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Maische die
‣ Varianten: Meische, Meusche

QUELLEN

Gutzeit 1887b, 230f.
Meische, die, jetzt fast allgemein gebräuchlich für das frühere Masche, Masche, Meusche, Meisch u. Mesche. Letzteres fürt Sallmann (390c. 50) auf und dazu mnd. mesch u. estn. mesk. Meische ist, wie Pierer's Encyclop. Wtb. zutreffend erklärt, der durch Vermischen des geschrotenen Getreides mit warmem Wasser entstandene dünne Brei, od. nach Jakobsohn das mit kochendem Wasser wohl umgerührte Bier- oder Brandweinmalz.
Grimms Wtb. unter Meisch (der) sieht als Grundbedeutung des Wortes au das Gequetschte, Zerdrückte, von ahd. muscan quetschen, das engl. mash, das schwed. mäsk u. dän. mask dagegen als ein Wort, das in keinem Falle zu Meisch gehöre. — Diese Behauptungen lassen sich schwerlich aufrecht erhalten. Denn das engl. Zw. mash bezeichnet mengen, mischen, matschen, zu Brei machen — übereinstimmend mit dem Begriff von Meische u. meischen —, und, in der Brauerei, meischen; das engl. Hw. mash aber bedeutet Mischmasch, Kleienfutter, Kleienkloß, und, in dem Brauwesen, Meische. Es liegt daher kein Grund vor, Meische u. meischen von mash u. to mash zu trennen; Buchstaben u. Bedeutung fallen zusammen.
Die Anname des Grimmschen Wtb., dass engl. mash ablautend zu deutschem mischen stehe, wie Mischmasch zu mischen, verbietet sich aus dem Grunde, weil zu mischen kein ablautendes maschen vorhanden ist u. engl. mix mischen höchstens zu max ablauten könnte. Und diesem angeblich abgelauteten mash soll noch schwed. mäsk u. dän. mask entsprungen sein!
Die Anname eines ahd. muscan als Ursprungswortes erscheint zweifelhaft aus folg. Gründen. Die ältesten Belegstellen sprechen nicht von einer zerquetschten Masse, sondern lassen Meisch als einen Brei erkennen; das engl. mash bezieht sich auf ein Vermischen (des verkleinerten Getreides mit Wasser zu einem Brei); die lautliche Übereinstimmung von meischen mit russ. мѣшать (mischen); es findet sich endlich unter den vielen Gestaltungen der Wörter Meisch u. meischen kein einziges mit u oder ü, sondern nur mit ä, e, ai, ei, eu u. ö.
Lautlich u. begreiflich stimmt meischen mit slaw. мѣшать; auch russ. мѣсить kneten, einteigen, мѣсеница, dickes, zähes Gemisch мѣска u. мѣсенiе Kneten, мѣсушка Haferbrei u. с-мѣсь Gemisch können herangezogen werden. Die lautlichen Übereinstimmungen sind so auffallend, dass an eine Entlenung des deutschen Wortes aus dem Slawischen gedacht werden kann. Hierfür sprechen vorzüglich 2 Umstände. Erstlich, dass das Wort Meisch zuerst in böhm. u. österreichischen Quellen des 14. Jahrh. erscheint, u. 2) die Unbestimmtheit des Selbstlautes, welcher als ä, ai, e, ei, eu u. ö auftritt. Dagegen spricht das a im engl., schwed. u. dän. Wort, u. die Bedeutung, welche dem russ. мѣшать felt. Es ist daher kaum zweifelhaft, dass die deutschen, engl., schwed., dänischen u. slawischen Ausdrücke in Betreff auf meischen ebenso in Verwandtschaft stehen, wie in Betreff der Ausdrücke mischen, мѣшать, mash, miscere u. μιγνύω. — Auch das russ. мязга stimmt lautlich ganz u. gar mit Meische, die, selbst in der Bedeutung, da es Most u. Brei bezeichnet, während kirchenslaw. mezga nur Most, süßen Saft bedeutet. Zur Verwandtschaft sind noch heranzuziehen lett. maiset u. lit. maiszyti (von missti) mischen, mengen, lett. maischums oder maisijums Gemenge, Gemisch; meekscheht weich machen (russ. мягчить), umrüren, meischen.

Gutzeit 1887b, 236
Meusche, die u. Mesche, vom Vier, 444. 1780.

Gutzeit 1894, 26
Meist sogleich an Ort und Stelle werden die Trauben zu „Maische“ zermahlen, Gartenlaube 1893. 781. s. Rappe.


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