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Lof
et vakk

QUELLEN

Bergmann 1785, 44
lof, ein rigischer Scheffel.

Sallmann 1880, 37, 74
Lof kleiner Scheffel, das landes-übliche Maß für trockene Gegenstände; nd. loof etwas flaches. Zuweilen fig. in der Zusammenstellung nicht Lof noch Stof, d. h. gar nichts.
Lof und Stof

Gutzeit 1882, 181f.
Lof, „der livländische Scheffel“, in Riga ausschließlich das Lof, bei Gadebusch, Pauker u. A. der Lof, bei Hupel der und das. In der plattd. Zeit lop, Vz. lope, in der hd. Zeit Loff, Loef, Loof und in der Vz. Loffe, Loofe und Löffe; in Riga jetzt Lofe und Löfe. In 180 schreibt Gadebusch stets Loef st. Lof, ebenso wie Stoef st. Stuf; Pauker stets Loof wie Stoof, in der Vz. aber Löfe und Stöfe. Hupel schreibt Loof und bemerkt, dass Fischer und Bergmann wider die Aussprache (!) Lof schreiben. Lange schreibt Loff. Gadebusch (325) sagt: Loop oder Loof, modius livonicus, ein Kornmaß, welches sehr verschieden ist. Heutiges Tages ist in dem rigischen Gouvernement einerlei Lof; sonst aber war der rigische und dörpatische sehr unterschieden und letzterer ein Drittheil größer als der erstere. Der rigische, wovon der revalische sehr abweicht, indem er kleiner ist, wird in 4 Külmete getheilt. Drei rigische Löfe machen 4 Berliner Scheffel; 45 Löfe Roggen eine Last, jedoch werden in Pernau 48 darauf gerechnet, und in Reval 72. Ich habe aber schon gesagt, daß der revalische Lof kleiner ist als der rigische. Zween rigische, drei revalische und 4 narwische Löfe machen eine Tonne. — Hupel in 182. II. sagt: ein Loof hat 3, 4 oder gar 6 Külmete. Am Gewöhnlichsten rechnet man 3 gehäufte Külmet, welche 4 gestrichene ausmachen. Die kleinen, deren 6 auf einen Lof gehen, sind auf dem Lands selten im Gebrauch,in Riga dagegen fast durchgängig. — J. B. v. Fischer (447. 344) sagt am Übereinstimmendsten mit heute: das Lof wird in Drittel, in Viertel und in Sechstel getheilt und solche Theile Külmite genannt, deren letzte Art rigische heißen und 9 Stöfe halten. — Der Loof, sagt G. Pauker in 326, ist ein uraltes Hohlmaß, dessen schon 1223 Erwähnung geschieht, und welches wahrscheinlich zu Bischof Alberts Zeiten (1198—1231) von bremischen Kaufleuten nach Riga gebracht worden. Der Name Loof ist jetzt in Deutschland verschwunden, erscheint aber in einigen Gegenden Hollands; eine Tonne hat da zwei Loopers oder Mudd. — Das Loof, sagt Hildebrand in 453. S. 34. Anm. 1., das alte einheimische Getreidemaß für kleinere Quantitäten, wird vom J. 1252 an mehrfach urkundlich erwähnt (livl. Urk.-Buch I. № 240. § 8, № 405. § 3); XIX lop siliginis beim F. 1303. Bei Roggen, bemerkt Hildebrand ebda. 1. VII, wird auch das Loof aufgeführt, das, ursprünglich wol skandinavisch, sich schon sehr früh in Livland eingebürgert hatte. Da es noch jetzt in Schweden, ebenso wie in Riga, einer Vierteltonne gleich gerechnet wird, so ist es wol auch damals schon als gleich 1/48 Last und einem Gewicht von 5 Lispfunden gleichkommend anzusehen. — Von dem lop, das in Urk. von 1252 erwänt wird, heißt es, dass es 10 Külmete enthielt.
Einen rigischen abgestrichenen Loff Roggen, 192. II. 171. J. 1567; ein Zins Loff, ebda, im Mitauer Rec. von 1570; Joffe, ebda. Vier Bauer Külmite gehen auf einen rigischen Loff, 328. 247. J. 1649; ein Bauer-Külmit, dero 4 auf einen Rigischen Loff gehen, 328. 210; der Loff, 853. 90; ein Pflug muß zum wenigsten 7 Loff Rogken außsäen, 330. 26; fünf Loff Rigisches (Maß) außsäen, 330. 24.
Nach Löfen wird die Größe der Aussat berechnet. Daher: Acht Loof Aussaat, 147; der Bauer hatte nach der Zahl der Loofe Aussaat seines Landes dem Gutsherrn Gehorch zu leisten, 360. S. 5; einem bemittelten Mann wird ein kleines Landwesen von 130 Löfen Korn jährlicher Aussaat pfandweise angeboten, 172. 1812. № 19.
Nach Löfen wurden auch die Brausel bestimmt. Ein jeder der brauen will, soll nicht anders denn bei 30, bei 15 oder 8 Löfen sein Malz frei machen und brauen (der abzutragenden Accise wegen), d. h. ein ganzes, ein halbes und ein Viertel Brausel, 349. V. 1; für Getraide, das unter einer Fuhre oder sieben Lofe zu messen ist, 302. J. 1799. - Über Lof vgl. noch v. Hagemeister in 355. I. 5.
Mit dem nd. Loof, etwas Flaches, kann das viereckig-würfelige Hohlmaß Lof schwerlich zusammengebracht werden; auch haben die ältesten nd. Belege, z. B. in den Burspraken von 1376 und 1399. 25, und die ältesten lateinischen z. B. im Schuldbuch beim J. 1303, stets Lop nicht Loof. Estnisch heißt Lof Wak, lettisch puhrs. Das brem. Wtb. hat Löpen, hölzernes Gefäß, Kübel und das Holländische kennt Lopers oder Mudd, von denen 2 auf eine Tonne gehen. Richtiger findet sich Lof wieder in Lop, der, welches in verschiedenen Gegenden Norddeutschlands in Gebrauch war und von Schiller-Lübben im mittelniederdeutschen Wörterbuch erklärt wird: hölzernes Gefäß von kleinerem Inhalte, kleiner Scheffel. Die Schweiz kennt Löffel, ein gewisses Hohlmaß.

