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Schlafittchen das
‣ Varianten: Schlafitt, Schlafitt

QUELLEN

Sallmann 1880, 39
Schlafitt, pl, Schlafitten Schulter;jem. am Schlafitt nehmen, ihnan der Schulter faßen, nd. slafitjeSchlagfittich, Kleiderzipfel.

Gutzeit 1898, 121f.
Schlafittchen. 1) Einen beim Sch. nemen oder krigen, d. h. beim Kragen. In diesem Sinne bei uns durchgängig im Gebrauch; ebenso erklärt auch in Pawlowskv-Aßmus russ. Wb.: взять кого-либо за шиворотокъ, einen beim Kragen packen. In demselben Sinne: einen beim Flügel nemen, prendre ql. au collet; engl. to take one by the arm. Berndt (163) erklärt: am Fittig, d. i. Arm nehmen. Im Kladderadatsch 1883. Nr. 11: Herrn Plonplon nimmt die Polizei ganz sanft nur am Schlafittel. Sallmann (390c. 39) hat: Schlafitt, pl. Schlafitten, Schulter; Jemand am Schlafitt nemen, ihn an der Schulter fassen, nd. slafitje Schlagfittich, Kleiderzipfel. Die Betonung der zweiten Sylbe läßt die Entstellung eines Fremdworts vermuten; ebenso auch der verschiedene, unbestimmte Begriff, in welchem der Ausdruck gebraucht wird. Will man denselben mit Schlag und Fittich in Verbindung bringen, so wird man den Wegfall des g und die Betonung des i erklären müssen; weist man auf nd. bi dem fiddik krigen beim Flügel, so wird man beantworten müssen, ob es ein Wort Schlagflügel oder Schlagfittich gibt. Und was soll denn Schlagfittich oder Schlagflügel bedeuten und wie sich mit dem unbestimmten Begriff des Wortes decken? Da die Kleinerungsgestalten auf chen und ken in überwiegender Anzal vorkommen, so erregt es auch Bedenken, daß Grimms Wtb. Schlafittich als Grundgestalt angenommen hat. Gleichzeitig dürfte auch die, überhaupt schon etwas sonderbare, Anname, Schlafittchen sei ein Dativ plur., hinfällig werden. Alle Umstände sprechen dafür, daß ein Fremdwort dem Schlafittchen zu Grunde liegt, letzteres eine Entstellung ist. In Betracht gezogen können werden zwei französische und ein lateinisches Wort: 1) l'affût. Wie aus l'affût sich Lafette bildete, so konnte aus demselben Worte auch Lafitt-chen hervorgehen. Das vorlaufende Sch bildete sich in deutschem Munde. Die Bedeutung von: am Schlafittchen krigen wäre demnach: am Gestelle, am Leibe fassen. — 2) franz. levite, la, Überrock. Die Bedeutung wäre: am Rocke, am Kragen fassen. — 3) lat. capitulum. Diesem Worte dürfte der Vorzug einzuräumen sein. Die Umgestaltung von ca in schla wäre halb dieselbe wie im franz. chapitre und chapiteau; es sprechen aber für capitulum besonders die deutsche Endung el und die Kleinerungsendung chen, besonders auch noch die deutschen Gestaltungen ohne sch, nämlich Klafittchen. Aus schla konnte in deutschem Munde sich schwerlich kla bilden, aus tla aber sehr wol schla. 2) Schlaf- oder Nachtmütze. Diese bei uns übliche Bedeutung ist hervorgegangen aus dem ersten Teil des Wortes. Dafür zuweilen selbft Schlafuttchen.

Seemann von Jesersky 1913, 167
Schlafittchen, w. Schlagfettig, auch Kragen

Masing 1926b, 64
Schlafitt(chen), einen am Schlafittchen kriegen 'jemand am Kragen packen' (Schumann, S. 16 Slafitten 'Kleidzipfel'; H.B.Grube a.a.O., S. 53 bi de Slafitten krigen; Frischbier II, S. 279).

Vegesack 1935, 245
der Kragen eines Kleidungsstücks

Vegesack 1957, 28
das Schlafittchen 'das Krägelein'

Vegesack 1963, 103


QUELLEN (Informanten)
Tode, Wally: Libau, Riga
Schlafittchen 'Nacken': am Schlafittchen nehmen 'am Kragen nehmen'

Weinert, Paul: Riga
das Schlafittchen, Er packte ihn am Schlafittchen und warf ihn hinaus. Ich werde dich am Schlaffitchen nehmen.

Schönfeldt, Sigrid: Riga
am Schlafittchen nehmen 'kleine Hunde u. kleine Katzen an d. Nackenhautfalten hohheben'
Ich werde dich am Schlafittchen nehmen u. herauswerfen (scherzhafte Drohung Kindern gegenüber)


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