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Bubberte die

QUELLEN

Gutzeit 1886, 190
Das zum Saamenausmachen gewönliche Gerüste, die sog. Bubberte, ist ein mit einem ausgespannten Netze bedeckter Kasten, 478. 128. (für Tannenzapfen). Nach Pierer's encyclopäd. Wörterbuch (1825) ist Bubert ein Gerüst, auf welchen die Nadelholzsamen ausgeklengelt oder aus ihren Zapfen gebracht werden.

Einkammung die

QUELLEN

Gutzeit 1886, 235f.
Einkammung, Einkammung, Einkamm Norke, Einschnitt in den Balken, in welchen der Kamm des Rahmens passt, vgl. Pierer's encyclopäd. Wörterbuch.

Fech Adj

QUELLEN

Gutzeit 1886, 260f.
fech, fach, bunt, wird in Grimms Wtb. mit slaw. pjeg, griech. ποιχίλος zusammengestellt. Den Buchstaben ganz gemäß! Für das Thier u. Pelzwerk Fech, Feh od. Vehe aber scheint diese Deutung nicht zuzutreffen, obgleich das Pelzwert vom Feh oder von der Fehe früher Bunt od. Buntwerk genannt wurde. Wenn Henisch sagt: Fech, blaw Eichhorn, sciurus caesins, so meint er damit das Thier Fech oder Feh, und denkt nicht an eine bunte Färbung. Wenn Megenberg sagt: das Eichhorn ist rot und wenn es lichtgrau ist, so ist es vêch, wan das vêch tierl ist derselben Natur, — so will er sagen, dass das Eichorn, wenn es grau ist, Fech heißt; er nennt das Eichorn das Vechthier, spricht nicht von einem grauen oder „bunten“ Thier. Conrad Gessner (II. 839. 1.1561) nennt das Eichorn (sciurus vulgaris) Feeh oder Fech; Schreber (Säugethiere IV. 759, nennt das Eichörnchen Veeh oder Veh. Grauwerk, poln. popielica, russ. бѣлка. Diese letzte Angabe Schrebers ist indess dahin zu berichtigen, dass das Eichörnchen im Allgemeinen polnisch wiewiorka heißt, dasjenige aber, welches das Grauwerk liefert, povielioa. Schreber irrt auch darin, dass er das graue Eichörnchen, welches das Grauwerk liefert, selbst Grauwerk nennt. In lateinischen älteren Werken über Naturgeschichte heißt das Grauwerk liefernde Eichörnchen sciurus varius; im gemeinen Leben heißt aber das Eichörnchen wol niemals und nirgends Veh od. Fehe. Wenn nun, wie bekannt, das eigentliche und beste Grauwerk aus dem Norden Russlands und Sibiriens kommt, wo das Eichörnchen eben grau wird; wenn man beachtet, dass Feh od. Fehe, wie Pierer's Encyclopäd. Wtb. sagt, im russischen Handel die Felle der russischen u. sibirischen Eichörnchen heißen, wovon ein großer Teil nach Europa geht; so wird man wie bei Zobel u. and. Pelzwaren an ein russisches Ursprungswort für das als deutsch geltende Feh od. Veh oder Vech denken können, — ein Wort, das schon durch die schwankende Schreibung u. das schwankende Geschlecht fremde Abstammung verrät. Vergleicht man die älteren und neueren Belegstellen für Feh u. Fech, so erkennt man, dass unter dieser Bezeichnung nicht etwas Buntes verstanden wird, sondern ein Thier (das graue Eichörnchen), und nachträglich das Fell von diesem Thier. Hält man Fech oder Feh als Bezeichnung eines Thieres fest, so ist erkennbar die Uebereinstimmung mit altruss. (бѣлая) векша,. Eichörnchen, welches zu Oleg's Zeit (879—912) auch als бѣлая вeвѣрица (вѣвeрица, вeвѣрица begegnet. — Letzteres stimmt mit lat. viverra Frettchen ebenso zusammen, wie Vech mit векша. — Gegen diese Annahme könnte sprechen die Bezeichnung Bunt u. Buntwerk für Grauwerk u. ebenso die altfranz. Bezeichnung vair (von varius) graues Pelzwerk, Grauwerk. Doch erklären diese Ausdrücke nicht die Benennung des Thieres Feh, Vehe od. Vech. Bunt, Buntwerk und vair sind Grauwerk (petit gris), aber nicht Eichorn oder Feh, écureuil. Die eigentliche Bed. von Fech od. Veh ist Eichorn, und zwar ausschließlich das graue oder grau gewordene des Nordens u. Sibiriens. Daher heißt es in Funke's Text zu Bertuchs Bilderbuch I. 467: in Sibirien nimmt es (das Eichhörnchen) eine grau-weißliche Farbe an und heißt dann insbesondre Vehe; u. S. 470: das Fell der grauen (im Winter grau gewordenen) Eichhörnchen, wovon die besten aus Sibirien kommen, und unter dem Namen Grauwerk oder Vehe bekannt sind; das Eichörnchen selbst, sciurus vulgaris, wird von Bertuch u. Funke als „das Veeh“ beschrieben. Das graue Fell ist das Winterfell u. als Winterfell zu Pelzwerk geeigneter als das rotbraune Sommerfell. Wie aus diesen Belegstellen ersichtlich, wechselt auch Funke in der Geschlechtsbezeichnung des Wortes: ernennt das Eichörnchen das Veeh u. Vehe. Grimms Wtb. kennt auffallender Weise kein Thier Feh oder Fehe, sondern nur das Fech, d.i. das bunte Pelzwerk, Buntwerk. Die übrigen Wörterbücher füren Fehe, die, auf und englische u. französische erklären Fehe mit grauem od. sibirischem Eichorn (gray squirrel u. écureuil de Sibérie), u. Fehwamme mit pean du ventre de l'équreuil de Sibirie und skin or fur from the belly of the russioan oder siberian squirrel immer auf ein Thier und - uneigentlich! - ein Pelzwerk Russlands zurückweist, und daher also wol auch die deutsche Benennung Feh, Fehe od. Fech. Das weibliche Geschlecht von Fehe fällt zusammen mit dem des russ. Wortes.

