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abbritschen V [h]
‣ Varianten: abbrintschen
1. Vt unedel. 'kurz abfertigen' de abweisen; et tagasi lükkama
einen Brautwerber abbrintschen
2. Vi de abgewiesen werden
er ist abgebrintscht 'übel weggekommen, abgefahren'

QUELLEN

Gutzeit 1859, 3
abbrintschen was vorherg.

Sallmann 1880, 79, 84
abbritschen kurz abfertigen, abweisen
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.

Gutzeit 1886, 4
abbrintschen (...), abweisen und abgewiesen werden, bei einer Brautwerbung.

Seemann von Jesersky 1913, 108
abbrintschen übel abfertigen

Masing DBWB, 24
†┌abbrintschen, sw. (ápbričən) abweisen, abgewiesen werden (bei einer Brautwerbung). Gtz. N 1886, 4; kurz abfertigen, abweisen Sallm. 79.

an-2 Präf
1. de (an etwas: mit Auslassung von Wand, Leib usw.)
vgl anbacken1, anbekommen, anbrennen, anfahren
2. de heran-
vgl ankommen, angehen
3. de an der (die) Reihe (zum Fragen durch den Lehrer)
vgl ankommen, anmögen, ansein, anwollen
4. de (bezeichnet einen Beginn)
Korn anschneiden
Bastmatten (in die der Flachs gepackt ist) bewahren den Flachs in ungünstigem Wetter vor Annässung
vgl anschneiden
5. de (sich durch eine Tätigkeit eine schlimme Folge zuziehen) (sich im Dativ)
vgl anbaden, anessen, antrinken
6. de (mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen)
vgl anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehen, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüssen, anreiten, anrennen, anschicken, anschließen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen
7. de auf-
vgl angeben
8. de zu-
vgl ankochen, anstowen
9. de (verstärkend)
10. de (pleonastisch, d. h. semantisch überflüssig in vielen Verben)
vgl andenken, anbefestigen, anhalten, anmieten, anerben, anliefern
11.
da fing sie an zu weinen an; kam er an den Rechten an [als Vorsilbe des Verbums wird nach demselben häufig wiederholt]

QUELLEN

Sallmann 1880, 84
an Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschließen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u.a.
In noch anderer Bedeutung kommt eine elliptische Zusammensetzung mit an in gewissen Schülerausdrücken vor, bei denen zu ergänzen ist: zum Fragen durch den Lehrer, an die Antwort; so in ankommen, anmögen, ansein, anwollen u. ä.

Gutzeit 1886, 37f.
an- in Verbindung mit Zeitwörtern, wird gebraucht 1) überflüssig, z.B. in andenken, anbefestigen, anhalten, anmiethen, anerben, anliefern u.a.; 2) zur Bezeichnung einer schlimmen Folge z.B. in anbaden, anessen, antrinken u.a.; - 3) mit Auslassung (von Wand, Leib und dgl.), wie daran, z.B. anbacken, anbekommen, anbrennen, anfahren u.a. - 4) für heran. 5) verstärkend und 6) einen Beginn anzeigend, vgl. 390c 81. und 133. So z.B. in: Korn anschneiden; der Flachs war schön aufgegangen. Die Erklärung in Grimms Wrb. 2. d. ist gekünstelt. - 7) zur Andeutung von etwas Anfangendem, nicht Vollständigen. vgl. anbederben. Bastmatten (in die der Flachs gepackt ist) bewahren den Flachs in ungünstigem Wetter vor Annässung, 397.1879.287. - 8) in älteren Schriften oft für ein und mit ein abwechselnd, z.B. in anfassen st. einfassen, anstechen statt einstechen, Anbringung, Anweisung; ebenso für auf, z.B. in angeben f. aufgeben; endlich für zu, in ankochen und anstowen f. kurz zukochen, zustowen. -

