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Päring: osas

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Falland
‣ Varianten: Fahland, Fahlland, Pfahlland, Vahland, Valand

QUELLEN

Lindner 1762, 233
Pfahlland, (wie es vermuthlich zu schreiben ist, weil man erst, wo keine Ställe waren, das Vieh zwischen Pfählen eingeschlossen) ist der Viehstall, in Deutschland auch Schoppen.

Fischer 1778, 15
ihr Viehgarten oder Vahland (Viehland, Viehhof), wie man bey uns die Viehställe zu nennen pflegt.

Bergmann 1785, 80
Fahland 'Viehof'

Hupel 1795a, 59
Fahlland, das, bezeichnet die sämtlichen beysammen stehenden Viehställe nebst dem von ihnen eingeschlossenen Hofraum. (Vielleicht haben die Pfähle, welche den letzteren an unbebauten Seiten einschließen, den Namen veranlaßt, aber dann müßte man Pfahlland sagen. Lange schreibt Faland und nennt auch einen einzelnen Viehstall so.
ebd. S. 273 (Nadberg ?) „Einige schreiben Valand oder Vahland, und sagen Valandsställe st. Viehställe.“

Hupel 1795b, 234
Valand oder Vahland schreiben Einige st. Fahland, dessen Erklärung man im Idiotikon findet.

Hupel 1795b, 234
Valand oder Vahland schreiben Einige st. Fahland, dessen Erklärung man im Idiotikon findet.

Gutzeit 1864, 270f.
Falland, meist das, zuweilen der, u. beide Geschlechter sowol jetzt, wie in d. ältesten Belegen —: Der „Viehstall auf Guts- u. Bauerhöfen, u. zwar das Stallgebäude nebst dem von diesem eingeschlossenen Hofraum (Burg od. Viehburg). Hupel erklärt: die sämmtlichen beisammenstehenden Viehställe nebst dem von ihnen eingeschlossenen Hofraum; Gadebusch (325): die Viehställe; Lindner (320), Bergmann u. Lange: Viehstall. Brotze gibt in seinen Denkmälern VIII. 145. Grundriss u. Beschreibung eines Halbhäkner-Fallandes.
Das Wort ist in Livland gäng u. gäbe; in Estland st. dessen Viehhof u. Viehgarten. Es fehlt in unserm ersten Schriftsteller über Landwirthschaft, Gilbert, u. begegnet zuerst in Neidenburg (329 u. 330). In 329. 38: das Fahland; in 330. 8 u. 9: der Vahland. Die älteste Gestalt d. Wortes ist demnach Fah - u. Vahland, — wie auch noch gegenwärtig durchweg gesprochen wird. Brotze a. a. O. sagt, die Herleitung des Worts sei ebenso ungewiss wie die Schreibung; man finde Fah-, Fahl-, Pfahl- u. Vahland. Gadebusch (325) schreibt Faland u. schwankt zwischen Fasel- u. Pfalland, neigt aber zu letztem; alle übrigen, von Lindner an, glauben in Falland eine Entstellung von Pfal-Land zu erkennen, weil man zuerst da, wo keine Ställe waren, das Vieh zwischen Pfälen eingeschlossen hielt (Lindner), od. weil Pfäle den besagten Hofraum an unbebauten Seiten einschließen (Hupel). Diese Ableitung erscheint gezwungen u. wahrscheinlicher ist der Zusammenhang 1) mit dem angels. u. engl. fald od. falda, = Pferche, Hürde, also Faldland, Falland = Pferch- oder Hürdeland; mit dem engl. fold, Pferch, Hürde, Schafstall, Herde, Falland also = Herde - od. Vieh-stall-Land. Zu vergleichen ist hierzu die jetzt fast erloschene hochd. Bedeutung des Wortes Falte (vgl. Grimm. 1299. 5.): abgelegner, eingehegter Raum, — welche sich schon, wie bemerkt, im ags. fald, Rinderstall, Schafstall vorfindet, vgl. Dufrêsne (Ducange) unter Fald: Stall und Zäunung. 2) mit dem nd. faal in den Wörtern Messfaal, Misthaufe, der Ort, wo der Mist aus den Ställen zusammengeworfen wird, und plaggen-faal, Haufe auf einander gelegter u. schichtenweise mit Mist vermengter Plaggen od. Erdschollen, zur Düngung des Ackers. Die Zusammensetzung mit Land kann nicht auffallen, da wir auch das Fallandgrube Viehgarten (Hofraum u. Stallgebäude) besitzen; sie deutet nur darauf hin, dass die ursprüngliche Bed. nicht das Stallgebäude, sondern den eingehegten Raum in sich schloss.
Das Falland ist der Standplatz der Ochsen. Kühe, Schafe, Ziegen u. Schweine. Hier findet die Mästung der Ochsen mit heißer Brage statt; hier wird der größte Theil des Düngers gewonnen. Schon 330 lehrt, die Humpeln von den gereinigten Heuschlägen in den Vahland zu stürzen, S. 9, um Dünger zu gewinnen, vgl. Fallandgrube. Es heißt auch daselbst auf S. 8: hat ein Hauswirt 15 Pflüge, soll er 10 zum Acker u. 5 jährlich zum Vahland od. neuen Mist legen, u. ebda.: soviel Arbeiter soviel Fuder Streuung in dem(den) Vahland. — Ein gewällertes Fahland (Gebäude), das unverputzt ist, 176. 1838. 42.

