abschmänden V [h]
‣ Varianten: abschmanden, abschmändeln, abschmanten, abschmänten
‣ Belege: Riga (die erste Hälfte des 20. Jh.)
1. Vt 'den Rahm abnehmen' de abrahmen; et riibuma (koort)
▫ Die Milch vom Abend wird des folgenden Morgens, und die vom Morgen des Nachmittags darauf schon abgeschmändet, und der Schmand sogleich verarbeitet
▫ abgeschmändete Milch [gesprochen: abgeschmänd'te]
2. Vt bildl. 'das Beste wegnehmen'
▫ der rasch den Inhalt des Kinderwagens „abschmändelte” 'die Pfefferkuchen … verschwinden ließ'
► QUELLEN
Gutzeit 1859, 17
abschmanden und abschmänden
Sallmann 1880, 81
abschmänden als Küchenwort
Eigentümlich ist die Vorliebe für Zusammensetzungen mit ab in Küchenausdrüeken, gleichfalls meist elliptisch: abbacken, -bähnen, -balgen (einen Hasen), -braten, -brühen, -dämpfen, -drücken, -dunsten, -hülsen, -klaren, -klären, -kochen, -kühlen, -laugen, -putzen (Gemüse), -quellen, -reiben, -rühren (Milch und Butter), -schäwnen, -schmänden, -schmecken, -schmoren, -schwefeln, -sengen (Geflügel), -sieben, -tummen, -weichen.
Masing DBWB, 122
abschmänden, sw. (ápšmenden) 1. = abschmanden Bergm. 2. _ 2. das Beste wegnehmen. … der rasch den Inhalt des Kinderwagens „abschmändelte”, d. h. die Pfefferkuchen … verschwinden ließ. L.v.Pezold, 25.
¤ abschmänden, „Das Vieh wird zweimal im Tage gemolken. Die Milch vom Abend wird des folgenden Morgens, und die vom Morgen des Nachmittags darauf schon abgeschmändet, und der Schmand sogleich verarbeitet.” (Geofonika?, I. Jahrg. 12. Stück, Junius 1799, S. 906).