Gutzeit 1882, 184
Lop, früher und nd. für Lof. ZweiLop Sommerkorn, 349. XXIII. 5.

Gutzeit 1889a, 61
Lof. Zwei Lof (nicht Löfe) Hafer. In Grimms Wtb. unter Fuß nicht angefürt.

Gutzeit 1892b, 32
Lof. Ihre im Glossar. suio-goth.(1768) hat Lop und Lôp und sagt, das Wort sei aus Gothland nach Schweden gekommen, und werde in der ältesten Nachricht laup geschrieben. Ebendaher laupsland tantum agri, quantum huic mensurae (⅙ Tonne) serendae sufficit.(Unsere Lofstelle. So kommt es vor in Constit. Erici Pomeran; vom J. 1416; ferner im Jus bavaricum Lauf isl. laup calathus; angels. leap corbis, engl, und holl. loop. Er verweist schließlich auf Du Frêsne. — J. B. v. Fischer (447a) muss noch den Ausdruck Lauf st. Lof gekannt haben, da er a. a. O. S. 157 sagt: an dem Nahmen des Kornmaaßes, des Scheffels, oder wie man es in Liefland nennt, des Laufs oder Lohfs.

Eckhardt 1896, 31
Lof Getreidemaß
nur Baltikum (nach Sanders: zu Löffel 'Milchmaß' Schweiz)

Seemann von Jesersky 1913, 145
Lof, = 6 Külmit = 53½ Stof = 65,596 Liter
Lofstelle, 816,703 Quadratfaden = 0,34 Dessjatinen = 0,317 Hektare.

Mitzka 1923, 20
Lōf Scheffel

Masing 1926b, 71
Lof Maß für Getreide, Kartoffeln etc. (mnd. lōp 'hölzernes Gefäß von kleinerem Inhalt: kleine Scheffeln als Gemäß für Korn, Salz, Butter').

Bosse 1933, VII
Lof Kornmaß. Es kommen vor allem das rigische u. das Revaler Lof in Betracht. Ein Lof hält heute ca. 68 Liter.
1 Last Roggen hielt 42 Lof rig. - 72 Lof rev.
1 Last Gerste hielt 48 Lof rig.
1 Last Hafer hielt 60 Lof rig.

Grosberg 1942, 97
das Lof. ... man empfängt aus der Riege gehäuftes Maß, soviel sich auf dem Lof hält
mit der Wangel wird an das Lof geschlagen.

Uustalu 1982, 154
[zitiert Gubert (17. Jh.)] ... 2 Loff Roggen ... (129); mnd. lōp, lopen, m. 'hölzernes Gefäß von kleinerem Inhalte, kleiner Scheffel als Gemäß Korn, Salz, butter u.a.; ein livländisches Getreidemaß' (Schl.-L.). Im Text in verhochdeutschter Lautform.
mnd. lôp, lôpen Getreidemaß, hölzernes Gefäß von kleinerem Inhalt, kleiner Scheffel für Korn, Salz, Butter mit Belegen für Westfalen, Lübeck Wismar Rostock, Gotland; in allen dieser Mundarten erloschen, nur im baltischen Deutsch bis in die Tage der Umsiedlung völlig lebendig.
Vermutlich ist auch Löpen „hölzernes Gefäß, Kübel“ aus dem Br.Wb. hierher zu stellen.

Kobolt 1990, 174f.
Lof n Hohlmaß für Getreide und Kartoffeln, lokal unterschiedlich, 44-66 Liter, nach Johansen anord. Herkunft, als lop in den balt. Güterurkunden des 14. Jahrh., vermutlich durch den hanseatischen Handel verbreitet:


QUELLEN (Informanten)

Riga: 1 Lof = 6 Külmit (rig.) = 27 Kannen = 54 Stof [= 66,4146l];
1 Külmit = 4½ Kannen = 9 Stof
1 Kanne = 2 Stof
1 Lof = 4 Bauerkülmit
[1 Lof „Landmaß, 1 Bauerlof (größer als Stadtlof) 0 60 Stof]
Reval: 1 Lof = 3 Külmit = 36 Stof [44,277 l]
1 Külmit = 12 Stof
(Kurland 17. Jh.: seek für Külmit)
Estl. kehhik = ½ Lof rig.
Kupel: 1 Külmet = 15-20 Stof

Hoffmann, Gjert: Reval
Loof Hohlmass
Hohlmass zum Getreidemessen. Grösse ist mir nicht mehr bekannt. Es gab das Revaler und das Rigaer Loof. Lotzberes war doppelt so gross, wie das Revaler. Estland.


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