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ausbinden V [h]
1. Vt
die Böttcher haben die leeren Fässer auszubinden u. die Bänder anzutreiben
bei denjenigen Häringstonnen, welche mit 10 Bändern ausgebunden werden, vorschriftsmäßig aber 12 Bänder haben müssen
vor 1816 wurde die Satzpackung (das Zuschlagen u. Ausbinden der Säsattonnen) durch vom Liggeramte gestellte u. beaufsichtigte gewöhnliche Arbeiter besorgt; seit 1816 vom Böttcheramte
2. Vt
ein Lang Wagen zu den (m) Fuhrwagen ausgebunden
eine Deissel (Deichsel) mit alten Ringen u. alten Blechen ausgebunden
ein Gang Räder mit alten Ringen und alten Büxen ausgebunden

QUELLEN

Gutzeit 1886, 77
ausbinden 1) Die Böttcher haben die leeren Fässer auszubinden u. die Bänder anzutreiben, 174. 1879. 344; bei denjenigen Häringstonnen, welche mit 10 Bändern ausgebunden werden, vorschriftsmäßig aber 12 Bänder haben müssen, rig. Ztg. 1866. Vor 1816 wurde die Satzpackung (das Zuschlagen u. Ausbinden der Säsattonnen) durch vom Liggeramte gestellte u. beaufsichtigte gewöhnliche Arbeiter besorgt; seit 1816 vom Böttcheramte, 364. 93. - 2) Ein Lang Wagen zu den (m) Fuhrwagen ausgebunden, 349. XXII. 2. J. 1648/53; eine Deissel (Deichsel) mit alten Ringen u. alten Blechen ausgebunden, 349. XXII. Ein Gang Räder mit alten Ringen und alten Büxen ausgebunden, ebda.

Beinkleider pl
de Hosen; et püksid
‣ Synonyme: Bixen, Büxe

QUELLEN

Sallmann 1880, 113
Beinkleider oder Büxen, Bixen Hosen

Buchse die
‣ Varianten: Büchse

QUELLEN

Gutzeit 1859, 157
Buchse oder Büchse, in einer Radnabe. Gewöhnlicher ist das erste. - Eiserne Buchsen, 172. 1826. 11; ganze Büchsen in die Räder machen, ebenda 1812. 12.

Gutzeit 1886, 191
Buchse u. Büchse. 1) Hose. Beide Wortgestaltungen schon in plattd. Zeit, nie aber das in Grimms Wtb. als nd. angef. boxen. In einer plattd. Schneiderrechnung v. 1589: Buxsen und nederhasen; bei Russow 86a. büxsen, nach des Herausgebers Erklärung: eine wahrscheinlich weitere Bekleidung der Beine. Auch in d. hochd. Zeit teils Buxen teils Büxen in Schneiderrechnung v. 1661 in 349. XXV. 3 (drei par Büxsen); Röcke und Büxen. 350. XV. J. 1632. - Aber auch Hosen u. Hossen kommen schon in d. plattd. Zeit vor, so z.B. in plattd. Schriftst. v. 1559 u. 1560. Die Hosen wurden auch Nedderhasen oder Nedderhassen, auch Unterhossen genannt; Buxen waren die Beinbekleidung bis zum Knie abwärts, Nedder- oder Underhassen oder schlechtweg Hosen die des Unterbeins, zu welchen bei den Wallboten weißes Tuch genommen wurde. In d. jetzigen Zeit Büchsen allein im Gebrauch, Buchsen nur im Scherz. - Etwas in den Büchsen haben, (in den Hosen), ein Lustseuchen-Leiden. Die Büchsen anziehen können, Haus u. Hof verlassen, davon ziehen können, z.B. nach einem Feuerschaden, wo alles verloren gegangen. Das Herz sitzt ihm in den Büchsen, d.h. er ist ein Hase. Das Herz ist ihm in die Büchsen (Hosen) gefallen, er hat den Mut verloren. Die Büchsen schlagen ihm zwölf, d.h. er ist in tödtlichster Angst. Ob hierbei an Büchsen = Uhren gedacht ist?
2) an Rädern, heute fast durchweg Buxen, selten Büxen. Ein Gang Räder mit alten Ringen v. alten Büxen ausgebunden. 349. XXII 2.J. 1649/50.

bucksen V [h]
‣ Varianten: buchsen1, buxen
Vi, Vr 'mit geballter Faust schlagen, sich stoßen' de sich balgen, ringen, stoßen; et tõuklema, pukslema
sie bucksten mit einander
die Katze buckst mit dem Kopf