Boehm 1904, Sp. 100
Überhaupt macht die Dörptsche Burschensprache einen sehr ausgiebigen Gebrauch von zusammengesetzten Zeitwörtern, die nicht wenig dazu beitragen, ihr eine eigenartige, oft sehr lebhafte Färbung zu geben. Man vergleiche die Reihe: sich andonnern (Donner = Rausch; er hat einen Heidendonner), andudeln, anduseln, ansaufen, ansaugen, antrinken, ankneipen, anknüllen, anpicheln (Kluge: picheln), anreißen, anzechen, die doch alle nach dem Satze: „lieb Kind hat viele Namen“ nur einer Tätigkeit gelten:

Seemann von Jesersky 1913, 101
an da fing sie an zu weinen an; kam er an den Rechten an. Die so sprechen, merken es meist selbst nicht und gestehen es daher nicht zu.

anbritschen V [h]
Vt
siehe auch an-2

QUELLEN

Sallmann 1880, 84
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.

andürfen V [h]
1. Vi 'etwas anrühren dürfen'
ich darf nicht an 'ich darf diesen Gegenstand nicht anrühren od. berühren'
dir darf dieser Rock nicht an, wenn er mir gut sein soll 'nicht passen'
2. Vi 'an das Weibchen zur Begattung dürfen'
der Hengst darf nicht mehr an 'darf nicht zur Stute gelassen werden'
vgl anmögen, anmüssen
3. Vi 'mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen'
siehe auch an-2

QUELLEN

Gutzeit 1859, 36
andürfen. Ick darf nicht an, d. h. ich darf diesen Gegenstand nicht anrühren od. berühren; dir darf dieser Rock nicht an, wenn er mir gut sein soll, d. h. nicht passen; der Hengst darf nicht mehr an, zur Stute gelassen werden.

Sallmann 1880, 84
andürfen von Thieren, an das Weibchen zur Begattung dürfen

Sallmann 1880, 84
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.

Gutzeit 1886, 40
andürfen anmögen u.s.w. sind um so mehr anzufüren, als sie, ebenso die mit ab, auf, aus, durch, ein und einer Auslassung gebildeten der deutschen Sprache eigentümlich sind, anderen Sprachen ganz oder fast ganz felen

anfahren V [h/s]
‣ Varianten: anfaren
1. Vi 'sich fahrend zu jemandem begeben' et sõitma (kellegi juurde)
ich werde zu od. bei ihm anfahren 'auf einen Augenblick zu ihm fahren'
der Kaiser kommt angefahren
siehe auch an-2
2. Vi 'gegen die Wand fahren' et vastu seina sõitma
3. Vt 'bringen' de auffahren, vorsetzen; et kohale tooma (ja pakkuma)
Als wir kamen, wurde Confect u. Wein angefaren 'gebracht, vorgesetzt'
er ließ Wein anfaren 'den Gästen geben oder reichen'

QUELLEN

Gutzeit 1859, 36f.
anfahren, zu od. bei Jemand, fahrend sich zu Jemand begeben. Ich werde zu od. bei ihm anfahren, d. h. auf einen Augenblick zu ihm fahren.

Sallmann 1880, 81, 83
anfahren gegen die Wand fahren
anfahren „der Kaiser kommt angefahren“.

Sallmann 1880, 84
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.

Gutzeit 1886, 41
anfaren, auffaren. Als wir kamen, wurde Confect u. Wein angefaren, gebracht, vorgesetzt; er ließ Wein anfaren, den Gästen geben oder reichen

anflitzen V [s]
‣ Belege: (19. Jh.)
Vi 'mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen' et kohale tõttama; läbi astuma (korraks)
bei einem anflitzen 'einen kurzen, eiligen Besuch machen'
angeflitzt kommen 'herbeieilen'
siehe auch an-2

QUELLEN

Gutzeit 1859, 37
anflitzen, bei einem, einen kurzen, eiligen Besuch machen. Gew.

Sallmann 1880, 84
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.

