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kanten

vgl aufkanten

QUELLEN

Hupel 1795a, 105
kanten, bekanten, einen Balken, st. behauen.

Gutzeit 1874, 15
kanten. 1) Balken, bekanten, eckig behauen, Hupel u. Grimms Wtb. Übergegangen ins lett. kanteht. Wol seltener als die folg. Bed. 2) Balken, über die Seite wenden oder rollen, Hupel und Grimms Wtb., im brem. Wörterbuch: kanteln u. läutern, etwas Eckiges umwälzen. Die Hölzer kommen nach Riga in Flössern u. werden auf den Hölmern am Ufer ans Land gezogen oder, wie man es nennt, in die Bau gelegt. Nachdem sie gut abgetrocknet sind, um die Febler erkennen zu können, werden sie von den Mastenwrakern gewrakt, gemessen u. sortirt, dann wieder ins Wasser gekantet (gerollt). — Hölzer zum Verschiffen von deren Hölmern in das Wasserkanten, 283; Holzwaren aus dem Eisekanten, 172. 1806. 256. Beim Kanten der Hölzer ins Wasser, 99. — 3) Blech. Zum Kanten desselben dient den Klempnern das Berteleisen, vgl. einkanten.

Sallmann 1880, 47
kanten behauen, mit Kanten versehen, ungekantet unbehauen — nach Franken.

Seemann von Jesersky 1913, 131
kanten, wenden, Balken über ihre Ecke stützen

karmen

QUELLEN

Gutzeit 1874, 17
karmen. Auf inständiges carmen, Bitten, Flehen u. Anhalten hat der Herzog — —, 195. Henning Chr. 258; schicken sie an König Magnus ihre Ambasiatoren mit kläglichem Carmen, bitten sich ihrer anzunehmen, ebda. 268; durch Gebet, seuffzen und karmen wird Gott bewegt zu erbarmen, ebda. 277; wat domals vor ein Weeklagendt süchtent (seufzen) Karment unde Wrakebiddent (Rachegeschrei) der armen Buren auer de Regenten was, 195. Russow 100. Der Herausgeber sagt: bei Russdow Karment, Harm, Gram, Seufzen, Jammern, Wehklagen, vgl. Grimms Wtb. Das brem. Wtb. erklärt seufzen.

kärnen
‣ Varianten: kirren

QUELLEN

Gutzeit 1874, 17
kärnen, ziehen unsere Schriftsteller für kernen, nd. karnen, buttern, in Gebrauch. Ein halbes Stof gekarnte Milch, 176. 1837. 83. — In 353. 35: die Butter- oder Karnmilch,serum butyrinum,lett. Kehrnu Peenes. — Die Letten haben auch, ganz entsprechend dem hd. Kerne, die, nd. Karne, Karn, Butterfass, estn. Kirn, Kehrne, Gefäß, darin man die Butter macht. Hiernach vielleicht das hier übliche: Butterkarn Butterfass, in dem Butter gemacht wird. vgl. Butterkarn.

Sallmann 1880, 33
kernen buttern, nd. karnen.

Gutzeit 1889a, 34
kirren, Milch, st kirnen, kernen in 382.c. 70: die Mädchen sollen Milchkirren, Knappkäs machen.

Keinen
‣ Varianten: Kienen

kennen

QUELLEN

Gutzeit 1874, 28
kennen, sich mit einem. Kennen Sie sich mit N.? d. h. kennen Sie einander. Gew.

Gutzeit 1889a, 32
kennen. Etwas wie seine fünf Finger kennen, sehr genau. Gew.

kernen

QUELLEN

Bergmann 1785, 35
kernen (Vögel körnen) anstatt locken, kirren. Der Arzt der seinen Gegner scheut, kirrt ihn durch falsche Zärtlichkeit. Hagedorn.

Hupel 1795a, 108
kernen s. körnen

Gutzeit 1874, 28
kernen, Vögel, locken, kirren, körnen, Bergmann.

Mitzka 1923, 17
kernen - buttern

kiemen
‣ Varianten: kimen

QUELLEN

Gutzeit 1874, 32
kimen, keimen. In 329. 47: kiemen, im brem. Wörterbuch: kimen.

kienen

QUELLEN

Bergmann 1785, 35
Kienen Keimen

Hupel 1795a, 109
kienen st. keimen, pöb.

