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Päring: osas

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Badstüber der
1. 'Bewohner einer Badestube, ländlicher Tagelöhner' de Kätner, Katenbauer; et vabadik; lv pirtineek
und es war doch nur ein Badstüber gewesen
Schlimm ist er sonst nicht, unser Herr, aber der Wein und die Freunde! vor diesen konnte er doch von seinem Badstüber sich nichts bieten lassen.
Und es gab nur wenige brave Lobheimer, die sich nicht freuten, daß der Unruhestifter, dem politischen Feinde - zu einem solchen blähten sie den alten Badstüber Metzik auf - endlich seine Strafe drohte. [Metzik hat ein kleines Stück Land in Pacht, wird an anderer Stelle als Tagelöhner bezeichnet.]
‣ Synonyme: Lostreiber
siehe auch Badstube
2. 'Besitzer einer Badstube'
Badstübergasse
Badstüberlohn

QUELLEN

Bergmann 1785, 6
Badstüber ein Bauer, der sich in einer ärmlichen Hütte behilft.

Hupel 1795a, 14
Badstüber Bauer, welcher in einer kleinen elenden Hütte wohnt, und sich als Knecht od. Tagelöhner ernährt.

Gutzeit 1859, 94
Badstüber 1) Besitzer oder Inhaber einer Badstube. Davon Badstübergasse, Badstüberlohn; 2) Bauer, welcher in einer kleinen elenden Hütte wohnt, und sich als Knecht od. Tagelöhner ernährt. - Buddenbrock 193. II. 2. 1653. erklärt: Bauern ohne angeschlagenes Land, von ihrer Hände Arbeit lebend. Keine Badstüber sollen gelitten werden, 185. 439. (J. 1686). - Wie bei Badstube ist häufig die Bed. undeutlich. Schüler, welche Söhne von Badstübern waren, 176. 1837. 29 (aus Pernau), wo Lostreiber gemeint sind. Nach einer Erklärung des Landrates von Sievers in 224. 1825. 25. wurden die freien Arbeiter Badstüber genannt, weil ihnen im Gesinde das leer stehende Badehaus zur Wohnung angewiesen wurde. Später nannte man sie, nach ihm, Lostreiber. Bg. (210) führt als gleichbedeutend an: Einlieger, im Hamburgischen.

Rig. Almanach 1877, 48, 52, 62
und es war doch nur ein Badstüber gewesen... [die Erzählung spielt in einer livländischen Stadt].
Schlimm ist er sonst nicht, unser Herr, aber der Wein und die Freunde! vor diesen konnte er doch von seinem Badstüber sich nichts bieten lassen.
Und es gab nur wenige brave Lobheimer, die sich nicht freuten, daß der Unruhestifter, dem politischen Feinde - zu einem solchen blähten sie den alten Badstüber Metzik auf - endlich seine Strafe drohte.

Sallmann 1880, 59
Badstüber Bewohner einer Badestube, ländlicher Tagelöhner

Gutzeit 1886, 99
2) Wiedergabe des lett. Pirtineek, welches Wort zuerst im Erlass Kettlers v. 1567 (196. VI. 94) vorkommt. Es fanden sich zum Behuf des Schlosses u. der Einwohner einige Handwerker ein, zu welchen d. Badstüber kamen, die man ..., 349. XIV. 3; Arbeitsleute, so Badfstüber genannt werden, 350. XVII. 4. Nach Hupel (182. 155) Leute, die in den sog. Badstuben (kleinen, engen, niedrigen Bauerhütten) ihre Wohnung aufschlagen. „Überhaupt bezeichnet man damit arme Bauern, denen ihr Herr kein Land zu bearbeiten anweiset, daher sie sich blos durch Handarbeit nähren, aber doch an ihrem Hofe einige Fußarbeit verrichten. Auch Bettler sind Badstüber.“

Ariste 1938, 253
Badstüber [bātstǖbər], masc. 'paysan, pauvre ne possédant pas de terre ou en possédant peu' ‹est. saunik id. 'dérivé de saun 'étuve 'hutte, misérable maison'. - Estonie. -
Le moyen bas allemand batstövere 'Bader, Inhaber einer Badstube' peut pourtant être le point de départ du mot allemand balte. Le mot a été influencé sémantiquement du côté estonièn.

DRWB I, 1168
Badstüber I. Inhaber einer Badstube ...
II. kleiner Grundbesitzer, der auf Tagewerk geht. Id. Liefl. 14. Gesinde oder arme Bauern in kleinen Hütten, Gutzeit I 94.


QUELLEN (Informanten)

Badstüber 'etwa Nebenerwerbssiedler' 1) Dorpat 'ein Katenbauer', 'Hausbesitzer ohne Land'
2) Rittergut Paschlep by Sallajoggi / Kr. Hapsal (Estl.) - estn. „saunamees“
3) Reval bzw. Rickholz / Kr. Wiek - Badstübler 'landloser Bewohner der Badstube'
4) Dorpat, Krüdnerhof
5) Sagnitz 'diese wohnten die Woche über in der Badstube eines Bauern, mußten sonnabends einheizen; hatten manchmal etwas Land; waren oft alte oder verarmte Leute' b. Reval u. Dorpat (ohne Erklärung) Herbergen / Kurland, zuletzt in Riga - 'in der Badstube wohnende Lostreiber'


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