Kobolt 1990, 38
anflitzen schw. V., angeflitzt kommen st. V. herbeieilen.
nhd. alltagsspr. anflitzen 'schnell herbeikommen' (19. Jh.)

angehen V [s]
1. Vi 'sich anziehen lassen (von Kleidungsstücken)' et (selga, jalga, kätte) minema
der Stiefel geht nicht an, geht leicht an und ab
der Rock geht (mir) nicht an [diese gew. Bed. ist weder bei Hoffm. noch bei Grimm]
2. Vi 'sich wohin begeben' et minema
ich werde zu oder bei dir angehen
geh' recht bei, zu mir an
ich ging zu ihm an
auf dem Rückwege werde ich zu Hause angehen 'in meine Wonung mich begeben' [angehen bezieht sich stets nur auf ein kurzes Verweilen an dem Orte, an den man sich begibt.]
heute zwei Mal bei ihm angegangen 'zu ihm gegangen' [schreibt man in Tagebüchern]
wegen der Miete wird er morgen bei dir angehen 'bei dir vorsprechen, dich aufsuchen' [Estland]
3. Vi de sich ansetzen (von Speisen wie Milch und Schmand); et kokku minema
die Milch geht an, ist angegangen 'setzt sich beim Aufkochen an; dies geschieht besonders in der Zeit, wo die Kühe setzen und die Milch Überschuss an Käseteilen enthält.'
4. Vi et puudutama, (kellegi kohta) käima
das geht dir, mir nichts an [hört man sehr allgemein, nur die Gebildeten construiren mich, dich. Im Behördenstil wird der Dativ noch jetzt sehr gewöhnlich gebraucht]
solcher Befehl wird allen, denen es angeht, bekannt gemacht
5. Vi 'mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen' et läbi astuma (kellegi poolt, kuskilt)
heute zwei Mal bei ihm angegangen 'zu ihm gegangen' [schreibt man in Tagebüchern]
auf dem Rückwege werde ich zu Hause angehen [bezieht sich stets nur auf ein kurzes Verweilen an dem Orte, an den man sich begibt]
siehe auch an-2
6. Vi de anlaufen, randuma
Hafen, in welche die Schiffe angehen mussten

DAZU:
ein angehender Arzt, Jurist usw. 'ein junger Mann, der sich durch Studium zum Arzt, Jurist heranbildet, auf dem Wege ist, es zu werden' [nicht ein junger Arzt, wie Grimms Wtb. erklärt]

QUELLEN

Gutzeit 1859, 37f.
angehen. 1) sich anziehen lassen von Kleidungsstücken. Der Stiefel geht nicht an, geht leicht an und ab; der Rock geht (mir) nicht an. Diese gew. Bed. ist weder bei Hoffm. noch bei Grimm.
2) sich wohin begeben. Ich werde zu oder bei dir angehen; geh' recht bei, zu mir an; ich ging zu ihm an. Vgl. anmüssen, anwollen.
3) von Speisen, sich ansetzen. Die Milch geht an, ist angegangen, setzt sich beim Aufkochen an.
4) das geht dir, mir nichts an, hört man sehr allgemein; nur die Gebildeten construiren mich, dich. Im Behördenstyl wird der Dativ noch jetzt sehr gewöhnlich gebraucht. z.B. solcher Befehl wird allen, denen es angeht, bekannt gemacht.
5) In Tagebüchern schreibt man: heute zwei Mal bei ihm angewesen, zu ihm gegangen.
6) Hafen, in welche die Schiffe angehen mussten,174. 1857. 95, anlaufen.

Sallmann 1880, 84
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.

Gutzeit 1886, 41
angehen, 2) zu Hause angehen. Auf dem Rückwege werde ich zu Hause angehen, in meine Wonung mich begeben. Angehen bezieht sich stets nur auf ein kurzes Verweilen an dem Orte, an den man sich begibt. —
3) von Milch und Schmand, wenn sie aufgekocht werden, ansetzen. Dies geschieht besonders in der Zeit, wo die Kühe setzen und die Milch Überschuss an Käseteilen enthält.
Unter 5) ist im Wörterschatz st. angewesen zu lesen: angegangen. Gehört zu 2). Ein angehender Arzt, Jurist u. s. w. nicht ein junger Arzt, wie Grimms Wtb. erklärt, sondern ein junger Mann, der sich durch Studium zum Arzt, Jurist heranbildet, auf dem Wege ist, es zu werden.