Gutzeit 1874, 34
kinen, keimen. Gekönen, 328. J. 1649 und oft. vgl. Grimms Wtb. Sp. 454. c. Daß Getraide, wenn es geseet, nicht kimen oder aufkommen würde, 195. Eichhorn, hist. lett. 583; kienen st. keimen, Bergm. Hup. nennt es pöbelhaft. Kienenskraft, st. Keimkraft 328. 5. Von übel gekönen Maltz soll man nicht Bier auf die Herren-Tafelbrauen, 328. 191. vgl. auskitten. In Gubert (328) durchweg s. keimen. Ob noch in Livland gebräuchlich?

Uustalu 1982, 153
[zitiert Gubert (17. Jh.)] kienen Ich habe (Probe-Korn) umb Bartholomäi im Keller gehalten/ es hat wohl gekienet (120); mnd. kimen, kienen 'keimen' (Sch.-L.).

Kimen der

QUELLEN

Gutzeit 1874, 32
Kimen, der, an Fässern, st. die Kimme, hervorragender Rand des Stabes, Lange. Lett. dohne und kimminis.

klänen
‣ Varianten: klönen

klemmen

QUELLEN

Gutzeit 1874, 50
klemmen. 1) stibitzen. Gew. vgl. Grimms Wtb. 1139. 1. 6. Ob nach der ursprünglichen Bed. des Wortes: packen oder urverwandt mit griech. κλεπτω, κεκλεμμαι, stehlen, κλεμμα, Diebstal? Im Part. zuweilen im Scherz geklommen, st. geklemmt, ähnlich dem griech. κεκλομμα. — 2) Heilgymnastik gebrauchen. Ein in Riga allgemein bekanntes und gebrauchtes Scherzwort seit Ende der 50er Jahre, da die Gebrüder Klemm sich als Heilgymnastiker niederließen. Man klemmt bei Klemms, man ist bei oder von Klemms geklemmt worden; man lässt sich klemmen, s. unten.

Sallmann 1880, 112
klemmen entwenden, im 2. part. geklommen.

Seemann von Jesersky 1913, 135
klemmen, stehlen

Masing 1926b, 10
klemmen – stehlen (opr. + bd.)

Nottbeck 1987, 43
klemmen – stehlen, stibitzen / E.L.K.R.
Aus dem Treibhaus wollten wir Weintrauben klemmen

Kobolt 1990, 148
klemmen schw. V., auch mit starkem Part. Perf.: geklommen scherzhaft: stehlen, mausen
lbg. klemmen schw. V. stehlen; nhd. klemmen schw. V. ugs. Für: stehlen.

klenen
‣ Varianten: klönen

klinen

QUELLEN

Gutzeit 1874, 52
klinen, ein feines Stönen od. Klönen, mit der Höhe und dem Laute des i. Bei Kindern und Hunden.

Klinten

QUELLEN (Informanten)

Anderson, Walter: Dorpat
Klinten, Klöße WL 4,35.

klönen
‣ Varianten: klenen, klöhnen

QUELLEN

Gutzeit 1874, 54
klönen Gew. in den Bed. von 1 und 2.a. des Grimmschen Wtb.: klagen, jammern Das ö lautet häufig ganz deutlich, sonst wie e (ä).

Sallmann 1880, 34
klönen klagen, jämmern

Seemann von Jesersky 1913, 135
klönen w. klönen, lange schwätzen, klagen.

Masing 1926b, 55
klönen „jammern“ (Grimme, S. 160; Schumann, S. 82; Frischbier I, S. 368).

Grosberg 1942, 49, 347
klönen stöhnen, jammern

Kobolt 1990, 149
klenen, klönen schw. V. jammern, klagen, quengeln
Siev. klönen, klaehnen scheätzen, sich geruhsam über alltägliche Dinge unterhalten; vorklönen vorklagen; Br.Wb. klönen mit durchdringender Stimme reden, in Hamburg: klagen; pomm. klönen schwatzen, klagen, trösten; pr. klänen, jammern, winseln; schl. klönen regional: mit jämmerlicher Stimme reden; nhd. klönen niederd. ugs. für: gemütlich plaudern, schwatzen, auch: klagen.


