[BSS] Baltisaksa sõnastik

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Kaback
‣ Varianten: Kabacke, Kabak, Kabake
{russ. кабакъ 'Schenke, Kneipe' Sallmann 1880, 11; Kiparsky 1936, 156}
de Schenke, Kneipe

QUELLEN

Hupel 1795a, 102
Kabake, die (Russ.) d.i. Schenke, Trinkhaus.

Ewers 1831, 215
die Kabacke das Trinkhaus

Gutzeit 1874, 2
Kaback, der, gewöhnlicher Kabacke, die, gemeine Schenke oder Trinkhaus. Wir glauben das Wort dem Russischen entlehnt zu haben. In Grimm's Wtb. eine andere Annahme.

Sallmann 1880, 11
Kabak, m. gemeine Kneipe. [a.d. Russ.]

Eckhardt 1896, 30
Kabacke f. im Nd. = altes, verfallenes Haus, hat im Baltischen unter dem Einfluß der aus dem Nd. entlehnten russ. Form kabák m. die Bedeutung 'gemeine Schenke' angenommen, daher auch die Nebenform: der Kabak.

Gutzeit 1898, 16
Kabáck, der, und Kabacke, die. vgl. II. 2. Grimms Wtb. erklärt: altes, baufälliges Haus; auch: schlechte Schenke. Richtiger wäre: schlechte Schenke, aus Mißverständniß auch: altes, baufälliges Haus u. dgl. Das Wort begegnet in der deutschen Schriftsprache zuerst bei Olearius, und zwar in derjenigen Bedeutung, welche das Wort Kaback im Russischen hat; die hier und da in Norddeutschland und bei einigen Schriftstellern vorkommende Bedeutung entspricht der eigentlichen nicht.
Der Versuch des Grimmschen Wtb., als warscheinlich darzutun, daß das Wort aus dem nd. ins Russische gedrungen, ist ein offenbarer Irrtum; die Hinweise auf Kabache, Kabuche, Kabuff, Kaficke u. s. w. beweisen nur, daß man das russische Wort in mannigfacher Weise entstellt hat und daß es in den Anfangsbuchstaben mehr oder weniger Änlichkeit hat mit cabane, cabaret, Kabuse u. a. Die Betonung der zweiten Sylbe läßt, ebenso wie in Kabuse, erkennen, daß von einem deutschen Worte keine Rede sein kann.

Seemann von Jesersky 1913, 11
Kabbacke, baufälliges Haus, Schänke

Masing 1926b, 13
Kabak [slaw. Lehnwort im Preuss. u. Bd.]

Wiget 1927, 6, 7, 13
s. DWb: für das Westf., Gött., Märk., Schles., Westpr. belegt (Kabacke - altes, baufälliges Haus, schlechte Kneipe)
echt nd. Wort, das aus d. Dt. ins Polnische u. Russische übernommen wurde.
Kaback mask. neben Kabacke fem.

Mitzka 1927/1928, 173
nicht dem Preuß. eigentümlich.

Kiparsky 1936, 156
Kaback(e) [kabák(ə)] f. 'Schenke, Kneipe' ‹ r. кабакъ id. E.L.K. - Hupel 102, Gutzeit II, 2; N98 16, Sallmann V. 9; N. 11. - Masing NdE. 13 stellt das bd. Wort mit opr. Kabáche, Kabácke f. 'schlechtes, baufälliges, dem Einsturze nahes Haus' [Vgl. E. Förstemann Slav. Elemente in deutschen, namentlich westpreuss. Volksmundarten (KZ. I, S. 417)] zusammen, was man in Anbetracht der ganz abweichenden Bed.1 nicht gelten lassen kann. Das Wort ist auf literarischem Wege nach Deutschland gekommen (belegt nach Grimm schon 1643 bei Olearius in der Form kabak 'Schenke', aus Russland; Vgl. Kluge EW.11 s.v.) und die abweichende Bed. erklärt sich am ehesten durch Anlehnung an d. Kabane f. 'Hütte, Verschlag' (‹ frz. cabane). Das bd. Wort schliesst sich semasiologisch eng an das russ. an. und lässt sich nicht vor der russ. Zeit belegen, was für seine Herkunft aus der gesprochenen russ. Sprache spricht.
1 Jesersky 130 gibt wohl für bd. Kobbacke die Bed. 'baufälliges Haus' an, doch ist sie sonst im Baltikum unbekannt.

Kobolt 1990, 135
Kaback (mit betonter Endsilbe) m verkommene Kneipe
russ. kabak Schenke, Kneipe; ostpr.Kabach(e) schmutzige Hütte; Elb. Kabache altes, verfallenes Gebäude, schlechte Kammer; pomm. Kabach(e) schmutzige Hütte, schlechte Kammer, verfallenes Gebäude; Westf. Kabacke, Kabache Hütte, elende Wohnung; Gött. Kabache baufälliges Haus; altm. Kabach altes, schlechtes Haus; schl. Kaback kümmerliches Zimmer oder Haus.


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