Pantenius 1880, 26
das Pfahlland - Viehstall

Gutzeit 1886, 254
Falland. Fischer (170. 118):, die Viehgärten oder Vahlande (Viehlande oder Viehhöfe), wie man die Viehställe in Livland nennt. — Vermutlich von nd. fal od. faal: Misthaufen oder Ort, wo der Dünger aus den Ställen zusammengeworfen wird, 479. Bei uns übertragen auf die Ställe, welche sich um diesen Ort befinden, die Viehställe. Frischbier (476) hat Fahlland in der Bed. von Land, auf dem nichts wächst.

Rig. Almanach 1886, 74
Der Weg zum Fahland führt quer durch die Allee, durch welche man zum Herrenhause gelangt.

Gutzeit 1887b, 342
Pfalland. Pfahland, wie es, sagt Lindner (480. 233), vermutlich zu schreiben ist, weil man erst, wo keine Ställe waren, das Vieh zwischen Pfählen eingeschlossen, ist der Viehstall, in Deutschland auch Schoppen. - s. Falland.

Gutzeit 1889c, 1
Valand, das, s. Fa-, Fah-, u. Pfalland.

Seemann von Jesersky 1913, 116
Fahland, von Pfählen umgebener Raum für das Vieh

Grosberg 1942, 10, 14, 315
der Pfahlland 'Viehhof, ein von den Ställen und einem Zaun mit der Einfahrt umgebener Raum mit der Düngerstätte in der Mitte.“
Der Rittmeister baute ferner den massiven Pfahlland. (14)


QUELLEN (Informanten)
Kriston, O: Kreis Mitau, Bauske
Fahland 'Kuh- und Schafstall'
Um 1890 gab es in der Gegend von Bauska die Bezeichnung Fahland für Kuh- und Schafstall im Gegensatz zum Pferdestall. Alle m. Bemühungen, die Entstehung dieser Bezeichnung zu erfahren, waren umsonst. Auch in Ostpreißen sei dieses Wort bekannt.


Fahlland, Vahland 'Viehstall' 1. Tergeln by Windau, 2. Goldingen.


Fahlland 'Viehstall' (Kabillen, Kr. Talsen)


Fahlland - umbauter Viehhof.

Koskull, C. von: Windau
Falandt - Viehstall (wahrscheinlich veralteter Ausdruck)

Hollimann, Oskar: Riga
Pfalland - Kuhstall (aus Redensarten unserer Großmutter)


das Valand (?) 'der viereckige Hof (mit dem Dungerhaufen)' (Wenden)


das Pfahlland 'Rinderstall mit Auslauf', 'Pferdestall' (Oesel um 1905, Walk um 1930, Reval, Mitau, Riga)


Pfahlland 'der viereckige Hof (mit dem Dungerhaufen)' 1. Libai - Riga; 2. Lesten (1918-27), Kliggenhof u. Riga (1927-39) 'Viehstall' (Nur von alten Menschen gesprächsweise gehört); 3. Pernigel /Kr. Wolmar 'in Kurland diese Bezeichn.; damit werde aber auch der Viehstall selbst bezeichnet'; 4. Riga, Hagensberg; 5. Neuenburg-Pastorat, Kurland 'Ausdruck nur noch wenig gebraucht. In der Mitte des Pfahllandes war die Düngegrube. Seitlich an den Gebäuden / Ställen führten breite Bretterstege; 6. Kurland, Litauen; 7. Libau; 8. Riga, geb. 1902, 9. Riga 'Viehof'; 10. Neu-Rahden 'Viehstall'; 11. Prohden/Kr.Illerst (?), Kurland 'Viehstall';


der Fahlund (Stall für Kühe) - Stall (Mitau 1914)


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