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abtreten V [h/s]
1. Vt
durch Treten in (außer?) Funktion setzen: Der Instrumentenmacher Hildebrandt … bietet zweene Flöten – Fortepianos […] zum Verkauf aus […] Das Seiteninstrument hat Fortepiano und Harfe, auch sind vorne drey Tritte, der eine zum Blasebalg, der zweyte die Flöte während dem Spielen und der dritte das Instrument abzutreten […]
2. Vt et ära tallama
ein Bet abtreten 'es zusammen- oder niedertreten'
der Hahn hat die Henne ganz abgetreten 'durch vieles Treten (Begattung) ihr Federn vom Rücken und von den Seiten mit den Füßen abgerissen'
3. Vt 'durch (beim) Treten verletzen' et jalaga lööma; jala peale astuma
er hat mir die Zehe, den Fuß abgetreten 'durch Treten auf dieselben sie verletzt'
sich die Zehe abtreten 'beim Treten verletzen'
4. Vr et läbi kuluma (jalanõude kohta)
Stifel, Schuhe, Solen abtreten
Absätze treten sich ab 'gehen oder nutzen sich ab auf einer Seite'
5. Vi 'ein Amt niederlegen' et tagasi astuma (ametist)
Jurgen Benckendorff, der nun von der Chemmerey abtreten wird
6. Vi Stud. 'den Verhandlungsraum verlassen' et lahkuma (koosolekuruumist)
Wurde vor dem Convent oder dem Burschengericht eine Klage gegen einen Studenten verhandelt, so erhielt dieser, nachdem er seine Ausagen gemacht hatte, vom Senior bzw. Burschenrichter die Weisung: „Bitte den Beklagten abzutreten!”
7. Vi Stud. 'von der Mensur wegtreten'
den Gegenpaukanten abtreten lassen 'abführen'
H. hatte den Dörpter E. auf einer Paukerei mit einem Nachhiebe abtreten lassen.
mit der Aufforderung: „Bitte abzutreten!” wies der Unparteiische einen Sekundanten, der vorlag, von der Mensur
siehe auch abführen

QUELLEN

Gutzeit 1859, 22
abtreten. Drei Tritte, der eine dazu dienend —, der 3te das Instrument (musikalische) abzutreten. 172. 1792. 299.

Sallmann 1880, 110
Eigentümlich sind auch die durch Zusammensetzung mit an, ab gebildeten Redensarten, wonach sich einer den Kopf abschlägt, die Zehe abtritt, den Finger absticht, das Ohr abfällt, die Nase abstößt, die Hände abfriert, d. h. durch Anschlagen, Treten, Stechen, Fallen, Stoßen, Frieren verletzt, […]

Gutzeit 1886, 19
abtreten. 1) Stifel, Schuhe, Solen. Absätze treten sich ab, gehen oder nutzen sich ab auf einer Seite. — 3) Ein Bet abtreten, es Zusammen- oder niedertreten. — 4) Er hat mir die Zehe, den Fuß abgetreten, durch Treten auf dieselben sie verletzt. Auch in 390c. 110. — 5) der Hahn hat die Henne ganz abgetreten, d. h. durch vieles Treten (Begattung) ihr Federn vom Rücken und von den Seiten mit den Füßen abgerissen.

Masing DBWB, 153f.
abtreten, st. (áptrētən) 1. durch Treten in (außer?) Funktion setzen: Der Instrumentenmacher Hildebrandt … bietet zweene Flöten – Fortepianos … zum Verkauf aus … Das Seiteninstrument hat Fortepiano und Harfe, auch sind vorne drey Tritte, der eine zum Blasebalg, der zweyte die Flöte während dem Spielen und der dritte das Instrument abzutreten … Rig. Anz. 1792, 299. _ 2. R.a. einem die Schwellen a., beständig mit einem Anligen kommen. Übers.lehnw. a. d. Russ. otbitj porog. _ 3. abgetretene Schuhe, deren Hinterkappe und Seitenbesatz durch dauernden Gebrauch niedergetreten sind. Gtz. I, 22._ 4. den Fuß, den Zeh a., durch Treten auf dieselben verletzen. Er hat mir den Fuß abgetreten. Gtz. N 1886, 19. Sallm. 110. _ 5. † Der Hahn hat die Henne ganz abgetreten, ihr durch häufige Begattung die Federn vom Rücken und von den Seiten mit den Füßen abgerissen. Gtz. N 1886, 19. _ 6. intr. von der Mensur wegtreten. Stud. Den Gegenpaukanten abtreten lassen. abführen 5. H. hatte den Dörpter E. auf einer Paukerei mit einem Nachhiebe a. lassen. Grindels Chr. Mit der Aufforderung: „Bitte abzutreten!” wies der Unparteiische (s.d.) einen Sekundanten, der vorlag (s.d.), von der Mensur. _ 7. den Verhandlungsraum verlasen. Stud. Wurde vor dem Convent oder dem Burschengericht (s.d.) eine Klage gegen einen Studenten verhandelt, so erhielt dieser, nachdem er seine Ausagen gemacht hatte, vom Senior bzw. Burschenrichter die Weisung: „Bitte den Beklagten abzutreten!” _ 8. ein Amt niederlegen. Jurgen Benckendorff, der nun von der Chemmerey a. wird … St.- Mg 331 (1613). _ 9. aus einer Genossenschaft scheiden. So etliche Rhedere ein Schiff zusammen ausrüsten … und einer von ihnen a. will… Rig. Statuta 83.

anpusten V [h]
Vt 'mit dem Munde anblasen' de anblasen
Pust' das Feuer an!