QUELLEN (Informanten)
Lange, Harald: Riga, Südlivland
klöhnen klagen, in den Ohren liegen, jammern (Riga + Südlivl.)
Sie klöhnt den ganzen Tag, weil ...
Das Geklöhne ist nicht mehr zum Anhören.


klöhnen gnaddern 'schlechter Laune sein' (Riga um 1930)
klöhnen 'schlwatzen' (Riga bis 1914)

kommen V [s]
Vi

QUELLEN

Gutzeit 1874, 72
kommen. Die Formen kommst und kommt gelten auch hier für besser als kömmst und kömmt, vgl. Grimms Wtb. 1629. 7. 6. Gadebusch brauchte durchweg kömmst und kömmt.
Zu Grimms Wtb. 11. 3. kommen oft st. werden oder gemacht werden. Dies Zimmer kommt bei dem Umbau kleiner, d. h. wird kleiner oder kleiner gemacht; die Wohnung kommt leer oder frei im August, d. h. wird frei, miethfrei; diese Bank muss größer, breiter kommen; die Kleider werden etwas enger, weiter kommen (und dann Passen); hier kommt etwas weggehauen, weggeschrägt, zugegeben und dgl.; das Brett müss glatter kommen; die Wand kommt hübscher, bunter u. dgl., wenn sie fertig sein wird, wenn Tapeten statt Malerei benutzt werden. In Grimms Wtb. nur in Vorschriften zum Ausmalen. — Aus Drujaner Reinhanf kommt kein Ausschuß, sondern Paß, 142, fällt.
Nach einer kommen, um sie anhalten, sie heiraten. Wer wird denn nach ihr kommen? Nach der sollte Jemand kommen? Er könnte doch nach ihr kommen! Gew.
kommen, und ebenso gehen, mit nachfolgendem Infinitiv wird von Sallmann in 390. 63 für mundartlich angesehen und soll französischem Einfluss erwachsen sein. Das ist, nach Grimms Wtb. 1638. 5. c., keineswegs der Fall. Sie kamen (mit uns) baden! komm Mittag essen!
Dahin kommen lassen und dazu kommen lassen. Lass' es nicht dahin oder dazu kommen, dass —, d. h. lass die Sache nicht die Richtung, Wendung nehmen, treib' sie nicht bis dahin, lass —. Grimms Wtb. 1648. β?
Unter die Füße kommen. Von Menschen und Dingen: in Verachtung oder Mißachtung.
Es geschieht, wie es gerade kommt, oder: wie es gerade kommt, so geschieht es, d. h. es geschieht gleichviel wie. vgl. bollern. — Wer zuerst kommt, malt zuerst. Zu Grimms Wtb. 1632. 2. a.
Einem saumseligen Menschen sagt man: kommst du mir nicht heute, so kommst du mir morgen, d. h. du verstehst nicht die Zeit zu benutzen. Ein kommst du mir nicht heute, (so kommst du mir morgen), saumseliger Mensch. Gew.
Kommende Woche, kommenden Monat, kommendes Jahr, st. in der kommenden Woche u. s. w. Kommende Woche werde ich Sie besuchen; kommendes Jahr sind 50 Jahre verflossen.

Sallmann 1880, 69
es kommt Schülerausruf bei Annäherung eines Lehrers zur Schulstunde, die gleichsam wie ein unpersönliches Verhängnis empfunden wird.

Gutzeit 1886, 42
angesteuert kommen st. kommen

Gutzeit 1889a, 41
kommen. Nicht blos von wo (venir), sondern auch wohin; im Russ. kein eigenes Wort, sondern Zusammensetzung: при-ходить, d. h. zu (einem) gehen. — „Wohin kommt das?“ d. h. soll es gelegt, gestellt, gebracht werden. „In den Schrank (kommt es)!" — „Wohin kommt er?“ (wird er versetzt). Nach Petersburg, nach Quarta des Gymnasiums. — „Ist das teuer?“ Nein, es kommt mir blos 10 Rbl. (zu stehen). „Wieviel komm' ich denn zum Arbeiten? d. h. wie oft habe ich die Zeit, etwas zu tun od. zu arbeiten. Ich komm' nicht viel zum Arbeiten, gelange nicht dazu, mache es nicht möglich, viel zu arbeiten. Statt zum Arbeiten auch: zu arbeiten.