Kiparsky 1936, 190
angehen [ánjềən], ankommen [ánkòmən] 'im Vorübergehen eintreten (nur für kurze Zeit)' - r. зaхoдить, зaйти 'bei jmdem. (im Vorbeigehen) vorsprechen'. Fehlt in dieser Bed. bei Grimm, ist aber im ganzen Baltikum üblich. Vgl. GUTZEIT I, 40; N98 41; SALLMANN N. 148. - Nach den Samml. des Preuss. Wb. soll angehen 'bei jem-dn vorsprechen' in Danzig vorkommen.

Nottbeck 1987, 17
angehen - bei jmd. vorsprechen, jmd. aufsuchen / E.
wegen der Miete wird er morgen bei dir angehen

anjagen V [h]
1. Vt 'antreiben, enger anschließend machen'
eine Niete, eine Klammer anjagen [bei Schlossern und Schmieden]
2. Vi 'sich schnell fahrend oder reitend zu jemand begeben' de herbeieilen (zu jemandem); et kihutama (kellegi juurde)
ich jug bei oder zu mehren Ärzten an
siehe auch an-2

QUELLEN

Gutzeit 1859, 39
anjagen, 1) eine Niete, eine Klammer, antreiben, enger anschließend machen. Bei Schlossern und Schmieden. 2) schnell fahrend oder reitend sich zu Jemand auf eine kleine Weile begeben. Ich jag bei oder zu mehren Ärzten an.

Sallmann 1880, 84
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.

Kobolt 1990, 40
anjagen herbeijagen, herbeieilen Balt. Ableitung von mnd. jagen.

ankommen V [s]
1. Vi 'mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen' de kommen; et tulema (kellegi juurde)
bei oder zu Jemand ankommen 'zu ihm kommen'
komm doch bei, zu mir an 'komm doch zu mir'
siehe auch an-2
2. Vi 'berühren' de berühren; et puudutama
an etwas ankommen
Komm nicht an! 'berühr' nicht, stoß nicht an, schlag nicht an!'
man darf nicht ankommen, so bricht die Sache
3. Vi 'anreichen bis wohin, erreichen' de reichen, langen; et ulatuma
ich kann nicht ankommen, ich werde auf einen Stul steigen.
das ist zu hoch, ich komme nicht an
4. Vi
es kommt mir an 'ich bekomme Drang zum Stul'
wenn es dir ankommt 'wenn dir die Not ankommt'
dem K. kommt die Notdurft an
5. Vi 'leicht verderben (von Ess- und Trinksachen)' de angehen (gewöhnlich nur das Partizip); et riknema
das Fleisch kommt um die Knochen am leichtesten an
der Kürbis ist angekommen 'angefault'
der Apfel kommt an 'fault'
das Fleisch kommt an, ist angekommen
6. Vi 'an die Reihe kommen'
wer kommt an? Ich komme dran.
bei der großen Menge Schüler kommt man selten an 'man wird selten „aufgerufen“ durch den Lehrer' [Schülerausdruck]
7. Vi 'eine Stelle erhalten' et tööle saama
bei einem ankommen
8. Vi 'an die Hand, an den Fuß kommen' et kätte (jalga) minema
Handschuhe, Stiefel kommen an
9. Vi 'an das weibliche Thier zur Begattung'

DAZU:
siehe auch angekommen

QUELLEN

Gutzeit 1859, 40
ankommen. 1) bei oder zu Jemand, zu ihm kommen. Komm doch bei, zu mir an, st. komm doch zu mir. Das an giebt dem Kommen eine feine Nebenbedeutung. Grimm hat das Wort in dieser Bed. nicht. 2) an etwas, berühren etwas Komm nicht an! berühr' nicht, stoß nicht an, schlag nicht an, man darf nicht ankommen, so bricht die Sache. 3) anreichen bis wohin, erreichen. Ich kann nicht ankommen, ich werde auf einen Stul steigen. Grimm I 385. 4. 4) impersonale, es kommt nur an ich bekomme Drang zum Stul. Wenn es dir ankommt, st. wenn dir die Not ankommt. 5) von Ess- und Trinksachen, in leichte Verderbniss treten. Bei Grimm dafür angehen. Gewohnlich ist nur das Particip, das schon St. und Bg. (210) anf. 6) an die Reihe kommen. Wer kommt an? Ich komme dran. 7) bei einem, eure Stelle erhalten.

