[BSS] Baltisaksa sõnastik

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Tumm der

QUELLEN

Bergmann 1785, 71
tumme f. Grützschleim. Gerstenschleim. Crême de riz, d'orge.

Hupel 1795a, 242
Tumm, der, oder die Tumme, heißt 1) Grützschleim z.B. Gersten- oder Habertumm; 2) eine dicklig gemachte Brühe; 3) die Zuthat wodurch eine Brühe dicklig gemacht wird, nemlich Ey, geröstetes Mehl, Reibbrod: so sagt man: lege etwas Tumm in die Suppe! davon haben wir auch das Beywort tummig oder wie Lange schreibt tummicht, st. dicklig.

HWbGA 1936, 202
Haferschleim (estn./liv.)

Sallmann 1880, 19
Tumm Hafer- oder Gerstenschleim, davon Tummsuppe.
tummen, abtummen - sämig machen; Adj. tummig, tumm (estn. tume unklar, dumpf, trübe, dunkel)

Gutzeit 1887a, 83
s. Sam

Eckhardt 1896, 31
Haferschleim. Nur Baltikum.

Kiparsky 1936, 115
Tumm [tum] m. 'Haferschleim, Gerstenschleim' ‹ estn. tumm 'Schleim von Hafer oder Gerste'+ lett. tume 'Tumm, Grundsuppe'.
Nach SUOLAHTI 126 aus dem Estn., wo tumm zu tume 'unklar, dunkel, trübe, glanzlos, dunkelfarbig, dumpf' gehören sollte; nach GUTZEIT I, 346 aus dem Lett. - Wegen der Verbreitung des bd. Wortes über das ganze Baltikum möchte man mit einer doppelten Entlehnung rechnen, deren Ausgangspunkt wohl im Süden zu suchen ist, da lett. tume in lett. tumêt 'dick, schleimig, tummig werden', lit. tumėti 'dick werden, gerinnen' eine Etymologie besitzt (nach MÜHLENBACH-ENDZELIN zu lit. tum(s)tas 'Haufe'). Da ältere Belege fehlen, kann das nicht nachgewiesen werden. Über die Zusammensetzungen Haber-, Gersten-, Mehltumm, ab-, antummen, tummig siehe GUTZEIT I, 346; 466; II, 228; N. 86, 19 und SALLMANN V.31; N. 19. - Das Adj. tummig kommt nach den Sammlungen der Preuss. Wb. auch in Memel vor, wo es am ehesten aus dem Kurischen übernommen worden ist.

Sass 1963, 69
Damals gingen jahrelange Schulfreundschaften um einen Schluck Gerstentumm in die Brüche, wurden andere geschlossen für ein Butterbrot.

Kobolt 1990, 275
Tumm m Haferschleim, Grützschleim
lett tume Haferschleim; estn. tumm Haferschleim; liv. t'um Hafergrütze.


Tumm - s. Gerstentumm I 346, Habersäm I 466, Habertumm I 466, Mehltumm II 228, mildern (a. 1805) II 239.


QUELLEN (Informanten)
Hellmann, Ernst-Theodor, Dr.: Riga
der Tumm - Haferschleim


'Haferschleim: Bei Magenverstimmungen bekam man Tumm mit einem Löffel voll Bucksbeersaft'
Im Werroschen um 1914.


'Haferschleim'. Reval, Mitau 1914, Mitau um 1930, Riga 1913-39, Kurland um 1930. Riga um 1928, Reval, Wenden, Weissenstein um 1930, Wesenberg um 1930, Modohn um 1920, Arensburg um 1935, Mesothen, Libau um 1925, Dorpat um 1910, Riga um 1914, Pernau, Nissin, Doblen, Fellin, Sassmacken, Werro, Wierland.
Riga ~1910, Kurland (Gut Rawen) ~1938, Windau ~1935, Ligat ~1935, Riga vor 1914, Pernigel ~1910, Libau ~1925, Mitau ~1935, Dorpat ~1930, Narva ~1930, Krähnholen ~1935, Pernau ~1930, Wenden ~1925, Hasenpoth ~1935, Ubja ~1935, Goldingen ~1930, Werro ~1930, Bauske ~1930


der Tum 'Haferschleim'. Zobeln, Riga, Dorpat um 1910, Bauske, Hördel, Fellin.


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