QUELLEN

Gutzeit 1859, 42
anpusten (ᵕ), mit dem Munde anblasen. Pust' das Feuer an! Mit dem Blasebalg heißt es: anblasen

Kobolt 1990, 41
anpusten schw. V. mit dem Munde anblasen Siev. anpusten anblasen

pusten

QUELLEN

Bergmann 1785, 56
pusten, blasen. Das Pustrohr, Blasrohr. pußback, paußbach.

Hupel 1795a, 182
pusten (sprich: puhsten) heißt 1) blasen z.B. puste das Licht aus. pöb. 2) schnauben z.B. die Pferde pusten stark nach dem Laufen; 3) sich erholen oder Athem schöpfen z.B. ich will etwas pusten: die Pferde müssen etwas pusten oder sich (durch Ruhe) verpusten; 4) einen Stein im Brettspiel wegnehmen wenn der Mitspieler damit zu schlagen vergessen hat. - (Dieser Ausdruck scheint von pausten oder bausten herzukommen.)

Petri 1802, 84
pusten Buhsten, d.i. blasen

Sallmann 1880, 38, 75, 112
pusten blasen
prūsten und pūsten
pfeifen oder pūsten, einem eins: „ich will ihm eins pfeifen, pusten“, wie sonst im gleichen Sinne „malen“.

Gutzeit 1890, 409
pusten (-). Dies sehr gewönliche Wort, welches sich im lett. puhst, lit. - pústi, blasen, wehen, hauchen, atmen wiederfindet, ist bei uns nicht gleichbedeutend mit blasen. Man pustet mit dem Munde, aber nicht mit dem Blasebalg ; man pustet mit einem Pustrohr, aber bläst nicht mit demselben; man bläst auf einer Flöte, aber pustet nicht auf oder mit derselben. Tauben, die stark gejagt (getrieben) sind, pusten, aber blasen nicht; ebenso von Pferden. — Hupel erklärt: 1) blasen, z. B. puste das Licht aus; pöbelhaft; 2) schnauben, z. B. die Pferde pusten stark nach dem Laufen; 3) sich erholen oder Athem schöpfen, z. B. ich will etwas pusten; die Pferde müssen etwas pusten od. sich (durch Ruhe) verpusten,- 4) einen Stein im Brettspiel wegnehmen wenn der Mitspieler damit zu schlagen vergessen hat. — Die erste Bed. ist wie die zweite gewönlich auch in Deutschland; die zweite mir nur in verpusten begegnet; die vierte gewönlich, ebenso wie blasen, souffler.

Seemann von Jesersky 1913, 160
pusten, o. w. blasen, schnaufen. Im Dammbrettspiel einen Stein dem Gegner wegnehmen wegen Versehens.

Kobolt 1990, 214
pusten schw. V. blasen; außer Atem sein
mnd. pûsten blasen; westf. pusten hauchen, blasen; Br.Wb. puusten blasen; lbg. pusten blasen; pomm. puusten blasen; pr. pusten stark hauchen, blasen; altm. pust'n blasen; nhd. pusten.

Kobolt 1990, 214
pusten schw. V. im Brettspiel einen Stein wegnehmen, wenn der Mitspieler mit ihm zu schlagen übersehen hat.

Puster der

QUELLEN

Sallmann 1880, 38
Puster Blasebalg

Gutzeit 1890, 409
Puster (-), der, 1) Bläser. So früher: Glaspuster. — 2) lett. puhtejs, einer, der mit Blasen oder Pusten Hexerei treibt oder Krankheiten behandelt. Hexen, Puster und alte Bläser, 450. V.; wenn der estnische Arzt, tark mees, weiser Mann, sonst auch Hex od. Puster genannt, ebda 124. — 2) Atem. Der Puster ist mir ausgegangen, d. h. ich bin außer Atem. — 3) Wind. Ein arger Puster, starker Wind. In 476: Pust.

Gutzeit 1898, 25
Puster, der. Dem Zuge der Strandbahn ist gestern wieder der Puster ausgegangen, so daß er nur kriechend und keuchend sich nach Sassenhof schleppen konnte, 361. 1897. 148. vgl. II. 409.

Seemann von Jesersky 1913, 160
Pust(er) o.w. Pust, Athem, auch Bläser.


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