Sallmann 1880, 28, 82
ankommen plattdt. Entlehnung
[1]

Sallmann 1880, 84
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.

Gutzeit 1886, 45
ankommen. 4) dem K. kommt die Notdurft an, 333. 44. — 5) leicht verderben. In Grimms Wtb.: angehen u. anbrechen. Das Fleisch kommt um die Knochen am Leichtesten an, 328. 240; der Kürbis ist angekommen, angefault; der Apfel kommt an, fault; das Fleisch kommt an, ist angekommen, Lange und Stender. Angekommen, von unverheirateten Frauenzimmern, nicht frisch, etwas alterhaft. s. galstrig. — Von Hölzern, leicht von Fäule angegriffen, in Deutschland dafür: angegangen. —
6) als Schülerausdruck, zum Gefragtwerden durch den Lehrer. Bei der großen Menge Schüler kommt man selten an, d. h. an die Reihe oder „aufgerufen“ zu werden. Auch in 390c. 84.—
8) von einem Kleidungsstück, Handschuhen, Stiefeln, an die Hand, an den Fuß kommen, 390c. 82. - 9) von Thieren, an das weibliche Thier zur Begattung, 390c. 82.

Kobolt 1990, 41
ankommen berühren; reichen, langen [Bsp). mnd. ankomen 'berüren'; Siev. ankomen 'anfassen, erreichen'

anlaufen V [h/s]
1. Vi 'mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen' de angehen
bei oder zu Jemand
siehe auch an-2
2. Vt
(von Schiffen) einen Hafen, einen Küstenort anlaufen 'vorübergehend in denselben einlaufen'
3. Vt 'durch vieles Laufen sich eine Krankheit veranlassen'
Du wirst Dir durch dein Rennen (schnelles Gehen oder viele Besuche Machen) die Schwindsucht anlaufen
siehe auch an-2
4. Vi
Gewaschene (nasse) Wäsche läuft an, wenn sie feucht liegt und nicht trocknen kann 'sie bekommt missfarbene Streifen und Ränder'
Metall läuft an 'verliert den Glanz durch leichte Oxydation'

QUELLEN

Gutzeit 1859, 41
anlaufen, bei oder zu Jemand, angeben.

Sallmann 1880, 82, 83
anlaufen von Schiffen, einen Hafen, Küstenort berühren.
'herumlaufen'

Sallmann 1880, 84
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.

Gutzeit 1886, 46
anlaufen Dass ein Arbeiter seinen Stammherr jährlich 22 Thl. ein Fußgänger (Fußarbeiter) 12 Thl. anlauffe, 330. 3. - 2) von Schiffen, einen Hafen, einen Küstenort berüren, vorübergehend in denselben einlaufen. - 3) durch vieles Laufen sich eine Krankheit veranlassen. Du wirst Dir durch dein Rennen (schnelles Gehen oder viele Besuche Machen) die Schwindsucht anlaufen. s. an 2) - 4) Gewaschene (nasse) Wäsche läuft an, wenn sie feucht liegt und nicht trocknen kann: sie bekommt missfarbene Streifen und Ränder. Metall läuft an, verliert den Glanz durch leichte Oxydation.

anmögen V [h]
1. Vi 'wünschen an od. zu etwas zu kommen'
ich mögte wol zu oder bei dir an
siehe auch an-2
2. Vi 'Geschlechtstrieb haben (besonders von Tieren)'
er mögte gern an (bei ihr) 'er wollte sie beschlafen'

QUELLEN

Gutzeit 1859, 42
anmögen, 1) wünschen an od. zu etwas zu kommen. Ich mögte wol zu oder bei dir an. 2) er mögte gern an (bei ihr), sie beschlafen.