Norke die
‣ Varianten: Nurke

vgl Stallnorke

QUELLEN

Bergmann 1785, 49
Norke Hausecke

Gutzeit 1887b, 292f.
Norke, die, in den ältesten Zeugnissen Norke(n), der. Die Kleet soll mit dem Norcken nicht über 13 Ellen breit sein, 328. 92; von W.'s Mauer bis an seines Nachbars äußerster Norcke, 365. J. 1668; die Norken an hölzernen Häusern, 172. 1779. 40. Auch Bergmann und Lange schreiben Norke; Hupel nennt dies unrichtig und verzeichnet Nurke, die, mit folgenden Bedeutungen: 1) Verbindung der Balken in den Ecken an hölzernen Wänden;(die Zusammenlassung. Verzanung, Einkamm; Verkammung, in Pierer's encyclopäd. Wörterbuch: Verkammung: die Verbindung zweier, in rechtem Winkel über einander liegender Balken.) — 2) die Vertiefung, die man zu solchem Ende in einen Balken haut (Einkamm, Einkämmung). — 3) eine Wandecke. — 4) ein Winkel. — 5) das Ende des Balkens, welches über die Eckenverbindung hinausgeht. — Brasche (411) hat nur die Bed. von Hausecke, und lettisch dafür paksis und pakschis. Man kann bei diesem Worte an russ. норка, kleine Höle, Kleinerung von нора. Höle, Loch, Lager, Grube, Fluchtröre (eines Thieres) denken, auch an нырокъ, ausgefarenes Loch auf dem Winterwege, Schlupfloch; ferner p. nora, nura Hölung unter der Erde, russ. нора, норъ, норь, ныра Loch, норки Nasenlöcher dial. u. s. w.

Gutzeit 1892b, 34f.
Norke, die, Hausecke und Balkenende an der Ecke eines geblockten Hauses. Etliche seiner an der Straßen annoch herausstehende Norcken wiesen aus daß —, 365. 1681; daß er einige Norcken an seinem Hause unabgesägt stehen lassen, ebda; habe die Norcken bis an die alte Scheunen geleget, ebda; bis schrad an die Norcke des hölzernen Stalles, 365. 1682; die alten Grentzen des Hofes seien von der Norcke seines Stalles bis zur Mauer gezogen, 365. 1676. vgl. Wörterschatz.