Eckardt 1904, 58
Kommen Sie gut nach Hause!
Wir haben schönes klares Wetter. Im Kalender steht weder dritter Hungerkummer noch der Andreastag verzeichnet, wir erwarten keinen Eisgang, auch ist es nicht die Zeit der Rekrutenaushebung, im Eisgang, auch ist es nicht über das erlaubte Maß hinaus, wonach also auch eine sarkastische Anspielung auf unsre behinderte Bewegungsfähigkeit völlig ausgeschlossen scheint, und doch versäumt der Wirt nicht, uns scheidenden Gästen die wohlgemeinten Geleitworte mit auf den Weg zu geben. Danach handelt es sich hier also wohl um eine alte überkommene Gepflogenheit, die sich von Vater auf Sohn vererbt hat, - von Generation auf Generation. Sie stammt vielleicht noch aus jenen finsteren Zeiten, von denen uns Andreas (Badendieck) ein so anschauliches Bild entwirft, aus jenen Tagen, in denen die unausgesetzten Händel zwischen Orden und Bürgerschaft zur Signatur altrigischen Straßenlebens in vorgerückter Abendstunde gehörten, und die Jungen zwitschern nun das Lied der Alten trotz „Gorodowois“ und Gasbeleuchtung weiter fort. Die Altvätergewohnheit steckt manchem so tief im Blut, daß er uns noch nach Wochen fragt: „Kamen Sie neulich gut nach Hause?“ oder „Wie kamen Sie neulich nach Haus?“ Als worauf wir dann alle Mühe haben uns zu besinnen, welcher denkwürdige Tag gemeint sei und was den besorgten Frager dazu veranlassen kann, sich so hartnäckig um uns besorgt zu zeigen, maßen doch jahraus jahrein alle die tausende, die abends auf Besuch waren, stets ungefährdet den Herd der heimischen Penaten erreichten.

Seemann von Jesersky 1913, 138
kommt zu stehen, kostet
komm her und tu' mir nichts wenig; zwecklos

Westren-Doll 1921, 178f.
15) 'kommen' mit dem Infinitiv (bes. der Verba 'sitzen, liegen, stehn') und 'zu' dient im Plattdeutschen zum Ausdruck der inchoativen Aktionsart. Auch bei uns zu lande Lande erzählte der Schusterjunge mit Begeisterung: „Aber als ich ihm einen Krummfuss stellte, kam er auf den Bauch zu liegen“.

Kobolt 1990, 155
kommen st. V. zu stehen kommen, kosten
Elb. kommen kosten, z.B.: Was kommt das? pr. kommen kosten.

Konen
‣ Varianten: Kunen

können

QUELLEN

Gutzeit 1874, 73
können. Ich könnte, st. konnte. Eine ältere Form, die in unedler Sprechweise gewönlich ist. Ich könnte nichts sehen. Schon in 209 bemerkt. Diese Umlautung auch aus Kurland (in 319) bezeugt, doch unrichtig aus dem nd. erklärt, vgl. hätte und müsste.

Westren-Doll 1921, 178
14) Das Hilfsverb 'können' hat im Plattdeutschen die Bedeutung von hd. 'dürfen' und auch „vermögen“ in Wendungen wie "Du kannst jetzt gehen“ für: „Du darfst jetzt gehen“ und „Ich kann das nicht sehen“ für „Ich vermag das nicht anzusehen“. Beide Wendungen sind bei uns nicht fremd.

körnen

QUELLEN

Hupel 1795a, 121
körnen die Vögel, d.i. sie kirren, durch vorgestreutes Korn locken.

kramen

vgl einkramen

QUELLEN

Gutzeit 1874, 84
kramen. 1) sich kramen, im Umziehen (aus einer Wohnung in eine andere) begriffen sein. Sie kramen sich jetzt, ziehen gerade um. Davon: sich auskramen, ausziehen. 2) es kramt mir, es rührt sich mir alles im Leibe, es wurmt, wogt.

Masing 1926b, 11
kramen mit Sachen hantieren (opr. + bd.)

Nottbeck 1987, 47
kramen - räumen, aufräumen / E.K.L.R.
Vor dem Abendessen mußten die Spielsachen eingekramt sein.


