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Kommmorgenwieder der
‣ Varianten: Kommorgenwieder

QUELLEN

Gutzeit 1874, 73
Kommmorgenwieder, der, Art gebackener Speise, gefüllte Rollpfannkuchen, vgl. 155. 2. A. 227. — Die Benennung erlaubt manche Scherze. Mein Nachessen, sagt eine Hausfrau zu ihrem Gaste, ist Kommmorgenwieder. Bildlich, Jemand, der zum Überdruss immer dasselbe bespricht. Du bist ein Kommmorgenwieder.

Haus und Herd 1901, 720
Komm-morgen-wieder - Pfannkuchen mit Fleisch

Seemann von Jesersky 1913, 138
Kommorgenwieder, geschabtes Fleisch in Pfannkuchenteig gebacken.

Schiller 1951, 65
balt. Spezialität

Kentmann 1978, 66
Komm-morgen-wieder - Eierpfannkuchen, mit einer Fleischfarce geüllt, dazu Strickbeermus (Preiselbeermus).

Nottbeck 1987, 46
Komm-morgen-wieder - gerollter Pfannkuchen m. Füllung E.K.L.R.
Am Freitag gab es Komm-morgen-wieder.

Kobolt 1990, 155
Komm-morgen-wieder m Pfannkuchen mit Hackfleischfüllung
Im balt. Deutsch verbreitet, sonst keine Belege.


QUELLEN (Informanten)
Lange, Harald: Riga, Südlivland; Stubbendorff, Ilse von
Komm-morgen-wieder Gericht
Fleisch in Pfannkuchen gewickelt


balt. Festgebäck, Riga um 1930

Kotelett das
‣ Varianten: Kotelette, Kotlett

QUELLEN

Graf 1958, 10
Kotelett Speisen, Zutaten. Die deutsche Bulette, den Fleischkuchen, genießt man als Kotelett, das Pfännchen als Vorschmack. Dieses Wort, ursprünglich 'Kostprobe', ist in der Bedeutung 'Vorgericht' als forschmak ins Russische gedrungen.

Nottbeck 1987, 47
Kotelette - deutsche Beafsteak / E.L.R.
Zu den Koteletten gab es Strickbeermus.

Kobolt 1990, 157
Kot(e)lett n Bulette, deutsches Steak, Fleischkloß (wogegen ein Rippenstück Karbonade jeißt).
nhd. Kotelett mit Bedeutungsverschiebung.

Strickbeere
‣ Varianten: Streichbeere, Strichbeere
1. de Preiselbeere; et pohl, palukas; lv brūklene
‣ Synonyme: Preisselbeere
2. de Bärentraube; et seapohl; lv mūžzaļā miltene

QUELLEN

Frische 1766, 221
Strickbeere, welches die Liefländer Strikbeere aussprechen.

Lange 1772-1777, I/305
Strickbeere Heidebeern, in Liefl. Strickbeern genannt.e

Hupel 1774-1782, II/514
Strickbeere, Vaccinum maxim. Vitis idaea, lett. Bruhklenes, ehstn. Poolkad, Pohlakad, dörptsch Pallako marjad, wächst in sandigen Wäldern auf einem den Buchsbaum ähnlichen Strauche, mit etwas länglichen Blättern. Wir haben 2 Arten: 1) die mit kleinen Beeren, welche man isset und zu Muhß kocht; 2) die mit größeren Beeren, deren Strauch auch etwas größer wächst, diese werden nicht genossen, Schweine sollen sie gern fressen...

Fischer 1778, 223
Strickbeere, Preiselbeere. Vaccinum Vitis Idea

Hupel 1795a, 230
Strickbeere, die, st. Preußelbeere (Vaccinum vitis idea) Lange sagt Heidebeere. Gemeiniglich wird sie Strihkbeere ausgesprochen.

Nemnich 1795, II/1540
Strickbeere

Pistohlkors 1797, 181
Strickbeere Vaccinum Vitis Idaea, die Preußelbeere; liefl. Strickbeere

Wehren 1812, 5
Strickbeere Strickbirn Mooß

Possart 1846, 182
Strickbeere, d.h. Preißelbeere.

Gutzeit 1859, 94, 155
die Strickberen bähnen in einem gehörig warmen Ofen eine Nacht hindurch und heißen dann gebackene.
Bruckling [zitiert Fischer]: Gallerte von Johannis- oder Strickberen.

Mitauisches Kochbuch 1876, XIII
Strickbeere Preisselbeere

Sallmann 1880, 28, 41, 116
Strickbeere
Strīkbeere Preiselbeere, Vaccinum Vitis Idaea.
Strīkbeere Preißel- oder Kronsbeere (Vaccinum Vitis Idaea).

