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auslaufen V [s]
1. Vi et lekkima
aus Fässern, Flaschen auslaufen
die Flaschen sind ausgelaufen
das halbe Fass lief aus [bei uns nicht, wie Grimm anführt, es habe einen Ritz, sondern die Flüssigkeit in demselben läuft hinaus]
die Gießkanne hat ein so großes Loch, das alles Wasser ausläuft
2. Vi et välja nõrguma
aus gedrückten Früchten, Beren auslaufen
man lässt den Saft auslaufen (aus den Beuteln)
man fängt den auslaufenden Saft aus. Hoffm. hat diese Bed. nicht; Grimm nur so viel, dass man glauben muss, diese Redeweise sei in Deutschland nicht sehr gebräuchlich. Das Fass läuft aus, heißt
3. Vi de ausgehen, aussterben (von Pflanzen)
der Baum ist ausgelaufen
4. Vi 'durch vielen Gebrauch ausgeschliffen, nicht mehr recht benutzbar werden'
eine Nähmaschine ist ausgelaufen
5.
Brod aus schlechtem Mel läuft bekanntlich im Ofen während des Backens aus und bekommt unten einen bläulichen Schliff, die Rinde löst sich ab
6. Vi
ein Auge entzündet sich, welches davon durchschwärt u. ausläuft
das Auge lief ihm aus, ist ihm ausgelaufen
7. Vi 'viel von Hause gehen (von Dienstmädchen)'
sie muss beständig auslaufen.

QUELLEN

Gutzeit 1859, 78
auslaufen 1) aus Fässern, Flaschen. Die Flaschen sind ausgelaufen; das halbe Fass lief aus; die Gießkanne hat ein so großes Loch, das alles Wasser ausläuft. 2) aus gedrückten Früchten, Beren. Man lässt den Saft auslaufen (aus den Beuteln); man fängt den auslaufenden Saft aus. Hoffm. hat diese Bed. nicht; Grimm nur so viel, dass man glauben muss, diese Redeweise sei in Deutschland nicht sehr gebräuchlich. Das Fass läuft aus, heißt bei uns nicht, wie Grimm anführt, es habe einen Ritz, sondern die Flüssigkeit in demselben läuft hinaus.

Gutzeit 1886, 83f.
auslaufen 3) von Pflanzen, ausgehen, aussterben. Der Baum ist ausgelaufen. Hier u. da, doch nicht einheimisch. - 4) Eine Nähmaschine ist ausgelaufen, durch vielen Gebrauch ausgeschliffen, nicht mehr recht benutzbar. - 5) Brod aus schlechtem Mel läuft bekanntlich im Ofen während des Backens aus und bekommt unten einen bläulichen Schliff, die Rinde löst sich ab, rig. Ztg. 1864. 6)ein Auge entzündet sich, welches davon durchschwärt u. ausläuft, 447. 116. Noch heute: Das Auge lief ihm aus, ist ihm ausgelaufen. vgl. ausfließen. - 7) Viel von Hause gehen, namentlich von Dienstmädchen. Sie muss beständig auslaufen.

Pfeife
‣ Varianten: Piepe

DAZU:
alte Pfeife (id) 'alte Frau'

QUELLEN

Gutzeit 1887b, 344f.
Pfeife (Feife), 1) Pipe (Wein). Spanisch Wein 147 Pfeiffen, 349. XVI. 3. Jetzt nur Pipe. — 2) Armknochen. Die große Arm-Pfeiffe, ulna, 383. 7, Elle od. Ellbein: die kleine Arm-Pfeiffe, radius, ebda, Speiche od. Speichenbein. In Grimms Wtb. 3) a. als altfris. u. mnd. pipe Röhrknochen angegeben. — 3) Tabakspfeife. Pfeifen künsteln, sich mit Pfeifenkünsteln abgeben, 172. 1608. № 20, eine Beschäftigung der Hebräer. s. Pfeifenkünstler. — 5) Röre ob. Tille an einem Gießgeschirre, z. B. an der Thee- od. Gießkanne, Hupel und heute.
Aus einer (u. derselben) Pfeife blasen, mit einem Andern ganz übereinstimmend denken u. sprechen: aus demselben Loch Pfeifen, in Grimms Wtb.: mit einem pfeifen.
Pfeife, soll mit franz pipe, ital. pipa schon vor der ahd. Zeit aus mlat. pipa v. lat. pipare pipen u. pfeifen herkommen, s. pfeifen. Pfeife als Werkzeug, mit dem man pfeift, ist hol u. daher auch die Bedeutung Röre und dgl. Ebenso soll pfeifen entlent sein aus lat. pipare. Dies bedeutet aber pipen, nicht pfeifen; dass nd. pipen sowol pfeifen als pipen bedeutet, beweist nichts. Das Pipen bezieht sich auf die Laute junger Vögel, das Pfeifen auf ein Blasen mit dem Munde, u. seltsam wäre es doch, dass die Deutschen wie Engländer etwas so Gewönliches, wie es das Pfeifen ist, nach dem Lateinischen gebildet haben sollten. Mir scheint pfeifen, wie das von pipen gilt, ebenso hervorgegangen zu sem aus dem Gebrauch des Mundes, welcher bei Russen свистѣть, bei den Franzosen siffler, bei den Engländern pipe hat bilden lassen. Die Franzosen haben ein unserem Pfeife entsprechendes fiffre, die Russen für Pfiff свисть — es sind Lautnachahmungen.