Sallmann 1880, 82
anmögen von Thieren, an das weibliche Thier zur Begattung

Sallmann 1880, 84
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.

anmüssen V [h]
1. Vi '(zu jemandem) gehen müssen'
ich musste bei, zu ihm an
ich werde zu, bei ihm anmüssen
siehe auch an-2
2. Vi 'sich anziehen lassen müssen'
der Stiefel, Handschuh muss an
3. Vi 'an das Weibchen (zur Begattung) müssen'
der Hengst muss an 'muss die Stute bespringen'
vgl anmögen

QUELLEN

Gutzeit 1859, 42
anmüssen Ich musste bei, zu ihm an, zu ihm gehen; ich werde zu, bei ihm anmüssen, gehen müssen; der Stiefel, Handschuh muss an, sich anziehen lassen; der Hengst muss an, die Stute bespringen

Sallmann 1880, 82
anmüssen von Thieren, an das Weibchen zur Begattung müßen

Sallmann 1880, 84
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.

anquetschen V [h]
1. Vt 'drängen, etwas zu tun' et välja pressima
ich quetschte ihn um 1000 Rub. an, mein Anquetschen war aber vergeblich
2. Vr 'sich aneinander drängen' et ligi pressima
sich einem oder einer Gesellschaft anquetschen 'sich zudringlich anschließen'

QUELLEN

Gutzeit 1859, 42
anquetschen 1) Jemand um etwas, pressen, drängen, etwas zu thun, besonders aber Geld zu borgen. Ich quetschte ihn um 1000 Rub. an, mein Anquetschen war aber vergeblich. 2) sich, von Deichsel-Pferden, sich an einander drängen

Sallmann 1880, 83, 111
anquetschen dringend um Borg angehen
anquetschen dringend um Geld oder etwas ähnliches angehn

Gutzeit 1886, 47
anquetschen 3) gegen die Wand quetschen, 390c. 82; 4) leicht an der Oberfläche verdrücken, 390c. 84. - 2) sich einem oder einer Gesellschaft, sich zudringlich anschließen. Gew.

Boehm 1904, Sp. 100
anbummeln ferner die gleichbedeutenden anpuffen, anpumpen, anquetschen, anziehen, einen Puff anschlagen, sodann: anrempeln (rempeln K!), anschimpfen, anhängen = eine Mensur verabreden (ich habe N.N. angehängt d.h. vor dem Ehrengericht eine Entscheidung durch Waffen gefordert. „Ich hänge mit N.N.“ sagt man gleichfalls nach abgehaltenem Ehrengericht) oder scherzhaft: anbummeln.

anreiten V [h/s]
1. Vi 'für eine kurze Zeit bei jemandem zu Pferde ankommen' et ratsa saabuma
bei oder zu Jemand anreiten
siehe auch an-2
2. Vt 'ein Pferd zureiten'
ich reite den Fuchs bis auf 40 Schritte an

QUELLEN

Gutzeit 1859, 43
anreiten bei oder zu Jemand anreiten, wie anfahren

Sallmann 1880, 84
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.

Gutzeit 1886, 48
anreiten 2) Ich reite den Fuchs bis auf 40 Schritte an. 333. 56.

anrennen V [s]
Vi 'mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen'
bei oder zu jemand anrennen
siehe auch an-2

QUELLEN

Gutzeit 1859, 43
anrennen bei oder zu Jemand, eilends angehen

Sallmann 1880, 84
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.

anschicken V [h]
Vt de schicken; et saatma
zu oder bei einem anschicken
siehe auch an-2

QUELLEN

Gutzeit 1859, 44
anschicken, zu oder bei einem, zu ihm schicken. Gew.

Sallmann 1880, 84
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.

anschießen V [s]
1. Vt de aufschießen; et tärkama (nt vilja kohta)
das Getreide schießt an
2. Vt 'mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen'
siehe auch an-2

QUELLEN

Gutzeit 1859, 44
anschießen aufschießen, aufwachsen, von jungem Getraide.

