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Halge die
‣ Varianten: Halgen, Halje, Haljen
{estn. halg}
et halg
‣ Synonyme: Holzhalje

QUELLEN

Sallmann 1880, 19
Halge, f. Holzscheit (halg).

Gutzeit 1889b, 479
Halge, auch Halje, die, gespr. Hall—je, 1) Brandscheit, ofenrecht gespaltenes Holzstück, Hupel. Ein Wort, das vorzugsweise im estn. Livland gebräuchlich ist, aber auch in Lettland und Riga zuweilen vorkommt. Daher führt auch Bergmann (210) es an: Halje, und daher auch in 172. 1801. 47: die Halge eine Arschin lang. — 2) in einer weiteren Bedeutung. Eichene Halgen zu einem sechsrudrigen Bote, 318.
Aus Estland wird das Wort in der ersten Bedeutung schon früh bezeugt. Do nam he ein Hellige Holtes und Schlach ihm und(er) de gefroren vöte, darnach, mit der Halligen Holtes up den Kopff, d. h. da nahm er eine Halge Holz und schlug ihm unter (an?) die gefrorenen Füße, darnach mit der Halge Holz auf den Kopf. Aus d. J. 1535 aus Reval. In 379. I. 79, mit der Bemerkung: das Wort Halje oder Halge, noch jetzt bei den Deutschen hierzulande üblich, ist das estnische halg, Scheit. — Dass Halge dem estnischen alg oder halg entlehnt sein könnte, erhält Wahrscheinlichkeit dadurch, dass Halge in der Bed. von Brandscheit vorzugsweise in Estland und estnisch Livland vorkommt. Indessen bezeugt der erste Beleg des Wortes aus dem J. 1535 eine doppelte Form: Helge und Halge. Die erste stimmt buchstäblich überein mit dem nd. Helge; wenn dieses auch nach dem brem. Wtb. nicht gerade Holzscheit, sondern Holzbahn bezeichnet, so ist eine Verwandtschaft d. estn. u. nd. Wortes wol denkbar, um so eher, da Halge in der zweiten Bed. nicht aus dem Estnischen herkommt, sondern ein Wort des norddeutschen Schiffsbaues ist. Die Abstammung von Halge, Brandscheit, aus dem Estnischen ist zum Wenigsten zweifelhaft, vgl. Helge.

Suolahti 1910, 103
Halje, die (aus dem Ehstn.), d.i. Scheit, Brandscheit, ein ofengerecht gespaltenes oder gehauenes Holzstück“ (HUPEL). Nach GUTZEIT ist Halge vorzugsweise im estn. Livland gebräuchlich, kommt aber in Lettland und Riga zuweilen vor; er belegt das Wort aus Reval schon aus dem Jahre 1535. Aus estn. halg 'Holzscheit'.

Kiparsky 1936, 27
Halge lett. Gebiet entspricht „Paggel“.

Kiparsky 1936, 34
Halge, Halje [haljə] f., Halgen [haljən] m. 'Holzscheit' ‹ estn. halg 'Holzscheit'. Dazu: adj. hallig [háliχ] und Holzhalge 'Holzscheit'. HUPEL, HOHEISEL 27, SALLMANN V. 11; N. 19; SUOLAHTI 103.
Nach Gutzeit I, 479 sei „die Abstammung aus dem Estnischen zum wenigsten zweifelhaft“. Er stellt das Wort mit ndd. Helge 'Holzbahn' zusammen und beruft sich dabei vor allem auf einen Beleg aus d.. J. 1535 (Reval): ... ein Hellige Holtes ... Die Schreibung mit e dürfte aber hier fehlerhaft sein, da in demselben Satze dann ... mit der Halligen Holtes ... vorkommt (vgl. Gutzeit 1.c.) und wir in einem noch älteren Belege (Falkenau, 1515; GU. II, 112) auch die Form halligenn holt haben. - Ndd. Helgen pl. geht dagegen auf mndd. hellinge, heldinge zurück (vgl. Kluge Seemannssprache 364) und hat nur die ganz ausgeprägte Bed. 'schräge Holzbahn', die die Zusammenstellung mit bd. Halge verbietet. Im Sach- und Wortregister zu GU. II wird dieses letztere also mit Unrecht als „ndd.“ bezeichnet.
Bd. Halge ist in älterer Zeit nur für E. und EL. belegt, kommt aber bereits um 1800 zuweilen auch in Riga und LL. vor. Heute bedeutet es in Riga auch 'Klumpen, grosses Stück'. Vgl. Gutzeit I. c. und z.B. Grosberg RR. 1933, Nr. 238.

Nottbeck 1987, 36
Haljen (est.) - Holzscheit / E.L.R.
Diese Haljen sind für den Kamin bestimmt.

Taube 1944, 164
die Halge = Holzscheit
„Skandinavismen wie 'die Halje' für 'das Holzscheit' ... mußten (bei uns) vermieden werden.“

Kobolt 1990, 122
Halge f, Halje f, Halgen m, Haljen m Holzscheit, ofengerecht gespalten.
estn. halg Scheit.


QUELLEN (Informanten)
Schönfeldt, Alfred, Sen.: Riga, Petersburg, Estland
NB! Wir sagten in meiner Jugend der Holzhalgen“


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