Seemann von Jesersky 1913, 156
Piepe Pfeife

Pipe die
‣ Varianten: Pfeife

QUELLEN

LUB, IX 948

Gutzeit 1887b, 344
Pfeife (Feife), 1) Pipe (Wein). Spanisch Wein 147 Pfeiffen, 349. XVI. 3. Jetzt nur Pipe. — 2) Armknochen. Die große Arm-Pfeiffe, ulna, 383. 7, Elle od. Ellbein: die kleine Arm-Pfeiffe, malus, ebda, Speiche od. Speichenbein. In Grimms Wtb. 3) a. als altfris. u. mnd. pipe Röhrknochen angegeben. — 3) Tabakspfeife. Pfeifen künsteln, sich mit Pfeifenkünsteln abgeben, 172. 1608. № 20, eine Beschäftigung der Hebräer. s. Pfeifenkünstler. — 5) Röre ob. Tille an einem Gießgeschirre, z. B. an der Thee- od. Gießkanne, Hupel und heute.
Aus einer (u. derselben) Pfeife blasen, mit einem Andern ganz übereinstimmend denken u. sprechen: aus demselben Loch Pfeifen, in Grimms Wtb.: mit einem pfeifen.
Pfeife, soll mit franz pipe, ital. pipa schon vor der ahd. Zeit aus mlat. pipa, v. lat. pipare pipen u. pfeifen herkommen, s. pfeifen. Pfeife als Werkzeug, mit dem man pfeift, ist hol u. daher auch die Bedeutung Röre und dgl. Ebensosoll pfeifen entlent sein aus lat. pipars. Dies bedeutet aber pipen, nicht pfeifen; dass nd. pipen sowol pfeifen als pipen bedeutet, beweist nichts. Das Pipen bezieht sich auf die Laute junger Vögel, das Pfeifen auf ein Blasen mit dem Munde, u. seltsam wäre es doch, dass die Deutschen wie Engländer etwas so Gewönliches,wie es das Pfeifen ist, nach dem Lateinischen gebildet haben sollten. Mir scheint pfeifen, wie das von pipen gilt, ebenso hervorgegangen zu sein aus dem Gebrauch des Mundes, welcher bei Russen свистѣть, bei den Franzosen siffler, bei den Engländern pipe hat bilden lassen. Die Franzosen haben ein unserem Pfeife entsprechendes Mrs,die Rüssen für Pfiff свисть — es sind Lautnachahmungen.

Gutzeit 1887b, 360
Tabakspfeife, ist in Grimms Wtb. mit Pipe, Schlammpeizker zusammen aufgefürt. Sie sind zu trennen. Der Fisch heißt so, weil er pipst.

Gernet 1919
1 Pipe = 442,8 l; 1 Oxhof = 221,4 l; 1 Ohm = 147, 6 l; 1 Wedro = 12,3 l.

Tille
‣ Varianten: Dill

QUELLEN

Sallmann 1880, 51
Leuchtertrichter zum Aufsetzen der Wachslichtchen am Weihnachtsbaum, mnd. tülle = Lampenröhre, Trichter des Leuchters.

Gutzeit 1892a, 24
Tille, die Pflanze Dill. Bei Bergmann und Hupel. Mir nicht vorgekommen.

Gutzeit 1892a, 24
Tille, die. auch Dille, bei Hupel 1) hohle Röhre von Metall und von geringem Umfang. Daher z. B. eine Art Trichter am Leuchter. 2) die Schnauze an einer Gießkanne. 3) hohle, zapfenartige Röhre in einer Backform. 4) Ausstussrohr an Wasserleitungen, Ausstusstille. — Beschlag, wovon die Tille abgebrochen war. 172. 1808. № 3. — Sallmann sagt: Tille, mhd. Tülle, Lampenröhre, Trichter des Leuchters.


4) das bekante Gartengewächs Till oder Tille


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