er hoch? 333. 36; jeder Hund ziehet à part an, 333. 71. -
9) Er zog mit der Peitsche brav an, Lange u. Stender.

Boehm 1904, Sp. 100
anbummeln ferner die gleichbedeutenden anpuffen, anpumpen, anquetschen, anziehen, einen Puff anschlagen, sodann: anrempeln (rempeln K!), anschimpfen, anhängen = eine Mensur verabreden (ich habe N.N. angehängt d.h. vor dem Ehrengericht eine Entscheidung durch Waffen gefordert. „Ich hänge mit N.N.“ sagt man gleichfalls nach abgehaltenem Ehrengericht) oder scherzhaft: anbummeln.


QUELLEN (Informanten)
Lange, Harald: Riga, Südlivland
Ich ziehe mir die Füsse an, dann können wir gehen. = Strümpfe oder Stiefel anziehen.
Ich ziehe mich aus = entkleide mich

draußen Adv

QUELLEN

Petri 1802, 84
Draußen für hinaus. Ich gehe draußen; kommen Sie draußen.

Gutzeit 1864, 196
1) oft unrichtig f. hinaus. z.B. Geh draußen, bring das draußen; 2) oft: im Auslande. Draußen lebt's sich schön; das letzte Mal, dass ich draußen war. 3) Außerhalb Rigas. Jemand von draußen nicht länger als drei Tage mit ihren Waren ausstehen, 350. XXIV. 1.

Sallmann 1880, 62, 109, 119
Statt aus, außen wird in manchen Zusammensetzungen mit Verben und Substantiven draußen gebraucht: draußen gehn an die Luft gehn, Draußenfenster das äußere Fenster, Draußenladen der äußere Laden, Draußenluft Luft im Freien, im Gegensatz zu Zimmerluft, Draußenthür Außentür.
draußen im Ausland, in Deutschland.

Gutzeit 1886, 218
im Ausland. Was diese sich, wie man zu sagen pflegt. „draußen“ erlaubten, G. Ewers im ersten Jubelfest d. Univ. Dorpat. J. 1828. S. 43.

Westermann 1887, 387
„draußen“ steht oft für „hinaus“, z.B. draußen gehen.

Ojansuu 1906, 89
[zitiert Arvelius, Für Geist und Geist]
Draussen. „Ist alles, was nicht drinne ist. Er kommt von dreussen. Er ist von draussen“, heisst, er ist ein Ausländer. „Er ist in die Draussen“ ist eine treuliche Übersetzung aus dem Ehstnischen: ta on wäljas. „Er ist draussen gewesen“, heisst, er ist gereiset.


QUELLEN (Informanten)
Lange, Harald: Riga, Südlivland
draussen - hinaus. sowohl auf die Frage: wo, wie auch wohin
Wohin gehst du? - Ich gehe draussen (statt nach draussen)

Ofen der

QUELLEN

Gutzeit 1887b, 305f.
Ofen. Grimms Wtb. meint, dass das urverwandte sanskrit. uhkâ, Topf bezeichne und daher die ursprüngliche Bedeutung wol Topf wäre. Man kann indess auch an slaw. ogon' (огонь) denken, lett. uguns, wozu das altn. ogn, ôn, schwed. ugn (Ofen) eine gewisse Bestätigung liefert. Vom slaw. ogonj bilden sich ognische, κάμινος. Herd — Einrichtungen, die mit Ofen ganz übereinstimmen. Estnisch ahhi, dem nd. aven zu vergleichen.
Einen O. aufsetzen lassen, 349. XXI. 1, heute: setzen. Daher: Ofensetzer. — Den O. zumachen oder schließen, d. h. die Ofentür zumachen oder das Ofenror schließen. In demselben Sinne, doch ungewönlich: zusetzen. Der Ofen ist schon zugesetzt, in einem Polizeiber. v. 1833 in 174. 1833. 342. — Der O. ist los, d. h. entweder dessen Heizungstür nicht geschlossen, oder (seltner) das Abzugsror nicht zugemacht. Den Ofen losmachen, dessen Ofentür öffnen. Ist der O. schon fest? d. h. Tür od. Abzugsror geschlossen.
Wer hinter dem O. nicht gesessen hat, sucht dort Niemanden, Sprüchw., d. h. man traut Anderen das (die Schlechtigkeit) zu, dessen man selbst fähig ist. In demselben Sinne: wo man nicht selbst gesessen hat, sucht man keinen.

Gutzeit 1894, 28
Ofen. In 174. 1893. 115. J. 1624 werden undeutsche Oefen neben Kachelöfen angefürt. Vermutlich die noch heute in einfachen Haushaltungen üblichen aus Zigeln.

Schleicher der

QUELLEN

Gutzeit 1898, 126
Schleicher, 193. II . 163, Schleichhändler.

Masing 1926b, 47
Schleicher „crepitus ventr. lenis“ (zu mnd. slīken; Schumann, S. 80; Frischbier II, S. 284).


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