QUELLEN

Gutzeit 1859, 158
buchsen Die Bedeutungen dieses sehr gew. Wortes sind 1) ringen, sich balgen. Sie bucksten mit einander. Dasselbe ist sich bucksen. Sie bucksten sich. - 2) stoßen. Jemand fort bucksen, weiter bucksen, d.h. fort oder weiter stoßen; zu Jemand etwas bucksen: hinstoßen.
Grimm führt dies Wort, dessen Ableitung, ebenso wie die von baxen und boxen, er übergeht, nach Schmeller unter buchsen auf, in der Bed. von boxen und baxen, d.h. mit geballter Faust schlagen - eine Bed., die es hier, soviel mir bekannt, nie hat. Möglich, dass bucksen sich auf Buck = Bock, und buchen = bochen (schlagen, stoßen) zurückführen lasse; ebenso boxen auf Bock und bochen (wovon auch bochseln), und baxen auf baken (schlagen, stoßen). Vgl. bei Grimm baken, Bauke, bochen, Bock und buchen (mit kurzem u). Hätte diese Auseinandersetzung Grund, so müsste statt buchsen geschrieben werden: bucksen, statt boxen: bocksen, und statt baxen: baksen oder backsen. Entsprechend dieser nahen Verwandtschaft ist auch die Grundbedeutung der erwähnten 3 Wörter: stoßen, und nicht gerade, wie Grimm anführt, stoßen oder schlagen mit Fäusten. Die gegenwärtig übliche Bed. derselben weicht bei uns eine von der andern ab, dergestalt, dass baxen (sich) nur die Bed. von sich balgen, sich herumstoßen hat; boxen ausschluießlich auf ein Schlagen oder Stoßen mit Fäusten geht; bucksen endlich theils (zielhaft) stoßen, theils (reciprok) sich balgen, sich herumstoßen, bezeichnet.
Aus der Bed. von stoßen, fortstoßen, stoßend zur Seite bringen oder entfernen, welche das Wort bucksen hat, könnte sich ungezwungen die Bed. des bei Grimm unter buxen (buchsen) angeführten Wortes: mausen, stibitzen, herleiten lassen, und dies Wort dann nicht auf Buxen oder Büxen (Hosen) zurückzuleiten, sondern mit bucksen ein und dasselbe sein. Möglich ist, dass selbst das Wort bugsieren oder bogsieren auf buchsen oder buksen (und weiter auf Buck od. Bock) zurückzuführen ist, obgleich bugsiren ein Fortziehen, bucksen ein Stoßen bezeichnet. Grimm leitet bugsiren ab von Bug, Vordertheil eines Schiffes, „da, wie man anschlagen könnte, das Altertum sich die Schiffe als Rosse dachte.“
Entsprechende Wörter sind im Englischen für boxen das bekannte to box, und für bucksen, to buck, mit den Hörnern stoßen; im Lettischen für bucksen: buksteht, aber auch noch zu vergleichen die lettischen Wörter pukkoht, pochen, und puksteht, klopfen (vom Herzen); und die französ. bouger und pousser, und das lat. pugnus, Faust, wovon pugio.

Sallmann 1880, 29, 30
buksen stoßen, sich balgen, auch baksen.
buxen stehlen, eig. heimlich in die Hosentasche stecken.

Gutzeit 1886, 192
bucksen Im Lett. bed. bukstiht mit der Faust stoßen, Rippenstöße oder Puffe geben, vgl. russ. бухать, бушкаться u. букать.

Seemann von Jesersky 1913, 108
bucksen stoßen. Die Katze buckst mit dem Kopfe.

Kobolt 1990, 76
bucksen schw. V. stoßen, z.B. Die Katze buckst mit dem Kopf.
mnd. boken schlagen; buck Bock.


QUELLEN (Informanten)
Weinert, Paul: Riga
bucksen - stossen. Habe ich nicht gebuckst; das Bucksen hört sofort auf! Was ist das hier für eine Buckserei.

Bücksen pl

QUELLEN

Masing 1926b, 62
Bücksen „Hosen“ (zu mnd. buck „Bock“, also ursprünglich „Hosen aus Bocksleder“; Grimme, S. 154; Schumann, S. 15 Bux, Büxen; Frischbier I, S. 125).

Buxe die

QUELLEN

Seemann von Jesersky 1913, 109
Buxen, Büxen, o.w. Hosen.

Kobolt 1990, 79
Buxe f, Büxen pl, Bixen pl, Hose(n), meist spöttisch
mnd. böxe, büxe Hose; westf. Bükse Hose; Br.Wb. Boxe Hosen, Beinkleider; lüb. Büxen Hosen; lbg. Büx, Böx, Bokse, häufig pl Büxen; pomm. Büxe Hose; pr. Büxen Hosen; nhd. Büx, Buxe nordd. für: Hose.

Büxe die
‣ Varianten: Bixen, Buchsen, Büchsen

‣ Synonyme: Beinkleider

QUELLEN

Sallmann 1880, 30, 113
Büxe, Bixe Hose, brem. Boxe.
Beinkleider oder Büxen, Bixen Hosen

Gutzeit 1886, 202
Büxe Hose. Ein Hase mit Bixen, d. h. mit rauh bewachsenen Füßen, 445. 31.