Kiparsky 1936, 56f.
Norke [norkə] f., Norken [norkən] m., selten Nurke [nurkə] f. 1) 'Verbindung der Balken in den Ecken an hölzernen Wänden', 2) 'die Vertiefung, welche man zu solchem Ende in einen Balken macht', 3) 'Wandecke', 4) 'Winkel', 5) 'das Ende eines Balkens, welches über die Ecken-Verbindung hinaus reicht' ‹ estn. nurk 'Winkel, Ecke, Kante' + liv. nurk, nūka 'Winkel, Ecke' (⁓ finn. nurkka id.).
Nach SUOLAHTI 117 aus dem Estn. Der älteste Beleg (J. 1540) stammt aus Lemsal [GU. 2, 526], der nächste (J. 1668) aus Riga; heute ist das Wort über das ganze Baltikum verbreitet. Lett. Vermittlung kommt wegen des Fehlens des Wortes im Lett. nicht in Betracht. - Falsch GUTZEIT II, 292-293; N92 34-35.
Zusammensetzungen: Norkensäge 'eine starke Handsäge' (schon im J. 1649, Riga; GUTZEIT 1. c.); Stallnorke (nach MASING WbA. aus Lemsal, J. 1684).

Ränk 1971, 56
Norken Holz-Eckverband [zitiert Kiparsky, sonst nichts darüber]

Osemund

QUELLEN

Gutzeit 1887b, 314
Osemund, auch Ossemund, Oßenmünde und Ossenmunde, in alten plattd. Rechnungen das feinste schwedische Eisen. — Schiller-Lübben erklären osemunt aus Schweden eingeführtes Eisen; Pierers Encyclopäd. Wtb.: Oßmund od. Osenmund 1) gefrischtes und 2 Mal geschmiedetes schwedisches Eisen; 2) auch in Teutschland verfertigtes Eisen. Daher Oßmundswerk, Oßmundshütte, wo Roheisen veredelt wird. vgl. 174. 1811. 290 u. 350. XXIV.

Paternoster

QUELLEN

Gutzeit 1887b, 330
statt Paternosterflachs
Paternoster, der, 1) ein Weiberschmuck. Erwänt zuerst in den Bestimmungen der Stände zu Wolmar vom J. 1545: der Bräutigam giebt der Braut nicht mehr als ein liefländisch Paternoster. Arndt (179. II. 210) sagt dazu: die liefländischen Paternoster waren ein wenig groß und reichten wol bis auf die Erde. Sie bestunden aus einer Reihe von mehr als 100 alten Henkelthalern. Auch d. Bäuerinnen tragen, sonderlich im Dörptschen, solche Pater am Halse. Die Weiber der reichen Letten in und um Riga schürzen einen massiv silbernen Gürtel von saubrer Kettenarbeit, woran gewöhnlich ein paar Schlüssel hängen, bei ihren Solennitäten um sich, welches Stück oft 80 bis 100 Thaler kostet, auch wol stark vergoldet, mit schönen Steinen besetzet, und an Silber 4 und mehr Pfund schwer ist. Ein solcher silberner, aber künstlich ausgearbeiteter Gürtel wird von den Esten röhhud, von den Letten joost genannt. Willigerod (367. 164) sagt ähnlich, doch etwas abweichend: ein Inländischer Paternoster, d. h. eine Reihe von mehr als 100 alten Henkelthalern, der gleichen unsere Bäuerinnen, sonderlich im Dörptschen, am Halse trugen, und durch welche, unter andern auf der Insel Dagö ein Schmuck der Estinnen entstanden ist, den sie röhhud nennen und der ein aus messingenen Ketten bestehender Gürtel ist, an dem ein Messer hängt. In Pierer's Encyclopäd. Wtb. erklärt: Halskette von großen und kleinen Perlen oder Kugeln oder von gehenkelten Münzen u. dgl. Das lettische johsta bedeutet nach 411 Gürtel, Gurt, nach Stender auch Gehenk. — 2) der rigischen Walboten. Einem jeden Walbüttel ein neu pater noster machen lassen 2 Mk. (im Ganzen 8 Mk. für alle 4 W.), 349. XXVII. 1. J. 1612/13. Brotze in XV. Bl. 313 erklärt: Knotenpeitsche. Vielleicht aber Gürtel. — 3) statt Paternosterflachs. — Im Sinn von Vaterunser hier ganz unbekannt oder ungebräuchlich. Daher auch nicht: Soviel Kinder, soviel Pater-Paternoster, sondern: soviel Kinder soviel Vaterunser.


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