QUELLEN (Informanten)
Weiss, Lis-Marie: Reval
kramen reinmachen, räumen, putzen
Die Magd kramt die Zimmer.

kranken
‣ Varianten: kränken

QUELLEN

Gutzeit 1874, 86
kranken u. kränken, krank sein, krank werden, werden vermischt. Oft mit dem Unterschiede, dass kranken mehr krank sein, siechen, kränken mehr kränkeln ist. Menschen u. Thiere kranken; die Pflanze krankt, vgl. Grimms Wtb. 2. d. Sie kränkt schon lange, kränkelt; sie hat immer gekränkt. — Kranken, krank werden, kränkeln, findet sich zuerst in der livl. Reimchronik, wie auch Grimms Wtb. anf. Kränken wird von älteren Schriftstellern vorgezogen. Weil viele Pferde gekrencket, 349. XXI. 4; die Fische kränkten selten, darumb saget man: er ist gesund wie ein Fisch, 328. 111. Die Immen kräncken, 328. 186. Im alten Mond (gesäet) kräncket oder reyset der Habern und wächst nicht wohl, 329. 14. Auch in Stender I.: kränken, krank sein.

kränken

QUELLEN

Seemann von Jesersky 1913, 139
krängen auf die Seite beugen

Krimmen
‣ Varianten: Grimmen
'Bauchweh'

krönen

QUELLEN

Gutzeit 1874, 98
krönen. 1) eine Braut bekränzen, lett. apwainagaht. Wann eine Dienstmagd verheiratet wird, die soll man nicht krönen, 394. IV. 5. 72. vgl. Grimms Wtb. krönen 1. b. —
2) mit dem Zeichen einer Krone versehen. Behörig justirte und gelohnte Loche, 197. 2.

Gutzeit 1889a, 48
krönen, mit einer Krone stempeln. Behörig justirte und gecröhnte Löthe, 197. 2. J. 1665.

Gutzeit 1892b, 29
krönen. Die Frantzweine füllten gleich dem Rhein-Wein gekrönet und seiner Bonität zu Folge taxirt werden, 197. 1. 16.

Kronen-
‣ Varianten: Kron-

Kruhmen pl

QUELLEN

Kiparsky 1936, 93
Kruhmen [krūmən] pl. 'Gebüsch' ‹ lett. krũms 'Busch, Strauch'. - K.. y. B. Rigaer Tagesblatt 1889, Nr. 89.

Krumen die

QUELLEN

Gutzeit 1874, 106
Krumen, der, st. Krume, die. In Grimms Wtb. nur aus Hessen belegt. Hier gew. Ganz wie in Hessen hört man: keinen Krumen zu essen haben, vgl. Grimms Wtb. Sp. 2439. d.


QUELLEN

Krumen (lett.), die Gebüsch, WL 6,35.

kümen

QUELLEN

Gutzeit 1874, 116
kümen, st. kimen, kinen, keimen. Im Fall die Saat wohl kümet oder äuget, 329. 15.

kunden

QUELLEN

Gutzeit 1874, 117
kunden. Seinen Kunden, höre ich, verkauft er billiger. „Er wird ihnen was kunden,“ d. h. darauf keine Rücksicht nehmen, vgl. bekunden.

künden

QUELLEN

Gutzeit 1874, 117
künden, ein Capital, eine Wohnung, kündigen, aufkündigen. Nicht selten. Ihm wurde (die Wohnung oder Geld) gekündet. In Deutschland kaum bekannt, wol aber in der Schweiz, vgl. Grimms Wtb. künden 2. 6.

Kunen
‣ Varianten: Konen

QUELLEN

Gutzeit 1889a, 41
Konen. Im lubisch-nowgorod. Vertrag v. 129... (lateinisch) ist konen (½, 1, 2 Mark konen) das russische кунами. Der Ausdruck lautet sonst Kunen, russ. куны. Woher das o herkommt, ist ungewiss, vgl. Kunen.