Klinge 1882, 358
Strickbeere Preisselbeere, bei uns Strickbeere Vaccinum Vitis idaea

Gutzeit 1886, 103, 187
die Strickbeeren müsseneine Nacht im warmen Ofen bähnen.
Bruklingbere, Strickbere. Noch jetzt in vielen Familien ein geläufiger Ausdruck. Die Ableitung von Bruch ist unwahrscheinlich, die von lett. bruhklenes nicht zu bestreiten. Russisch брусника. Bruk gewönlich gesprochen wie Bruck.

Gutzeit 1887b, 389
Preiselbere, stets Preißelbere gesprochen, doch ungebräuchlich u. dafür Strickbere.

Kupffer 1911, 308

Seemann von Jesersky 1913, 176
Strickbeere Vaccinum Vitis Idaea, rote Heidelbeere, Preißelbeere, .

Masing 1926b, 43
Strickbeere „Preisselbeere, Vaccinium vitis idaea“ (zu mnd. striken „streichen“. Hupel, S. 230: „Gemeiniglich wird sie Strihkbeere ausgesprochen.“ In manchen Gegenden Deutschlands werden noch gegenwärtig die Schwarzbeeren (Heidelbeeren, Vaccinium myrtillus) nicht mit der Hand einzeln abgelesen, sondern mit einem hölzernen Kamm abgestreift, abgestrichen).

Taube 1944, 86
Strickbeeren

Graf 1958, 9
Eine in deutschen Gauen fast unbekannte Beere ist die Moosbeere, balt. Kransbeere, d.h. Kranichbeere. In Mecklenburg, Hannover, Braunschweig heiße die Preiselbeere Kronsbeere, die wiederum balt. Strickbeere heißt.

Pantenius 1959, 34
Strickbeeren (Mehrzahl) Preisselbeeren

Schönfeldt 1960, 11
Strickbeere Vaccinum vitis idaea, Preißelbeere. Zuerst weiße, dann scharlachrote, glänzende, kugelige Beere, herbsaurer Geschmack, mehlig. Mnd. strīken - streichen; die Beeren wurden nicht einzeln mit der Hand abgelesen, sondern mit einem hölzernen Kamm „abgestrichen“. Hupel und Sallmann betonen die Aussprache „Strīk“.

Vegesack 1963, 175
Strickbeere Preisselbeere

Sass 1963, 32
Heute ist Taufe. Haustaufe, natürlich, wie üblich.
Draußen sind die Vorbereitungen zum Empfang des Pastors und der auswärtigen Gäste beendet: die Haustür mit Girlanden aus blankem Strickbeerkraut und blühendem Jasmin umwunden, der Hof leergefegt, die Wege bis hinunter zur Birkenallee frisch geharkt. Selbst der Düngerhaufen hinterm Stall gibt sich festlich gepreßt in wohltuender Symmetrie.

Kentmann 1978, 69, 66, 239
Strickbeeren Preißelbeeren
Strickbeermus Preißelbeermus
Strickbeere Preiselbeere

Uustalu 1982, 155
[zitiert Gubert, 17. Jh.] Im vollen Monde Streich-Beeren sammlen (28); mnd. strīkbeere 'Preisselbeere' (Schl.-L.) Strickbeere war im Baltisch-Deutschen noch im 19. Jh. gebräuchlich. Im Text ist k zu h „verschoben“, wie das sonst mit dem nd. k infolge der II. Lautverschiebung im Hd. geschehen war. Die Entwicklung i › ei war im Frnhd. allgemein.

Nottbeck 1987, 88
Strickbeere - Preisselbeere / E.K.L.R.
Zum Hasenbraten gab es Strickbeersalat.

Kobolt 1990, 263
Strickbeere f Preiselbeere, Rußwurm: Strikbeere, 1648 bei Gutslaff: Streichbeer
mnd. striken in gerader Linie leicht fortbewegen; plattd. striken streichen; schwed. stryka; mnd. striken streichen, abstreifen.
Noch um 1930 wurden die Beeren stellenweise nicht gepflückt, sondern mit einem groben Kamm abgestreift.


QUELLEN (Informanten)
Hoheisel, Hedwig: Libau, Mitau; Meyer, Rudolf: Riga
Strickbeere, die, Strichbeere - Preißelbeere WL 1,18

Schönfeldt, Alfred, Sen.: Riga, Petersburg, Estland
(bekannt)

Tode, (Jo)hanna: Riga; Weiss, Lis-Marie: Reval
Strickbeere - Preiselbeere (allgemein)

Vietinghoff-Scheel, Robert von: Groß-Jungfernhof Kreis Riga
Strickbeere (baltisch) Preiselbeere (hochdeutsch)


Strickbeere Preißelbeere Bauske, Wolmar


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