[BSS] Baltisaksa sõnastik

Deutscheesti keel

EessõnaKasutusjuhisedLühendid@arvamused.ja.ettepanekud


Päring: osas

Leitud 1 artikkel

Kunen
‣ Varianten: Konen

QUELLEN

Gutzeit 1889a, 41
Konen. Im lubisch-nowgorod. Vertrag v. 129... (lateinisch) ist konen (½, 1, 2 Mark konen) das russische кунами. Der Ausdruck lautet sonst Kunen, russ. куны. Woher das o herkommt, ist ungewiss, vgl. Kunen.

Gutzeit 1889a, 52f.
Kunen, Vz., russ куны, früher gedeutet als Marderfelle, letzt als Scheidemünze vgl Konen. Graf Iwan Tolstoi (Pleskauer Münzen, St. Petersbg. 1686, S. 10) bemerkt, dass alle Münzbenennungen, deren Herleitung aus fremden Wurzeln unzweifelhaft ist, in Gestalt echter Hauptwörter sich darstellen: деньга, пуло, алтынь (tatar.), грошъ, ортугъ, пѣнязь (deutsch). Hieraus sei zu folgern, dass wenn куна ein russ. Wort wäre, es eine bei- od. mittelwörtlich eGestaltung zeigen müsste. Man könne nun in куна ein Mittelwort von dem Zw. коути (Wurzel ko, ku), d. h. ковать sehen und куна würde einen geprägten Wert (кованная, чеканенная цѣнность) bezeichnen im Gegensatz zu dem gegossenen Stück Silber, wie das die Griwna, oder im Gegensatz zu dem abgeschnittenen, wie es die рѣзанa war. Diese Ableitung des Wortes акуна fände ihre Bestätigung in der englischen Benennung coin Münze, vom lat cuneus Keil, Zw. cuneo, des gleichen Stammes mit russ. ковать, кую; коуна wäre somit, in der Vz., gleicher Bedeutung mit engl. coin. In куна dürfe man daher durchaus nicht blos Marder erkennen, куна Münze und куна Marder seien gleichlautende, aber nicht das Gleiche bedeutende Wörter.“ Dieser scharfsinnigen Auseinandersetzung stehen doch manche Bedenken entgegen. Erstlich müsste dargetan sein, dass die Ursprungliche Bed. von куны niemals Marderfelle, sondern einzig u. allein gemünztes Geld (Scheidemünze) gewesen. Die bisher sehr allgemein vertretene Ansicht, dass im alten Russland Felle, insbesondere Marderfelle, statt der noch felenden oder noch wenig umlaufenden Münze Geltung gehabt, erklärt sicher in sehr anmutender Weise, wie die Felle von Mardern die Bed. von Geld, bez. Münze, erhalten konnten Zweitens müsste erwiesen werden, dass кун(н)ый wnkllch кованный u. dass ковать im Sinne von prägen oder münzen vorgekommen. Solange das nicht ermöglicht wird, scheint das Zurückfüren von куны auf ковать mehr als fraglich. Wenn drittens auch рѣзань ein aus einem Mittelwort hervorgegangenes Hauptwort zu sein scheint, so beweist dies doch sehr wenig für die Anname, dass auch куна aus einem Mittelwort gebildetes Hauptwort ist, die Geschichte des Wortes куна spricht nur dafür, dass es ein wirkliches, nicht aus einem angeblichen кунный hervorgegangenes Hauptwort, und aus diesem Grunde — folgt man den vom Grafen Iwan Tolstoi vertretenen Ansichten — ein Fremdwort ist. Für das Mittelwortliche des Wortes куна spricht auch keineswegs der Hinweis auf engl. coin Münze. Denn engl. (u. franz.) coin ist keine Mittelwortsbildung, sondern hervorgegangen aus lat. cuneus. Der Hinweis auf eine Wurzel ko oder ku für coin wie für кунa, hatte also geradezu gar keinen Wert. Es möchte ferner auffallen u. erklärt werden, weshalb gerade die als Scheidemünze geltenden куны die Benennung von geprägter Münze erhalten haben sollten, da die ältesten russischen Geldstücke Wladimirs u. Jaroßlaws doch ebenfalls geprägt waren. Es genügt jedenfalls nicht, die Scheidemünze mit der Benennung „geprägt“ zu versehen, nur weil die Griwna gegossen oder die рѣзань etwas Geschnittenes war.
Wäre nun куна nicht als eine mittelwörtliche Hauptwortsbildung anzusehen, stellt man das Wort außer allen Zusammenhang mit куна - куница, Marder, so wäre allein glaublich, dass es einer fremden Sprache entborgt ist, ebensowol als Wort an u. für sich, als hinsichtlich seiner Bedeutung von Münze. Die fremde Sprache wäre entweder die tatarische; bei den Teke-Turkmenen bezeichnet kuna eine Geldbuße; oder einegermanische. Hierauf konnte der in den altfrisischen Gesetzen vorkommende Ausdruck skilling cona weisen, der dem Ausdruck skilling wicht goldis entgegengesetzt wurde.


© Eesti Keele Instituut    a-ü sõnastike koondleht     veebiliides    @ veebihaldur