Gutzeit 1889a, 52f.
Kunen, Vz., russ куны, früher gedeutet als Marderfelle, letzt als Scheidemünze vgl Konen. Graf Iwan Tolstoi (Pleskauer Münzen, St. Petersbg. 1686, S. 10) bemerkt, dass alle Münzbenennungen, deren Herleitung aus fremden Wurzeln unzweifelhaft ist, in Gestalt echter Hauptwörter sich darstellen: деньга, пуло, алтынь (tatar.), грошъ, ортугъ, пѣнязь (deutsch). Hieraus sei zu folgern, dass wenn куна ein russ. Wort wäre, es eine bei- od. mittelwörtlich eGestaltung zeigen müsste. Man könne nun in куна ein Mittelwort von dem Zw. коути (Wurzel ko, ku), d. h. ковать sehen und куна würde einen geprägten Wert (кованная, чеканенная цѣнность) bezeichnen im Gegensatz zu dem gegossenen Stück Silber, wie das die Griwna, oder im Gegensatz zu dem abgeschnittenen, wie es die рѣзанa war. Diese Ableitung des Wortes акуна fände ihre Bestätigung in der englischen Benennung coin Münze, vom lat cuneus Keil, Zw. cuneo, des gleichen Stammes mit russ. ковать, кую; коуна wäre somit, in der Vz., gleicher Bedeutung mit engl. coin. In куна dürfe man daher durchaus nicht blos Marder erkennen, куна Münze und куна Marder seien gleichlautende, aber nicht das Gleiche bedeutende Wörter.“ Dieser scharfsinnigen Auseinandersetzung stehen doch manche Bedenken entgegen. Erstlich müsste dargetan sein, dass die Ursprungliche Bed. von куны niemals Marderfelle, sondern einzig u. allein gemünztes Geld (Scheidemünze) gewesen. Die bisher sehr allgemein vertretene Ansicht, dass im alten Russland Felle, insbesondere Marderfelle, statt der noch felenden oder noch wenig umlaufenden Münze Geltung gehabt, erklärt sicher in sehr anmutender Weise, wie die Felle von Mardern die Bed. von Geld, bez. Münze, erhalten konnten Zweitens müsste erwiesen werden, dass кун(н)ый wnkllch кованный u. dass ковать im Sinne von prägen oder münzen vorgekommen. Solange das nicht ermöglicht wird, scheint das Zurückfüren von куны auf ковать mehr als fraglich. Wenn drittens auch рѣзань ein aus einem Mittelwort hervorgegangenes Hauptwort zu sein scheint, so beweist dies doch sehr wenig für die Anname, dass auch куна aus einem Mittelwort gebildetes Hauptwort ist, die Geschichte des Wortes куна spricht nur dafür, dass es ein wirkliches, nicht aus einem angeblichen кунный hervorgegangenes Hauptwort, und aus diesem Grunde — folgt man den vom Grafen Iwan Tolstoi vertretenen Ansichten — ein Fremdwort ist. Für das Mittelwortliche des Wortes куна spricht auch keineswegs der Hinweis auf engl. coin Münze. Denn engl. (u. franz.) coin ist keine Mittelwortsbildung, sondern hervorgegangen aus lat. cuneus. Der Hinweis auf eine Wurzel ko oder ku für coin wie für кунa, hatte also geradezu gar keinen Wert. Es möchte ferner auffallen u. erklärt werden, weshalb gerade die als Scheidemünze geltenden куны die Benennung von geprägter Münze erhalten haben sollten, da die ältesten russischen Geldstücke Wladimirs u. Jaroßlaws doch ebenfalls geprägt waren. Es genügt jedenfalls nicht, die Scheidemünze mit der Benennung „geprägt“ zu versehen, nur weil die Griwna gegossen oder die рѣзань etwas Geschnittenes war.
Wäre nun куна nicht als eine mittelwörtliche Hauptwortsbildung anzusehen, stellt man das Wort außer allen Zusammenhang mit куна - куница, Marder, so wäre allein glaublich, dass es einer fremden Sprache entborgt ist, ebensowol als Wort an u. für sich, als hinsichtlich seiner Bedeutung von Münze. Die fremde Sprache wäre entweder die tatarische; bei den Teke-Turkmenen bezeichnet kuna eine Geldbuße; oder einegermanische. Hierauf konnte der in den altfrisischen Gesetzen vorkommende Ausdruck skilling cona weisen, der dem Ausdruck skilling wicht goldis entgegengesetzt wurde.


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