Sallmann 1880, 84
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.

anschneien V [h]
Vi 'mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen' et sisse sadama (korraks)
siehe auch an-2

QUELLEN

Sallmann 1880, 84
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.

ansein V [s]
1. Vi 'angezogen, aufgezogen sein'
der Stiefel, der Handschuh ist endlich an
2. Vi 'mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen'
Ich war bei ihm an, bin bei ihm angewesen
siehe auch an-2
3. Vi 'von Tieren: am Weibchen sein zur Begattung'
der Hengst war an 'von der Stute zugelassen'

QUELLEN

Gutzeit 1859, 45
ansein Ich war bei ihm an, bin bei ihm angewesen: war bei ihm, zu ihm gegangen; der Stiefel ist endlich an, angezogen; der Handschuh war endlich an, aufgezogen auf die Hand; der Hengst war an, von der Stute zugelassen.

Sallmann 1880, 82
ansein von Thieren, am Weibchen zur Begattung

Sallmann 1880, 84
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.

ansollen V [h]
1. Vi 'mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen'
Soll ich bei, zu ihm an? 'zu ihm gehen'
ich sollte bei, zu ihm an
siehe auch an-2
2. Vi 'passen sollen'
dieser Rock soll dir an?
3. Vi 'von Tieren: an das Weibchen zur Begattung sollen'
der Hengst soll jetzt nicht an 'soll nicht zur Stute gelassen werden'

QUELLEN

Gutzeit 1859, 45
ansollen Soll ich bei, zu ihm an? zu ihm gehen; ich sollte bei, zu ihm an, zu ihm gehen; dieser Rock soll dir an? dir passen, dir angehen; der Hengst soll jetzt nicht an, zur Stute gelassen werden

Sallmann 1880, 82
ansollen von Thieren, an das Weibchen zur Begattung

Sallmann 1880, 84
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.

anspringen V [s]
1. Vi 'an einen hochspringen'
Man wird ausgelacht, wenn man sagt: „Der Hund sprang mich an.“
2. Vi 'mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen'
siehe auch an-2

QUELLEN

Gutzeit 1859, 46
anspringen bei Jemand, bei ihm im Vorübergehen oder auf einen Augenblick angehen

Sallmann 1880, 84
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.

Gutzeit 1892b, 2
anspringen Den Auerhahn mit gespannter Flinte „anzuspringen“, Karl Brandt in leipz. Ill. Ztg. 188.581.


QUELLEN (Informanten)
Lange, Harald: Riga, Südlivland
anspringen an einen hochspringen. Man wird ausgelacht, wenn man sagt: „Der Hund sprang mich an.“

anwollen V [h]
1. Vi 'mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen'
Ich wollte zu, bei ihm an 'zu ihm gehen'
siehe auch an-2
2. Vi 'an das weibliche Tier zur Begattung wollen'
der Hund wollte gern an, die Hündin lässt aber nicht an
3. Vi 'sich anziehen, anschlagen lassen'
der Stiefel will auf keinen Fall an 'sich anziehen lassen'
das Brett will nicht an 'sich anschlagen lassen'

QUELLEN

Gutzeit 1859, 48
anwollen Ich wollte zu, bei ihm an, zu ihm gehen; der Hund wollte gern an, die Hündin lässt aber nicht an; der Stiefel will auf keinen Fall an, sich anziehen lassen; das Brett will nicht an, sich anschlagen lassen

Sallmann 1880, 83
anwollen von Thieren, an das weibliche Thier zur Begattung

Sallmann 1880, 84
Bei vielen Zusammensetzungen mit an ergibt sich die Bedeutung: mit Unterbrechung eines größeren Wegs auf einen Augenblick bei jemandem vorsprechen, in Deutschland bei ähnlichen Wendungen mit vor wiedergegeben. So in anbritschen, andürfen, anfahren, anflitzen, angehn, anjagen, ankommen, anlaufen, anmögen, anmüßen, anreiten, anrennen, anschicken, anschießen, anschneien, ansein, ansollen, anspringen, anwollen u. a.


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