Ring

QUELLEN

Gutzeit 1887a, 46
Ring, in der Bed. von Markt oder Marktplatz nur in der Verbindung: russischer Ring bekannt, d. h. russischer Markt. Diese Bezeichnung war bis in die 30. u. 40. Jahre dieses Jahrhunderts allgemein gebräuchlich, ist seit jener Zeit aber verdrängt durch Gorka, russ. горка oder красная горка, d. h. roter Hügel. Gorka ist jetzt die Bezeichnung derjenigen Gegend der moskauer Vorstadt, in welcher sich bis vor Kurzem der früher sog. russische Ring befand. Bei den Letten Rigas hat sich für denselben Markt und dieselbe Gegend der Ausdruck kreewu rinka bis heute erhalten. — Man sprach: auf dem russ. Ring kaufen, auf dem russ. Ring (d. h. in jener Gegend) wonen.
Mir ist wahrscheinlich, dass die Benennung russischer Ring der entsprechenden russischen (русский рынокъ) nachgebildet ist, wie ja auch Grimms Wtb. Ring in d. Bed. von Marktplatz für vermutlich dem slawischen rynek angeglichen ansieht. Miklosich (etymol. Wtb.) sagt dagegen: russ. rynok, klr. rynok, poln. rynek, cz. rynk, lit. rinkas, lett. rinka ist das ahd. ring, hring. Auch russische Forscher teilen diese Ansicht. Dies hat in sofern Wahrscheinlichkeit, als das slaw. Wort auf keine Wurzel zurückgefürt werden kann, und insbesondere das böhmische rynk ganz mit dem deutschen Ring übereinstimmt; andrerseits wenig Wahrscheinlichkeit, da Ring in der Bed. von Marktplatz nur in nichtdeutschen Gebieten vorkommt und zwar in fast allen slawischen. Alle slawischen rynek od. rynok müssten daher sich aus einer nicht bestehenden deutschen Benennung gebildet haben. Zu untersuchen wäre übrigens, wo das slawische Wort zuerst auftritt, ob in dem von der deutschen Sprache beeinflussten Böhmen oder Polen. Südlich von der Donau, wohin deutscher Einfluss nicht reichte, kommt es nicht vor.
Dass deutsches Ring zu Grunde liegt, könnte sich besonders ergeben aus der Bed. Versammlungsplatz, welche Bedeutung sehr wot in die von Marktplatz übergehen kann. Im rig. Tageblatt von 1891. 140 liest man: Wir brauchen uns nur auf das Zeugniß des Pastors Heinsius aus dem Ende des vorigen Jahrhunderts zu berufen, und wenn die alten, mächtigen Eichen, welche noch heute, im Kreise stehend, den „Ring“, den Versammlungsplatz der Gemeinde bei festlichen Gelegenheiten, bilden, sprechen könnten. . .
An Wagen. Eine Deichsel mit alten Ringen u. alten Blechen ausgebunden, 349. XXII. 2; ein Gang Räder mit alten Ringen und alten Büxen ausgebunden, ebda; ein Ring auf ein Gliedeholz, ebda. Dasselbe was Ringten.
Magd, dafür daß sie mit M.'s Tochter umb den Ringk gefahren, gestraft mit 10 Mk., 349. XXVII. 1. J. 1614. s. Ringfaren.

Gutzeit 1887a, 74
Russischer Ring, russischer Markt, auf dem roten Hügel Rigas (красная горка). Jetzt scheint diese in den 20. und 30. Jahren gewönliche Bezeichnung ungebräuchlich. In neuerer Zeit kam dafür auf Gorka. Nach Verlegung dieses Marktes auf einen neuen, geräumigeren Platz entstand die „neue Gorka“.

Gutzeit 1898, 27
Ring, Marktplatz, vgl. III. 46. In dieser Bedeutung nur in Riga und nur für einen kleinen Marktplatz in der Moskauer Vorstadt und nur in der Verbindung: „russischer Ring“. Die Benennung verschwindet gegenwärtig, so bekannt undgebräuchlich sie früher, bereits in den 20er J. dieses Jarhunderts, war. Ob noch früher, ist nicht festgestellt. Durchaus keine Warscheinlichkeit spricht dafür, daß sie der russischen (рынокъ) nachgebildet oder „angeglichen“ ist, wie das von dem „Ring“ in Prag u. s. w. angenommen ist. Denn russische Benennungen werden bei uns ganz ausnamlos ins Deutsche so aufgenommen, wie sie russisch heißen; aus рынокъ hätte sich nicht Ring gebildet. Immerhin bleibt die Frage zu beantworten, weshalb für den russischen Markt in Riga die Benennung Ring gewält worden ist, da sie bei uns sonst ganz ungebräuchlich und unbekannt ist. s. Ringplatz. Die Letten in Riga haben für denselben russischen Markt denselben Ausdruck wie die Deutschen: (kreewu)rinka, d. h. Ring. — Das ng lautet, der hiesigen Gewonheit gemäß, wie ngk. vgl. I. 306b. β., II. 266b. und III. 46.


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