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Mutter

DAZU:
siehe auch Anrede

QUELLEN

Hoheisel 1860, 29
Mutter, von jedem alten Frauenzimmer, namentlich einer alten Dienstmagd gebraucht.

Sallmann 1880, 55, 126
Mutter bezeichnet in ehrender Weise eine ältliche Weibsperson aus niederem Stande (Hofsmutter, Kojamutter Hausaufseherin, Passimutter Aufwartefrau, Waschmutter Wäscherin etc.); man spricht in diesem Sinn sogar achtungsvoll von einer Viehmutter, wie früher schon der Viehkerl, der bäuerliche Aufseher über das Vieh, erwähnt wurde.
Mutter als ehrende Bezeichnung für ein Weib niederen Standes; so auch in Zusammensetzungen wie Faselmutter Geflügelaufseherin, Kojamutter die Hausaufseherin, Waschmutter Wäscherin, Viehmutter Viehaufseherin; denn nie wird man von einer Bauerfrau, einer Waschfrau sprechen hören. Brautmutter heißt die Dame, welche bei Hochzeiten die Braut vor den Altar führt; Taufmutter die ein Kind über die Taufe hält. Sind es männliche Personen, so heißen sie Brautvater, Taufvater.

Gutzeit 1887b, 263
Mutter. Eine binnenwallische Mutter, in Gerichtsprotokollen des 17. Jahrh., Hurenwirtin, Kabusenfrau. — Wie Mutter funfzig aussehen, alt, sehr alt. — Mutter, sagt Sallmann in 390c. 126, ist die ehrende Bezeichnung für ein Weib niederen Standes; so auch in Zusammensetzungen wie Faselmutter Geflügelaufseherin, Kojamutter die Hausaufseherin, Waschmutter Wäscherin, Viehmutter die Viehaufseherin; denn nie wird man von einer Bauerfrau, einer Waschfrau sprechen hören. Brautmutter heißt die Dame, welche bei Hochzeiten die Braut vor den Altar führt, Taufmutter, die ein Kind über die Taufe hält. Auf S. 55 spricht er noch von einer Passimutter, d. h. Aufwartefrau. — Manches hiervon findet sich nicht in der Sprache Riga's u. Livlands. Eine Koja- und Passimutter kennt man hier nicht, ebensowenig eine Waschmutter. Die Ausdrücke Bauer- und Waschfrau sind hier durchweg gebräuchlich; Brautmutter hat eine andre Bedeutung und begegnet nur bei russischen Hochzeiten. In freundlicher Anrede nennt man nicht selten Mutter u. selbst Mutterchen einfache Frauen, insbesondere, wenn sie Hausfrauen sind.
Mutter u. Vater spricht man im Scherz zuweilen st. Mütterchen und Väterchen, d. h. Weibchen und Männchen der Vögel. Ein Finkenvater, eine Finkenmutter.
Mutter, Gebärmutter. Hupel in 444. 1780: die M. brechen und die Mutter ist noch nicht gebrochen. In Grimms Wtb. aus Luther, doch nicht erklärt.

Gutzeit 1887b, 263
Mutter. Eine Piepe ungarische Mutter, 172. 1800. 49, eine Gattung Wein. Zu Grimms Wtb. 17).

Gutzeit 1892b, 34
Mutter, die, Hefe in gärenden Flüssigkeiten. Habe eine große Parthey auf der Mutter liegenden unabgestandenen Wein wol drey mahl nach einander abstechen lassen, 365. 1671; weiln die Weine nur in der Bearbeitung als un, klahre und aufs der Mutter liegende Weine abgestochen und klahr gemachet würden, so —, ebda. In Grimms Wtb. nur niederdeutsch aus d. brem. Wtb.: de wien ligt nog up de moder, der Wein ist noch nicht von den Hefen abgezapfet.


QUELLEN (Informanten)

Moder 'die Aufseherin od. der Aufseher im Viehstall' (wörtl. von „Mutter“ - Viehmutter) ? 1. Gut Namtsn/Kr. Talsen, von 1922-39 in Talsen; 2. Gut Iggen/Kr. Talsen 'Viehpfleger.
Modere 'Viehmagd' Goldingen
die Moder 'die Melkmagd' Kr. Mitau
Mohder 'Frau, die Schweine u. Geflügel pflegt' Prohden/ Kr. Illerst (?), Kurland.


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